Reisebericht Kroatien 2016 - 21.08.-05.09.16

Diskutiere Reisebericht Kroatien 2016 - 21.08.-05.09.16 im Reisen und Touren Forum im Bereich Allgemeines; Mensch David - echt klasse Bericht! Herzlichen Dank dafür! Da bekommt man echt Fernweh! Und deine Bilder sind unbedingt dazu geeignet in einem...
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Amphiranger

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Mensch David - echt klasse Bericht!
Herzlichen Dank dafür!
Da bekommt man echt Fernweh! Und deine Bilder sind unbedingt dazu geeignet in einem Jeep-Prospekt das Kaufinteresse zu steigern. 
Jedenfalls bin ich mächtig auf die Fortsetzung gespannt.
 
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Candyman

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Det65

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Ganz toll David, es ist schon komisch das nicht ein Mensch auf den Bildern zu sehen ist, aber wie auch wenn du allein unterwegs bist.....
 
 
 
 
Gruß Detlef
 
Dave1989

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Prinzessin Lada
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Danke nochmal an alle für den Zuspruch und das es euch gefällt!
 
Wenn man alleine unterwegs ist, wird man selten von seiner eigenen Kamera fotografiert. Aber ich bin auch nicht so der fotogene Typ. Das Gesicht muss ich auch keinem zumuten...   :ninja:  :jester:
 
Tag 5, Donnerstag, 25.08.16
 
Unnamed Road, 51559, Ivanje, Kroatien à
Autokamp Čikat, 51550, Mali Lošinj, Kroatien
 

 

 
Die Nacht war sehr stürmisch. Es haben sich Fallwinde von der Insel zum Meer hin gebildet. In der Nacht habe ich das Zelt auf richtigen Sitz überprüfen müssen. Aber das alles half nichts. Es rüttelte, schüttelte und klapperte alles. Besonders die Reißverschlüsse. So war das nur ein sehr unruhiger Schlaf. Morgens war das Handy wieder leer – kein Wecker. Warum das Handy nachts so viel Strom frisst, weiß ich nicht. Daher bin ich heute erst um 8:15 Uhr auf den Beinen. Trotz der späten Zeit frühstücke ich noch genüsslich, spüle ab und breche anschließend um 10 Uhr auf.
 
Der ältere Italiener von gestern grüßt noch nett, als ich mich von Ihm verabschiede. Insgeheim schien er froh zu sein, dass er nun wieder alleine ist. Der Jüngere war schon früh morgens in den Wald gegangen, um Tiere zu beobachten. Stelle ich mir auch interessant vor, da ich gestern Abend auch viel Geraschel im Gebüsch gehört habe.
 
Nun musste ich mir wieder den Weg über das steinige Geröllfeld bahnen. Der Rückweg über diese Holperstrecke verlief besser, als ich sie gestern auf dem Hinweg in Erinnerung hatte. Am Ausgangspunkt des Geröllfeldes biege ich dann auf eine parallele Strecke ab. Hier erblicke ich ein Feld mit verlassenen Hirtenställen. Durch die große grüne Freifläche und den Gebäuden wirkt es für mich so wie Maja-Ruinen.
 

 

 

 

 

 
Dieses Schwelgen wird jedoch bald unterbrochen. Ich höre eine Baumaschine. Mitten im Wald? Ja! Eine Wegbereitungsmaschine… Eine normale Walze, die den aufgewühlten Boden wieder befestigt – den ganzen Tag. Ein Job für mich?
 

 
Weiter geht es gen Süden. Die ausgebaute Landstraße lädt zu einem etwas zügigeren Fahrstil ein. Bis zur gleichnamigen Stadt der Inser Cres ist es nun nicht mehr weit. Dort angekommen schaue ich mir den prachtvollen Jachthafen und deren Unter- bis Oberklasse-Yachten an. Eine ganz andere Liga… Im Anschluss wird noch Honig aus Familienproduktion gekauft. Bei der Verkostung mit hausgemachten Brot wird viel über die Bienen, die Produktion und die Familie erzählt. Genau so etwas hatte ich mir vorgestellt (klar wollen die auch was verkaufen).
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Dave1989

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Prinzessin Lada
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Nachdem genug „Honig ums Maul“ geschmiert wurde, geht es Richtung Losinj und Mali Losinj. Auf dem Weg biege ich allerdings nochmal kurz ab, um eine MDMOT Strecke weiter zu verfolgen. Diese führt mich an der Küste durch riesige Olivenhaine hindurch bis in ein kleines, australisches Outback. Kurz nicht aufgepasst, schon in Australien. Diese schöne Tour führt mich erst nach 30km wieder auf eine offizielle Landstraße – diese ist grob geschottert.
 

 

 

 

 

 

 
Ich versuche mein Glück und fahre mal wieder etwas weiter außen herum. Mit der Vektorkarte im Tablet ist das ja kein Problem. Leider zeigt das Tablet nur an, wo die Straße ungefähr sein sollte. Nicht, wo sie wirklich ist und schon gar nicht, wie breit das Fahrzeug (eventuell Roller) dafür sein darf. So kommt es, dass der Weg immer weiter zuwächst… Wie das Schloss bei Dornröschen, so kommt es mir vor. Irgendwann wird es dann so eng, dass ich die Spiegel einklappen muss. Sagen wir so; sie haben sich von selbst eingeklappt. Intelligente Spiegel! Zum ersten Mal bin ich glücklich gewesen, keinen Wrangler JK zu fahren. Die 10cm mehr hätten nirgendswo mehr hingepasst.
 
Nun sieht der Lack des Indianers etwas gebürstet aus. Etwa so ein klein wenig, wie der DeLorean vom GMC. Nicht ganz so glänzend und regelmäßig; aber das schieben wir mal auf die Materialien Stahl/Edelstahl. Die Dreckkruste fügt sich dabei gut ins Bild ein.
 
Da der Weg mit diesen kleinen Steinmauern gesäumt war, fiel mir auf, dass der Indianer doch eher das Geräusch einen brünftigen Hirsches nachahmt als die Vebrennungsgeräusche eines Inline-Six. Wahrscheinlich sind das die Nachwehen aus Slowenien, wo ein Baumstamm das Hosenrohr verbeult hat. Zudem hatte ich am Ende des Geröllfeldes bei Cres Nord kurz nicht aufgepasst und hinten hart aufgesessen. Dabei hat es wohl auch das Endrohr erwischt…
 
Nun bin ich endlich auf Losinj angekommen. Die Insel ist über eine Brücke mit Cres verbunden. Leider ist es, bis auf die Offroad-Straßen, ein reiner Touristenort. Hier hält mich also nichts. Weiter nach Mali Losinj. Angekommen entdecke ich einen größeren Supermarkt, in dem ich mich für die nächsten Tage eindecke. Hier überwältigt mich zum ersten Mal die Süßigkeitenvielfalt der Kroaten und ich schlage zu. Eine Schokolade, die mit Pudding gefüllt ist. Leider kann ich nicht so viel Schokolade mitnehmen, da die Kapazität des Kühlschranks begrenzt ist. Vielleicht besser so…
 
 
Dave1989

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An der Spitze von Mali Losinj angekommen, erwarten mich wunderschöne Panoramen. Auf dem Rückweg ebenfalls. Da fällt einem gar nicht auf, dass man diesen Weg schonmal gefahren ist. Unglaublich! Hier kommt mir der Gedanke, das nächste Mal eine 360° Kamera zu installieren. Das hätte sicher etwas.
 

 

 

 
^
 

 

 

 

 
Da es schon spät ist und meine Wasservorräte zur Neige gehen, steuere ich auf dem Rückweg einen Campingplatz an. Der Platz ist schön; abgesehen von den Touristen und dem Animateur. Besonders die Deutschen… Schlimm, was die Augen alles ertragen müssen und wofür man sich schämen muss. Auf dem Platz sind große und saubere Sanitäranlagen vorhanden. Obwohl diese sehr gut besucht sind, ist alles sauber. Jeder legt hier anscheinend selbst etwas Sauberkeit an den Tag. Das hilft ungemein – zur Freude des Nächsten.
 
Ich schaue noch kurz nach dem Auspuff meines Indianers. Dabei erschrickt mich eine Gottesanbeterin etwas, als ich den Kofferraum öffne. So ein Tier sehe ich jetzt auch zum ersten Mal. Als ich sie ins Gras setze, wackelt sie, Gottesanbeterinnen like, von mir weg.
 

 
Am Auspuff ist jetzt nicht mehr viel zu retten. Ich richte noch eben kurz den Flammring vom Krümmer zum Hosenrohr und stelle nochmal den Aggregateriemen ein.
 

 

 

 
Im Anschluss an die Reinigung meiner selbst und das Auffüllen der Vorräte, gibt es ein reichhaltiges Abendbuffet: Eine Mettwurst – warme Küche wird überbewertet.
 
Auch der Animateur auf diesem Platz ist mehr schlecht als recht… Für weitere Reisen muss ich mir die kleinen Campingplätze vorher heraussuchen und markieren! Leider ist erst um 23 Uhr ruhe mit dem Geplänkel, welches, trotz dessen, dass ich mich maximal entfernt hatte, irrsinnig laut war!
 
Dem Fass den Boden auszuschlagen schafft jedoch eine deutsche Familie aus Bamberg, die aus diesem Beplänkelungszentrum zurück kommt (natürlich mit dem Auto für 500m Strecke) und dessen Mann, der die Frau noch Rückwärts auf dem Campingplatz einweisen muss (10 Minuten lang). Danach schreien und diskutieren die Blagen noch herum und müssen ihr Bestes geben… Es ist ja schließlich erst kurz von Mitternacht. Ich bitte mit einem kurzen: „Können Sie bitte mal die Schnauze halten!“ für Ruhe. Wird sofort angenommen – schön!
 
Schlimm an dieser Sache finde ich, dass die Deutschen in Deutschland oft ab 22 Uhr die Polizei rufen, weil es zu laut ist und sie auf ihr vermeintliches Recht pochen. Im Ausland benehmen sie sich dann aber unter aller Sau!
 
kdf

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Hey, macht super Spass, Deinen Bericht zu lesen! Vielen Dank für Deine Mühe - auch mit dem Einstellen der Fotos! Man könnte grad losfahren... oder besser doch erst mal auf die Fortsetzung warten...
 
Flo91

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Hi,

super Bericht. Macht richtig spaß ihn zu lesen.
Da bekommt man direkt fernweh :)

Vg
Flori
 

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Hallo David, schöner Bericht.
Auf deine Annahme, ob es zu viel Text sein könnte möchte ich sagen, dass ich sehr gerne die Entstehungsgeschichte zu den Bildern lese :)
 
Mach weiter so!
Umbe
 
Dave1989

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Tag 6, Freitag, 26.08.16
 
Autokamp Čikat, 51550, Mali Lošinj, Kroatien à
Sabljak Selo 65, 47300, Ogulin, Kroatien
 

 

 
 
Die Nacht war erholsam. Um 7 Uhr hat mich dann mein mobiles Endgerät geweckt. Es scheint mit der doppelten SIM-Karte den doppelten Stromverbrauch zu haben. Vor dem Urlaub hatte ich mir eine kroatische SIM-Karte zuschicken und eine Prepaid-Guthaben von einer Kollegin mitbringen lassen. So habe ich deutsches Netz für Telefonie (19 Cent die Minute) und Internet im kroatischen Netz (5GB für 7€ von bonbon). Das klappt bisher sehr gut. Auch in ländlichen Gebieten und auf hohen Bergen.
 
Das Tablet hat die Nacht im Auto geladen. Da der Kühlschrank an der Dauerplus-Steckdose hängt, musste ich die Nacht die Zündung für die zweite Steckdose anlassen. Der Y-Verteiler funktionierte nicht vernünftig… Und obwohl Kühlschrank und Tablet am Netz hingen, ist der Indianer am Morgen startbereit. Jetzt weiß ich auch, wofür die Stellung „nur Zündungsplus“ ist. Durch die Funkfernbedienung konnte ich das Auto dann auch trotzdem noch abschließen. Ein Wunderwerk der Technik.
 
Nach dem Frühstück geht es auf direktem Weg zum Fähranleger von Cres Richtung Krk. Die Fahrt kostet 18€. Leider nehmen viele diesen Weg und ich kann erst auf die dritte Fähre mit auffahren. Ausschlaggebend dafür sind Leute, die mit Auto, Bootstrailer und Boot auf eine Fähre fahren… Die Fahrt von Cres nach Krk hat 30 Minuten gedauert.
 

 

 

 

 
Auf Krk gibt es keine geführte MDMOT-Tour. Daher versuche ich mich auf einer eigenen Offroadstrecke nach Krk durchzumogeln. Es gelingt mir auch im zweiten Anlauf, sodass ich mir die Altstadt von Krk anscheuen kann. Hier gibt es kaum Touristen. Die sind anscheinend alle an größeren Orten, im Restaurant oder am Meer... Von einer alten Festung, die mir etwas zu „restauriert“ scheint, habe ich einen wunderschönen Ausblick auf das Städtchen. Nach einer Stunde habe ich allerdings auch schon alles gesehen.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Dave1989

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[Audi: Vorsprung durch Technik!]
 

 
Anschließend will ich Vrbnik besuchen. Ich komme mit meinen navigatorischen Unfähigkeiten jedoch soweit vom Kurs ab, dass ich direkt das Festland ansteuere. Über die Brücke von Krk zum Festland hat man eine grandiose Aussicht; ich kann jedoch nirgendwo anhalten. Schade!
 

[Keine Ahnung, warum die Menschen sich dort mit Morast bestreichen… Es macht Ihnen aber sehr viel Spaß!]
 

 
Auf dem Festland geht es dann Richtung K9 der MDMOT-Tour. Diese kleine Tour gibt wohl einen kleinen Vorgeschmack auf das Velebit-Gebirge. Die Tour führt mich an schönen Aussichten und alten Bunkern vorbei. Eine Belohnung für die durchaus steile Anfahrt. Leider endet die Tour, ein wenig weiter, an einer Forstschranke. Leider finde ich auch keine Umfahrung durch nahegelegene Waldstücke. Hier muss ich die Tour K9 abbrechen und mich weiter nördlich auf Asphalt fortbewegen.
 

 

 

 

 

 

 

 
So langsam geht der Kraftstoff zuneige. Auch wenn ich immer nach der Devise Tanke: Halbvoll ist gleich Halbleer. Als Notfallreserve habe ich allerdings auch einen gefüllten 20 Liter Kanister dabei. Unter widrigsten Umständen sollte das für 100km reichen. Im Navi, Tablet und Internet sind weit und breit keine Tankstelle zu ermitteln.
 
Ich fahre bis nach Jasenak und frage in einem kleinen Tante-Emma-Laden nach einer Tankstelle. Man verweist mich auf Ogulin, welches nochmal 50km in nordöstlicher Richtung liegt. Nochmal 50km auf Reserve… Auf dieser breiten Straße kann man die Fahrzeuge an einer Hand abzählen. Hier möchte ich ungern liegen bleiben.
 
Bis nach Ogulin schaffe ich es. Ich kann den dürstenen Indianer befriedigen. Die Kartenzahlung per Visa klappt übrigens überall sehr gut. Bisher gab es nirgendwo Probleme. Probleme hörte ich allerdings auf der Fahrt zur Tankstelle. Auf den letzten 20km machte der kleine Indianer lauter werdende Geräusche. Meistens nur im Rollen gegen die Motorbremse und in Linkskurven. Es ist ein Klackern bzw. Rattern an der Vorderachse. Ich schaue vorsichtshalber nach Rädern und Kardanwelle; kann aber nichts feststellen.
 
Nun war es schon 20:30 Uhr geworden. Ich habe zwar getankt, aber mir in meiner Tankangst keine Überlegungen über ein Camp gemacht. Daher suche ich einen Campingplatz auf. Für 22€ kein Schnapper; eine Wahl habe ich jetzt aber eh nicht mehr. Dafür ist es aber ruhig und der Platz eben. So kann ich morgen nochmal in Ruhe nach den Geräuschen vom Indianer schauen.
 
Weiterhin hatte ich keine Lust mehr, etwas zu kochen. Daher setze ich mich in eine Gaststätte, 300 Meter die Straße herunter, in den Außenbereich. Es sind immer noch 20°, sodass man das Essen draußen genießen kann. Es gibt gefülltes Hacksteak mit Pommes. Es ist wirklich lecker und auch noch günstig. Die Küche in Kroatien scheint mir generell eher auf Fleisch ausgelegt zu sein. Auch etwas „typisch“ Kroatisches, bis auf diverse Eintöpfe, finde ich kaum. Vielleicht suche ich auch nicht danach. Es ist ja keine kulinarische Reise.
 
Glücklicher Weise hatte ich das Zelt schon vor dem Essen aufgeklappt. Ich kann, mit meinem vollgefressenen Bauch, einfach hineinfallen (nachdem ich die Leiter erklommen habe).
 
Tim

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Dave1989 schrieb:

[Audi: Vorsprung durch Technik!]
 
So Sachen kenn ich doch irgendwoher :newlaugh:
 

 
Dave1989 schrieb:

[Keine Ahnung, warum die Menschen sich dort mit Morast bestreichen… Es macht Ihnen aber sehr viel Spaß!]
Oh - ich weiss: Das nennt sich "Spass haben im Schlamm ohne Jeep" :hehe:
 

Bobfred

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Echt ein cooler bericht dave!
Als morgenmuffel erleichtert mir das lesen jeden morgen beim cafe das aufwachen :)
 
Dave1989

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Tag 7, Samstag, 27.08.16
 
Sabljak Selo 65, 47300, Ogulin, Kroatien à
Camping Korana 47246, 47246, Čatrnja, Kroatien
 

 

 
 
Die Nacht war sehr kühl. Es hat sich überall Tau und Raureif gebildet. Vor dem Frühstück gehe ich erstmal an die Geräusche der Vorderachse. Ich räume meine Werkstatt aus dem Kofferraum und gehe an die Arbeit. Erstmal aufbocken und absichern. Ich denke, dass es irgendwo am Eingang vom Vorderachsdifferential oder am Ausgang des Verteilergetriebes zu finden ist. Dazu baue ich erstmal die Kardanwelle aus. Nun bin ich 2WD unterwegs. Mir fällt auch auf, dass die linke Bremsscheibe etwas angelaufen ist, obwohl ich schon 90% mit Motorbremse unterwegs bin.
 

 

 

 
Zudem stelle ich fest, dass sich alle Radbolzen etwas gelöst haben. Sie lassen sich alle ohne Kraft und Mühe nachziehen. Bis auf einen. Hinten links hat sich ein Radbolzen inklusive Mutter in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Alle anderen Vier Muttern sind sehr lose. Das gerüttele und das Gewicht setzen dem Fahrzeug doch etwas mehr zu, so denke ich. Das mit dem abgerissenen Radbolzen beunruhigt mich jetzt nicht so; sollte es das denn tun?
 

 
Nun muss ich etwas bedachter unterwegs sein, um mit dem 2WD nicht stecken zu bleiben. Zwischenzeitlich bin ich allerdings schonmal auf einigen Strecken auf 2WD gefahren. Auch auf normalen Offroadstrecken war der Grip sehr gut, was ich auch auf die Beladung schiebe. 4WD braucht man lange nicht überall, was ich auch an den Corsa B und Golf 2 Modellen sehe, die dieselben Strecken fahren…
 
Um 10:20 Uhr steuere ich die Plitvicer Seen an, um morgen früh der erste im Park zu sein. Hoffentlich ist dann der Andrang nicht zu groß.
 
Mitten im Nirgendwo taucht die Stadt Plaski auf. Eine kleinere Stadt mit relativ großen Siedlungen drum herum und einem großen Güterbahnhof. Alles sieht etwas verlassen aus. Nur ein paar kleiner Cafes am Straßenrand hauchen der Stadt ein bisschen Leben ein. Allerdings schauen mich aus diesen Cafes nur mürrische Gesichter an. Allerdings heißt das meistens nichts. Es ist einfach der normale Gesichtsausdruck. Wirkt zwar schlimmer, als ein Sauerländer; ist im Gespräch aber freundlicher als dieser.
 

 

 
Dann entdecke ich diesen riesen Fabrikkomplex am Rande der Stadt. Ein riesiges, verlassenes Areal, welches jedoch komplett eingezäunt ist. Ich fahre einmal drum herum um einen Eingang abseits der Straße zu finden. Jedoch gibt es keinen. Daher beschließe ich an der Tankstelle, gegenüber dem Eingang des Geländes, zu fragen.
 

 
Der Tankstellenwart versteht allerdings wenig Englisch. Doch mit brocken Englisch, Kroatisch plus Hand und Fuß erklärte er mir, dass es sich um eine alte Papierfabrik handelt. Daher also die Siedlungen und der Güterbahnhof. Als ich frage, ob ich auf das Gelände kann, sagt er, dass ich einfach über das Eingangstor klettern soll. Der Wachhund am Tor ist nur ein Straßenhund, der auf das Gelände „aufpasse“.
 
Also mache ich mich, mit etwas Ausrüstung und Proviant, auf die Erkundung des Geländes. Es ist einiges verfallen und einzelne Betonsttrukturen sind schon eingestürzt. Metalldiebe haben Geländer und etliches aus Stahl abmontiert. Schöner Wohnen ist hier also nicht mehr. Hierzu lasse ich einfach mal die Bilder sprechen.

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Dave1989

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Der Kamin der alten Fabrikhalle hatte es mir natürlich angetan… Ob es klug ist, dort hinauf zu klettern? Auf einen schätzungsweise 60m hohen, undefiniert alten Ziegelsteinkamin ohne ordentliche Ausrüstung (Gurt, Klettersteigset und Handschuhe waren zuhause). Nein, ist es natürlich nicht… Und trotzdem macht man es. Bei zirka der Hälfte hatte ich dann doch etwas Muffensausen. Zudem hörte ich in der Ferne auf Deutsch: „Opa, Opa, guck mal da oben am Kamin!“. Ein Kind hat mich gesehen, wie ich in meiner Tarnung (froschgrünes T-Shirt) an dem ziegelsteinroten Kamin hing. Da trete ich doch lieber den Rückzug an, bevor noch jemand die Feuerwehr oder die Polizei ruft… Schlau war es nicht. Aber vielleicht war es schlau, auf der Hälfte aufzuhören. Blasen an den Fingern und etwas weiche Knie waren Indiz dafür, dass es nicht sehr klug war.
 

 
Nach der drei- bis vierstündigen Tour ging es mir etwas schlecht. Müdigkeit und Kopfschmerzen plagten mich. Ich denke, es sind die vielen Eindrücke und die pralle Sonne, die mich geschafft haben. Zudem habe ich wohl etwas wenig getrunken. Ich trinke einen Liter Wasser auf Ex und Döse eine Runde am Straßenrand im Schatten.
 
Als ich aufwache sind die Kopfschmerzen verschwunden. Ich mache mich auf den Weg nach Korana. Dort lasse ich mich ich mich auf dem Auticamp Korana nieder. Zum Abendessen gibt es Pfannkuchen mit Speck und Käse; als Nachtisch Pfannkuchen mit Datteln und Zimt. Alles natürlich vom Spirituskocher.
 
Ich gehe früh schlafen. Die Lost-Place Tour hat mich doch sehr geschafft. Zudem möchte ich morgen ja vor allen anderen an den Plitvicer Seen sein.
 
 
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Moin David,
 
nehme es mir bitte nicht übel, aber wenn man so einen Trip alleine unternimmt,
sollte man im eigenen Interesse ein paar Dinge einfach nicht machen:
 
1. China-Öldruckwagenheber ansetzen und ohne jegliche weitere Abstützung am Auto rumfummeln.
    Da sollte man dann schon ein Paar solide und kippsichere Unterstellböcke dabei haben.
    Und falls nicht, sucht man sich eben was aus der Umgebung, was zum Unterlegen am
    Längsholm auf beiden Seiten geeignet wäre...
    Oder einen Hi-Lift Jack benutzen, der ist rein mechanisch und birgt daher erheblich weniger
    Risiko, auch wenn ich persönlich da noch zusätzlich was Unterstellen / Unterlegen würde an
    geeigneter Stelle.
 

 
2. Mit Sandaletten und ganz alleine auf weiter Flur ( wenn man mal vom Wachhund absieht ;) ) Roofing zu machen
 

 
Kann alles gut gehen, aber man sollte das Schicksal nicht zwingend herausfordern... :angel:
 
Okay, manchmal macht es auch Spass, die Grenzen zu überschreiten und hin und wieder
braucht man auch einen Adrenalin-Kick, keine Frage.
 
Da bin ich auch nicht ganz von befreit....aber dennoch nehme dir das Geschriebene von mir
an dieser Stelle zu Herzen, denn das hat nichts mit Kick zu tun, sondern ist einfach nur grob
fahrlässig.
 
Und was die Radmuttern angeht: wechsel die mal alle aus gegen Einteilige. Die Radmuttern
haben sich ganz sicher nicht gelöst während der Fahrt, die waren vermutlich schon vorher
nicht richtig fest. Das Problem bei den OEM Muttern ist, daß die zweiteilig sind.
Aussen haben diese die sichtbare Kappe, die eigentliche Mutter ist innen. Und das teilt sich
gerne, was dann dazu führt, daß man kein Gefühl hat beim Anziehen der Radschraube, weil
sich eben die Kappe von der Mutter lösen kann.
 
Ebenso kann man das Problem bekommen, daß man die Radmutter erst gar nicht gelöst bekommt,
weil sich die Kappe auf der Mutter dreht...
 
Ansonsten bitte weiter im Text, deinen Eindrücken und deinen Bildern, macht sehr viel Freude
es zu Lesen !
 
Gruß Micha
 
 
 
 
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