xboxer schrieb:
Über Dinge, die man nicht sehen kann, ranken immer Mythen. So auch um die Reifendruckkontrolltechnologie. Dabei ist es ganz einfach.
1. Es gibt für USA und Europa verschiedene Frequenzen. Wer 315 MHz US-Sensoren hat, kann in einem EU-Fahrzeug nichts damit anfangen, denn die verlangen 433 Mhz.
Wer nicht weiß, was montiert ist, fährt zum guten Reifenhandel, der liest die Sensoren funktechnisch aus.
2. Schrader ist der Weltmarktführer und nicht nur im Jeep verbaut und liefert nicht nur Sensoren, sondern auch die Dialogtechnik, die in der Regel mit der zentralen Funktechnik - auch für die Zentralverriegelung - kommuniziert und an jedem Rad - ausgenommen einem - einen Positionierungsemfänger hat.
Selbstlernen passiert ab eine bestimmten Geschwindigkeit, denn die Sensoren melden sich nur zyklisch in Fahrt oder bei Druckänderung. Sonst würde es an jedem Ampelstopp Konflikte mit dem Fahrzeug nebenan geben. Und das Signal muss wiederholt kommen. Das Fahrzeug aus der Montagehalle auf den Hof fahren reicht nicht.
Nicht selbstlernend zum manuellen Einbuchen war die Technik bei Jeep bis ca. 2006. Da mussten mit dem Diagnoseterminal die Seriennummern einzeln auf die Position programmiert werden. So mancher Jeep Mechaniker war überfordert, zumal die Seriennummer innen auf dem Ventil aufgedruckt war und er nicht mehr rankam. Ein Funkauslesegerät war damals oft nicht vorhanden und der Reifen musste nochmal runter. So kann natürlich auch heute noch händisch einprogrammiert werden.
Das Elend sind sog. programmierbare RDKS. Die wurden für Reifenmonteure erfunden, die ohne die automatische Erkennung und ohne Jeep-Service Verwendung fanden. Damals wurden die alten Ventile per Funk ausgelesen und die alte Nummer händisch in die programmierbare Ventile eingegeben.
Da an diesen Teilen oft gespart wird und die Preisbandbreite für Ventile mit Schrader RDKS von 25 bis 150 Euro schwankt, hat so manch Billigkram Einzug gefunden.
Eigentlich ganz einfach.