Bei mir ist die Priorität andersrum.
Bevor ich mir den A**** abfrier...
Der Motor wird alleine warm, wir sind doch hier nicht im hohen Norden oder in Canada
Diese Priorität ist nicht sonderlich gut für den Sommer geeignet. Übrigens sind bei mir im Winter die Scheiben auch vom Eis befreit. Wenn das Kühlwasser 30 Grad erreicht hat, wird der Innenraum mit beheizt. Ich lasse die Standheizung immer so lange laufen, bis sie in den kleinen Heizkreis abregelt (bei 80 Grad).
Bevor die Frage kommt warum auch im Sommer....
deshalb...
niedrigerer Kraftstoffverbrauch durch die Motorvorwärmung, denn in den ersten zwei Minuten nach dem Kaltstart liegt der Verbrauch vieler PKW deutlich über 20 Liter. Mit einem vorgewärmten Motor entfällt der Kaltstart - was eine Kraftstoffersparnis bis zu 18% ermöglichen kann.
die extrem motorbelastende Kaltlaufphase entfällt - und das rechnet sich. Nur zwei Kaltstarts pro Tag verursachen jährlich so viel Verschleiß wie 20.000 gefahrene Kilometer
verminderte Abgasemissionen; dies stellten TÜV-Vergleichtests fest: mit einer Standheizung vorgewärmt, produziert ein Motor in den ersten Minuten bis zu zwei Drittel weniger schädliche Abgase
und deshalb...
ein Artikel der Autobild aus dem Jahr 2002 den ich mal abgeschrieben habe
Überschrift:
Benzin im Öl...Ein mörderischer Mix...Gefahr auf der Urlaubsreise: Trotz Wartung nach Plan droht ein kapitaler Motorschaden
Zitat:
Die gute Nachricht zuerst: Fahrer von Dieselfahrzeugen können sich beruhigt zurücklehnen - Ölverdünnung kommt bei solchen Motoren praktisch nicht vor. Bei allen Benzinern jedoch gelangt Kraftstoff ins Motoröl, beeinträchtigt so die Schmierfähigkeit und kann letztlich zu schwerwiegenden Motorschäden führen.
Wie schnell und wieviel Benzin ins Öl gerät , ist abhängig von mehreren Faktoren:
der Anzahl der Kaltstarts, der gefahrenen Wegstrecke und den erreichten Öltemperaturen. Denn bei jedem Kaltstart - auch im Sommer,
alles unter 50 Grad Motorblocktemperatur gilt als Kaltstart - gelangen ein paar Tropfen Sprit ins Öl.
Weil Benzin an kalten Metall-Motorinnenwänden kondensiert, ehe es verbrennen kann. Dort mischt es sich mit dem Ölfilm, wird von den Kolbenringen abgestreift und landet in der Ölwanne.
Wird das Auto nach dem Anlassen eine längere Strecke gefahren, erreicht das Motoröl eine ausreichende Betriebstemperatur von mind. 80 Grad, und das Benzin verdampft. Dazu sind aber wenigstens 15 Kilometer erforderlich, ehe der Prozess überhaupt beginnt - abhängig auch vom Motor.
Doch der ADAC hat festgestellt, dass 75 Prozent aller Fahrten kürzer sind als zehn Kilometer. Werden also ausschließlich Kurzstrecken zurückgelegt, lagert sich mehr und mehr Benzin im Öl an.
Die Shell AG hat mit mehreren Fahrzeugen Tests durchgeführt und dafür extra einen eigenen Kurzstreckenzyklus entwickelt: Gefahren wurden maximal 15 Kilometer, maximal 50 km/h und höchstens mit 2500 Umdrehungen/min.
Verblüffend: Obwohl die Tests im warmen Frühling starteten, erreichte der Spritanteil im Öl schon nach 2000 Kilometern die Zehn-Prozent-Marke. Und damit den Bereich, in dem die Schmierfähigkeit abnimmt. Praktisch war das eingefüllte SAE 5W40 Öl zu einem 5W30 verdünnt worden. Und nach insgesamt 5000 Kilometern lag die Heißviskosität nur noch bei SAE 20.
Dort blieb sie auch, als der Spritanteil nach elf Monaten und 10.000 Kilometern 25 Prozent erreichte, der Motor kurz geöffnet und die Kolbenringe vermessen wurden. An den zwei Kompressionsringen waren durchschnittlich 25 Tausendstelgramm Material abgerubbelt - eine bedenkliche Menge.
So wurden die Motoren wieder zusammengebaut, und dann ging es mit dem Fahrzeug auf eine simulierte Urlaubsreise: Sizilien und zurück, wenn möglich mit Vollgas.
Diese 5000 Kilometer Tortur brachte zwei Erkenntnisse: Es dauert tausende Kilometer, bis das Benzin aus dem Öl gekocht ist; und nach dem Test war der Motor hin.(siehe Foto unten)
Jeder Kolbenring hatte etwa 0,1 Gramm eingebüßt, und wegen der Mangelschmierung war die Zylinderbuchse so blank poliert, dass kein Ölfilm mehr haften konnte. Senkrechte Riefen kündigten den nahenden Kolbenfresser an.
Doch was kann man tun, um sich vor diesem mörderischem Mix zu schützen? Natürlich Kurzstrecken und
Kaltstarts einschränken. Vor allem aber nicht Fahrten mit höherer Belastung in den Zeitraum kurz vor den nächsten Ölwechsel legen. Dann lieber die Wartung vorziehen und mit frischem Öl in den Urlaub starten - oder eben gleich einen Diesel kaufen.
Zitat Ende
Alles in allem macht es für mich Sinn, die Standheizung vor jedem Anlassen laufen zu lassen, da ich in unseren Breiten nur Kaltstarts hinkriege. (Im Sommer dauert es keine 10 min, dann hat das Kühlwasser 80 Grad).
Lasst mich mal rechnen, bei 6 Jahren Standheizungseinsatz vor jedem Startvorgang, dürfte ich ja um die 120.000 km im Vergleich zu einem Fahrzeug ohne Standheizung gut haben...