Hallo,
na ja beim Öl gibt es viele "Ansichten" nicht alle sind wissenschaftlich basiert, manche sogar eher esoterisch begründet.
Ganz an Anfang mal was zu Öl an sich und Motoren. Im Internet war mal ein Versuch (unter Fisesta fiasko?) zu finden bei dem ein Dieselfiesta ohne Motoröl gefahren wurde. Die saugten das Pflanzen (Raps/Sonnenblumenöl) aus dem Tank an in die Ölwanne und daraus dann saugte die Einspritzpumpe den Sprit wieder ab. Erst fuhren sie mit 2. PKW hinterher, später solo und die Geschichte endete grob 1 Jahr später wegen zu viel Rost und keinen TÜV mehr. Dem Motor hat es nix gemacht - soviel zu dem Bedarf an Superduperölen als absolut notwendig. Natürlich ist eine solche Frischölschmierung was anderes als Ölsumpf - aber was eben die mindest Anforderungen angeht die der Motor stellt ans Öl zeigt das schon mal ne Richtung an.
Schiffe, da ist es ähnlich, manche Motoren werden dort einmal mit Öl befüllt und dann nur der Verbrauch nachgefüllt und wenn der 10 Jahre in Betrieb ist. Allerdings wird das Öl dort besser aufbereitet, gefiltert evtl gewaschen, nur die häufig angeführten "geschredderten" Ölmoleküle bleiben dabei immer drin. LKW haben SHPD-Öl für 80 bis 100.000 km Wechselintervall, da dort vergleichsweise kaum gefiltert wird sind dann rund 20 % Additive im Öl um Schmutzt und Ruß in Schwebe zu halten. Die 40.000km Öle eim PKW sind daher auch so dünn um trotz Rußanteil ei 30-40tkm die Pampe noch pumpen zu können. Ihr werdet kaum ein Longlife-Öl finden das nicht unter -w30 liegt. meist sind es -w20er Öle.
Beim PKW ist es vor allem die Betriebsweise die das Öl beansprucht. Also nicht das Fahren an sich, sondern eher die Standzeiten mit Kaltstart der Kondensat und Kraftstoffeintrag mit sich bringt. Daher bleiben auch einige im Sommer dann nach 400 km BAB liegen weil dann alles Wasser und Benzin vom Stadkurzstreckenverkehr ausgedampft ist auf der Urlausreise und der Motor stirbt an Ölmangel.
Das mit den Motorradölen ist etwas anders als oben beschrieben. Es geht nicht ums Getriebe und Zahnräderquetschen (dann dürfte keine Nockenwelle oder Kettentrieb im Automotor lange halten)
an sich sondern um die Kupplung im Motorölbad. Autoöle schmieren zu gut, da würde die Kupplung dann unter Vollast durchrutschen, daher werden diese speziellen Motorradöle eben nicht mit solchen für den Motor eher guten Additiven versehen. Ältere 2-Radmotoren ohne so hohe Leistungen dürfen problemlos mit (meist15 W40 bei Japaneren) "Auto" Öl betrieben werden, es geht nur um die modernen hohen Literleistungen in Verbindung mit den Kupplungen. Alternative, man fährt BMW mit (Auto)Trockenkupplung) und getrenntem Öl für Motor, Getriebe, Kardan.
Weitere Sache, das Öl in vielen Treckern ist auch nur ein einziges Öl - Motoröl, Getriebeöl, Hydrauliköl alles eine Sorte. Schon alte Trecker mit Lamellenbremse im Getriebe vertrugen das ohne Probleme oder Durchrutschen wie bei den neuen Motorrädern. Merke, die Hersteller konstruieren auch gern mal was "Gutes" für die Werkstätten, die leben vom teuren Sonder-Öl.
Getriebeöl darf im Betrieb eigentlich keinen Abrieb aufweisen. Ist der da ist was anderes faul als das Öl (das dann aber raus sollte, denn wer kann wirklich feinst-filtern?) An den Achsen gilt eigentlich der Ölwechsel eher als Kontrolle ob evtl Wasser im Öl ist nicht wegen Verschleis am Öl, so schnell auen sich auch Hypoidadditive nicht ab zumal die nicht immer sondern nur im Extremfall wirken. LKW-, Radlader-Achsgetriebe halten ja auch deutlich längere Intervalle aus, also das Öl verträgt es schon ganz gut.
Kurzum, viel Kurzstrecke beim Motor bedeutet häufigeren Wechsel wegen der verbleibenden Kondensate, Langstrecke belastet weniger und wenn man (beim Diesel) den Ruß rausfiltert (Feinstfilter / Zentrifuge wie früher üblich) hält son Öl sehr lange bis die Additive verbraucht sind. Wenn schon schlichtes, aber eben immer frisches! Pflanzenöl ohne alles Additiv nen Motor so lange gut schmiert tuts ein erheblich stabileres "echtes" Motorenöl allemal recht lang. Getrieben ist die Fahrweise eher egal, es darf nur kein (Kondens)Wasser reinkommen und keine "Bröckchen" durch Schaltfehler oder nicht weggefilterter Abrieb von Bremsbändern, Reibscheiben...Auch ne Überhitzung ist nicht förderlich aber das ist eben wieder konstruktions oder fahrerseitig bedingt. Wer gegen ne Mauer fährt darf sich nicht wundern wenns dann was zu reparieren gibt :thefinger_red: , gilt für Blech ebenso wie für Öl.
Mit etwas Augenmaß kann man daher durchaus lange ein Öl fahren, Herstellervorgaben berücksichtigen eben auch immer den DAU und selbst da werden die Intervalle immer länger da im Regelbetrieb eher der Rost was zerstört als der Schmierzustand. Was nicht bedeutet, dass man ATG Lebensdauerschiemren kann s.o. Abrieb.. killen dann zuverlässig wenn man mehrere 100tkm mit fahren möchte. Bei 20tkm im Jahr und alle 4-6 Jahre ein neues Wägelchen bleibt das am nächsten Besitzer hängen, trotz Herstellervorgaben eingehalten. Man muss auch etwas selber mitdenken wie überall, so auch oder gerade? eim Thema Öl.
Gruß
Andi
Gruß
Andi