Reisebericht Kroatien 2016 - 21.08.-05.09.16

Diskutiere Reisebericht Kroatien 2016 - 21.08.-05.09.16 im Reisen und Touren Forum im Bereich Allgemeines; Hey Jeepforum...   Ich war euch euch noch etwas schuldig, was ich auch versprochen hatte. Naja, bisschen spät... Vielleicht habt ihr trotzdem Spaß...
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Dave1989

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Hey Jeepforum...
 
Ich war euch euch noch etwas schuldig, was ich auch versprochen hatte. Naja, bisschen spät... Vielleicht habt ihr trotzdem Spaß daran. Vielen Dank nochmal für alle, die mir Tipps für Orte gegeben haben, mich technisch hier, sowie auf der Strecke unterstützt haben oder mich sogar auf der Strecke begleitet haben. Ohne eure Hilfe hätte ich das sicher nicht so in Angriff genommen.  :inlove:
 
Auf geht`s! Der erste Tag ist etwas langweilig... Wer es heute Kacke findet, der kann morgen Abend nochmal reinschauen.  :wave:
 
Kroatien 2016
 
Vorwort
Dieses Reistagebuch soll meine Erlebnisse und Erinnerungen des Kroatien-Urlaubs, der vom 21.08. – 07.09.16 statt fand, näher bringen.
 
Der Urlaub war kein typischer Erholungsurlaub. Ich würde ihn kurz als Abenteuerurlaub oder Expedition beschreiben – das Gegenteil eines all-inclusive Urlaubs. Auch war dies kein typischer Touristenurlaub, um sich Städte und Sehenswürdigkeiten anzuschauen; eher um sich die Landschaft und Natur näher zu bringen
 
In den Urlaub ging es mit einem geländegängigen Jeep Cherokee XJ mit einem Dachzelt und einer Campingausrüstung um halbwegs autark außerhalb von Campingplätzen campieren zu können. Darunter ein Spirituskocher um warme Speisen zuzubereiten, ein Frischwasservorrat mit Campingdusche und einem Kompressor-Kühlschrank für die verderblichen Lebensmittel. Zur Navigation dient ein 10 Zoll Tablet mit der Software LocusMaps Pro, die vollständig offline verwendet werden kann.
 

 

 

 

 
 
Tag 1, Sonntag, 21.08.16
 

 

 
 
XXX, 58769 Nachrodt-Wiblingwerde à
Kidričeva cesta 10b, 4260 Bled, Slowenien
 
Um 2:30 Uhr mache ich mich auf meine lange und große Reise nach Kroatien. Meine erste Reise alleine und in dieser Form. Ein etwas mulmiges Gefühl umschleicht mich, ob es denn wirklich die richtige Entscheidung ist, diese Reise alleine zu vagen.
 
Zunächst muss für die erste Etappe der Jeep vollgetankt werden. Dies ist aber in einem kleinen Dorf wie Wiblingwerde um diese Uhrzeit an einem Sonntag ziemlich schwierig; zumal die einzige Tankstelle vor zwei Monaten schloss. In der Umgebung war ebenfalls keine Tankstelle geöffnet. Die erste wäre in Lüdenscheid zu finden. So entschließe ich mich, die Tankstelle auf meinem Arbeitsweg in Hagen-Hohenlimburg anzusteuern, da diese definitiv geöffnet hat.
 
Es geht aus Wiblingwerde über Veserde hinunter nach Hagen-Hohenlimburg. Der voll beladene Jeep hat bergab ein deutlich verändertes Fahrverhalten. Die zulässigen 2,1 Tonnen, die der Jeep befördern darf, sind voll ausgeschöpft.
 
Nach dem kurzen Tankstopp in Hagen-Hohenlimburg geht es über die Hühnenpforte Richtung A45. Von dort aus geht es gen Süden. Hier merke ich meinen ersten navigatorischen Fehler. Hagen liegt nördlich von Lüdenscheid und ich möchte nach Süden; fängt ja schon gut an. Aber ich lächele, denn es ist ja Urlaub.
 
Auf der A45 stelle ich den Tempomaten auf 110km/h. Mit dem voll beladenen Jeep muss ich keine Rekorde aufstellen. Zumal es dem Verbrauch, der ohnehin nicht niedrig ausfallen wird, zu gute kommt.
 
Ich fahre bis Aschaffenburg auf der A45 und wechsele dann auf die A3 Richtung Würzburg. Bei Fürth lege ich einen Tankstopp ein. Die ersten 400km sind geschafft. Der Jeep ist durstig. Ich mache mich auf und fahre bei Nürnberg auf die A9 Richtung München. Ein paar Kilometer später merke ich, dass ich recht früh aufgestanden bin und schlafe auf einem Parkplatz bei Feucht ein paar Minuten.
 
Auf der A9 bei Pfaffenhofen erwischt mich dann der erste Stau. Ein Unfall im Baustellenbereich. Ein Autofahrer hat versucht vom Rastplatz Holledau-West einzuscheren und hat dabei den fließenden Verkehr missachtet. Ein Polizeifahrzeug bahnt sich einen Weg durch die Baustelle. Und da ist sie: Eine mustergültige Rettungsgasse; im Stau eines Baustellenbereichs. Ich muss fast etwas weinen vor Freude. Im Süden funktioniert das einfach besser, hab ich des Öfteren erlebt. Leider gibt es auch wieder viele Gaffer! Besonders auffallend ist dabei ein VW Transporter der Bundeswehr; erkennbar am Y-Kennzeichen. Auch dieser gafft und hält den Verkehr unnötig auf. Durch dezentes Hupen und Kopfschütteln meinerseits bewegt es den Fahrer dann doch, schneller zu fahren und den Verkehr nicht weiter zu behindern – diese Idioten!
 
Im Stau fällt mir bei niedrigen Geschwindigkeiten ein dezentes quietschen auf. Es ist von der Fahrtgeschwindigkeit abhängig. Ist das, nach der kurzen Distanz, schon ein technischer defekt? Ich fahre kurz auf einen Rastplatz und checke die Vorderachse auf Überhitzung und Spiel. Da nichts zu finden ist, setze ich die fahrt weiter fort.
 
Nach Stau und kurzem Check soll ich bei München von der A9 auf den Ring A99 fahren. Irgendwie schaffe ich es, dass ich dort nicht lande. Ich lande hingegen an der Allianz-Arena und fahre über Parkplätze und Zufahrten zum Stadion. Komisch! Glücklicher Weise gibt es vom Stadion direkt auch eine Zufahrt auf die A99, sodass ich nach der kleinen Stadion-Tour doch noch auf dem Münchener Ring lande.
 
Südlich von München fahre ich vom Ring A99 auf die A8 Richtung zur österreichischen Grenze. Dabei fahre ich am Chiemsee vorbei, den ich aber kaum wahrnehme. Bei Bad Reichenhall geht es von der A8 ab. Ab jetzt benutze ich nur noch Landstraßen. Denn auf Vignette und Maut habe ich keine Lust. Zur Vignette in Österreich und Slowenien würden auf meiner Strecke noch Mautgebühren für zwei Streckenabschnitte in Österreich anfallen. Abzocke wie ich finde.
 
Der Grenzübertritt enthält zwar keine Grenzkontrollen, dafür aber viele kleine Ministraßen, wo sich kaum zwei Fahrzeuge begegnen können. Ob das wohl extra so ist, damit man die Autobahn benutzt? Scheint mir fast so. Es könnte auch mangelnde Navigation sein. Mit dem Jeep kann ich jedoch überall ausweichen.
 
Parallel zur A10 bewege ich mich auf der Landstraße L159, wechsele bei Elmauthal auf die L99 und fahre bis nach Untertauern. Kurz dahinter erwartet mich ein Pass. Der Obertrauern-Pass. Diesen schafft der Jeep durch die hohe Beladung nur mühsam. Doch damit nicht genug. Nach knapp 35km muss ich einen weiteren Pass, den Katschberg erklimmen. Dort schafft es der Jeep kaum hinauf. Um das Automatikgetriebe zu entlasten, beschließe ich, die Untersetzung einzulegen. Nun passt die Abstimmung der Automatik wieder. Ich quäle mich langsam hinauf um, wie es bei einem Pass üblich ist, auf der anderen Seite sofort wieder hinab zu fahren.
 
Weiter folge ich, bis zum Ende, der L99 nach Slowenien. Doch bevor ich nach Slowenien einfahre, muss ich noch den Wurzenpass besiegen. Diesen schaffe ich ohne Untersetzung. Einem Slowenen in einem Benz ist das zwar zu langsam, aber es reicht nur zum drängeln. Überholen möchte er wohl doch nicht. Oben auf dem Pass wartet die slowenische Grenze. Dort werde ich einfach durchgewunken und mache, mit dem Jeep zusammen, eine kurze Verschnaufpause auf dem Parkplatz des Duty-Free Laden an der Grenze – der Slowene ebenfalls. Hat ihm das Drängeln also nichts gebracht.
 
Weiter geht es auf den slowenischen Landstraßen L201, bei Hrušica kurz auf die L452 und dann auf die L634 zum Bleder See. Das dauert ungefähr eine Stunde. Im strömenden Regen komme ich am Campingplatz an und stelle mich in die Schlange. An der Rezeption spricht man sogar noch deutsch. Ich bekomme einen Platz auf der Freifläche ganz hinten auf dem Platz.
 
Es ist 16:50 Uhr. Da es unaufhörlich regnet und ich Hunger habe, klappe ich mein Zelt auf. Dort habe ich nun einen halbwegs trockenen Unterstand. Dass das Zelt nun im Dauerregen steht, stimmt mich bedenklich. „Das muss das Boot abkönnen!“ – frei nach dem Film. Ich habe das Zelt ja vorher beregnet und die Nähte in der Sonne eingeschrumpft. Zumindest rede ich mir das die ganze Zeit ein, in der ich Stuhl und Tisch für mein Abendmahl ausräume.
 

 
Auf der Speisekarte stehen Brot mit Rührei und Speck. Das hatte ich noch zuhause im Kühlschrank. So mache ich es mir unter meinem Dach gemütlich, setze mir zunächst einen Tee auf und brate anschließend Speck und Rührei auf dem Spirituskocher zusammen. Verfeinert mit Pfeffer und Salz aus den elektrischen Mühlen und dem Tee, schaue ich anderen beim Zeltaufbau zu. Besonders hervor sticht ein Endurofahrer der wohl eine ähnliche Tour wie ich vorhat – nur eben mit einem Motorrad. Erlebnisurlaub – the next level. Das wäre mir doch ein bisschen zu ungemütlich.
 

 
Ich rufe kurz bei meinen Eltern an und melde, dass alles in Ordnung ist. Da es auf dem Campingplatz überall freies WLAN gibt, schicke ich dazu noch ein Foto von meinem verregneten Zeltaufbau. Im Anschluss gehe ich kurz duschen. Alles ist sauber und im Preis mit inbegriffen. Keine Duschmünzen und saubere Sanitäre Einrichtungen, obwohl der Platz komplett matschig und durchnässt ist.
 
Neben mich stellt sich eine Familie aus Deutschland. Wir quatschen noch ein wenig. Zufälliger Weise wollen diese auch nach Kroatien. Allerdings nur nach Cres; drei Wochen campen mit einem VW T3 Bulli in der Camper-Ausführung. Ich gehe früh ins Bett, denn der Tag war lang und anstrengend. Das Zelt ist bisher dicht, aber es ist noch früh am Abend und es regnet ja noch weiter.
 
An Schlaf ist kaum zu denken, da es durch den Regen ziemlich laut ist. Zudem ist ein Gewitter aufgezogen. Es kommt näher. Da das Camp zwischen zwei Bergen liegt, zieht das Gewitter komplett hindurch. Es blitzt und donnert gewaltig. Ein Blitz, sofortiger Donner! Das Auto und das ganze Zelt beben. Auch wenn ich Gewitter gemütlich finde; das war sehr nah! Ich beschließe, solange das Gewitter wütet, mich in meinen Jeep zu setzen. Ich möchte nicht durch Blitzschlag meine Reise vorzeitig, durch Ableben, beenden.
 
Nach einer Stunde ist das Gewitter soweit vorbei, dass ich wieder in mein Zelt traue. Es ist immer noch trocken. Es regnet nicht mehr so stark, sodass ich wohl doch noch schlafen werde.
 
 
Leider gibt es am ersten Tag wenig Bilder... Ich bitte das zu entschuldigen.  :wave:  Morgen geht es weiter...
 
Dave1989

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Tag 2, Montag, 22.08.16
 
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d, Località Sistiana, 60, 34019 Duino TS, Italien
 

 

 
 
Ich habe mir den Wecker auf 7 Uhr gestellt und stehe schließlich um 7:50 Uhr auf. Geschlafen habe ich etwas unruhig. Allerdings ist das Zelt dicht und durch den Wind nicht beschädigt worden. Die Sonne ist am Horizont zu sehen. Leider erreicht sie mich nicht dort, wo ich stehe. Da mein Zelt noch immer durchnässt ist, beschließe ich selbiges in der Sonne zu trocknen. Dazu parke das Zelt einfach um. Praktisch so ein fahrbarer Untersatz!
 

 
Das Frühstück fällt mit Müsli und Kaffee eher spartanisch aus. Aber der Kaffee auf dem Spirituskocher aus der Bialetti-Kanne schmeckt ganz brauchbar. Auch wenn der Aufwand etwas höher ist. Im Anschluss Abwasch und einräumen.
 

 
Um 10:50 Uhr breche ich auf zur nächsten Etappe. Ich starte den Motor und der Riemen quietscht unaufhörlich. Mit dem mitgenommenen Werkzeug spanne ich den Riemen. Vielleicht wird das mit dem quietschen von gestern ja auch ein Chor?!
 
Ich möchte soviel wie möglich Waldwege fahren. Dazu habe ich LocusMaps mit Vektorkarten mitgenommen. Daher fahre ich direkt hinter dem Bleder See Richtung Südwesten auf einem Waldweg. Ich treffe auf diesem Weg immer wieder auf Baumfällarbeiten. Die Arbeiter sind nett und räumen den Weg für mich frei.
 
Ich fahre den Wald hinauf, bis ich zu einer sehr schlammigen Passage komme. Diese ist sehr steil, kurvig und im oberen drittel durch den Regen sehr matschig geworden. Ich lege den gesperrten Allrad ein und versuche mein Glück. Zack! Nicht geschafft… Nachzudenken, wie ich an diesem schlammigen Berg eventuelle wieder zurückkomme? Habe ich wohl versäumt. Rückwärts rollen und bremsen? Unmöglich. Dann schmiert der Jeep ab und ich liege auf der Seite oder fahre links den Hang hinunter. Das einzige, was wohl gehen wird: Untersetzung rein und Rückwärts gegen die Motorbremse laufen lassen.
 
Untersetzung rein, Rückwärtsgang und los. Ich fahre rückwärts schlingernd den Berg hinab. Etwas bremsend; doch das bewegt den Jeep nur zum Ausbrechen. Also komplett rollen lassen. Es klappt! Ich fahre so zu einer kleinen Plattform. Von da aus starte ich Versuch Nummer zwei und drei. Doch es ist zu schlammig. Da es immer schwieriger wird, den Jeep unter Kontrolle zu behalten, wende ich den Jeep auf der Plattform in mindestens zehn Zügen und suche mir einen anderen Weg. Bisher habe ich 5km geschafft und mich nur beinahe umgebracht.
 

 

 
Ich finde einen anderen Weg. Dort steht jedoch ein Traktor im Weg. Der Waldarbeiter ist nicht sehr nett und möchte nicht, dass ich dort lang fahre. Also wieder einen anderen Weg suchen. Ich finde einen Weg um den Traktor herum. Dieser ist jedoch auch sehr weich und an einer Stelle mit Baumstämmen ausgebessert. Dort fahre ich drüber und versuche eine zweite Stelle zu überwinden. Aber dort ist der Schlamm so weich, dass ich drohe festzustecken. Also wieder Rückwärts. Nun stehe ich zwischen dem Matschloch mit den Baumstämmen und dem Matschloch, wo ich nicht hindurch komme. Gestrandet dazwischen. Also Rückwärts über das Matschloch mit den Baumstämmen. Und es kommt, wie es kommen musste… Ich rutsche mit dem Jeep zwischen die Baumstämme in das Matschloch. Ein Baumstamm schlägt massiv gegen den Unterboden.
 
Dies lockt den Waldarbeiter an, der mich zuvor des Weges verwiesen hatte. Glücklicher Weise schaffe ich es aus dem Matschloch heraus und durch den Wald wieder zurück zum Ausgangspunkt. Der Arbeiter ist sehr aufgebracht. Ich entschuldige mich vielmals, dass ich seinen präparierten Weg zerstört habe. Es tut mir echt leid. Ich muss ihm versprechen, dass ich diesen Wald sofort verlasse. Was ich dann auch tue, bevor man mich noch aufknüpft.
 
Nun sieht das Auto endlich aus wie ein Jeep aussehen sollte – voll mit Schlamm! Aber die Beladung wirkt sich wenigstens gut auf die Traktion aus. Ansonsten hätte ich es wohl nicht aus dem Loch heraus und durch den Wald hindurch geschafft. Auch das Dachzelt setzt den Kippwinkel, zumindest gefühlt, nicht sehr hinab. Ich fühle mich zumindest nicht unwohl damit.
 

[Sehr steil und schroff; wirkt auf dem Bild wirklich sehr eben.]
 

[Mega steil; wirkt auf dem Bild wenig steil. Jedoch steht der Jeep unten schon auf einer ordentlichen Steigung; auf der Hälfte lag ein Ast von 15cm Durchmesser, über den ich noch, nach kurzer Überlegung, drüber gesprungen bin (sonst hätte ich das nicht in einem Schwung geschafft. Oben erwartete mich dann, nach einem Dickicht, eine Sackgasse.]
 
Nach der Tour durch den Wald zieht der Indianer etwas nach rechts. Es ist auch etwas lauter. Ich prüfe darauf das vordere, linke Rad auf Druckverlust. Nur noch 2,1bar. Ich fülle auf 2,4bar nach. Die anderen Reifendrücke stimmen noch, wie am Tag der Abfahrt. Hoffentlich gibt das nicht noch einen richtigen Plattfuß…
 

 

 

 
Im Anschluss auf die missglückten Waldwege möchte ich nun doch etwas Strecke wieder gut machen und fahre nun auf der Landstraße nach Triest (Italien). Dadurch, dass ich zwar Kroatien und die Balkanstaaten, Deutschland und Österreich auf das Navi geladen habe, habe ich doch ganz vergessen, Italien mit drauf zu laden. So irre ich etwas mit etwas WLAN und mobilem Internet durch die Gegend. Ich entscheide mich für einen Campingplatz, dem Camping Village Mare Pineta, da ich ohne die Vektorkarte kein sicheres Nachtlager, ohne Campingplatz, finde.
 

 

 

 
 
 
Dave1989

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Ich stelle mich weit ab von allen anderen. Statt Abendessen zuzubereiten, gehe ich noch etwas die Aussicht genießen. Der Campingplatz bietet eine steile und schroffe Felsküste, wo man die Aussicht auf das Castello di Duino und den herrlichen Sonnenuntergang genießen kann.
 

 

 

 

 

 


 

 

 
Leider gibt es auf diesem Campingplatz einen Animateur, der weder gute Musik spielen oder gar mit Gesang überzeugen kann. Glücklicher Weise endet dieses schaurige Spiel um 22 Uhr.
 
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So eine Tour könnte mir auch gefallen. Sehr interessant die Daten: Am ersten Tag nur runde 60 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, was dem normalen Landstraßendurchschnitt in Deutschland entspricht. Am zweiten Tag immerhin noch 30 trotz der extrem veränderten Streckenprofile.
 
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Hi!
Ein wirklich schöner Reisebericht mal wieder, danke dafür - auch ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
Ich habe mir erlaubt mal durchzuwischen, damit der Beitrag nicht unnötig zerquasselt wird :Wave:

Mik
 
Dave1989

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Danke und schön das euch der Bericht gefällt!
 
Gegen sachliche Kritik, Fragen und Anregungen habe ich nichts. Falls etwas Interessiert oder zu irgendetwas Fragen sind, gerne hier oder auch per PN.  :wave:
 
 
Tag 3, Dienstag, 23.08.16
 
Località Sistiana, 60, 34019 Duino TS, Italien à
Paz, Cerovlje, Istrien, Kroatien
 

 

 
 
Die Nacht war, nachdem der nervige Animateur aufgehört hat, sehr gut. Die dünne Matratze im Dachzelt ist zwar nicht so gut für Seitenschläfer geeignet, aber bisher ist das kein Problem. Da ich heute schon um 7:10Uhr auf bin, komme ich schon gegen 10 Uhr los. Der Reifendruck von 2,3bar lag heute dann wieder bei 2,1bar. Werde das nun täglich prüfen.
 
Da ich es gestern nicht mehr nach Triest geschafft habe (20km davor), fahre ich direkt durch und habe Kopa in Slowenien vor Augen. Die großen Menschenmassen in Triest möchte ich doch eher meiden.
 
Gegen Mittag erreiche ich Kopa und finde einen Platz für meinen Jeep auf einem großen Parkplatz. Ich lasse ihn mit einem etwas mulmigen Gefühl zurück. Allerdings nehme ich, wie immer, alle Wertgegenstände, Navi, Tablet und sonstiges wertvolles aus dem Fahrzeug mit.
 

 
Kopa ist eine schöne, kleine und verträumte Stadt. Zugang hat man durch ein altes Stadttor. Ab dort ist es eine Fußgängerzone, in der man die alte Stadt genießen kann. Ich besteige, für einen kleinen Obolus, den alten Kirchturm der Stadt. Von hier aus kann ich den kleinen Hafen, die alte Stadt und teilweise verfallene Gebäude beobachten und fotografieren. Wirklich wunderschön. Endlich Urlaub!
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
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Ungefähr 3 Stunden habe ich mich in Kopa aufgehalten.
 
Nun geht es aber auf zur kroatischen Grenze. Auf dem Weg dorthin kreuzt ein kleiner Waldweg meine Route. Ich beschließe dort einzubiegen, da er sehr verlockend wirkt. Der Weg lässt sich fahren wie auf einer flauschigen Fleecedecke. Zwischendurch müssen kleine Baumstämme und einige Kuhlen überwunden werden. Was jedoch um einiges schlimmer ist, sind die Nester der Bremsen. Dieses Waldstück ist voll davon. Und so muss sogar ich einmal die Fenster schließen und die Klimaanlage benutzen. Ansonsten konnte bisher nur mit offenem Fenster gefahren werden.
 
Ich habe kaum noch die Karte vor Augen, da es nun eh nur noch eine Richtung gibt – die Richtung vorwärts! Ein steiles Stück abwärts und die asphaltierte Straße hat mich wieder. Es sind nur noch wenige Kilometer zur Grenze. Dort angekommen, wird nur nach dem Personalausweis und dem KFZ-Schein gefragt. Nach ein paar ungläubigen Blicken der Beamtin geht es, mit einem Kopfnicken von ihr und meinen Papieren, weiter.
 

 
 
KROATIEN
 
Kurz hinter der Grenze dürstet es den Indianer etwas. An der Zapfsäule steht ein Bruder. Dieser scheint nicht ganz in Ordnung zu sein. Der Besitzer muss mit laufendem Motor tanken. Leider kann ich mich mit Ihm nicht unterhalten, da der Besitzer nur kroatisch spricht. Auch hole ich mir an dem Bankautomaten der Tankstelle direkt meine ersten Kuna für die Reise ab. Mit der Kreditkarte wird direkt von Euro in Kuna umgewandelt. Zum momentan gültigen Traif zzgl. geringer Gebühren der Kreditkarte.
 

 
Nun möchte ich direkt eine Tour der MDMOT Zusammenstellung Anfahren. Die Tour 20 führt von Buzek an einem Trinkwasser-Stausee heran. Entlang an kleinen Hängen auf Schotterpisten und unbefestigten Straßen. Am Ende wird mir die Tour zu asphaltlastig. Ich beschließe eine parallele Bauernstraße zu nehmen.
 
Es wird sehr schnell unruhig, da die Straße aus großen Geröllbrocken besteht. Das macht Laune! Ich fahre meist mit Schrittgeschwindigkeit und vermeide Zusammenstöße mit den Felsbrocken. Differentialdeckel habe ich nämlich keine dabei…
 
Oben angekommen erwartet mich ein Feldweg mit zwei Schlammlöchern. Sie erscheinen mir weniger tief. Daher verzichte ich auf Überprüfung und fahre hindurch. Da ich durch das erste sicher durchkomme, fahre ich direkt zum zweiten Loch.
 
Flupp, ich komme nicht durch. Zwei Drittel geschafft und dann aufgesessen…
 
Verdammt! Es sah nicht sehr tief aus… Aber die Fahrrinnen hätten mich bedenklich stimmen sollen. Ich sitze wirklich komplett auf. Die Achsen, die Getriebeabstützung, der Auspuff… Ach – und die Anhängerkupplung. Die Räder drehen frei, der Allrad funktioniert also noch.
 
Nun stehe ich in diesem Loch. Es sind 32°C und natürlich sitze ich nicht im Schatten fest. Ich überlege mit dem Klappspaten zu Schaufeln. Das erscheint mir aber wahnwitzig bei dem Lehm und der Temperatur. Bretter und Äste stehen in der Umgebung nicht zur Verfügung.
 
Wie bekomme ich den Wagen hoch? Bis zur Straße sind es sicher 5km; in jede Richtung. Der ADAC hilft mir sicher wenig weiter. Und der Bauer, dem das Feld gehört wird sicher auch nicht kurz mal eben auftauchen und mich von seinem Feldweg ziehen. Wobei ich seine Handynummer auch gerade verlegt habe.
 
Aber ich hab doch 500kg Ladung hinten drin. Was nun folgt, ist mein Tetris-Spiel Rückwärts. Alles aus dem Wagen laden, durch das Schlammloch tragen und hinter das Auto stellen. Natürlich rutsche ich aus und falle ins Schlammloch; und mein Schlafsack. Egal… Nachdem ich alles ausgeladen habe, steht das Auto sicher 6-8cm höher.  Ob es nun wohl geht?
 
Langsam gräbt sich mein kleiner Indianer aus dem Loch. Ich bin überglücklich! Bis ich meine 500kg Ladung und die 200 Meter zwischen ihr und meinem Jeep sehe. Nach ca. 2 Stunden habe ich alles wieder so, wie es am Anfang habe – mit 3-5kg mehr Matsch in und an meinem Auto.

 

 
Ab jetzt werde ich alle Wasserdurchfahrten prüfen! Generell wäre das von Anfang an eine gute Idee gewesen.
 

 

 

 
Ich fuhr nun noch dies restliche Route auf dem Feldweg und nachher auf Asphalt zu ende. Die Tour endete für mich bei Cerovlje an der Hauptstraße. Von hier aus starte ich meine Suche nach einem Nachtlager. Ich finde eines in der Nähe von Paz. Hier schlage ich, in einem kleinen, nicht mehr benutzten Feldweg, mein Lager auf.
 

 

 
Zur Sicherheit nehme ich das Kennzeichen ab und verdecke die Rückleuchten mit Handtüchern. Damit nicht zufällig etwas reflektiert, wenn ein Auto daran vorbeifährt. Zum ersten Mal installiere ich mein Vorzelt um nicht vorzeitig von Viehzeug aufgefressen zu werden, bevor ich gegessen habe.
 

 
Es gibt, kroatisch üblich, Reis mit Civapcici und Ajvar. Reis und Ajvar habe ich bereits in Deutschland mitgenommen. Die Cevapcici in Kroatien gekauft. Das Ajvar wurde übrigens aus Kroatien importiert… Was ein CO2-Fußabdruck habe ich dem Ajvar jetzt noch angehangen?!
 

 

 

 
Dann geht es auf zum Duschen. Ich habe einen 20 Liter Frischwasserkanister mitgenommen, den ich in zuhause gefüllt und auf Campingplätzen und Wasserstellen nachgefüllt habe. Trinken werde ich das Zeug sicher nicht… Aber zum Duschen und Kochen reicht es allemal. Für den Fall, dass ich kein Flaschenwasser mehr zur Verfügung habe, kann ich das Wasser notfalls abkochen oder meine Trinkwassertabletten einsetzen.
 
Die Dusche ist ein Amazon-Kauf der günstigsten Sorte. Eine elektrische 12V Pumpe für den Zigarettenanzünder, ein Schlauch und eine Brause. Und ein wasserdichter Schalter. Einmal Duschen verbraucht ca. 5-8 Liter Wasser. Wir wollen ja nur sauber werden… Gewaschen wird natürlich umweltfeundlich mit flüssiger Kernseife.
 
Nach der erfrischenden Reinigung genieße ich noch ein wenig Sonne und den Ausblick. Anschließend geht es ins Bett.
 
Ob es wirklich eine gute Idee ist, wild zu campen?
 
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Tag 4, Mittwoch, 24.08.16
 
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Unnamed Road, 51559, Ivanje, Kroatien
 

 

 
Die erste Nacht war wenig erholsam. Im Busch lauern viele Geräusche, die einen immer wachhalten. Weniger ist es die Lautstärke der Geräusche. Es sind vielmehr die Geräusche selbst. Sie sind anders, als man es aus deutschen Gefilden gewohnt ist. Mal klingt etwas wie eine Schlange, dann etwas anderes nach einem abgestochenen Schwein. Dazu bellende Hunde in der Ferne, die entweder mich oder mein Essen gewittert haben. Man weiß nie, ob doch jemand vorbeikommt.
 
Mein Handy war heute Morgen leer, sodass es mich nicht wecken konnte. Trotzdem bin ich um 7:30 Uhr aufgewacht. Ich nehme mir meinen Klappspaten und meine Klorolle (wasserlösliches Camping-Klopapier) mit und suche mir einen Donnerbalken. Gut, dass ich bei den Pfadfindern war…
 
Platz für das Frühstück ist geschaffen. Es fällt heute sehr klein aus, da mir die Cevapcici immer noch im Magen liegen. Vielleicht war ein Sack Reis und 400 Gramm Fleisch nicht die richtige Dosierung. Aber der Bärenhunger sagte was anderes. Eventuell war die Nacht auch deswegen so unruhig.
 
Von meinem Nachtlager in Paz breche ich zur nächsten MDMOT-Tour, K2, auf. Die Tour führt am Ucka Hang entlang. Eine breite Schotterstrecke kreuzt hier eine alte Bahnstrecke, auf der wohl sehr lange kein Zug mehr gefahren ist. Somit mache ich ein paar Schnappschüsse mit meinem Indianer auf den Gleisen.
 

 

 

 

 

 
 
Die Strecke schlängelt sich breit den Hang hinauf, von dem man ohne Hindernisse in das zuvor durchfahrene Tal blicken kann und ein wunderschönes Panorama bietet. Dass dies eine offizielle Straße ist, mag man kaum glauben. Besonders, da der Abstieg um einiges felsiger ist. Unten angekommen geht es dann auf direktem Weg zum Fährhafen Brestova.
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
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Dort muss ich nur eine Fähre lang warten und bin dann, mit meinem Indianer, auf hoher See. Eine Person und ein Auto kosten ungefähr 18€. Das finde ich mehr als fair und eher günstig. Die Fahrt dauert etwa 20 Minuten, bis ich dann wieder von einem schwammigen Schwimmgefühl auf ein schwammiges Fahrgefühl umsteigen kann.
 

 

 

 

 

 

 
Für die nächste Tour muss ich mich zunächst, wie alle, auf der Landstraße einreihen. Glücklicher Weise bin ich einer der ersten von der Fähre und kann bergauf noch einige Wohnmobile überholen, bevor es dann wieder einspurig wird. Nach 5 Kilometern geht es für mich dann spitz links ab auf eine Waldstrecke Richtung Norden.
 
Es geht fast endlos an wunderschönen Kiefernwäldern entlang. Kiefern sind meine liebsten Nadelbäume. Daher halte ich mitten im Wald an und schaue mich um. Überall gibt es Steinzäune. Es scheint so, als wurden hier damals Schafe oder andere Nutztiere gehalten und herumgetrieben. Auf diesen kleinen Parzellen sind unzählige Grashüpfer zu finden. Viele davon kenne ich aus Deutschland nicht. Es sind ein paar hübsche Exemplare dabei.
 

 

 

 

 

 

 
 
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Ich fahre weiter die Route entlang und gelange zu einer Geisterstadt. Der Hirtenstadt Niska. Dort ist, bis auf ein Haus, alles verlassen. Es sind urige Bruchsteinhäuser, die nach und nach zu Ruinen verfallen sind. Bis auf ein Haus. Dort scheint noch ein Schäfer zu hausen, wenn er hier seine Schafe betreut. Alte Wohnwagen und ein altes Auto stehen hier auch noch rum. Die Zeit ist hier wirklich stehengeblieben.
 

 
Durch die Ruinen bewege ich mich vorsichtig. Teilweise sind die Dielen vermodert. Ich finde alte Schlafzimmer, Zeitungen und sonstiges von damals. Es ist wie eine Zeitreise, die mich komplett mitnimmt. Auch Truhen und die Öfen wirken für mich surreal. Alles ist hier echt und weitgehendst unberührt. Ein schöner Ort zum Schwelgen.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 
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Nach der Zeitreise geht es auf zum nördlichsten Punkt der Insel. Ich weiß nicht, was mich noch erwartet. Doch der Weg wird immer schlechter. Es endet in einem Weg, der noch zu erkennen ist, aber allerdings nur durch Geröll abgedeckt wird. Es sind riesige Felsbrocken, die aus dem Boden stehen. Hier hätte ich jetzt gerne keinen platten.











 
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Dave1989

Dave1989

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Bald bin ich soweit, dass es sich nur noch in der Untersetzung im ersten Gang fahren lässt. So werde ich dann anderthalb Stunden durchgeschüttelt, bevor mich dann ein einzigartiger Ausblick auf das Festland erwartet. Und: Zivilisation. Häuser im Bauernhausstil und eine kleine Villa… Wie in Gottes Namen kommen die hier hin? Es gibt nur diese eine Straße und einen Bootsanlegesteg.
 

 

 

 

 
Es ist alles verlassen und für den Winter festgemacht. Im Hafen liegt eine kleine Jolle… Da ich es heute nicht mehr auf einen einigermaßen normalen Waldweg schaffe, schlage ich mein Nachtlager hier auf. Bisher hat sich ja keiner dagegen ausgesprochen.
 

 
Nachdem alles steht, genieße ich ein Bad im Mittelmeer. An der Oberfläche in der Bucht ist es angenehm warm. Am Rand kann man stehen. Ein bisschen Angst vor Seeigeln bleibt. Leider habe ich keine Taucherbrille zum Schnorcheln bei. Auch verzichte ich darauf, etwas weiter weg zu schwimmen. Eventuell zieht es mich ins Mittelmeer hinaus. Und so ein guter Schwimmer bin ich dann doch nicht…
 

 
Ich setze mich noch etwas in die Sonne und Döse etwas. Kurz daruf höre ich Geräusche und schrecke auf. Kaum zu glauben; doch noch Menschen. Die Anwohner des kleinen Anwesens. Sie kommen laut scheppernd mit einem alten Mitsubishi L200 Pickup. Es sind zwei Italiener. Ein älterer Herr, wohl Rentner, und ein mittelälterer, ein Freund.
 
Der Rentner war sofort abgeneigt, dass ich mich für heute hier nieder lies. Leider kann ich mich mit ihm auch nicht unterhalten. Mein Italienisch aus der jährlichen Dolomiten-Motorrad-Tour reicht nur zum Bestellen von Essen, Getränken und dafür um mich zu bedanken und zu verabschieden. Brachte mich also hier leider nicht weiter. Kroatische brocken und Englisch halfen da auch nicht. Hand und Fußzeichen mit einem Italiener sind auch immer mit Vorsicht zu genießen. Eventuell beleidigt man jemanden damit… Und die Situation war eh schon angespannt.
 
Zum Glück Sprach der Mittelältere Herr Englisch. Zwar musste man langsam sprechen, aber dann ging es. Er erklärte seinem Freund meine Absichten, bis dieser dann genervt in sein Haus ging.
 
Nun konnte ich mich in Ruhe mit dem jüngeren der beiden Unterhalten. Dieser war sofort fasziniert von mir, dass ich den Weg gemeistert hatte. Er selbst käme hier seit 10 Jahren mit dem Auto her. Und so sieht der L200 auch aus… Er findet es klasse, dass sich ein Tourist hier hin verirrt. In den letzten 5 Jahren sei keiner mehr hier gewesen. Ich mutmaße, dass der Rentner sich aller Touristen kannibalistisch entledigt hat…
 
Ich erfahre auch, dass das Anwesen eigentlich per Boot angesteuert wird. Der Steg sieht auch solider aus, als der Waldweg hierhin. Da ich mir schon Gedanken um den Rückweg mache, frage ich Ihn, was denn passiert, wenn es hier regnet?! Der Weg ist dann unbefahrbar und man muss warten. Warten?! Worauf, frage ich? Das es wieder trocken wird, sagt er mir. Sonst kommt man hier nicht weg. Das waren auch meine Befürchtungen. Im Regen führt hier kein Weg heraus. Zumindest nicht auf Rädern.
 
Wir unterhalten uns noch eine ganze Zeit. Er ist im Baugewerbe tätig und hat hier nur eine kleine Hütte zum Entspannen. Er kommt nur alleine ohne Familie her. Wenn er mal alleine sein will. Geht mir ja ähnlich.
 
Zur Villa erfahre ich noch, dass diese seit 6 Jahren im Bau ist und sie einem gut betuchten Doktor gehört. Später soll sie wohl für eine Million Euro verkauft werden. Wer abgelegen eine Altersresidenz sucht, kann sich gerne bei mir melden. Ich vermittele dann.
 
Ich verabschiede und bedanke mich. Nun geht es ans Abendessen: Ravioli ala Bolognese mit etwas Ajvar verfeinert. Nicht das Beste essen, was ich bisher hatte. Aber ein bisschen Schokolade im Nachgang bessert das Menü enorm auf…
 
Allerdings ist das alles nichts gegen die Kiefernwälder, die ich noch durchstreife. Am Ende lande ich an einer schroffen Felsküste , wo ich mich auf den Sonnenuntergang einlasse. Wunderschön leuchten die letzten Sonnenstrahlen über die Kuppe vom Ucar Hang die Stadt Rijeka an. Die Seele baumelt über den Felsen der Küste. Das Gehör lauscht der Gischt. Die Mühen hier her zu kommen, haben sich gelohnt!
 

 

 

 
Ich gehe schon um 21 Uhr ins Bett. Das lange Geschaukele, die Eindrücke und die Konzentration, die ich der Strecke zukommen lassen musste, haben mich doch schon sehr geschafft. Für heute bin ich fertig…
 
 
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Sehr cool David,
Wenn ich dass alles so lese ( und es ist echt gut geschrieben... was is los mit dir? ;) )
Dann bekomme ich echt Lust auch ne Auszeit zu nehmen!

Deine Bilder sind auch klasse,
Die verlassene Stadt erinnert ein wenig an etwas, was radioaktiv verstrahlt ist,
Aber schon beeindruckend die Szenerie.
VG
 

susiq

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Das nenn ich mal eine schöne AbenteuerreiseMir hat das lesen viel Spass gemacht. Vielen Dank für Deine Mühe. Wirklich klasse
 
Dave1989

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Dankeschön! Noch sind ja ein paar Tage übrig. Ich hatte jetzt 2 Wochen Urlaub und dachte, dass das Jeepforum bei dem schlechten Wetter und der Jahreszeit was zu lesen braucht.

Bin halt immer unentschlossen, ob es nicht ein bisschen viel Text ist, den ich eventuell etwas einkürzen sollte. Ist allerdings ein Reisetagebuch... Ich hab sowas aber auch noch nie gemacht.

Wer die verlassene Stadt Niska schon gut findet, wird bis zum Ende des Reiseberichtes voll und ganz auf seine kosten kommen. Auch, wenn die Fotos nicht ganz so auf Profi-Niveau sind. Man kann halt nicht alles haben.
 
wjrobby

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Hi David.

Ich finde den Text nicht zu lange, eher gut und humorvoll geschrieben und wirklich schön zu sehen/lesen. :top:

Bitte nicht verändern, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.. :yes:

Erwartungsvolle Grüße
Robby. :wave:
 

morgenmond

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@Dave1989 Ich freue mich, Ihren Reisebericht zu lesen.
Ich bin letzten Herbst in den nördlichen Teil von Cres gefahren.

Die Straße ist wirklich schwer, besonders mit meinem Auto (ohne Lift). Ich umgedreht an die Hütte des Schäfers. Wenn ich wusste, dass ich dem Ziel so nahe war, würde ich weitermachen.
An der kroatischen Küste gibt es immer mehr Menschen, die die Küste und den Zugang zur Küste privatisieren, obwohl dies illegal ist. Wenn sie wollen, dass ihr Privatbesitz respektiert wird, sollten sie auch die Gesetze befolgen.
 
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Moin David,
 
dein Reisebericht ist klasse und macht auch sehr viel Freude beim Lesen
und dem Anschauen der Bilder.
 
Also ruhig weiter so und lasse mal die Konventionen an dieser Stelle
bitte auch weiterhin ganz weit aussen vor.
 
Davon gibt es schon mehr als genug in unserem Leben, daher braucht
es die hier definitiv nicht auch noch.
 
Wer kein Bock hat, es so zu nehmen wie es angeboten wird, soll es bitte frei
nach Dieter Nuhr halten und die Finger von der Tastatur lassen :
 
https://www.youtube.com/watch?v=5KT2BJzAwbU
 
Also, bitte weiter so im Text und Gruß
 
Micha
 
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