Skandinavien 2008

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markk

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Letztes Jahr hat es die 2,5 Wochen die wir oben waren in Schweden nur geregnet - im Norden dagegen soll es die ganze Zeit tolles Wetter gehabt haben! :heuldoch:

Markus
 
Surenas

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Letztes Jahr hat es die 2,5 Wochen die wir oben waren in Schweden nur geregnet - im Norden dagegen soll es die ganze Zeit tolles Wetter gehabt haben! :heuldoch:

Markus
Hmmh, das klingt als wäret ihr < 500m gewesen; dort ist die Wetterlage immer recht stabil; im Bereich des Vänern oder Vättern? In der Gegend hat es uns mal das Autocamp Dachzelt fast von der Suzi gefetzt - noch heute frag ich mich, wie es dem Schrauber gelang, das beidseitig aufgeschlitzte Dach zu schweissen ohne den Himmel zu flambieren.

Gegen Regen hilft nur viererlei: Ortswechsel, Akvavit, atmungsaktive Klamotten und noch mehr Akvavit. Aussitzen in britischer Baumwolle tät ich den grossen Regen nicht wollen, selbst dann nicht, wenn der Tee heiss und nicht lauwarm ist - wachsen einem doch Kiemen davon, heisst es bei den Nordmännern.
 
markk

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Jepp, schön stabil war die Wetterlage wirklich - knapp drei Wochen fast nur Regen! :bruce: Die großen Seen haben wir natürlich auch besucht - unser nördlichster Punkt war dann in der Gegend um Orsa.

Natürlich gibt es von der Tour auch einen Reisebericht Schweden 2006

Wir waren zum Glück nicht in Baumwolle unterwegs sondern mit stabilem Stahl umhüllt, aber die Grundfläche von 3,90 x 2,30 war für 2 Erwachsene, 2 nasse Kinder und einen noch nasseren Schäferhund dennoch irgendwann ein wenig knapp. Daher musste das Womo im Frühjahr gehen und wurde durch eine fast doppelt so große Behausung aus Alu und Styropor ersetzt. Die benötigt dann auch den Jeep als Zugwagen, so hat man den auch gleich mit dabei - denn wer will schon ohne verreisen? :heuldoch:

Markus
 
Surenas

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@Markus,

ich habe sehr grossen Respekt vor dem Holländischen Reisemodell auf Norwegens Paßstrassen - möge der Hänger des Reisenden niemals die Zugmaschine überholen! Die Verschränkung zwischen beiden muss auf unbefestigten Strassen mit den typischen Ein-Mann-Schlaglöchern wohl gewaltig sein. Ehrlich gesagt, erinnere ich mich auch nicht an sonderlich viele Gespanne nördlich des Polarkreises oder abseits der E-Strassen, üblicherweise kommen einem da doch zumeist Reisemobile und Einzel-4x4er entgegen.

Es ist wohl eine Kompromiss herzustellen zwischen Komfort und Route. Je weniger Komfort, desto extremer die Route und um so mehr Komfort, desto häufiger müssen wohl die Europastrassen genutzt werden. Campingplätze in Fjordane sind recht risikoreich für Gepanne, da die Stellplätze, wie bereits betont, oftmals mit Baumstümpfen übersät sind, die etwas mehr Bodenfreiheit erfordern, als ein Wohnwagen (oder Wohnmobil) üblicherweise so hat. Warnung z.B. vor dem Campingplatz in Kinsarvik im Hardangergebiet.

Frohes Fest
_Dierk
 
markk

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Och, da mache ich mir überhaupt keine Sorgen!
Worauf ich mich eben im Zusammenhang mit dem Wohnwagen freue ist die Unabhängigkeit. Ja wirklich "Unabhängigkeit"! Ich kann nämlich im Gegensatz zum Wohnmobil meine Wohnung einfach auf einem Campingplatz stehen lassen und befahre dann die anspruchsvolleren Strecken oder Städte einfach mit dem handlichen 4x4. Auf diese Art sieht man mehr - und hat mehr Zeit, weil man schneller unterwegs ist, nicht jeden Tag einen neuen Stellplatz suchen muss,usw. Vom typischen täglichen Bettenbauen mal ganz abgesehen!

Markus
 
Surenas

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Der Wohnwagen als komfortables "Basislager" für Erkundungstouren in der näheren Umgebung, verstehe.
Das schränkt aber doch bestimmt die Länge der Gesamttour bei gegebener Reisezeit ein, wie ich meine, und es erhöht die Gesamttreibstoffkosten (aber gewiss nicht so sehr bei Gas, okay!). Du schreibst über die Stellplatzsuche. Du kannst aber überall in der Natur rasten für eine Nacht (also über 2 Tage) gem. dem Allemannsretten, dem Jedermannsrecht. Ist das dann mit der Stromversorgung des Wohnwagens oder dem Abwasser ein Problem? Der Sicherheit? - wer lässt schon gern den Hänger in der Pampa zurück.

_Dierk
 
markk

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Hast recht - längere Zeit alleine stehen lassen würde ich den Wohnwagen nicht, dazu würde ich mir dann schon einen Stellplatz auf einem Camping oder eben auf einem privaten = beaufsichtigten Grundstück (Bauernhof, Freunde, ...) suchen.

Mein Jeep braucht mit oder ohne Wohnwagen konstant seine 15 Liter/100km. Der Verbrauch ändert sich also nicht, ohne Wohnwagen ist man halt einen Tick schneller unterwegs. Bin mal gespannt was der "neue" Grand meiner Frau zum Wohnwagen sagt, die erste Gespannfahrt mit ihm steht noch aus, aber ich rechne da nicht mit negativen Überraschungen.

Bzg. Versorgung unterwegs: Der Wohnwagen hat noch(!) keine eigene Batterie, aber 12 Volt kommt solange eben über den Zugwagen - mit 12 Volt laufen schon mal die wichtigsten Verbraucher (Wasserpumpe, ein Teil der Lampen). Heizung und Kochen geht sowieso per Gas. Und wenn doch partout 230 Volt benötigt würden kommen die über meinen kleinen, tragbaren 2000 Watt Generator den ich noch vom Wohnmobil hier stehen habe. Frischwasser-, Abwasser- und Fäkalien-Tank hat der Wohnwagen selbst = 3 Tage ohne direkte Versorgungspunkte sind erprobtermassen kein Problem.

Markus
 
Surenas

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Erstmal Frohes Fest, soviel Zeit muss sein!

Ich bin ehrlich erstaunt, dass Eure Zugmaschine keinen Mehrverbrauch im Hängerbetrieb im Gebirge zeigt – ich hätte mit einem 'viel mehr' gerechnet, aber man lernt halt nie aus, zumal der eigene Kugelkopf in der luftigen Höhe von knapp 25" schwebt und somit leider eh nix ziehen darf.

Zugegeben, je mehr Volk und Getier auf der Nordlandfahrt mit dabei ist, umso dringlicher stellt sich die Frage nach dem Komfort - allzu schnell geht man (und Tier) sich auf den Geist, wenn nur mehr Wesen vorhanden sind als rollende Quadratmeter. Was aber für dich zutrifft, Markus, und im gewissen Sinne auch für mich, das stellt sich unter Umständen anderen Interessierten überhaupt nicht, da sie einzeln, zu zweit oder als beliebtes 2+ (wobei das + entweder ein Kid oder - seit einiger Zeit - ein Hund ist) im Land der Trolle unterwegs sind.

Routenplanung und Reisegestaltung sind wohl gänzlich abhängig von den individuellen Erwartungen an das Land und den eigenen Komfortbedürfnissen; und Letztere variieren von nicht-vorhanden wie bei den zeltenden Pfadfindern bis hin zu exklusiv wie bei japanischen Hotel-Touristen im Whirlpool. Jeder Interessierte muss also erst einmal für sich selbst entscheiden, was für ein Typ Reisender er denn meint zu sein, dann ergeben sich die Rahmenbedingungen der Reise von ganz alleine.

_Dierk, der im Jahre des Herrn 1976 die Jugendherbergsausweise zuhause vergaß und deshalb nebst Freundin in der mit überflüssigem Müll hoffnungslos vollgestopften Ente übernachten durfte. 7.000 km in Skandinavien voller rustikaler Abenteuer, von denen ich aber heutzutage keinen einzigen km wiederholen (oder gar empfehlen) möchte, jedenfalls nicht zu den damaligen Bedingungen.
 
Surenas

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Nachtrag :rolleyes:



Die hochsommerliche Kälte von 1976 kommt auch nach all den Jahrzehnten noch ganz gut rüber :coolman:
 
markk

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@Dierk: Was der XJ im Gebirge braucht kann ich nicht sagen, auch nicht ob der Verbrauch dann auch dem mit Wowa entspricht. Ich kann nur sagen was er bei mir im Alltag braucht (überwiegend Kurzstrecke und wenn längere Strecken dann in Verbindung mit Offroad) - und dazu eben im Vergleich die Wohnwagenfahrten über die Autobahn, da hängt er dann z.B. an den Kasseler Bergen auch schon ganz ordentlich drin.

Markus
 
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@Markus

verstehe - ich bin bisher auch nur Kurzstrecke mit Hänger gefahren, sowohl mit der Suzi als auch mit dem Pajero, und das
auch nur um Kaminholz im hiesigen Flachland zu transportieren. das reicht freilich nicht aus, um eine Aussage zu Mehrver-
bräuchen zu machen.


Zurück zum Thema - der Route. Und die beginnt - so sehe ich das - in Oslo, denn Oslo (von wo aus man es auch immer
erreicht) ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Norwegen. Hier kreuzen z.B. folgende Strassen: 4, E6, E18, 160 und 168.
Wir haben uns bisher stets für die südliche Route um die Hardangervidda zu Beginn der Tour entschieden, und daher folgt hier
nun meine Vorschlagsroute der E18, dem Autobahnteilstück Oslo-Drammen, der für längere Zeit letzten Gelegenheit also, max.
90 km/h zu fahren. :rolleyes:

Wir verlassen auf dem Drammenveien (E18) Oslo und bald schon kann man einen Abstecher auf die Museums-Halbinsel Bygdoy
machen, um die Kon Tiki, die Fram oder etwa die Wikingerschiffe zu bestaunen. Zurück auf der E18 passieren wir Sandvika, dort
zweigt die E16 ab, die man sich bei knapp bemessener Urlaubszeit als Rücktour wählen sollte, eine sinnvolle Alternative zur nichts-
sagenden E6. Auf der E18 erreichen wir nach kurzer Zeit Drammen. Und hier verlassen wir die E18 und begeben uns auf die E 134
und fahren am Eikerenfjord vorbei nach Kongsberg, der alten Bergbaustadt. Dort kann, wer den kann, auf der tollen Golfbahn noch
schnell mal einlochen, sozusagen.
Wir sind jetzt stolze 84 km gebrettert und das macht gewiss Laune auf eine der endlosen Tassen Kaffee, die an fast jeder Tank- und
Raststelle angeboten werden.

Ich schütt' mir auch schon mal eine ein. Bis demnächst, vielleicht, je nach Feedback und Laune.
Und ach ja, die grünen Punkte auf der Map markieren Anfangs- und Endpunkt der Tour...




tot ziens,
_Dierk :coolman:
 
Surenas

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So, nach der x-ten bodenlosen Tasse Kaffee hat unsere Blase endlich genug davon (denn die Kellnerin guckt auch schon wat
schäl) und wir verlassen [B] Kongsberg und setzen unsere erste Tagestour auf der E134 nach Westen fort. Die Strasse führt
uns durch die wohl schönste Waldlandschaft in Buskerud und bereits nach 15 km passieren wir die Grenze zur Telemark, des-
sen namensgleiche und recht elegante Ski-Landung uns von den waghalsigen Schanzenspringern bekannt sein dürfte, denn
kaum einer landet ja wie Eddy the Eagle mit dem Kopf voran.


Abb. Telemark, NW von Notodden

Nochmals 15km später erreichen wir Notodden, nicht gerade eine Perle der Telemark, denn ihr Wahrzeichen ist die industrielle
Smog-Glocke. Wir verlassen den garstigen Ort und folgen weiter dem Verlauf der E134 durch Heddal, dessen Stabkirche, die
größte in ganz Norwegen, uns garantiert einen kurzen photographischen Aufenthalt abverlangt. Über Ørvella und Sauland set-
zen wir unsere Fahrt durch das malerische Hjartdal fort, direkt in das Herz der Telemark. Das Örtchen Hjartdal [C] glänzt mit ei-
ner sehenswerten, telemarktypische Bauernkirche und dem alten Vorratsspeicher Risvoldloftet (nahe dem Hof Holm) von 1471.
Beim Stichwort Vorratsspeicher klingelt es merklich tief unten und wir machen Freiluft-Mittagsrast, aber nicht ohne uns zu fragen,
ob wir daheim nicht doch vielleicht das eine oder andere Werk des lokalen Dramatikers Henrik Ibsen hätten lesen sollen. Wenn
Papa dann endlich den obligatorischen Trangia Spirituskocher wieder verstaut hat, führt uns die Fahrt hinauf ins nahegelegene
Nutheim, von wo aus man einen schöne Aussicht auf das Gebirgstal Flat haben soll (ich guckte wohl grad mal wieder in die falsche
Richtung).

[Abstecher: Von Nutheim aus erreicht man über eine Nebenstrasse ein Netz von teilweise privaten, unbefestigten Gebirgsstrassen
– eine nordische Jeeper’s Jamboree. Kartenmaterial: Blatt 1614 III+IV, 1514 I+II Topografiske Kort Norge 1:50.000]

Wir passieren auf der E134 Seljord am Seljordvatn und folgen dem Verlauf der Strasse durch Morgedal bis Høydalsmo; hier zweigt
die R45 ab, die ins Setesdal führt, einem Tal, das einstmals eine größere Bärenpopulation beherbergte, und genau dieser R45 fol-
gen wir nun über Eidsborg nach [D] Dalen am Bandak-Fjord.


Abb. Bandak mit Zugang zum Kvitseidsvatnet

Kurz vor [D] Dalen bietet die Serpentinenstrasse eine gute Gelegenheit, Mensch und Material talabwärts zu testen. Dies ist insbe-
sondere für Gespanne und hochbeladene Fahrzeuge wichtig. Wir fahren den im Mäander des Bandak liegenden Campingplatz an
und beenden unsere erste Tagesetappe am Lagerfeuer der Kanuten, denn der Bandak als Teil des Telemark-Kanals ist perfektes
Coureur-des-bois-Land.


Etappe: Tag 1
Entfernung Oslo-Dalen: ca. 240 km


Bis demnächst,
_Dierk
 
Surenas

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Nach einem kräftigen Frühstück in der kühlen Morgenluft, wenn die Hänge schon im Sonnenlicht strahlen
und im Tal noch das Zwielicht des neuen Tages herrscht, packen wir unsere Tagesausrüstung in wasser-
dichte Beutel oder Tonnen, befestigen die mitzubringenden 30 ft. Nylon-Treideleinen an Bug und Heck
und schieben unser Gatz Mohawk, oder eben eins der leicht verbeulten Aluminium-Kanus des Camping-
platzes, in den Fluss. Der bessere Kanute sitzt oder kniet im Heck, wohlgemerkt. Mit wenigen Paddel-
schlägen erreichen wir die Strommitte und in gutem Tempo schiebt es uns wie auf einer gedrehten Kinder-
rutschbahn hinaus in den Bandak.



Stille. Niemand außer uns befindet sich an diesem August-Morgen auf dem spiegelglatten Bandak. Einzig
das typische 'dong-dong' des geräuschempfindlichen Alu-Kanus würde uns daran gemahnen, dass wir eben
nicht auf Asphalt fahren und es bei knapp über 4° Wassertemperatur trotz der Schwimmwesten wohl besser
sei, nicht gerade exakt in der Mitte des Bandaks mit seiner unter der harmlos erscheinenden Oberfläche grin-
senden Abbyss zu fahren. Unser Ziel ist das nur 12 km entfernte Lårdal am Nordufer. Kurz nachdem sich der
nötige Paddelrhythmus eingestellt hat passieren wir auch schon das Kap der Spitzen Titten am Südufer, ein
von meiner Frau sinnigerweise so benannter Doppelvorsprung in den Bandak hinein, der nun leicht nach SO
abschwenkt und in der Ferne in den Kvitseidsvatnet übergehen wird. Irgendwie macht Paddeln kolossal
hungrig - und durstig. Daher fahren wir bei km 9 eine Bucht unweit eines Privatweges an, der sich vom Boot
aus gesehen unbemerkt am Südhang entlangschlängelt. Weniges ist romantischer als eine Rast mit dem Kanu,
und schon kündet der brodelnde Alukessel über dem Spiritusbrenner von einem leckere Kopje Koffie. Gudrun
macht frische Bannok Brötchen und eine angebundene Ziege gibt irgendwo in der Ferne am Nordufer ihren
Senf dazu. Was will man mehr?



Besser weniger gewollt, denn es setzt Schlechtwetter ein und binnen weniger Minuten schüttet es wie aus
Kübeln. Wir sagen nichts mehr, und die einsame Ziege hält auch ihre Klappe, denn das war’s. Wir ent-
schließen uns kleinlaut zur Rückfahrt, ein Fehler, und bald schon kann man den Unterschied zwischen Him-
mel und Wasser nicht mehr erkennen; so verpassen wir denn auch die richtige, die südliche Wasserstrasse
um die Dalener Campinginsel. Rechts herum und – ach – die Strömungsgeschwindigkeit des anschwellenden
Flusses hat sich vervielfacht. Wir stecken fest, niemand kann jetzt noch stromaufwärts paddeln. Nichts geht
mehr. Adrenalin macht sich bemerkbar, als wir anlanden und das Boot das letzte Stück fast hüfttief treideln
müssen, da das Uferdickicht dort dummerweise nicht begehbar ist. Das Mittagessen fällt aus wegen allge-
meiner Schlappheit - wir entschließen uns zur Weiterfahrt.
Und der Regen macht sein 'dong-dong' auf den Alu-Kanus.



Halbetappe: Tag 2
Kanutour Dalen – Lårdal 12 km; Busfahrt zurück nach Dalen.
Abgebrochen und umgekehrt nach ca. 9 km


tot ziens
_Dierk
 
SK Kölsch

SK Kölsch

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ich habe die Strecke Puttgarden-Rodby-Kopenhagen-Malmö-Südschweden komplett (Växjö, Janköping, Göteborg) mit WoWa bereist.
Über den Jahreswechsel. Erstmalig



Tipp1: ADAC-Tourset

Tipp2: auch mit Fähre ist man flexibel (fahren 365 Tage, tagsüber alle 30 Min und nachts 45min)

Tipp3: Tanken geht gut mit EC oder Kreditkarte an den Tankaumaten (hat fast jede Tanke) ABER nicht alle haben DIESEL!!!!!!

Tipp4: Autobahn langweilig, Bundesstrassen sind in super Quali mit schönen Rastplätzen, die meist nicht direkt an den Strassen liegen
sondern mittels Abfahrt und 30m Entfernung ruhig liegen und oft Häuschen mit Toiletten und sogar Warmasser kostenlos bieten. Waren sehr gepflegt.

Tipp5: mit WoWa gilt das Jedermannsrecht nicht so, wie ich im URL noch dachte. Campen ist hier abseits der Strasse verboten und die Strassen, die
wir bevorzugt angefahren haben weil sie klein und abgelegen waren (gelbes SChild mit Namen und roter Umrandung), sind Privatstrassen. Dort haben wir sogar einmal eine Lücke im dichten Wald gefunden, wo das gesamte Gespann reinpasste. Wäre verboten gewesen. Wir wussten es nicht besser.

Tipp6: man findet nicht wirklich ein verlassenes Örtchen. Ganz Südschweden ist übersäht mit kleinen Holzhäuschen. Die stehen meist in kleinen Grüppchen zusammen. Wir haben es daher fast nie geschafft, wirklich ausserhalb der Sichtweite zu liegen. Und Offroad ist halt verboten.

Tipp7: an den Rastplätzen haben wir uns mit Generator immer sehr wohl gefühlt. Campingplätze sind auf schlechterem Niveau als in D. Aber auch billiger.

Tipp8: keine Personen ohne Perso mitnehmen. In Dänemark hat man uns auseinandergenommen. Man hat den Wohnwagen durchsucht. Ob wir Menschenschmuggel betreiben würden. Wow.

Tipp9: das Fahren in Skandinavien ist sehr erholsam. Keine Drängelei auf Autobahnen.

Tipp10: man kann JEDEN Tag einkaufen. Selbst Neujahr konnten wir noch bis 22h einkaufen. Nicht alles hat auf, aber viele Lebensmittelläden.

Tipp11: die Schweden sprechen hervorragend Englisch und sind sehr nett. Wir durften bei einem Bauern auf dem Feld campen. Im nächsten Urlaub würden wir öfter fragen.

Tipp12: es gibt keine blonden Schwedinnen :devil: aber in jedem Alter trugen die DAmen Strumpfhosen mit nem kurzen Röckchen und Stiefel.

Tipp13: Tigerkaka ist Marmorkuchen :frust:
 
markk

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Tipp3: Tanken geht gut mit EC oder Kreditkarte an den Tankaumaten (hat fast jede Tanke)
Hi, interessant!! Bei unserer Tour in 2006 funktionierten weder Kredit- und noch weniger die EC-Karten an den Tankautomaten (und ich habe wirklich nicht wenige Tankstellen-Automaten durchtestet!). Auch die Betreiber haben mir bestätigt, daß an den Automaten keine EC-Karten (trotz allgegenwärtigen Maestro-Aufklebern) funktionieren würden. Möglicherweise hat sich das aber zwischenzeitlich geändert!?

Markus
 
SK Kölsch

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Hi Markus,

das gibts doch gar nicht! Wir haben ca 4 mal getankt. Sowohl an Autobahntankstelle, Dorf, Stadt und im Wald. Nirgendwo war es ein Problem. Ich wollte zwar eigentlich mit Kreditkarte zahlen, aber ich wusste die PIN nicht und zu den Zeiten wo wir tankten, gab es kein Personal. Manchmal ist auch gar kein Personal vorgesehen. Man kann natürlich auch bar zahlen, aber das wäre uns zu umständlich gewesen. Schliesslich sind wir ohne einen einzigen Smöre Ör oder Däne Späne losgefahren.

Die Gebühren mit EC halten sich in Grenzen. 20-60ct habe ich wohl umsatzabhängig bezahlt. Am EC-Automaten ist das sicher teurer.




Frage:
wir waren ganz enttäuscht, dass wir weder einen Elch noch Polarlichter gesehen haben. Angeblich kann man dann und wann auch schon welche in Lübeck sehen. Da hatte ich mir für Göteborg Chancen ausgerechnet. Aber nix da. Habe auch bei Google-Recherchen nicht herausgefunden, ab wo man gute Chancen hat, wie oft die zu sehen sind.

2008 wollen wir vielleicht nochmal nach Schweden. Vielleicht etwas nördlicher. Polarkreis? Wir wissen es noch nicht.

Hat jemand Erfahrung mit Flug in eine Nordstadt und dann weiter mit Mietwagen-SUV?
 
markk

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Tja, dann haben die da wirklich was geändert - und sind damit auch direkten Nachbarländern (wie z.B. Frabkreich) weit voraus.

Hier noch ein Zitat aus meinem Reisebericht:

Interessant finde ich, dass man die Karten in die schwedischen Automaten anders herum einführt wie bei uns: Magnetstreifen nach oben, Chip nach unten.

Tip: Generell konnten wir die EC-Karte in Verbindung mit der PIN-Nummer nur zum Geld holen verwenden, ansonsten wurde sie trotz allgegenwärtigem Maestro-Zeichen nirgendwo akzeptiert (auch nicht an Tankautomaten!). Kreditkarten wurden dagegen überall problemlos akzeptiert, man muss nur immer gleich beim Überreichen der Karte darauf hinweisen, dass man keine PIN-Nummer hat. Am besten reicht man daher den Personalausweis gleich mit der Karte über den Tresen, denn den musste ich bei Bezahlung ohne PIN-Nummer zusätzlich zur Unterschrift immer vorweisen.
Versucht habe ich es immer wieder, an den unterschiedlichsten Tankstellen während unserer Reise und wie gesagt: Selbst die Betreiber haben beim Vorweisen der EC-Karte gesagt, daß diese an ihren Automaten nicht funktionieren würde. Aber wie geschrieben war die Zahlung mit Kreditkarte völlig unproblematisch, über die Höhe der Gebühren habe ich mir (auch mangels Alternative!) keine Gedanken gemacht.


Markus
 
SK Kölsch

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Dann kannste ja beruhigt in den nächsten Schwedenurlaub ziehen. Wobei die Gebühren bei DEM SPRITVERBRAUCH deines roten Kleinwagens sicher das geringste Problem waren ;) Mann, da habe ich ja nicht schlecht gestaunt, als ich den sah (dein Reisebericht). Vermutlich hättest du dir für die Spritkosten einen schönen Jeep kaufen können. Habe mal durchgerechnet, ob ich mit dem XJ als Zugwagen fahren soll. Aber geschätzte 1000€ Spritkosten waren für so einen Kurzurlaub jenseits von Gut oder böse.

Letztendlich habe ich den in Südschweden auch nicht gebraucht. Lediglich auf dem Feld des Bauern und im Wald wäre es beruhigend gewesen. Die Fiamma Auffahrkeile haben kleine Gräben und grosse Schlaglöcher so ausgefüllt, dass WoWa und PKW nirgendwo stecken blieben bzw aufsetzten.

Allerdings rauchte die Kupplung (PKW, manuelle Schaltung; Rangieren) und fühlt sich jetzt auch nicht mehr so gut an. Verschleisst Automatik dabei eigentlich auch oder ist die resistent dagegen?

Anfangs hatte ich Angst, mit PKW loszufahren, da ich nicht wusste, was mich erwartet. In Foren las ich von Schotterpisten usw. Aber es kam wirklich viel besser: tolle Strassen. Aber selbst ein enger Feldweg mit grösseren kurzen Steigungen brachte uns nicht zum Stoppen. Mit viel Mut, etwas Schwung und permanent durchdrehenden Reifen und permanent arbeitendem ESP haben wir alle Passagen gemeistert. (Wir durften nicht stehenbleiben, weil Schotter und Frontantrieb). Mit XJ wäre es wahrscheinlich langweilig gewesen.

Die kleine AHK-Seilwinde (3500lbs) wähnte einen immer in Sicherheit. Hatte mir auch extra eine RAngierhilfe für die vordere Abschleböse schweissen lassen. Abschleppöse+T-Profil-Kugelkopf= AHK-vorne. Vorausgesetzt wir hätten Bäume in der Nähe, wären wir überall wieder herausgekommen.


Wenn wir mal weiter nach Norden fahren (möchte ich JETZT gerne), dann würde ich wohl lieber ein WoMo mieten. Mit WoWa wäre mir zu heikel. Viel zu lang. Für Campingplatz-Hopping jedoch optimal. Abstellen und mit dem Auto in die Stadt. Haben wir z.B. in göteborg gemacht. Waren auf Lisbergs-Camping. Von der Lage so schön, wie ich es mir vorgestellt hatte. Für den Sommer wäre es aber nicht ganz das richtige. Nur Stellplätze wo der WoWa drauf passt.


Wir überlegten auch hier und da mal, den WoWa stehen zu lassen und mit PKW die Gegend (schmale Feldwege) zu erkunden. Aus Angst vor Diebstahl haben wir es gelassen. Wenn man zu viert unterwegs ist, könnte man sich ja gut aufteilen.
 
markk

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Dann kannste ja beruhigt in den nächsten Schwedenurlaub ziehen.
Ja, das macht es ein wenig komfortabler, aber man kam ja auch mit der Kreditkarte gut zurecht

Wobei die Gebühren bei DEM SPRITVERBRAUCH deines roten Kleinwagens sicher das geringste Problem waren :newlaugh: Mann, da habe ich ja nicht schlecht gestaunt, als ich den sah (dein Reisebericht).
Der "rote Kleinwagen" hat was, nicht wahr? Aber der Verbrauch ist durchaus im Rahmen, für 6 Tonnen Leergewicht, 9,5 Liter Hubraum, eine Vmax von 115 km/h (Dauertempo zwischen 95 und 105, in Deutschland dank Womozulassung völlig legal!) ist ein Verbrauch von 20 Litern Diesel doch wirklich SEHR angemessen. Wenn ich da an die 15 Liter meines XJ denke.... ;)

Markus
 
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Ich gebe mal zu bedenken, dass Nordschweden, also Lappland NO Strömsund (toller C-Platz) nur Sinn macht, wenn man ungefähr weiss, was man da will, also z.B. Canoeing (oftmals WW auf den Älven für Geübte) oder Trekking (Kungs-und Padjelanta Leden für Anfänger/Fortgeschrittene bzw. Sarek für Geübte), sonst ist man dort schnell allein mit sich, der Landschaft und den Mücken. Die Hauptstrassen sind mittlerweile alle asphaltiert (in den 70ern hatte man noch nicht die richtige, polarfeste Mischung, so dass die Fhrzge fast alle vergittert über die Piste donnerten, hehehe); Nebenstrassen bieten teilweise jedoch heute noch etwas von der alten Rolling Stones Romantik, d.h. du siehst dann schon morgens an der Staubwolke am Horizont das Gegenverkehr am Mittag droht.

Mein Tip für die Treibstoffbewussten wäre: Süd- und Mittelschweden bis auf Höhe a) Trondheim oder b ) Otta als Variante der Hin- oder Rücktour einer Norwegenfahrt wählen. Für letztere brauchst eine gute Karte, denn die teils unbefestigte Verbindungsstrasse von Schweden nach Norwegen ist nicht gut (bzw. garnicht) auf den gängigen 1:1 Mio. Karten verzeichnet.
Wer Lappland gerne sehen will sollte zumindest bis in die Samen-Metropolen Jokkmokk oder Gällivare hochfahren (und das kann sich aus D bis zu 7 Tage hinziehen!) und dann über Arjeplog und das Junkerdal (fast jeder öffentliche P hat seine Hütte mit Kaminofen) nach Norwegen/Mo i Rana wechseln. Man kann das natürlich auch weiter N mit einem Angeltörn auf den Lofoten kombinieren, aber das kostet dann richtig Spritgeld.

Viel Spass.
_Dierk (leicht daneben im Mom, sry)
 
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