50 Ah Gel Batterie für den Liberty?

[dieterh]

Guten Morgen allerseits,

seit gestern sind wir stolze Besitzer eines Liberty 2.8CRD Automatik. Das Auto haben wir von einem Insolvenzverwerter gekauft, vorher stand es etliche Monate (über den Winter) unbewegt auf einem Platz. Fahrzeug startet und läuft einwandfrei - nach Starthilfe. Die Batterie ist mausetot, nach Ladeversuch mit einem Ladegerät und auch nach längerem Fahren mit dem Wagen kommt die Leerlaufspannung nicht über 7V.
Was mich erstaunt ist, dass eine 50Ah Gelbatterie von Optima eingebaut ist... Eine größere (Grundfläche nur 25x17cm) Batterie passt imho überhaupt nicht in die Befestigung.
Kann das so sein? Wurden manche Versionen des KJ serienmäßig mit so einer Batterie ausgestattet? Oder was gehört da normalerweise hinein? Vielleicht kann von euch einer netterweise mal die Grundfläche seiner Batterie messen.

Viele Grüße, Dieter

 

[täumotor]

Diese Version ist Serienmäßig mit einer Gel Batterie ausgerüstet ( bei meinem Baujahr 2004 war es so )
Die Ladespannung ist auf eine Gel abgestimmt - Ladeendspannung 14,5 V
Bleibatterie kocht dann schon

 

[Joern26]

Hi Dieter,

erst einmal Glückwunsch zum Kauf des Liberty´s 2.8 CRD , ich hab auch seit 3 Tagen einen 2.8 CRD Automatik , Zulassung 11.2005! Bei mir war bei Probefahrt und Besichtigung beim freundlichen auch eine GEL Batterie drin,
gestern hab ich gesehen das eine "normale" neue Batterie drin war , MOPAR (0509 3074AA) 12 V 48 AH (800A),
Abmessung 26 x 17 x 20 (Höhe) , die passt haargenau rein.
Keine Ahnung warum die GEL Batterie raus war, der Kundendienstmann erzählte mir das die GEL Batterie bei
viel Kurzstrecke einen Nachteil hätte. Nun habe ich eine neue "normale" drin.
Die Experten hier wissen vermutlich mehr.....

Spiel Spass mit deinem Jeep , mir macht er echt Spass.

Grüsse Jörn

 

[kruegchen]

Hallo,

hier die Erklärung von Andreas:

@ Sauerlaender

wie hoch ist denn die Ladespannung bei Optima Batterien?
Sie ist genauso hoch, wie bei normalen Batterien. Auch eine Optima Gel Batterie ist nur ein Blei Akku. Der Unterschied ist, dass die Säure nicht flüssig sondern eben Gel ist. Wird glaube ich erreicht durch Zusatz von Kieselsäure zur Schwefelsäure.
Und sie wird in einem PKW (auch in Jeeps) nach einem sogenannten Konstant-Spannungs-Ladeverfahren geladen. Das heisst, die Lichtmaschine bietet konstant ca. 14V an. Wenn der Akku etwas entladen ist, ist seine Eigenspannung kleiner als diese 14V und durch diesen Spannungsunterschied fliesst Strom in den Akku. Wenn der Akku voll ist, wird der Unterschied kleiner und der Ladestrom fast 0. Die Spannung der Lichmaschine ist dabei immer 14V, wenn das bei deinem Jeep mit Optima Batterie anders sein sollte, würde mich das wundern, ebenso, wenn er eine gesteuerte Ladekennlinie fahren kann.
Der Vorteil einer Gel-Batterie ist, dass sie lageunabhängig betrieben werden kann und stossunempfindlicher ist. Ausserdem setzt sich kein "Schlamm" unten in der Batterie ab.

Gruss, Andreas

 

[täumotor]

Im Wohmobilbereich gibt es Umrüstsätze für die Lichtmachine für den Regler da 14 V der Lichtmaschine die Batterie nicht voll aufladen können.
Endspannung bei der Gel 14,4 V
Die Ladegeräte haben eine Umschaltung Blei/Gel bei der die Ladekennlinie und die Endspannung umgeschaltet wird

 

[dieterh]

Guten Morgen, vor einiger Zeit hatte ich mir ein elektronisches Ladegerät von CTEK gekauft. Das Gerät hat eine "Refresh" Funktion für Autobatterien. Frei nach der Devise "Versuch macht kluch" habe ich die mausetote Optima mal dran gehängt. Nach 10 Stunden Ladezeit (das Gerät bringt einen Ladestrom von bis zu 7A) war es der Meinung, dass die Batterie auf ca. 25% aufgeladen war. 5 der 6 Zellen fühlten sich gleichmäßig warm an, eine blieb kalt. Leerlaufspannung nach dem Ladevorgang lag bei ca. 11V. Dann habe ich mal eine 12V/20W Lampe drangehängt und die Batterie für zwei Stunden damit belastet.
Anschließend einen zweiten "Refresh"-Zyklus gefahren und nach 10 Stunden kam sie dann auf 75%. Alle Zellen nun gleichmäßig warm. Habe die Batterie dann eingebaut und bis jetzt funktioniert alles bestens (davon abgesehen, dass die Motorkontrollleuchte anbleibt...).
Viele Grüße,
Dieter

 

[kruegchen]

Im Wohmobilbereich gibt es Umrüstsätze für die Lichtmachine für den Regler da 14 V der Lichtmaschine die Batterie nicht voll aufladen können.
Endspannung bei der Gel 14,4 V
Die Ladegeräte haben eine Umschaltung Blei/Gel bei der die Ladekennlinie und die Endspannung umgeschaltet wird

Hallo Norbert, in bezug auf Wohnwagen hast recht. Es gibt aber verschiedene AGM Typen für unterschiedliche zwecke.


Meine recherche hat für Autos folgendes Ergebnis gebracht:

Es gibt Blei-Gel Akkus und sogenannte AGM Akkus. Die Optima ist solch ein Akku.
Die Ladespannung sollte 14,4 V nicht überschreiten. Die rote Optima ist als Starterakku gedacht welcher auch mit dem Zyklischen Ladevorgängen der Lichtmaschine zurecht kommt. Dann gibt es noch die gelbe, welche wiederum für Fahrzeuge mit hohen Extraverbrauchern besser geeignet ist. So zum Beispiel Winden und Hifi - Anlagen mit großen Verstärkern usw.

Neuere Jeeps können mit beiden Akkutypen umgehen. Hier ist wohl die maximale Spannung von der Lima auf 14 -14,4V limitiert. Ältere Modelle liefern bis 14,8 V dies kann zum zertören der AGM Akkus führen. Es ensteht durch Überladung ein Überdruck. Die Sicherheitsventile öffnen und GEL kann austreten oder der Akku platzt. Normale Akkus "kochen" zwar auch bei 14,8 V. Durch die stärkere Elektrolyse wird aber im schlimmsten Fall mehr Gas Produziert wodurch natürlich die Flüssigkeit verdampft und in form von Gas austritt. Hier kann aber destilliertes Wasser nachgefüllt werden.

Es gibt aber auch normale Blei Gel Akkus welche mit den AGM Akkus nicht vergleichbar sind. Diese funktionieren genau so wie normale Nass-Bleiakkus. Die

Vorteil der AGM Akkus:
- höherer Kaltstartstrom
- auslaufsicher
- kann Lageunabhänig betrieben werden
- Stoß und Vibartionsunempfindlich
- bei guter Pflege deutliche längere Lebensdauer mehr als 4 Jahre

Nachteile:
-teuer
-sollten nicht tiefentladen werden, das vertragen diese Akkus gar nicht wie übrigen LI-Ion Akkus auch nicht

Fazit: sicherlich die beste Wahl bei harten Geländeeinsatz.

Ob der hohe Preis im normalen Straßeneinsatz gerechtfertigt ist, sollte man am besten vom hauptsächlichen Einsatzzweck abhängig machen.
Bei hauptsächlichen Straßeneinsatz tut es ein normaler Bleiakku. Da tut es auch nicht weh. Wenn bei einer Lebensdauer von einem AGM Akkus zwei Bleiakkus verbraucht werden.

Gruß Sven