Antriebsprobleme, lautes knacken

[Makagi]

Hallo Jeep-Gemeinde!
 
Ich bin neu hier und dies ist mein erster Beitrag. Gruß an alle!
 
Bin seit 2 Wochen stolzer Besitzer eines CJ 5 4.2L 1979. Fahrzeug bei Kauf einem guten allgemeinen Zustand. Kein Tropfen, ehrlicher Motorraum (schwitzig) und so gut wie alles, außer Sitze weitestgehend original. Der Jeep macht einfach nur Freude.
 
Heute der Schock.
 
Fahre aus der Garage und biege in die nächste Straße ein, beschleunige leicht, die Gänge nimmt er sauber an, und plötzlich lautet knacken. Herkunft, direkt unter mir, vielleicht etwas von hinten. Wenn ich in Kurven fahre wird es ganz grausam. Musste die Fahrt abbrechen. 
 
Was ist Eure Meinung? Verteilergetriebe? Antriebswelle, Kardanwelle oder was sonst?
 
Geräusch nimmt auch zu, hat nichts mit der Umdrehung der Reifen zutun. Ich vermute Antriebswelle hinten oder sowas.
 
Bin dann vorhin nach kurzem Überlegen nochmal in die Garage, kein Tropfen irgendwo zu sehen. Meine Vermutung: Ich hatte ggf. die Untersetzung auf 4H stehen?! Die Muffe ist etwas widerspenstig und siehe da, so war es. Heißt ich bin etwa 500 km mit mit Allrad über unsere Straßen gefahren. Kann das der Grund sein? Oder ist der CJ auf Straße bei 4H nicht zu beeindrucken?
 
Bedanke mich für die Unterstützung und Grüße aus dem Pott!
 
Gruß

 

[Makagi]

ok, Zwischenstand der Fehlersuche, vielleicht hilft es jmd mir ggf jetzt ein feedback zu geben. 
 
Hinteres Diff geöffnet, keine Späne, alles i.O.,
 
Verteilergetriebe Öl abgelassen, auch dort KEINE Auffälligkeiten,
 
Habe allerdings in der Ölwanne eine Schraube gefunden. Könnte das klacken von einer nicht festen Verbindung von VTG und Getriebe kommen? Bild folgt sobald ich raffe wie ich das hier hochladen kann...
 
Bevor ich das komplette Getriebeöl ablasse versuche ich erstmal den Herkunftsort der Schraube zu lokalisieren. 
 
Danke für Feedback!
 
 
 
 
 
 
 

 

[Makagi]

http://www.jeepforum.de/uploads/imgs/1437915970__schraube.jpg
 
 
Update:
Der Herkunftsort der Schraube konnte bisher nicht gefunden werden. 
 
Habe mich nochmal drunter gelegt und etwas im CHIPTON gestöbert.
 
Dort wird meine Problematik mit der Symptomatik eines ausgeschlagenen U-Joint/ Kreuzgelenk behandelt. Kann ich ohne Hebebühne und Ausbau ein defektes Kreuzgelenk identifizieren?
 
Bitte um Hilfe!
 

 

[JBGoode]

Kreuzgelenke hast du beim CJ an den Kardanwellen vorne und hinten (2 je Kardan) und an der Vorderachse links und rechts. Durch dran rütteln/drehen kann mans normalerweise identifizieren, da darf nichts wackeln oder in sich Spiel haben. Nachdem das Geräusch eher von hinten kommt, wäre der Suchbeginn am hinteren Kardan. Allerdings würde das Geräusch hier vermutlich schon irgendwie in Bezug zur Geschwindigkeit, bzw zur Umdrehung des Kardans stehen.
Zum Thema 4H/4L: der CJ hat kein Differential zwischen Vorder- und Hinterachse. Wann immer also die beiden Achsen zueinander einen unterschiedlich langen Weg zurücklegen gibts Verspannungen, die dann nur über die Räder ausgeglichen werden können. Auf trockener Straße geht das nicht lange gut...
Schrauben der beschriebenen Art gibts an mehreren Stellen... in der Ölwanne des VTG gefunden?

 

[Makagi]

danke, erstmal. 
 
also ein defekt der Achse hinten schließe ich aus. Sonst hätte ich wahrscheinlich schon ein Scherbenhaufen im Differenzial entdeckt. Zudem kommt das Geräusch gefühlt direkt von unter den Vordersitzen.
 
Also die Kardan habe ich vorhin mal deutlicher ins Auge gefasst. Der hintere Kardantrakt scheint vom Vorbesitzer bereits nicht all zu viel Pflege bekommen zu haben. Über den Kreuzgelenken hat sich an der Karosse ein deutlich sichtbarer fettkrank abgesetzt. Gehe somit davon aus, dass die Welle trocken ist. Eine manuelle "Betätigung" lässt auch eine Rotation der Welle, ohne das die Räder reagieren von ca 5 mm in beide Richtungen zu. Auf jeden Fall deutlich spür und sichtbar. Ein ruckeln an der Welle führt werde zu Geräuschen noch zu Auffälligkeiten. Werde dies mal morgen bei einem Freund auf der Bühne genau ins Auge fassen. Müsste auf der Bühne ja auch ohne Last zu diesem Geräusch führen. Frage wäre dann bloß, komplett ersetzen oder zunächst Kreuzgelenke tauschen?! Naja aber erstmal abwarten was da raus kommt.
 
Zum Thema Schraube.
JA. Die lag in der Ölwanne unterm Verteilergetriebe. 
 
 

 

[Makagi]

Auflösung:

Heute auf der Bühne gewesen und ein paar Stunden Fehlersuche betrieben. Eins sei vorweg genommen. Manchmal ist das einfache die Lösung.

Was bis zur Lösung geschah:
Lautes knacken unter Last mit Schlägen von unten/hinten. Typisch bei Differetial oder ähnlichem.

Hinteres Diff geöffnet - i.O.
VTG Öl abgelassen - nichts auffälliges
Vorderes Diff geöffnet - leichte Späne aber nichts gravierendes in Relation des Alters des Wagens

Kardanwellen beide i.O.
Ausgebaut und Kreuzgelenke i.O.

Ratlosigkeit

Im Hinterkopf die Schraube die ich gefunden hatte.
Getriebestander untergestellt und Wanne abmontiert.

Siehe da, noch eine solche Schraube.

Lösung:
Das schlagen kam von der Olwanne unterm VTG. Was war passiert?
Das Dana 20 ist mit zwei Schrauben über die Wanne mit dem Rahmen verbunden um so die Vibrationen des Motors umzuleiten. Diese waren beide, wahrscheinlich über Jahre, langsam rausgedreht und nun komplett raus. Somit die krassen Geräusche und Irritationen durch Schwingungen über Motor Getriebe etc.

Glück im Unglück!