Der Gedanke daß der Netzausbau mit steigender Nachfrage in die Gänge kommt erscheint einfach und logisch, leider geschieht das nicht im luftleeren Raum.
Ich kann da für den Raum Berlin ein klein wenig was zu sagen - da kommt gar nix in die Gänge. Wir beschäftigen uns derzeit quasi noch damit die Leistung der wie Pilze aus dem Boden sprießenden dezentralen Erzeugungsanlagen (BHKW's, PV-Anlagen etc.) ans Netz zu bringen - neben der Bereitstellung der Anschlußleistung gibt es da aber auch noch das Thema Netzsicherheit das abgedeckt werden muß, es kann und darf nicht einfach jeder wie er will und kann Spannung irgendwo einspeisen, man muß im Fehlerfalle auch mal ein Kabel freischalten und sicher frei haben.
Bereits mit unseren derzeitigen Ausbauplänen stoßen wir an Grenzen - die bereitgestellten Gelder werden eigentlich nie voll abgerufen weil es nicht möglich ist die geplanten Vorhaben umzusetzen. Das scheitert zum Einen an der Manpower - es gibt einfach noch keine App mit der sich Kabel montieren lassen, und körperlich arbeiten und sich die Hände schmutzig machen, vielleicht noch bei Wind und Wetter draussen........will doch keiner mehr machen. Ganz deutlich gesagt: Es gibt kein qualifiziertes Montagepersonal. Zum Anderen scheitert es an den Behörden, die sind ein riesiger Klotz am Bein. Wir brauchen teilweise ein halbes Jahr um eine Anordnung für eine Gehwegsperrung zu bekommen. Sperrung einer Spur einer 4- oder 6-spurigen Straße (wg. Dammtrasse, Kabel liegen in der Fahrbahn) - undenkbar. Ist ja auch vollkommen in Ordnung daß nicht jeder wild irgendwo eine Straße aufreißt, aber ein Plan bei der Sperrung diverser Straßen oder Termindruck bei der Fertigstellung diverser Baustellen im öffentlichen Straßenland ist einfach nicht zu erkennen.....