Cj7 mit 258cui ruckelt/schlägt im leerlauf

[birdyofnight]

Hallo, mein Name ist Mathias.
Bin ehemaiger US-Car Fahrer (Chevy k5) und fungiere gerade "nur" als Schrauber bei einem Freund.
Dieser hat sich vor paar Wochen einen CJ7 von 1977 an Land gezogen.
Der Wagen wird gerade in einen Zulassungsfähigen Zustand versetzt (CH Fzg.) also Gurte Nachrüsten, Neue Reifen, Licht Blinker Hupe instand setzen bzw. auf deutschen Standart umbauen...

Gestern war ich zum ersten mal da um eigentlich nur Zündung und Vergaser einzustellen. Naja was ich mit erschrecken feststellen musste das der Motor im Leerlauf sich heftigst schüttelt. Da fehlen unterhalb von ca. 800 Umdrehungen 1 oder 2 Zylinder. Da ich ausser nem Co Tester und ner Strobo Lampe nicht arg viel Werzeug zur hand hatte war die Aktion schwierig.
Kopression ist auf allen Töpfen um 9 bar rum...

Im Leerlauf kann man bei 2 bzw. 3 Zylindern die Zündkabel abziehen und der läuft unveränder "schlecht" weiter. Für mich ein Indiz das die Zündung n schlag weg hat.

Da mir nur eine Deutschsprachige "jetzt mach ich´s mir selber" Anleitung ohne technischen Background und Messwerte zur Hand war ist mir nicht viel dazu eingefallen.

Der Verteiler hat nen Induktivgeber - also keine Kontakte mehr. Gibt es hier irgendwelche Messwerte ? Das Bauteil ist wohl seperat erhältlich für kleines Geld!?
Auf abziehen des Unterdruckschlauches am Verteiler reagiert er auch!

Auch habe ich einige andere undichte Unterdruckleitungen erneuert. Brachte jedoch keinen Erfolg.

Was ich bräuchte wären Messwerte für den Verteiler und evtl. nen Laufplan des Unterdruckgelumpe....

Und nen Buchtip - der hat 50 Euro für das Ranzheft Ausgegeben ist zwar in Deutsch es steht aber nix brauchbares drin... Ist mehr wie n Geschichts und Märchenbuch mit Ausflügen in den Technikbereich.

Hoffe auf große hilfe da der Kollege nun wos Wetter passt mit der Hufe scharrt und endlich den CJ ausführen will!

grüße birdyofnight

 

[nesttom]

ich denke, beim Unterdruck bist du schon richtig.
Meiner lief schlecht, weil die Dichtung im Bremskraftverstärker defekt war und dort "Falschluft" gezogen wurde.
Beim 77er sind erfahrungsgemäß alle Schläuche vergammelt.
Und dann ist da (zumindest beim V8) noch ein kleines Metallröhrchen zwischen Ansaugspinne und Vergaser / Leerlaufsteller.
Von hinten verrostet, zieht Luft und stellt den Leerlauf falsch ein.

Nach langer Standzeit kann auch die Vergaserfußdichtung undicht sein.

 

[hgc.micha]

Hallo Mathias,

ich habe einige Jahre einen 4,2er gefahren, wenn der läuft ist das gar kein schlechter Motor. Da fängt es aber an, der Karren ist 33 Jahre alt und wenn in der Zeit nicht Ausreichend in die Technik investiert (Wartungsstau) wurde kann der Motor ganz schön nerven.
Also erst mal die wichtigsten Teile erneuern - z.B:
alle Schläuche neu
Verteilerkappe/Finger neu
Zündkabel
Kerzen
usw.
Dann überlegen ob nicht der Original Vergaser getauscht werden soll - ich hatte einen Weber 32/36 komplett Kit mit manuellem Choke drauf. Nach ein wenig einstellen lief er damit echt gut.
Damit kann der ganze Unterdruckscheiß und das Gedöns vom elektrischen Vergaser weg.
Dann hat der noch ein Zündmodul (gibt es bei KTS) unter dem Kühlwasserbehälter, das geht auf gerne kaputt. Die Dinger bestehen aus einer Metallschale die nach dem Einbau der Technik mit Kunststoff vergossen werden, bei meinem war das aufgeweicht/geschmolzen und lief schon Innenkotflügel runter.
Kompression testen - Zündung einstellen/kotrolieren - Mal einen Abgastester anschließen, am besten mit einem Breitbad Lamdameßgerät auf unter Last, während der Fahrt testen.usw. usw......
Die meisten 4,2er sind alt, verschlissen, Schlecht gewartet und deshalb machen die dann auch Probleme.
Grüße
Michael

 

[jeepdrive]

Gerne ist bei diesen Vergaser auch die Leerlaufdüse unter der untersten Klappe verstopft. Deutlich zu erkennen wenn man den Luftfilterdeckel abnimmt und in den Vergaser bei laufenden Motor schaut.(Vorsicht bei Backfire) Wenn man aus den zwei Düsen Benzin tropfen sieht ist die Leerlaufdüse verstopft. Ein weiteres Problem was dabei typisch ist: Wenn man den Motor im Leerlauf soweit hochgedreht hat das er gerade noch läuft, dann fährt und dann bremst stirbt der Motor beim bremsen ab.

Verstopfte Leerlaudüse
Das Benzin tropft aus den obrigen Düsen da es nicht ein aufgeschäumtes Benzin-Luftgemisch durch die Leerlaufdüse
eingesaugen kann. Das einsaugen passiert normal duch den Unterdruck der ja entsteht bei geschlossenen Klappen.
Tropfendes Benzin ist unzureichend vergast und sorgt für einen unruhigen Motorlauf.
Benzintropfen werden beim Bremsen durch entstehende Fliehkraft noch ungleichmäsiger eingespüht und der Motor stirbt ab.

oder

Hat er schon einen elektronisch geregelten Vergaser? Seitlich angebrachter Steppermotor mit mehreren Kabeln dran.


Die Abgaskrümmerdichtung ist undicht und zieht Nebenluft mit an. Die Lambasonde regelt dann immer das Gemisch auf und ab. Ziehe mal das Kabel von der Lambasonde ab und schaue ob du dann einen ruhigen Leerlauf einstellen kannst.

oder

wie beschrieben, es ist noch irgendwo ein Leck in der Unterdruckanlage.

Geht der Leerlaufstellmotor (gibt Gas beim Gashebel) der ein absterben des Motors verhindern soll.


Persönlich tippe ich auf Punkt 1

Das passiert immer wenn der Vergaser längere Zeit ohne zu benutzen stand. Das Benzin verdunstest und läßt Rückstande im Vergaser zurück, welche dann gerne die feine Leerlaufdüse verstopft.

Gruss Andreas