Normale Batterie durch AGM ersetzen?

[Mik]

Es nützt ja das beste Ladegerät nichts wenn die nötige Ladeinfrastruktur fehlt.
Insofern würde ich von einer teuren AGM Batterie absehen, die geht bei dem erwähnten Fahrprofil genauso schnell über die Wupper wie eine herkömmliche Batterie.

Zudem sind die AGM nicht nur hitze- sondern auch kälteempfindlich und daher als Primärakku im Motorraum planur bedingt empfehlenswert.
Da hilft vermutlich wirklich nur, wie bereits erwähnt, das regelmäßige Laden 1-2 x im Monat an einem geeigneten Ort und/oder halt die Einkaufstour jeweils etwas auszudehnen und auf der Landstraße genüsslich etwas Sprit abzufackeln.

Grundsätzlich kann man aber schon auf AGM Batterien umrüsten, nur sollte man dann regelmäßig zur vollständigen Ladung ausreichende Strecken fahren oder eben hin & wieder ans Ladegerät hängen.
Ich habe derzeit eine Bosch S5 AGM drin, vorher über 6 Jahre eine S6 AGM, welche nie Probleme gemacht hat und sich sogar nach einer Tiefstendladung wiederbeleben ließ (und danach, obwohl tot geglaubt, noch einige Jahre tadellos ihren Dienst tat).
Die würde ich jederzeit wieder kaufen, von Exide hört man überwiegend Gutes und die Varta AGM sollen auch ganz brauchbar sein.
Nur 'ne Banner kommt mir nicht mehr in die Karre…

Mik

 

[kuewmt]

Wäre es für alle Beteiligten nicht am einfachsten, statt dem nächstgelegenen Aldi einfach den übernächsten Aldi (oder über-über-nächsten)
anzusteuern? Ich denke, dass man das auch wirtschaftlich dem Vater vorrechnen kann.
Lass doch Deinen Vater selbst Sprit verblasen statt dass Du den Sprit verfährst (um ihm zu helfen). Das ist jetzt vielleicht etwas
negativ formuliert - aber so hat Dein Vater auch das Gefühl, dass er sich selbst helfen kann.

Andere unorthodoxe Variante: Tauscht einmal in der Woche Eure Autos...... (oder so).

 

[Dr._Seltsam]

So, ich habe jetzt die Batterie durch eine AGM (Exisde EK950) ersetzt. Dabei fiel mir auf, dass die Anleitung in Batterie ausbauen so nicht passt: Der Pluspol sitzt nämlich in Richtung Front. Ich empfehle dringend, eine Stützbatterie an den Kontakten im Motorraum anzuschließen, denn der elektrisch verstellbare Sitz muss mehrfach hin und her bewegt, was nach dem Abnehmen des ersten Batteriekontaktes nicht mehr möglich wäre.
Die richtige Vorgehensweise wäre dann:
-Kopfstützen des Beifahrersitzes ganz nach unten schieben, weil sonst der Sitz nicht hoch genug gestellt werden
-Lehne des Beifahrersitzes nach vorne und Sitz über die Höhenverstellung so weit wie möglich nach oben stellen.
-geclipste Bodenabdeckung lösen, dazu wechselweise den Sitz vor und zurückfahren
-mit Sitz vorne: Das Halteblech der Batterie entfernen, dazu müssen zwei 13er Muttern gelöst werden. Weil das Schraubgewinde über der Mutter sehr weit nach oben ragt, lässt sich ein normaler Steckschlüssel für eine Ratsche nicht aufsetzen. Mit einem Ringschlüssel geht das Lockern sehr mühselig, da wenig Platz zum Bewegen. Ich empfehle dringend, einen 13er Rohrsteckschlüssel zu verwenden!
-Sitz ist immer noch vorne: Jetzt die Klemme am Minuspol abnehmen. Ein 10er Ringschlüssel sollte reichen, einfacher geht es wiederum mit einem Rohrsteckschlüssel.
-Jetzt die Batterie ein Stück in Richtung Heck ziehen, damit der Pluspol auf der anderen Seite freigelegt wird (ein Teil der Polklemme wird sonst nämlich wie auf diesem Bils zu sehen von Plastik verdeckt, wenn die Batterie richtig bis zum Anschlag reingeschoben wurde):

-Sitz ganz nach hinten schieben und Klemme am Pluspol abnehmen. Wenn eine Stützbatterie angeschlossen ist, liegt diese Klemme unter Spannung und darf nicht mit Metall in Berührung kommen. Daher die ganze Polklemme z.B. in eine Tüte packen.
-Sitz wieder nach vorne schieben und Batterie in Richtung Heck rausziehen

Die Aussage, dass standardmäßig eine 353mm lange Batterie verbaut wäre, so dass für diese inklusive des Halteblechs ausreichend Platz sei, stimmt leider nicht. In diversen WK2-Modellen ist standardmäßig eine 315mm lange Batterie mit einem breiten Halteblech verbaut. Will man eine längere 353mm-Batterie einbauen, braucht man ein anderes Halteblech. Hier ein Bild aus dem Internet. Oben das breite Blech für eine 315er Batterie, unten das schmale für 353er Batterien.


Die Teile-Nr. des schmalen Batteriehalters soll wohl 68039242AA sein. Bisher habe ich im Netz keine Quelle aus Deutschland gefunden und hoffe, dass der Jeep-Händler schnell so ein Teil besorgen kann. Im Moment wird die Batterie nämlich nur durch ihr Gewicht gehalten, und ganz wohl ist mir dabei nicht.

Nun zum Entlüftungsschlauch: Der vorhandene Schlauch befindet sich auf der Heckseite beim Minuspol. Vorgesehen ist, dass dieser in eine links sitzende Entlüftungsöffnung der Batterie gesteckt wird. Vor dem Wechsel bitte unbedingt prüfen, ob die neue Batterie die Öffnung auch links hat. Wenn sie zusätzlich auch rechts eine Öffnung hat, sollte diese mit einem Propfen verschlossen werden - wo immer man den auch herbekommt (vielleicht ist an der alten Batterie einer dran?). AGM-Batterien können, müssen aber im Gegensatz zu Nassbatterien keine Entlüftungsöffnung haben. Die AGM in meinem Toyota hat eine, die Exide AGM hat keine. Deshalb habe ich den Schlauch mit etwas Panzerband an die Batterie geklebt, damit er nicht hin- und herflattern und klappern kann.

Fazit: Vor dem Wechsel einen 13er Rohrsteckschlüssel besorgen; prüfen, welche Halterung vorhanden ist und bei abweichender Batterielänge die passende Halterung besorgen; passende Lage des Belüftungsanschlusses prüfen und ggf. einen Blindstopfen für rechts besorgen. Und ohne Stützbatterie wird es unnötig fummelig.

 

[Heisseluft]

..und wohin entlüftet dein Schlauch? In den Batteriekasten?

 

[Nyne1526]

Das war ezt ne krasse Anleitung fürn Batteriewechsel.
Sitz ganz vor, Batteriel ab, Batterie raus und rein und das wars.

Wenn man eine 353er kauft und davor nicht schaut welche wirklich verbaut ist, der ist dann einfach selber Schuld.

Zu den verschiedenen Größen gabs hier auch etwas zu lesen, deswegen gibt's oben rechts eine "Suche"

 

[Dr._Seltsam]

Der Schlauch ist dazu da, Ausgasungen einer Batterie nach außen abzuleiten. Wenn es bei einer geschlossenen Batterie keine Ausgasungen gibt, gibt es nichts abzuleiten. Dass umgekehrt Frischluft von draußen durch den Schlauch nach innen ins Batteriefach gelangt, halte ich unwahrscheinlich. Es würde aber nicht stören.

 

[blob]

@Dr._Seltsam : Es gibt keine gasdichten Blei-Säure-Batterien, selbst eine AGM hat ein Sicherheitsventil für den eventuellen Gasaustritt. Einzig beim Einbau einer LiFePO4 Starterbatterie ist man vor Knallgas sicher. Kann aber dafür schön unterm Arsch explodieren, wenn das integrierte B(atterie)M(anagement)S(ystem) kaputt ist.

 

[Dr._Seltsam]

Eine Blei-Säure-Batterie ist selbstverständlich nicht gasdicht und braucht eine Entlüftung, daher ja auch der Schlauch. AGM-Batterien gasen während des normalen Betriebs aber nicht und haben allenfalls ein Sicherheitsventil. Bei dieser AGM von Exide gibt es definitiv keine Schlauchanschlüsse. Ich werde Exide dazu aber sicherheitshalber nochmal anschreiben.