Hallo Daniel,
schließ mich grundsätzlich meinen Vorrednern an, hab da noch n paar Tips für Dich.
Grundsätzlich: nix machen unter 15 Grad Umgebungstemperatur. Egal wo, und kein Heizlüfter oder so.
Mit Fluid-Film AS-4 die Befestigunslöcher fluten ist ne Option, aber aufpassen, nicht zu viel. Das Zeug ist Roststoppmäßig super, greift jedoch Kautschuk und verschiedene Kunststoffe an, wenns also in der Nähe da was gibt, dann könnt das angegriffen werden. Hab grad selbst nen langzeitigen Versuch mit verschiedenen Materialien laufen (Kabelisolierungen, Festerdichtungen uam) und da werden jetzt manche Sachen nach nem Jahr langsam schleimig oder spröde.... Grad das FF AS-4 kriecht endlos weiter, wirst Dich wundern, wo beim heissen Dach im Sommer das Zeug Dir wieder zuwinkt.
Kratzen mit nem Schraubenzieher ist nicht so zielführend. Gute gratfreie Hartmetall-Stechbeitel (grade und halbrund) mit wenig Druck gehen besser.
Und nur, wenns mit Schleifpapier umwickelten ChinaEssstäbchen nicht geht. Oder den Kafferührern von McDingens.
Wenn das Blech blank aussieht, dann gleich den Restrost mit Pelox RE (sparsam verwenden und Verwendungshinweise beherzigen) hervorheben. Die Rostreste in den Poren/Kratzern wachsen schwarz raus, man kann dabei fast zusehen.
Danach, wenn alles schön sauber ist und mit Silikonentferner (umsichtig verwenden, kann den gesunden Lackübergang schädigen), dünne Schichten mit Owatrol drauf pinseln, das versiegelt gut. Viele sagen, Owatrol nicht aufs blanke Blech, würd nicht halten. Das kann ich bei meiner Verarbeitungsweise nicht bestätigen.
Je nach dem, wie hoch Dein Quali- und Beständigkeitsanspruch ist, dann noch ein wenig Protewax drüber und erst mal ein paar (viele) Tage warten. Die bislang genannten Mittelchen sind transparent und lassen den Einblick zu, ob sich rostmäßig noch was tut. Wenn nicht, kann man vorsichtig glätten und lackieren.
Die vorgenannten Mittelchen (mache da keine Werbung, bin nur sehr zufrieden mit denen) hab ich vom Korrosionsschut-Depot, es gibt aber auch noch andere gute und fachlich ernstzunehmende Lieferanten. Auch die von mir genannte Sammlung/Reihenfolge von Mittelchen sind sicherlich streitbar, ich stell andere Erfahrungen nicht in Frage.
Von Hammerite rat ich persönlich ab, zumindest an Deiner genannten Verwendungsstelle. Das Zeug ist Klasse für "ruhende" Teile wie Treppengeländer etc. Es kann aus meiner Erfahrung keine Vibrationen oder Verwindungen. Hab ich probiert. Die Testflächen an meinem Granny schleif ich (hauptsächlich Unterboden) grad Zug um Zug wieder runter. Es bildet eine recht harte Oberfläche, die bei Bewegungen besonderer Art (und das sind ja grad beim Dachträger die Punktbelastungen an den Befestigungspunkten mit und ohne Beladung) Haarrisse bildet. Da dringt dann kapiarmäßig wieder was ein; dass das alles für die Katz war, siehst es erst nach ca. nem Jahr, wenn es beginnt, leichte Beulen auszubilden...
Schlussendlich: Dippen oder Folienspray entscheidet jeder selbst für sich. Die Vorbereitung ist entscheidend, wie gut das Ergebnis ist. Ich finds toll, weiss aber, dass, wenns gut werden soll, auch sein Geld und Zeit kostet und fast dem ner Lackierung entsprechen kann.
Bis bals mal wieder und viele Erfolgsgrüße von Micha