Hi,
Ich will jetzt endlich einen JEEP!!!
Soweit war ich auch mal ;-)
Wieviel Sprit fressen die?
14-15l bei braver Fahrweise. Klingt erstmal viel, ist es abe rnicht, wenn man bedenkt, dass da eine über 10 Jahre alte Technik werkelt und aktuelle Fahrzeuge mit diesem Hubraum vielleicht gerade mal 2-3l weniger (nach DIN) verbrauchen.
Ist halt ´n Ami. Und die sind - man glaubt es kaum - erstaunlich sparsam
wenn man sie "amerikanisch" bewegt, d.h. 55Miles und so. Wenn du die durchaus vorhandene Power stets ausnutzt, sind beim Spritverbrauch nach oben fast keine Grenzen gesetzt. Man kann den Indianer auch ganz locker deullich über 20l fahren.
Kann man mit den Teilen auch richtig geil ins gelände??
Bei einem Serien-.Cherokee scheiden sich da die Geister, was als "Gelände" zu bezeichnen ist. Jemand, der jedes Jahr die "Breslau" fährt, wird allenfalls müde lächeln über das, was du "Gelände" nennst. Wer mit seinem top-modernen SUV auf´m schlechten Feldweg schon aufgeben muss, der staunt über die "Geländefähigkeit" eines echten Jeep.
Unter´m Strich ist der Indianer ein absolut brauchabres Auto abseits befestigter Strassen. Auch ohne Differenzialsperren vorne/hinten bewältigt er Passagen, die mit einem normalen (auch Allrad-)PKW völlig unmöglich sind und auch moderne SUV längst zum Aufgeben gezwungen haben.
Allerdings liegt "Geländefähigkeit" nicht alleine beim Fahrzeug selbst. Eines der wichtigsten Kriterien ist der Fahrer selbst und die Bereifung. Mit super-breiten Sommerschlappen versagt auch der beste Geländewagen schon auf ´ner leicht abschüssigen nassen Wiese. Und mit einem Vollgas-Deppen am Steuer helfen selbst die Reifen, Sperren usw. nix.
Wie ist die langlebigkeit der Motoren(ab wann fangen die probleme an)
Die 4,0 Benziner gelten als äusserst haltbar. Bei ordentlicher Wartung und normalem Fahrverhalten laufen die problemlos deutlich über 200.000km. Was Ami-Motoren jedoch grundsätzlich nicht mögen, sind lange Vollgas-Orgien auf deutschen Autobahnen und nachlässige Wartung (Ölwechsel usw.). Ansonsten lässt eine hohe km-Leistung die massiven und gutmütigen Graugussmotoren releativ kalt. Kommt eben auf den/die Vorbesitzer an, wie der/die das Fahrzeug gepflegt und gefahren haben.
Welche krankheiten gibts beim Cherokee?
Viele und garkeine - kommt auf sehr viele Faktoren an (Alter, Vorbesitzer etc.)
Rost ist kein grosses Problem, auch wenn es ein paar kritische Bereiche gibt. Ich habe bei meinem den Rahmen mittels Endoskop untersucht - für´n 91er sieht das richtig gut aus da drin.... Die hinteren Seitenbleche sind unten etwas gammelig, werd eich wohl nächstes Jahr mal in Angriff nehmen müsen (nachdem dieses Jahr nur eine "Kurzkur" mittels Unterbodenschutz dran war) . Alle Schraubverbindungen von ext. Dingen zur Karosserie (Federn usw.) gehören kontrolliert. Dort setzt sich typischerweise (bei allen Fahrzeugen!) Rost an und der kann - bei z.B. viel Winterbetrieb/Salzwasser schon recht lästig sein.
Motor und Getriebe sollen ölfrei sein, eine dicke Ölschlammschicht deutet auf mangelhafte Wartung und/oder eine vielleicht gravierende Undichtigkeit hin. Und zudem besteht der Verdacht, dass das Öl, das da ja mal rausgeflossen ist, nicht immer rechtzeitig erneuert wurde, d.h. Motor/Getriebe ggf. mit zuwenig Öl betrieben wurden.
Es gibt auch einige(!) Schmiernippel, die regelmässig mit Fett versorgt werden wollen (Lenkung, Kreuzgelenke usw.) wurde das längere Zeit unterlassen, so drohen "Überraschungen". Gerade wenn Autos so alt sind, dass sie nicht mehr regelmässig zur Inspektion in die Markenwerkstatt kommen, werden so Dinge wie "Schmiernippel" oft vergessen.
Die bei vielen Modellen (insbes. "Limited") serienmässige Klimaanlage gehört auch regelmässig gewartet. Eine Nicht-Funktion kann banales Fehlen von Kühlflüssigkeit als Urache haben, wurde das zulange betrieben, sind auch div. Dichtungen und ggf. der Klimakompressor "hinüber" und eine Reparatur wird teuer.
Ami-typisch sind auch kleinere Elektrikprobleme. Obwohl der Cherokke im Motoraum gut abgedichtete Steckverbindungen hat, sorgen manche anderen Verbindungsstellen für ein bischen Arbeit. Ist aber nix, was man nicht an einem Sonntag-Nachmittag in ein paar Minuten mit etwas Kontaktspray locker beheben könnte.
Grosser Vorteil am Cherokee ist, dass entgegen mancher Vorurteile die Ersatzteile zahlreich und sogar oft recht preiswert erhältlich sind. (allerdings manchmal mit längerer Such- bzw. Lieferzeit) Da sieht´s bei manchen deutschen Autos dieses Alters macnhmal schlechter aus! (Beispiel: brauchte neue Batterie. Autoteileshop und freie Werkstatt haben teuer angeboten ("is´n Ami, das ist selten und somit teuer") Die Original Mopar-Batterie von (damals) Daimler-Chrysler war am Billigsten.... Auch andere Teile (Achsgelenk, Lichtmaschine etc.) haben den Werkstattmeister meines Vertrauens staunen lassen "das is ja billiger wie´n Orginalteil für einen Golf!" )
Somit - viel Spass mit deinem hoffentlich bald "im Stall stehenden" Cherokke!!! Für mich ist das Auto einfach genial. Trotz relativ hohem Alter (16 Jahre!), Laufleistung (fast 200.000km) usw. Er ist unglaublich klein von Aussen, innen aber ebenso gross. Von gemütlichem Cruisen bis "lass die Sau raus" geht alles und im Gelände eines "ambitionierten Normalbürgers" reicht er mehr als allemal. Und die kantige klasische Form ist eine wohltuende Alternative zu den weichgespülen Ei-förmigen SUV von Heute. Die "antiquierte" Technik (Zuschalt-Allrad) ist manchen neumodischem Kram immer noch überlegen (Arbeitskollege, hat ´nen Hyundai: "Allrad geht bei mir nur bis 40km/h" - super, ich fahr die schneebedeckte Bergstrasse mit 60km/h hoch - problemlos... Und er ist stolz, mit seinem lahmen Diesel(!) "nur" 12l zu verbrauchen. Dann schon lieber 15l Benzin und viel Spass dabei!)
Gruß
Erich