USA-XXL Trip 2024

[tom28865]

Moin,
2023 ist ein durch und durch verrücktes Jahr, da kommen uns auch lauter verrückte Gedanken. Zum Bsp. ob wir nicht in 2024 einmal USA in XXL genießen sollen. Wir werden nicht jünger und gesünder auch nicht Beruflich sind wir gerade an einem Wendepunkt - vielleicht ist das ein Zeichen das man nicht ignorieren sollten?

Was heißt XXL ?

In einem sehr frühen Stadium denken wir zur Zeit drüber nach, nächstes Jahr einmal 3-4 Monate am Stück quer durch die Staaten zu reisen. Einmal ohne Zeitdruck im Osten (New England) anfangen und oben in Oregon/Washington state aufhören. Mit grober Route aber flexibel dabei für das was kommt.

Hat das hier schon mal jemand gemacht ?

Es gibt dabei natürlich so "einige" Hürden zu meistern....is klar.
- ein B2-Visa wird es brauchen und ich konnte noch nicht herausbekommen ob/wie man dessen Gültigkeitszeitraum steuern kann (=beantragen mit Wunsch-Startdatum)
- Mietwagen länger als 30 Tage und dann noch one-way ..hmm ist so nicht wirklich im typischen Touri-Raster der Anbieter vorgesehen
- eine entspr. Auslands-KV die so lange läuft und bezahlbar ist
- Internet mobil ist ein must-have aber bei wem/wie ?
- kein Campmobil, eher Motels, AirBnB usw.
- beim nötigen Budget versuche ich mich gerade via YT und Co aufzuschlauen

Ich werfe den Ball mal in die Runde und freue mich auf Euer Echo.

 

[Holger K]

Na dann kommt ihr doch sicher auch in unsere Naehe und schaut mal vorbei?

Camper mit ihrem deutschen Campingmobil hatten wir schon mal da, das ist bei so langen Zeitraeumen nicht selten und habe ich schon einige hier getroffen. Auto kaufen ist je nach Bundesstaat schwierig oder nicht moeglich, weil Nachweis ueber Wohnsitz und/oder SSN verlangt wird. In einigen Bundesstaaten geht es zwar noch, muss man aber auch durchrechnen, da man auf gebrauchte Autos auch MwSt bezahlt und die Versicherungen fuer sowas auch immer recht teuer sind und Gebauchtwagen derzeit noch teuer sind aber auch wieder am Fallen sind. Mietwagenpreise sind immer noch am Fallen, Monat fuer Monat, wird also mit Sicherheit auch noch einiges guenstiger. Eigentlich faellt derzeit gerade fast alles wieder im Preis. Bei Stomkosten sind wir auch schon wieder unter 10 Cent pro kWh angekommen.

KV, gibts, meine ich bei Hanse Merkur und bei Allianz. bei letzterer bin ich mir nicht sicher.

Internet kommt halt darauf an, wieviel man an Datenvolumen benoetigt, aber kein Problem, entweder Karte oder eSim in D beosrgen oder hier was kaufen. Haben hier auf dem Land 5G auch schon seit fast zwei Jahren und sehr selten, dass man mal in Gebieten ohne ist, hatten wir bisher nur einmal in Texas. Starklink lohnt sich bei so einem Trip noch nicht, denken wir gerade darueber nach, ob das was fuer den Camper ist.

B2 sollte eigentlich immer sechs Monate gueltig sein mit der Option auf eine Verlaengerung, was ich so gehoert habe.

 

[needlees]

...starten wir doch mal mit der schwierigsten Hürde, dem B2-Visa.
Das erteilte Visa hat zumeist eine Gültigkeit von 10 Jahren.
Es wird in deinem Reisepass eingedruckt und bleibt auch gültig
selbst wenn dieser Reisepass bereits abgelaufen ist,
dann natürlich nur in Verbindung mit einem neuen (gültigem) Pass.
Erst ab der Einreise in die USA beginnt die Uhr der Aufenthaltsdauer
rückwärts zu ticken.
Genehmigt werden insgesamt 6 Monate, ca. 180 Tage Aufenthalt.
Über ein Wunsch-Startdatum brauchst Dir also null Gedanken machen.

Gedanken solltest Dir aber um die Genehmigung des B2-Visa machen.
Beruflicher Wendepunkt ist keine gute Voraussetzung.
Du mußt beweisen, das Du (und Frau) feste Bindungen an Deutschland habt,
die eine Rückkehr unbedingt erfordern.
Langjähriger ungekündigter Arbeitsplatz wäre ein Riesenpluspunkt.
Eigentum bringt auch Gewicht in die Waagschale.
Ich weiß, eine Stelle läßt sich kündigen und Eigentum veräussern.
Aber ich habe die Gesetze nicht gemacht - erkundige dich was zählt.
Richte Dich auch darauf ein zum VISA Interview in das Konsulat oder Botschaft
bestellt zu werden. In deinem Fall Berlin oder Frankfurt/Main.

...sollte das VISA verweigert werden, dann war es das für Dich.
Nie wieder einfache Einreise in die USA - bleibst ein Leben lang
Visapflichtig.

 

[tom28865]

Moin,
schon mal Danke für die ersten Rückmeldungen.Tja, warum sollte es beim Visa einfacher sein als bspw. bei einer Land-Einreise aus CAD?
Trotz Esta (I know, gilt nicht bei Einreise über Land, hatten wir trotzdem als vertrauensbildende Maßnahme) wurde immer der Leihwagen gefilzt, gründlichst, während wir intensiv befragt wurden. Gehört irgendwie zur 'Folklore', heh - schließlich sind wir die Gäste die reinwollen.

@needlees .... Du hast Recht was das Thema Job angeht, aber das Ding ist ja innerhalb eines Job's so eine lange Auszeit zu bekommen ist nicht leicht bis unmöglich, besser also zwischen 2 Jobs. Naja, abgesehen von diesem Punkt haben wir einen soliden dt.Background mit Haus, Altersvorsorge usw zu bieten... es geht denen ja darum das wir niemanden zur Last fallen und auf jeden Fall wieder zurückkehren. Ich war inzwischen etliche Male drüben und bin immer wieder brav & pünktlich, wenn auch mal ab und an schweren Herzens, wieder zurückgeflogen - sollte als "credit historie" etwas helfen. Gesetz der Serie....

@Holger....Indiana hatte ich noch nicht....könnte gut sein!

 

[Holger K]

Wuerde mir da nicht zu viele Gedanken manchen, das sind ja viele tausende, die mit B2 kommen und viele Rentner. Die die ich bisher mit B2 getroffen habe, waren alles Rentner.

Die naechsten zwei Jahre sind wir auf jeden Fall noch in Indiana und danach mal sehen, vermutlich ja westliches Texas aber SC schauen wir uns auch noch ausgiebig mal naechstes Jahr im Winter an

 

[needlees]

Die die ich bisher mit B2 getroffen habe, waren alles Rentner.

...Einspruch euer Ehren (Lach).
Rentner oder Pensionäre? Ich tippe eher auf Letztere.
Ist ein Riesenunterschied - besonders finanziell gesehen.

aber das Ding ist ja innerhalb eines Job's so eine lange Auszeit zu bekommen
ist nicht leicht bis unmöglich

...dafür gibt es das Sabbatjahr auch Sabbatical genannt.
(Beamte oder Beschäftigte im öffentlichen Dienst)
Trifft auf dich nicht zu Tom, doch deine "credit historie"
dürfte die Waagschale zugunsten deines Visa-Anliegen in
die gewünschte Richtung drücken. Positiv sind auch Eigenheim
und (private) Altersvorsorge zu bewerten.

...und Tom, Du hast es im Eingang posting selbst gesagt:
"Wir werden nicht jünger und gesünder auch nicht."

Das Risiko einer VISA-Verweigerung mit den fiesen Auswirkungen
bleibt natürlich bestehen.
Wäge also gut ab, zwischen B2 mit Option
auf Verlängerung in den USA (wie Holger es schon sagte)
oder der einfacheren 3 Monate ESTA Variante.
Diese Entscheidung müßt ihr für euch selber treffen.

.

 

[tom28865]

Moin,
tja, in jungen Jahren (einige Dekaden her, lange vor Esta und Co ) wohnte ich noch im Frankfurter Raum und hatte mir damals schon mal ein Visum im Konsulat geholt.
Nötig war es auch damals nicht wirklich aber ich fand es einfach nur geil den fetten Stempel mit Visa im Paß zu haben - gab so ein Gefühl von Freiheit und everything is possible.. War wohl noch so eine sentimentale Überreaktion eines im Osten geborenen.

Der Roadtrip von Chicago nach New Orleans & back (ohne mp3, webradio, dafür mit endlosen bible-station-sound im Süden ....tss ) war einfach nur lang und großartig. The Big Easy live und in Farbe...live is too short für Pauschalurlaub.

Naja, 89 Tage reichen ja auch für ein paar tsd miles

 

[derkleineJeep]

Hi,

Wir sind gerade von einer 6 Monatstour in den USA zurückgekommen.
Wir hatten unseren Jeep dabei und es hat absolut alles wunderbar geklappt.

Aber ich kann Dir zu all Deinen Punkten Tipps geben.
Bin nur gerade krank geworden ( kaum ist man wieder da.....)

Visum: rechtzeitig beantragen, da gibt es z.T. lange Wartezeiten bis man den Interviewtermin bekommt. Das Interview war dann mit 3 Fragen vorbei (Wir waren in Frankfurt, Verwandte in den Usa -Nein, Arbeiten wollen in den USA - Nein, warum nicht Esta? - 6 Monate Sabatical). Der Pass war danach dann nach 1 Woche wieder da. Dann hast du 6 Monate Zeit ohne nachzudenken.
Bei der Einreise haben sie dann tatsächlich noch gefragt, wie wir das finanzieren (Sabatical, werde weiter bezahlt ist am einfachsten, ansonsten muss das auch schon beim Interview ggf belegt werden). Aber ich sehe das Visum nicht als Hürde, nur ein wenig umständlich und teurer als ESTA.

Internet: wir hatten einen französischen Vertrag von FREE mit 35 GB Daten pro Monat und das dann über ein Handy als Hotspot. Sonst gibt es viel free WIFi (Mcdonalds, Starbucks, Walmart, Wäschereien, Libraries, Visitorcenter....)

Krankenversicherung: ADAC oder LVMH (hatten wir, ist billiger). Kann aber nix zu den Leistungen sagen, wir haben es nicht gebraucht. LVMH war aber in einem Test besser als ADAC.

Mietwagen: Erfahrung aus vergangenen Anmietungen. Bei den verschiedenen Anbierern (Check24, ADAC, Biliger Mietwagen....und andere) schauen, ob Einweg und Zweitfahrer mit dabei ist. Einweg steht oft gut versteckt ganz am Schluss erst.

Route: nicht zuviel vornehmen! 6 Monate waren VIEL zu kurz! Am Besten ein paar absolute Musts suchen und dann die Route drumrum bauen und flexibel bleiben. Das ist das was wir absolut geschätzt haben. Einfach noch bleiben oder da noch hin....usw.... Die Entfernungen sind aber schon sehr groß ( wir waren am Ende bei ca 42TKM).
Wir sind meist Samstag/Sonntag oder bei schlechtem Wetter weitere Etappen gefahren, um "volleren" Parks usw aus dem Weg zu gehen.
Bei einigen Parks brauch man Permits um reinzukommen! Viele kann man aber am Tag vorher bekommen oder durch frühes Aufstehen umgehen.

Offlinekarten in einer App dabei haben, wegen mangelnder Netzabdeckung z.T. und Datensparen.

Unbedingt die Recreation.Gov App runterladen (Permits usw)

Unbedingt den Nationalpark Jahrespass besorgen.

Es gibt sehr sehr viel was nicht Nationalpark ist, falls ein Shutdown droht ( US Finanzen).

Vor Juni und nach dem Labour day ist es leerer.

Und das wichtigste: Es lohnt sich absolut!!!!!

Viel Spaß schon mal