Was mir nicht so richtig in die Birne will, ist Folgendes: Betrifft eine Einschränkung einen Anderen, ist das OK, nicht so schlimm, muß er eben Einsicht zeigen usw. Betrifft es eigene Gewohnheiten gibt es X Gründe, warum das gar nicht anders sein kann. Die Anzahl der Begründungen und (z.T. haarsträubenden) Vergleiche wächst ins Unermessliche.
Landet jemand auf der Verursacher-Seite, finden sich auch immer genug Gründe, warum das gar nicht anders sein konnte. Einem selbst könnte ja aus 100 Gründen nie...
Meine Einstellung ist ganz einfach: Was ich von Anderen erwarte, ziehe ich erst einmal selbst durch. Also fahre ich mit 0,0 Promille, prüfe, welche Medikamente mich vom fahren abhalten und fahr dann eben nicht, versuche Anderen das Leben nicht zu erschweren usw.
Niemand ist gegen Versehen oder Unfälle beliebiger Ergebnisschwere gefeit. Man kann aber begünstigende Faktoren minimieren.
Es ist leider etwas unscharf, aber dank der Fahrlässigkeit Dritter sind das, ein Grab und Erinnerungen alles, was von meiner Schwester bleibt. Sie war 14. Überschätzung von Fähigkeiten und Situation war Fakt. Mehr zählt nicht.
Es gibt in der Situation 4 Rollen: Verursacher, Opfer, Hinterbliebene, Helfer. Keine ist schön. Verursacher und ihre Familien gehen daran genauso kaputt wie Hinterbliebene und ihre Famielien. Manchmal auch die Helfer.
Bitte denkt einfach daran, dass Menschen unzulänglich sind und daher Fehler machen. Vermeidet einfach Faktoren, die Fehler begünstigen. Schaut einfach, ob Ihr in eine der genannten Rollen schlüpfen wollt oder lieber so weiterleben wollt.
Nur um Misverständnissen vorzubeugen: Ich erhebe keine Vorwürfe gegen den Verursacher und weis, dass Verzeihen etwas ist, was allen Involvierten hilft. Trotzdem ist die Last erdrückend.
Gruß,
Matthias