Trocken läuft ein Motor auch nach längerer Standzeit nicht. Es verbleibt immer genug Restöl an den Schmierstellen, um den Betrieb sicher aufzunehmen. Millionen Motoren, die auch ohne Standheizung beachtliche Laufleistungen erreicht haben, belegen dies. Richtig ist natürlich, das man in der Warmlaufphase sehr hohe Drehzahlen vermeiden sollte. Moderne Öle, die auch im Jeep verwendung finden, bleiben im Übrigen auch bei sehr niedrigen Temperaturen flüssig genug, um die Schmierung sofort nach Inbetriebnahme der Ölpumpe zu gewährleisten.
Die Stromaufnahme des Anlassers ist bei sehr kaltem Motor sicher höher als bei einem mit Betriebstemperatur. Dies ist jedoch nicht der Grund für eine vorzeitige Alterung der Batterie, sondern nur eine Belastung, die einen bereits geschädigen Akku zur Aufgabe zwingt. Batteriemordend sind die heute üblichen heimlichen Verbraucher wie Steuergeräte im Standymodus, Wegfahrsperren etc., die auch bei abgeschaltetem Motor Strom benötigen. Der Akku wird oft, und ganz besonders im Kurzstreckenverkehr, nicht wieder ausreichend nachgeladen. Hinzu kommt, dass eine Starterbatterie auf eine kurze Belastung mit hoher Stromabgabe ausgelegt ist, nicht auf einen Dauerbetrieb von Verbrauchern mit kleinen Strömen (dafür gibt es Batterien für den stationären Betrieb). Gerade eine Standheizung ist aber ein so ein Zusatzverbraucher, allein das Gebläse für den kuscheligen Innenraum zieht ordentlich Strom. Startschwierigkeiten wegen entladener Batterie sind bei Fahrzeugen mit Standheizung daher keine Seltenheit. Die Hersteller von Standheizungen verweisen gern auf eine gute Energiebilanz, da der in der Heizphase verfeuerte Kraftstoff angeblich durch den Entfall der Warmlaufphase wieder eingespart wird. Auch das hält einer Überprüfung dank moderner Motorentechnik (Regelung des Wärmehaushalts) nicht mehr stand. Es bleibt schlicht eine Komforfrage.