Weiter im Text. Nachdem nun auch freie Autobahn und schlechte Landstraßen abgetestet sind, nun mein Gesamteindruck:
Nachts ist das Auto ein deutlicher Fortschritt. Ein wirklich tolles Xenonlicht und eine sehr gut funktioneirende Fernlichtautomatik sorgen für wirklich ausgezeichnete Lichtverhältnisse.
Das baue ich heute heimlich aus und in meinen Commander ein.
Die Ambientebeleuchtung innen ist auch sehr gelungen. Ein sehr angenehmes Grün beleuchtet die Ablagefächer in den Türen und den Türöffnern. Gefällt mir besser als im A6, wo ich so etwas zum ersten Mal hatte.
Das passt alles zum Anspruch: Luxus-Reiseauto.
Auf der Bahn ist der Wagen dann aber bei höheren Geschwindigkeiten nicht wirklich angenehm - etwas zu indifferent und "schwabbelig". Da fühle ich mich im Commander mit dem OME deutlich wohler. Aber: es gibt ja noch den Drehschalter für diverse Fahrwerks-und Antriebseinstellungen. Den auf Sport gedreht und es wird deutlich besser. Dumm nur, dass dann auch das ESP auf Sportmodus geht und das durch eine ständige leuchtende orange Warnleuchte anzeigt. Saublöd.
Das Fahrwerk würde ich im Auto-Modus als deutlich weicher als das OME in meinem Commander einschätzen. Im Sportmodus wird es dann einen Tick straffer als mein OME. Auf welligen Landstraßen geht er dann wirklich phantastisch. Auch im Sportmodus bügelt er alles sauber weg. Klasse!
Parken klappt besser als gedacht. Das ist eine reine Gewohnheitsfrage. Enttäuscht bin ich bisher vom Alpine-Soundsystem. Ich muss morgen mal CDs testen. Im Radiobetrieb ist es recht dünn und vom Surround merke ich auch nix. Da gefällt mir mein Boston im Commander besser.
Und nun zurück zum Motor. Natürlich kann er Spaß machen und hört sich bei höheren Drehzahlen auch wieder nach V8 an. Aber man merkt dem Auto auch das heftige Leergewicht an. Der alte WK mit dem HEMI (hatte ich meist als Werkstattersatzwagen) ist deutlich agiler unterwegs. Die knapp 300 Kilo weniger Gewicht spürt man irgendwie sofort.
Im Vergleich wirkt der neue WK II ähnlich behäbig wie der Commander im Vergleich zum WK I. Als Komfortmotor passt der HEMI sehr gut. Ein richtiges V8-Erlebnis wird sich wohl erst mit dem SRT einstellen. Das war ja beim WK I auch so: der 5,7 HEMI wirkte gegen den SRT8 wie ein Softie gegen einen Rocker.
Der Spritverbrauch schwankt natürlich sehr stark. Wenn man das Gas streichelt und immer schön die Eco-Anzeige leuchten lässt (so etwas hat er wirklich, genauso wie einen türkis markierten Sparbereich im Drehzahlmesser von rund 900-2500 U/min) kann man bei max. 120 und ohne Staddtverkehr deutlich unter 14 L kommen. Auf der freien Bahn klettert er dann schnell in altbekannte Regionen. Mein SRT8 hat damals so zwischen 18 und 18,5L gelegen. Da dürfte der HEMI im WKII deutlich drunter kommen.
So, die Sitze gefallen mir sehr gut, die Sitzkühlung spricht sehr schnell an und es wird im wahrsten Sinne des Wortes arschkalt.
Fazit: Tolles Reiseauto mit nur noch eingeschränkter Jeep-Charakteristik. Vielleicht geht ja auch nur eines: Jeepfeeling oder auf der Höhe der Zeit sein.
Ich würde den HEMI nicht nehmen. Wenn die Kosten zählen, entweder den V6 Benziner (als Gleiter reicht der sicher) oder bei Vielfahrern dann doch den Diesel. Wer V8 wirklich erleben will und das Offroadgedöns nicht braucht, sollte auf den SRT warten.
Und genau das werde ich auch tun. Zuerst mal schauen, wie der Diesel dann so geht. Da der Diesel vom 8-Gang-Automaten profitieren sollte, wäre das die eine Option. Die Alternative wäre der SRT. Aber dafür habe ich dann ja Zeit.
Auf eines bin ich noch richtig gespannt: wie der Umstieg auf den Commander morgens sein wird. Das wird eventuell noch mal sehr spannend. An Besseres gewöhnt man sich sehr schnell. Das Schlechtere fällt mehr auf und mal schauen, wie ich morgen den HEMI sehe
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