Hallo alle,
So, dann nochmal von vorn. Zumindest fast von vorn.
Sonst bin ich ja nicht so gesprächig, aber das hier wird etwas länger.
Ich hatte ja bereits im 'ich freu mich' angedeutet, dass ich mich wieder mit dem Thema Vibrationen bei meinem XJ beschäftige. Weil die Freude sich in engen Grenzen hält, verlagere ich das jetzt mal hierhin.
In 2016 war der erste Versuch gestartet worden, die Vibrationen in den Griff zu bekommen.
Es endete mit dem vorläufigen Tausch des VTG. Es blieben allerdings Restvibrationen, die mir zunehmend auf die Nerven gehen.
Und ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass das VTG nicht Ursache war.
Kleine Vorgeschichte:
Den Wagen habe ich im Okt. 2015 aufgrund seiner guten Substanz und weil er unverbastelt war gekauft. Gefahren wurde er vorher von einem technikunkundigen Renterpaar, dass den Wagen nur 'benutzt' hat. Die Stempel sind im Serviceheft weitgehend vollständig. Überwiegend gewartet von Torre in Bensheim.
Allerdings wurde da nur das Nötigste gemacht.
Kein Lager, keine Stabigummis oder ähnliches hat man für nötig gehalten zu wechseln.
Ich schätze Bremsen, Betriebsflüssigkeiten waren das Einzige, was da gemacht wurde.
Als ich den Wagen übernahm, fuhr er mit dem Geräuschniveau eines Traktors. Der XJ muss wohl längere Zeit mit starken Vibrationen gefahren sein. Nichts war abgeschmiert - ein Jammer.
Vielleicht hab ich ihn auch aus Mitleid gekauft, wer weiss.
Ich dachte mir, das kriegt man Schritt für Schritt schon hin. Stimmt auch weitgehend.
In mehreren Schritten wurden die Geräusche dann gesenkt.
Ich beschreibe mal alle Maßnahmen, die ich unternommen habe, die entweder sowieso fällig waren und vibrationsrelevant erschienen. Nachfolgend dann die Art der Vibration:
- Vorderachse neu gelagert (Willi ORB)
- Radnaben von Moog
- Kreuzgelenke VA beidseitig
- Stabigummis (völlig abgerockt)
- Koppelstangen mit Gummis
- alle Stossdämpfer erneuert (Bilstein) + Lenkungsdämpfer
- untere Längslenker (obere folgen irgendwann dieses Jahr)
- VTG übergangsweise eingebaut (das neue alte liegt mit neuen Lagern bereit)
- Hinterachse neu gelagert (vom Wolfram 'Klimaprofi', da Willi umziehen musste und ich gerade im Raum Rhein/Main war)
Dies umfasste Trieblings-/Korblager, Achswellenlager, Herzbolzen, Sicherungsschraube.
Vermerk: Laufbild der Verzahnung nicht optimal
=> Aha!
Beschreibung:
Die Vibrationen treten seitdem in abgeschwächter Form nur noch ab 100/105 Km/h auf, egal, ob 2WD/4WD, ob AT auf N oder VTG auf N, unabhängig von der Drehzahl, also rein geschwindigkeitsabhängig.
Das Geräusch kann man als tiefes Brummen beschreiben, welches an- und abschwillt.
Es klingt so, als wenn die Schwingungen zweier Systeme sich gegenseitig addieren und wieder auslöschen. Die Periodendauer ist ca. 12-15 sec.
Das ist so zu verstehen, dass das Geräusch langsam ansteigt bis zu einem Maximum, um dann langsam wieder zu verschwinden bis Ruhe herrscht (für vielleicht 3 sec.) Das bleibt auch bei höheren Geschwindigkeiten so.
Jemand, der nie schneller als 105 Km/h fährt, würde das nie bemerken. Der Wagen fährt bis unterhalb dieser Geschwindigkeit perfekt.
Am letzten Wochenende habe ich dann die hintere Kardanwelle ausgebaut und neue Kreuzgelenke von Spicer implantiert. Es waren noch die ersten und ich wollte diese als Fehlerquelle ausschliessen. Ergebnis Probefahrt: Vibs etwas leiser, aber nicht weg.
Heute die vordere KW ausgebaut und ohne gefahren. Das Schiebestück gleitet saugend ohne Spiel, KG sind ok.
Ergebnis Probefahrt: Klingt irgendwie anders, aber Vibs sind noch da.
Ich denke, die Kardanwellen bilden nur eine Art Übertragungsmedium für Schwingungen, die Ursache scheinen sie nicht zu sein.
Jetzt werde ich nochmal die mehrfach gewuchteten Räder umsetzen, falls doch etwas mit denen sein sollte. Anlageflächen Felge, Radnaben, Trommeln prüfen. Danke Rene
Während ich das so runterschreibe, stellt sich mir die Frage: könnte es Teller/Kegelrad sein? (s.o.)
Passen die Symptome und Art der Vibration dazu?
Wer mag sich äussern?
(wer das liest: Danke für's Durchhalten bis zum Schluss)
Michael B)