Auch ich will hier niemanden veralbern, aber mein Chrerokee legt ein ähnliches Trinkverhalten an den Tag wie der des Themenstarters. Nun habe ich die Kiste im Frühjahr gekauft und habe jetzt erstmals mit Winterwetter zu tun. Und bin auch erstmal entsetzt gewesen. Trotz bisher gefahrener 10.000 km habe ich noch immer keinen genauen Überblick, was die Kiste wirklich so nimmt. Das hat mehrere Ursachen:
- einige tausend km entfallen auf einen Islandtrip mit Dachgepäck, viel Gelände etc.
- beide Ansaugschläuche hatten Risse (ob von Anfang an weiß ich nicht), habe ich auch nicht gleichzeitig festgestellt, wurden also zeitversetzt erneuert,
- es ist beinahe unmöglich, das Ding wirklich voll zu tanken. Nach dem ersten Abschalten der Zapfpistole passen machmal noch 7 Liter rein, manchmal nur noch ein halber. Einzelverbrauchswerte kann ich daher kaum zuverlässig ermitteln.
In der letzten Wochen hat es mich nun eiskalt erwischt. 130 km mit 24 Litern, das macht 18,5 l/100 km. 70 km entfielen auf Kurzstrecken um die 4 km, der Rest Stadt/Landstraße/Autobahn gemischt. Natürlich bei zuletzt Temperaturen um - 10°C.
Dann längere Autobahnfahrt mit 130, manchmal auch 140 km/h, dazu vielleicht 5 % Stadt und 15 % Landstraße, alles Fulltime 4x4: 11,5 l/100 km nach knapp 500 km.
Heute Rückfahrt 400 km Autobahn mit 120 bis max. 130 km/h, beinahe komplett 2X4: 9,3 l/100 km.
Schlimm kaputt kann er doch wohl nicht sein. Oder kann mir jemand plausibel eine technische Ursache für ganz normale Verbräuche bei Lang- und zu hohe Verbräuche bei Kurzstrecke nennen?
Habe mich noch am Wochenende mit einem Motorentwicklungsingenieur von Audi unterhalten. Frage: Wo sollte man nach Fehlern suchen? Antwort: Tritt halt weniger aufs Gas. Ich erstmal leicht sauer. Er berichtete aber, dass sie selbst bei den aktuellsten Audimodellen bei durchschnittlicher Witterung auf den ersten 2 - 3 km nach dem Kaltstart Verbräuche um 15 Litern messen. Was solle ich also erwarten bei > 2 to Stahl, 2,8 l Hubraum, Automaticgetriebe und diversen Verteilergetrieben, alle randvoll mit - 10° C kaltem, zähflüssigem Öl. Hat mich irgendwie mehr überzeugt als Pirmin mit seinem Kurzstreckenwerbrauch, oder handelt es sich da um den Schalter?
Ich führe jetzt jedenfalls Buch über die getankten Dieselmengen und Fahrstrecken, um mal verlässlichere Zahlen zu erhalten.
Das Bild, das sich hier im Forum bietet, ist jedenfalls extrem uneinheitlich. Es wäre schon interessant, die Ursachen dafür zu finden. Riesige Streuung bei der Produktqualität? Was ist mit unterschiedlichen Modellen/Getriebetypen etc?
Jedenfalls: Jörg, du bist nicht allein! Und zu blöd zum Rechnen bist Du sicher auch nicht. Ich bin jedenfalls froh, dass ich mein kompaktes Brot- und Butter-Auto mangels vernünftiger Angebote nicht verkauft habe. Das bringt zwar keinen Spaß im Schnee, gibt sich aber in der Stadt mit 8 l Benzin zufrieden.
Schöne Woche zusammen!
Ulrich