Dave1989
Prinzessin Lada
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Hey Jeepforum...
Ich war euch euch noch etwas schuldig, was ich auch versprochen hatte. Naja, bisschen spät... Vielleicht habt ihr trotzdem Spaß daran. Vielen Dank nochmal für alle, die mir Tipps für Orte gegeben haben, mich technisch hier, sowie auf der Strecke unterstützt haben oder mich sogar auf der Strecke begleitet haben. Ohne eure Hilfe hätte ich das sicher nicht so in Angriff genommen.
Auf geht`s! Der erste Tag ist etwas langweilig... Wer es heute Kacke findet, der kann morgen Abend nochmal reinschauen.
Kroatien 2016
Vorwort
Dieses Reistagebuch soll meine Erlebnisse und Erinnerungen des Kroatien-Urlaubs, der vom 21.08. – 07.09.16 statt fand, näher bringen.
Der Urlaub war kein typischer Erholungsurlaub. Ich würde ihn kurz als Abenteuerurlaub oder Expedition beschreiben – das Gegenteil eines all-inclusive Urlaubs. Auch war dies kein typischer Touristenurlaub, um sich Städte und Sehenswürdigkeiten anzuschauen; eher um sich die Landschaft und Natur näher zu bringen
In den Urlaub ging es mit einem geländegängigen Jeep Cherokee XJ mit einem Dachzelt und einer Campingausrüstung um halbwegs autark außerhalb von Campingplätzen campieren zu können. Darunter ein Spirituskocher um warme Speisen zuzubereiten, ein Frischwasservorrat mit Campingdusche und einem Kompressor-Kühlschrank für die verderblichen Lebensmittel. Zur Navigation dient ein 10 Zoll Tablet mit der Software LocusMaps Pro, die vollständig offline verwendet werden kann.
Tag 1, Sonntag, 21.08.16
XXX, 58769 Nachrodt-Wiblingwerde à
Kidričeva cesta 10b, 4260 Bled, Slowenien
Um 2:30 Uhr mache ich mich auf meine lange und große Reise nach Kroatien. Meine erste Reise alleine und in dieser Form. Ein etwas mulmiges Gefühl umschleicht mich, ob es denn wirklich die richtige Entscheidung ist, diese Reise alleine zu vagen.
Zunächst muss für die erste Etappe der Jeep vollgetankt werden. Dies ist aber in einem kleinen Dorf wie Wiblingwerde um diese Uhrzeit an einem Sonntag ziemlich schwierig; zumal die einzige Tankstelle vor zwei Monaten schloss. In der Umgebung war ebenfalls keine Tankstelle geöffnet. Die erste wäre in Lüdenscheid zu finden. So entschließe ich mich, die Tankstelle auf meinem Arbeitsweg in Hagen-Hohenlimburg anzusteuern, da diese definitiv geöffnet hat.
Es geht aus Wiblingwerde über Veserde hinunter nach Hagen-Hohenlimburg. Der voll beladene Jeep hat bergab ein deutlich verändertes Fahrverhalten. Die zulässigen 2,1 Tonnen, die der Jeep befördern darf, sind voll ausgeschöpft.
Nach dem kurzen Tankstopp in Hagen-Hohenlimburg geht es über die Hühnenpforte Richtung A45. Von dort aus geht es gen Süden. Hier merke ich meinen ersten navigatorischen Fehler. Hagen liegt nördlich von Lüdenscheid und ich möchte nach Süden; fängt ja schon gut an. Aber ich lächele, denn es ist ja Urlaub.
Auf der A45 stelle ich den Tempomaten auf 110km/h. Mit dem voll beladenen Jeep muss ich keine Rekorde aufstellen. Zumal es dem Verbrauch, der ohnehin nicht niedrig ausfallen wird, zu gute kommt.
Ich fahre bis Aschaffenburg auf der A45 und wechsele dann auf die A3 Richtung Würzburg. Bei Fürth lege ich einen Tankstopp ein. Die ersten 400km sind geschafft. Der Jeep ist durstig. Ich mache mich auf und fahre bei Nürnberg auf die A9 Richtung München. Ein paar Kilometer später merke ich, dass ich recht früh aufgestanden bin und schlafe auf einem Parkplatz bei Feucht ein paar Minuten.
Auf der A9 bei Pfaffenhofen erwischt mich dann der erste Stau. Ein Unfall im Baustellenbereich. Ein Autofahrer hat versucht vom Rastplatz Holledau-West einzuscheren und hat dabei den fließenden Verkehr missachtet. Ein Polizeifahrzeug bahnt sich einen Weg durch die Baustelle. Und da ist sie: Eine mustergültige Rettungsgasse; im Stau eines Baustellenbereichs. Ich muss fast etwas weinen vor Freude. Im Süden funktioniert das einfach besser, hab ich des Öfteren erlebt. Leider gibt es auch wieder viele Gaffer! Besonders auffallend ist dabei ein VW Transporter der Bundeswehr; erkennbar am Y-Kennzeichen. Auch dieser gafft und hält den Verkehr unnötig auf. Durch dezentes Hupen und Kopfschütteln meinerseits bewegt es den Fahrer dann doch, schneller zu fahren und den Verkehr nicht weiter zu behindern – diese Idioten!
Im Stau fällt mir bei niedrigen Geschwindigkeiten ein dezentes quietschen auf. Es ist von der Fahrtgeschwindigkeit abhängig. Ist das, nach der kurzen Distanz, schon ein technischer defekt? Ich fahre kurz auf einen Rastplatz und checke die Vorderachse auf Überhitzung und Spiel. Da nichts zu finden ist, setze ich die fahrt weiter fort.
Nach Stau und kurzem Check soll ich bei München von der A9 auf den Ring A99 fahren. Irgendwie schaffe ich es, dass ich dort nicht lande. Ich lande hingegen an der Allianz-Arena und fahre über Parkplätze und Zufahrten zum Stadion. Komisch! Glücklicher Weise gibt es vom Stadion direkt auch eine Zufahrt auf die A99, sodass ich nach der kleinen Stadion-Tour doch noch auf dem Münchener Ring lande.
Südlich von München fahre ich vom Ring A99 auf die A8 Richtung zur österreichischen Grenze. Dabei fahre ich am Chiemsee vorbei, den ich aber kaum wahrnehme. Bei Bad Reichenhall geht es von der A8 ab. Ab jetzt benutze ich nur noch Landstraßen. Denn auf Vignette und Maut habe ich keine Lust. Zur Vignette in Österreich und Slowenien würden auf meiner Strecke noch Mautgebühren für zwei Streckenabschnitte in Österreich anfallen. Abzocke wie ich finde.
Der Grenzübertritt enthält zwar keine Grenzkontrollen, dafür aber viele kleine Ministraßen, wo sich kaum zwei Fahrzeuge begegnen können. Ob das wohl extra so ist, damit man die Autobahn benutzt? Scheint mir fast so. Es könnte auch mangelnde Navigation sein. Mit dem Jeep kann ich jedoch überall ausweichen.
Parallel zur A10 bewege ich mich auf der Landstraße L159, wechsele bei Elmauthal auf die L99 und fahre bis nach Untertauern. Kurz dahinter erwartet mich ein Pass. Der Obertrauern-Pass. Diesen schafft der Jeep durch die hohe Beladung nur mühsam. Doch damit nicht genug. Nach knapp 35km muss ich einen weiteren Pass, den Katschberg erklimmen. Dort schafft es der Jeep kaum hinauf. Um das Automatikgetriebe zu entlasten, beschließe ich, die Untersetzung einzulegen. Nun passt die Abstimmung der Automatik wieder. Ich quäle mich langsam hinauf um, wie es bei einem Pass üblich ist, auf der anderen Seite sofort wieder hinab zu fahren.
Weiter folge ich, bis zum Ende, der L99 nach Slowenien. Doch bevor ich nach Slowenien einfahre, muss ich noch den Wurzenpass besiegen. Diesen schaffe ich ohne Untersetzung. Einem Slowenen in einem Benz ist das zwar zu langsam, aber es reicht nur zum drängeln. Überholen möchte er wohl doch nicht. Oben auf dem Pass wartet die slowenische Grenze. Dort werde ich einfach durchgewunken und mache, mit dem Jeep zusammen, eine kurze Verschnaufpause auf dem Parkplatz des Duty-Free Laden an der Grenze – der Slowene ebenfalls. Hat ihm das Drängeln also nichts gebracht.
Weiter geht es auf den slowenischen Landstraßen L201, bei Hrušica kurz auf die L452 und dann auf die L634 zum Bleder See. Das dauert ungefähr eine Stunde. Im strömenden Regen komme ich am Campingplatz an und stelle mich in die Schlange. An der Rezeption spricht man sogar noch deutsch. Ich bekomme einen Platz auf der Freifläche ganz hinten auf dem Platz.
Es ist 16:50 Uhr. Da es unaufhörlich regnet und ich Hunger habe, klappe ich mein Zelt auf. Dort habe ich nun einen halbwegs trockenen Unterstand. Dass das Zelt nun im Dauerregen steht, stimmt mich bedenklich. „Das muss das Boot abkönnen!“ – frei nach dem Film. Ich habe das Zelt ja vorher beregnet und die Nähte in der Sonne eingeschrumpft. Zumindest rede ich mir das die ganze Zeit ein, in der ich Stuhl und Tisch für mein Abendmahl ausräume.
Auf der Speisekarte stehen Brot mit Rührei und Speck. Das hatte ich noch zuhause im Kühlschrank. So mache ich es mir unter meinem Dach gemütlich, setze mir zunächst einen Tee auf und brate anschließend Speck und Rührei auf dem Spirituskocher zusammen. Verfeinert mit Pfeffer und Salz aus den elektrischen Mühlen und dem Tee, schaue ich anderen beim Zeltaufbau zu. Besonders hervor sticht ein Endurofahrer der wohl eine ähnliche Tour wie ich vorhat – nur eben mit einem Motorrad. Erlebnisurlaub – the next level. Das wäre mir doch ein bisschen zu ungemütlich.
Ich rufe kurz bei meinen Eltern an und melde, dass alles in Ordnung ist. Da es auf dem Campingplatz überall freies WLAN gibt, schicke ich dazu noch ein Foto von meinem verregneten Zeltaufbau. Im Anschluss gehe ich kurz duschen. Alles ist sauber und im Preis mit inbegriffen. Keine Duschmünzen und saubere Sanitäre Einrichtungen, obwohl der Platz komplett matschig und durchnässt ist.
Neben mich stellt sich eine Familie aus Deutschland. Wir quatschen noch ein wenig. Zufälliger Weise wollen diese auch nach Kroatien. Allerdings nur nach Cres; drei Wochen campen mit einem VW T3 Bulli in der Camper-Ausführung. Ich gehe früh ins Bett, denn der Tag war lang und anstrengend. Das Zelt ist bisher dicht, aber es ist noch früh am Abend und es regnet ja noch weiter.
An Schlaf ist kaum zu denken, da es durch den Regen ziemlich laut ist. Zudem ist ein Gewitter aufgezogen. Es kommt näher. Da das Camp zwischen zwei Bergen liegt, zieht das Gewitter komplett hindurch. Es blitzt und donnert gewaltig. Ein Blitz, sofortiger Donner! Das Auto und das ganze Zelt beben. Auch wenn ich Gewitter gemütlich finde; das war sehr nah! Ich beschließe, solange das Gewitter wütet, mich in meinen Jeep zu setzen. Ich möchte nicht durch Blitzschlag meine Reise vorzeitig, durch Ableben, beenden.
Nach einer Stunde ist das Gewitter soweit vorbei, dass ich wieder in mein Zelt traue. Es ist immer noch trocken. Es regnet nicht mehr so stark, sodass ich wohl doch noch schlafen werde.
Leider gibt es am ersten Tag wenig Bilder... Ich bitte das zu entschuldigen. Morgen geht es weiter...
Ich war euch euch noch etwas schuldig, was ich auch versprochen hatte. Naja, bisschen spät... Vielleicht habt ihr trotzdem Spaß daran. Vielen Dank nochmal für alle, die mir Tipps für Orte gegeben haben, mich technisch hier, sowie auf der Strecke unterstützt haben oder mich sogar auf der Strecke begleitet haben. Ohne eure Hilfe hätte ich das sicher nicht so in Angriff genommen.
Auf geht`s! Der erste Tag ist etwas langweilig... Wer es heute Kacke findet, der kann morgen Abend nochmal reinschauen.
Kroatien 2016
Vorwort
Dieses Reistagebuch soll meine Erlebnisse und Erinnerungen des Kroatien-Urlaubs, der vom 21.08. – 07.09.16 statt fand, näher bringen.
Der Urlaub war kein typischer Erholungsurlaub. Ich würde ihn kurz als Abenteuerurlaub oder Expedition beschreiben – das Gegenteil eines all-inclusive Urlaubs. Auch war dies kein typischer Touristenurlaub, um sich Städte und Sehenswürdigkeiten anzuschauen; eher um sich die Landschaft und Natur näher zu bringen
In den Urlaub ging es mit einem geländegängigen Jeep Cherokee XJ mit einem Dachzelt und einer Campingausrüstung um halbwegs autark außerhalb von Campingplätzen campieren zu können. Darunter ein Spirituskocher um warme Speisen zuzubereiten, ein Frischwasservorrat mit Campingdusche und einem Kompressor-Kühlschrank für die verderblichen Lebensmittel. Zur Navigation dient ein 10 Zoll Tablet mit der Software LocusMaps Pro, die vollständig offline verwendet werden kann.
Tag 1, Sonntag, 21.08.16
XXX, 58769 Nachrodt-Wiblingwerde à
Kidričeva cesta 10b, 4260 Bled, Slowenien
Um 2:30 Uhr mache ich mich auf meine lange und große Reise nach Kroatien. Meine erste Reise alleine und in dieser Form. Ein etwas mulmiges Gefühl umschleicht mich, ob es denn wirklich die richtige Entscheidung ist, diese Reise alleine zu vagen.
Zunächst muss für die erste Etappe der Jeep vollgetankt werden. Dies ist aber in einem kleinen Dorf wie Wiblingwerde um diese Uhrzeit an einem Sonntag ziemlich schwierig; zumal die einzige Tankstelle vor zwei Monaten schloss. In der Umgebung war ebenfalls keine Tankstelle geöffnet. Die erste wäre in Lüdenscheid zu finden. So entschließe ich mich, die Tankstelle auf meinem Arbeitsweg in Hagen-Hohenlimburg anzusteuern, da diese definitiv geöffnet hat.
Es geht aus Wiblingwerde über Veserde hinunter nach Hagen-Hohenlimburg. Der voll beladene Jeep hat bergab ein deutlich verändertes Fahrverhalten. Die zulässigen 2,1 Tonnen, die der Jeep befördern darf, sind voll ausgeschöpft.
Nach dem kurzen Tankstopp in Hagen-Hohenlimburg geht es über die Hühnenpforte Richtung A45. Von dort aus geht es gen Süden. Hier merke ich meinen ersten navigatorischen Fehler. Hagen liegt nördlich von Lüdenscheid und ich möchte nach Süden; fängt ja schon gut an. Aber ich lächele, denn es ist ja Urlaub.
Auf der A45 stelle ich den Tempomaten auf 110km/h. Mit dem voll beladenen Jeep muss ich keine Rekorde aufstellen. Zumal es dem Verbrauch, der ohnehin nicht niedrig ausfallen wird, zu gute kommt.
Ich fahre bis Aschaffenburg auf der A45 und wechsele dann auf die A3 Richtung Würzburg. Bei Fürth lege ich einen Tankstopp ein. Die ersten 400km sind geschafft. Der Jeep ist durstig. Ich mache mich auf und fahre bei Nürnberg auf die A9 Richtung München. Ein paar Kilometer später merke ich, dass ich recht früh aufgestanden bin und schlafe auf einem Parkplatz bei Feucht ein paar Minuten.
Auf der A9 bei Pfaffenhofen erwischt mich dann der erste Stau. Ein Unfall im Baustellenbereich. Ein Autofahrer hat versucht vom Rastplatz Holledau-West einzuscheren und hat dabei den fließenden Verkehr missachtet. Ein Polizeifahrzeug bahnt sich einen Weg durch die Baustelle. Und da ist sie: Eine mustergültige Rettungsgasse; im Stau eines Baustellenbereichs. Ich muss fast etwas weinen vor Freude. Im Süden funktioniert das einfach besser, hab ich des Öfteren erlebt. Leider gibt es auch wieder viele Gaffer! Besonders auffallend ist dabei ein VW Transporter der Bundeswehr; erkennbar am Y-Kennzeichen. Auch dieser gafft und hält den Verkehr unnötig auf. Durch dezentes Hupen und Kopfschütteln meinerseits bewegt es den Fahrer dann doch, schneller zu fahren und den Verkehr nicht weiter zu behindern – diese Idioten!
Im Stau fällt mir bei niedrigen Geschwindigkeiten ein dezentes quietschen auf. Es ist von der Fahrtgeschwindigkeit abhängig. Ist das, nach der kurzen Distanz, schon ein technischer defekt? Ich fahre kurz auf einen Rastplatz und checke die Vorderachse auf Überhitzung und Spiel. Da nichts zu finden ist, setze ich die fahrt weiter fort.
Nach Stau und kurzem Check soll ich bei München von der A9 auf den Ring A99 fahren. Irgendwie schaffe ich es, dass ich dort nicht lande. Ich lande hingegen an der Allianz-Arena und fahre über Parkplätze und Zufahrten zum Stadion. Komisch! Glücklicher Weise gibt es vom Stadion direkt auch eine Zufahrt auf die A99, sodass ich nach der kleinen Stadion-Tour doch noch auf dem Münchener Ring lande.
Südlich von München fahre ich vom Ring A99 auf die A8 Richtung zur österreichischen Grenze. Dabei fahre ich am Chiemsee vorbei, den ich aber kaum wahrnehme. Bei Bad Reichenhall geht es von der A8 ab. Ab jetzt benutze ich nur noch Landstraßen. Denn auf Vignette und Maut habe ich keine Lust. Zur Vignette in Österreich und Slowenien würden auf meiner Strecke noch Mautgebühren für zwei Streckenabschnitte in Österreich anfallen. Abzocke wie ich finde.
Der Grenzübertritt enthält zwar keine Grenzkontrollen, dafür aber viele kleine Ministraßen, wo sich kaum zwei Fahrzeuge begegnen können. Ob das wohl extra so ist, damit man die Autobahn benutzt? Scheint mir fast so. Es könnte auch mangelnde Navigation sein. Mit dem Jeep kann ich jedoch überall ausweichen.
Parallel zur A10 bewege ich mich auf der Landstraße L159, wechsele bei Elmauthal auf die L99 und fahre bis nach Untertauern. Kurz dahinter erwartet mich ein Pass. Der Obertrauern-Pass. Diesen schafft der Jeep durch die hohe Beladung nur mühsam. Doch damit nicht genug. Nach knapp 35km muss ich einen weiteren Pass, den Katschberg erklimmen. Dort schafft es der Jeep kaum hinauf. Um das Automatikgetriebe zu entlasten, beschließe ich, die Untersetzung einzulegen. Nun passt die Abstimmung der Automatik wieder. Ich quäle mich langsam hinauf um, wie es bei einem Pass üblich ist, auf der anderen Seite sofort wieder hinab zu fahren.
Weiter folge ich, bis zum Ende, der L99 nach Slowenien. Doch bevor ich nach Slowenien einfahre, muss ich noch den Wurzenpass besiegen. Diesen schaffe ich ohne Untersetzung. Einem Slowenen in einem Benz ist das zwar zu langsam, aber es reicht nur zum drängeln. Überholen möchte er wohl doch nicht. Oben auf dem Pass wartet die slowenische Grenze. Dort werde ich einfach durchgewunken und mache, mit dem Jeep zusammen, eine kurze Verschnaufpause auf dem Parkplatz des Duty-Free Laden an der Grenze – der Slowene ebenfalls. Hat ihm das Drängeln also nichts gebracht.
Weiter geht es auf den slowenischen Landstraßen L201, bei Hrušica kurz auf die L452 und dann auf die L634 zum Bleder See. Das dauert ungefähr eine Stunde. Im strömenden Regen komme ich am Campingplatz an und stelle mich in die Schlange. An der Rezeption spricht man sogar noch deutsch. Ich bekomme einen Platz auf der Freifläche ganz hinten auf dem Platz.
Es ist 16:50 Uhr. Da es unaufhörlich regnet und ich Hunger habe, klappe ich mein Zelt auf. Dort habe ich nun einen halbwegs trockenen Unterstand. Dass das Zelt nun im Dauerregen steht, stimmt mich bedenklich. „Das muss das Boot abkönnen!“ – frei nach dem Film. Ich habe das Zelt ja vorher beregnet und die Nähte in der Sonne eingeschrumpft. Zumindest rede ich mir das die ganze Zeit ein, in der ich Stuhl und Tisch für mein Abendmahl ausräume.
Auf der Speisekarte stehen Brot mit Rührei und Speck. Das hatte ich noch zuhause im Kühlschrank. So mache ich es mir unter meinem Dach gemütlich, setze mir zunächst einen Tee auf und brate anschließend Speck und Rührei auf dem Spirituskocher zusammen. Verfeinert mit Pfeffer und Salz aus den elektrischen Mühlen und dem Tee, schaue ich anderen beim Zeltaufbau zu. Besonders hervor sticht ein Endurofahrer der wohl eine ähnliche Tour wie ich vorhat – nur eben mit einem Motorrad. Erlebnisurlaub – the next level. Das wäre mir doch ein bisschen zu ungemütlich.
Ich rufe kurz bei meinen Eltern an und melde, dass alles in Ordnung ist. Da es auf dem Campingplatz überall freies WLAN gibt, schicke ich dazu noch ein Foto von meinem verregneten Zeltaufbau. Im Anschluss gehe ich kurz duschen. Alles ist sauber und im Preis mit inbegriffen. Keine Duschmünzen und saubere Sanitäre Einrichtungen, obwohl der Platz komplett matschig und durchnässt ist.
Neben mich stellt sich eine Familie aus Deutschland. Wir quatschen noch ein wenig. Zufälliger Weise wollen diese auch nach Kroatien. Allerdings nur nach Cres; drei Wochen campen mit einem VW T3 Bulli in der Camper-Ausführung. Ich gehe früh ins Bett, denn der Tag war lang und anstrengend. Das Zelt ist bisher dicht, aber es ist noch früh am Abend und es regnet ja noch weiter.
An Schlaf ist kaum zu denken, da es durch den Regen ziemlich laut ist. Zudem ist ein Gewitter aufgezogen. Es kommt näher. Da das Camp zwischen zwei Bergen liegt, zieht das Gewitter komplett hindurch. Es blitzt und donnert gewaltig. Ein Blitz, sofortiger Donner! Das Auto und das ganze Zelt beben. Auch wenn ich Gewitter gemütlich finde; das war sehr nah! Ich beschließe, solange das Gewitter wütet, mich in meinen Jeep zu setzen. Ich möchte nicht durch Blitzschlag meine Reise vorzeitig, durch Ableben, beenden.
Nach einer Stunde ist das Gewitter soweit vorbei, dass ich wieder in mein Zelt traue. Es ist immer noch trocken. Es regnet nicht mehr so stark, sodass ich wohl doch noch schlafen werde.
Leider gibt es am ersten Tag wenig Bilder... Ich bitte das zu entschuldigen. Morgen geht es weiter...