So, wieder mal Neues aus Captains Bastelstube:
Am letzten Wochenende hatte ich Zeit das Projekt Mittelarmlehnenaufsatz durchzuziehen.
Habe die einzelnen Schritte ein wenig dokumentiert, hoffe die Bilderflut erschlägt euch nicht. B)
Auf den Ausbau der Original-MAL konnte ich nun doch verzichten, ich habe im Auto nochmal nachgemessen und mit eine improvisierte „Papplehre“ gebaut. Mit dieser Hilfskonstruktion war dann die Bemaßung kein Problem mehr.
Und so entstand die Armlehne, Modell „Captain Hook“:
Die vier Grundteile, im Hintergrund die Vorlage aus Pappe.
Die Mittelplatte 18mm Massivholz Fichte (stabverleimt) hat das Maß 148 x 340 mm, die Seitenteile aus Rechteckleisten 14 x 60 und 5 x 60 mm, Länge 395 mm.
Das fahrerseitige Seitenteil wurde nochmal in ein dünneres Teil (rechts) getauscht, Stärke 5 mm, die linke Seitenwand bleibt 14 mm stark, plus eine 5 mm Verbreiterung. Vorderer Rundradius 3 cm zuschneiden.
Der fertige Unterbau. Alle Schrauben (Spax 3 x 30) müssen ganz versenkt sein. Damit das Holz nicht reißt, unbedingt vorbohren, auch „Trichter“ für die Schraubenköpfe (2. Bohrer ist hilfreich).
Vorne eine Querstrebe zwischen den Radien, auch zur späteren Befestigung der Lehnenauflage (Rundung).
Hinten noch eine Stufe (5mm) aufbringen, da der Kunststoff einen gewissen Mindestradius beim Biegen beansprucht.
Seitenwangen aus Protex schneiden, am Holz das Maß abnehmen.
Die Aussparung für die Originallehne habe ich auch ausgeschlagen, sieht besser aus.
Leder anpassen, Zacken schneiden (kennen wir alle von den Mickymaus-Bastelbögen...) und die Kanten umlegen.
In den Kasten der Unterseite habe ich noch eine Protexplatte eingesetzt und verschraubt. Damit erhalte ich eine plane Unterlage für die Verklebung mit der Originallehne.
Den Lehnenüberzug aus Protex vorformen (Fön!) und erst einmal genung Überstand lassen, dann ist es leichter zu biegen!
An den Unterbau anpassen, passend zuschneiden, Kanten runden.
Mit Kunstleder beziehen.
Im vorderen Teil der Seiten wollte ich das Jeeplogo haben. Zwei Schlüsselanhänger wurden dafür geschlachtet und ins Leder „eingelegt“, damit es nicht so weit hervorsteht.
Erst den Oberbau ankleben, dann die Holzseiten an den Rändern schwärzen, damit bei Passungenaugkeiten kein helles Holz durchblitzt.
Fertig, unmontiert.
Klebeband einlegen, ich habe verwendet: doppelseitigen transparenten Hochleistungskleber, 12 mm, gesamt ca. 1,8 m (im web gefunden bei www.klebeprofi.de)
Der seitliche Anschlag liegt auf der Fahrerseite, dort ist die dünne Seitenwand (mit Wange und Bezug 8 mm stark), die Lehne berührt die Sitzwange leicht, was aber nicht stört, zum Beifahrer hin ist bedeutend mehr Platz.
Hinten habe ich 3 kleine Nägel verwendet, da mein Oberbau eine Idee zu kurz war, und die Unterseite etwas abstand. Man hätte auch die Holzstufe hinten ändern können, aber ich hatte keinen Bock mehr, Alles zu zerlegen. Also beim Anpassen der Kunststoffplatte darauf achten, dass der Bezug etwas aufträgt! Ggf. werde ich die Nägelköpchen schwarz tupfen, dann sieht man sie kaum.
Die seitlichen Radien passen nicht perfekt aufeinander, aber - hey, ist ja meine erste Mittelarmlehne ...
Die Gesamtbreite ist nun mit Wangen und Bezug exakt 180 mm mehr geht nicht - zum Beifahrersitz sind es ca. 5 mm Abstand, Fahrersitz, wie schon gesagt, berührt ganz leicht, wird aber nicht eingedrückt, sieht also noch einigermaßen professionell aus. Gesamthöhe 64 mm inkl. Lehnenüberzug (Plastik + Bezug)
Mehr als 60 mm Seitenhöhe geht auch, dann muss aber hinten ein Ausschnitt für die Schlittenbasis gemacht werden ...
Nochmal die Beifahreransicht -
Materialkosten in etwa:
Holz: 11,86 EUR,
Kunststoff: 12,58 EUR,
Schrauben und Winkel ca. 2,00 EUR,
Kleber und Klebeband ca. 6,00 EUR,
Kunstleder ca. 8,00 EUR
2 Schlüsselanhänger für gesamt 5,00 EUR für die Verzierung geopfert,
macht zusammen ca. 45 EUR
Zeitaufwand:
Konstruktion überlegen: Immer mal wieder ...
Umsetzung: 1 Tag inkl. Fehlversuchen
Befestigung mit doppelseitigem Klebeband, die O-Konsole bleibt erhalten. Durch die vordere Rundung komme ich noch gut an den Öffnungshebel des Deckels. Testfahrt:
absolut positiv, jetzt ists gut lümmeln auf der Plattform. Ganz nach vorn geschoben: für Überland megabequem (für meinen Geschmack).
Effektiv ist die Armlehne jetzt 28 mm höher, das reicht aus - höher ist m.M. nach unbequem. Durch Ausfüttern des Innenkastens könnte man noch bis zu 45 mm erhöhen, danach siehts gaga aus, weil zuviel von Unterbau sichtbar wird. Oder man macht höhere Seitenwände ...
Stabilität: Habe mich mit den gesamten Oberkörper draufgelehnt - nix wackelt oder kippelt.
(Auto war gut warm nach längerer Fahrt). Das Klebeband hält bombenfest.
Bei Gelegenheit mach' ich mal nen kleinen Bauplan ...
Wie immer gilt: Nicht die Stunden rechnen, Bastelzeit ist „Spielzeit“ :top:
Viel Spass beim Nachbauen und Grüsse aus der „Hobbythek“
sendet
Captain Hook