langsam wirds philosophisch oder politisch - dennoch hochinteressant. vorweg, ich bin oft im wald, aber ausnahmslos auf dem MTB. wenn jemand in sichtweite kommt reduziere ich das tempo und schau wie wir gut aneinander vorbeikommen, meist mit einem schwätzchen und ein paar tips, wo es schön ist, oder wo es ne offene kneipe gibt oä. die idee einen wald zu kaufen war erst mal ein witz, geht eh zur zeit gar nicht, aber sobald der heilige gral " wachstum um jeden preis" ein negatives vorzeichen hat kann das durchaaus wieder in meinen fokus rücken.
wieder zurück. philosophie. in D leben wir ja schon ziemlich eng aufeinander, weshalb rücksicht nehmen täglich angewandt und geübt werden darf. weils noch nicht so gut klappen will werden halt immer mehr schilder aufgestellt und strafzettel ausgestellt. was in meinen augen folgende konsequenz hat: " ah, wie schön, da ist ja kein schild vor der garage/ hauseingang, da kann ich ja parken"
ich kenne andere länder, da gibts nicht soviele schilder, die menschen sind freier und ergo auch toleranter. wenn mal ein anderer was macht, dann wird nicht sofort die polizei gerufen. (siehe die geschichte der pilzesammler in PL)
... evtl. reden wir auch etwas aneinander vorbei
Wenn Cross-Mopeds,, Quads, oder GW erfasst werden, werden die Fotos weitergereicht.
Wenn Biker, Gassi-Führer und Co. angetroffen werden, werden sie grundsätzlich angequatscht.
Auch das hilft fast irritierend sensationell.
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Zum Hintergrund - bei mir im (Jagd)Revier war die vorhandene Natur vor 2 Jahrzehnten eher übersichtlich. Abgesehen von Mäusen und deren Jägern - schon Mücken waren rar.
Eine Kulturlandschaft, reine Agrarsteppe, im Landkreis die höchste Dichte an Biogasanlagen
in Bayern und damit die höchste Ausbeute von Grund und Boden, im Endeffekt von unserer
Gesellschaft genau so angepriesen, forciert und gewünscht.
Der private und offizielle Naturschutz hat es akzeptiert ...
... im Zweifelsfall hat man weggeschaut, auch politisch - egal ob Landkreis oder Kommune.
Ab 2007 war dann ein kleiner Naturschutzverein aktiv, der sich rekrutierte aus Bodennutzer und
diversen, teilweise sehr unterschiedlichen privaten Akteuren mit unterschiedlichstem Hintergrund.
Die Bilanz nach 10 Jahren war beeindruckend.
Bei den Säugetieren eine normale Bandbreite angefangen bei Rehwild, Feldhase, ... ,
bei den Vögeln von Kiebitz & Gr. Brachvogel über Fasan & Rebhuhn bis zu Sumpfohreule,
bei den Reptilien von Teichmolch bis Eidechsen,
bei den Insekten von Wespenspinne bis wilden Bienen ... .
Es hängen überall Hinweise und Aufklärungstafeln, aber nicht alle Wege und Einfahrten sind
'gesperrt', so dass man im Zweifelsfall auch auf die Einsicht der Menschen angewiesen ist.
Die lokal ansässigen Mitbürger haben das i.d.R. verstanden, sie haben sich auch ganz breit
mit engagiert - von den Landwirten über die Apothekerin bis zur Kindergärtnerin.
Die 'Reibungsgrößen' kommen von weiter weg, erkennen das Potenzial der Landschaft und
wollen 'ihren Spaß'.
Wenn mir dann so ein Guide einer geführten Quad-Gruppe erklärt, dass er juristisch im Recht
sei, erkläre ich ihm etwas in der Richtung '... dass ich das nicht mit ihm diskutiere, aber seinen
Artikel in der Lokalpresse bekommt er kostenfrei ...'
=> nie mehr gesehen.
Die Motor-Crosser habe ich ein paar Mal an der Tanke fotografiert - hat sich dann erledigt.
Meine HighSpeed-GW-Freunde haben wahrscheinlich einen Anhörungsbogen bekommen.
Die Einzigen, die man mit nichts erreichen kann, sind gewisse E-Mountainbiker.
Seit dieser E-Motor verbaut ist, kommen die überallhin und -durch ...
... subjektiv eine Landplage mit wenig Respekt vor heimischer Natur.
In meiner Wahrnehmung nicht besser als die 'Urwald-Abholzer' am Amazonas.
Es gibt fast überall Potenzial, seinen GW mal ausgiebig zu testen.
Von uns ab 45 Minuten Anfahrt gibt es verschiedene Fahrgelände ... .
Vorstehend habe ich nur mal laut nachgedacht über die allgemeine, selbstverständliche
Nutzung unserer heimischen Natur.
Man muss da nicht meiner Meinung sein - mit 20 war mein Horizont auch kürzer
nix-für-ungut!
Bodo