Sniff
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Wer zu viert in einem JK reist und mehr als nur den Hotel-Voucher zu seinem Gepäck zählt, der findet bald einmal heraus, dass es zuweilen ganz schön eng wird in der Kabine. Will man nämlich der kommenden Apokalypse trotzen, dann braucht es Kühlschrank, Tisch und Stuhl, Zelt und Hering aus der Dose und dem Beutel, sowie Schlafsack und Zahnbürste. Um das bereits schon gereizte Klima im Fonds nicht noch restlos zu vergiften, fehlt nun wirklich kein Dieselgeruch mehr, der sich unter das odeur der Käsefüsse und den feuchten Handtüchern mischt.
Ergo, der Plastik-Kanister, der jahrelang gute Dienst erwiesen hat, musste als erster die Fahrgastzelle räumen und seinen wertvollen Platz hergeben! Da sich dessen kostbarer Inhalt aber nicht einfach so wegdenken oder gar durch ökonomische Fahrweise kompensieren liesse, schliesslich hört man ja die Wüste rufen, musste ein geeigneter Ersatz her!
Der betuchte Jeeper lächelt an dieser Stelle natürlich nur müde, hat er doch längst schon sämtliche Hohlräume im unteren Stockwerk links und rechts neben allen den rotierenden Transmissionen, mit Tanks, Pumpen, Kraftstoffleitungen und Elektronik vollgestopft. Unsereins aber, welcher die Kohle nicht von Bäumen pflückt, muss sich daher was vermeintlich Kostengünstiges einfallen lassen.
Und richtig, die Reservekanister gehören meiner Meinung nach nicht auf den Dachträger und auch nicht an die standard- und scharniermässig etwas mager dimensionierte Hecktüre wo schon so ein komisches Rad hängt.
Das Netz samt grosser Schwester Google sind da wirklich hilfreich. Filtert man die Suchresultate sorgfältig nach nicht Kommerziellem und schamlos Überteuertem, findet man denn so manche Trouvaille, die man als Vorlage oder Schubs in die richtige Richtung verwenden kann. Nach meinem Empfinden und Geschmack hat Marc der gruppo offroadfreunde-kohlbach.de den Nagel sehr auf den Kopf getroffen und eine kopierwürdige, schön bebildert Variante ins Web gestellt. Einige Detailfragen wurden auf meine Mailanfrage hin freundlich und blitzschnell beantwortet. An dieser Stelle also noch einmal mein herzliches Dankeschön!
Nun, meine Beta-Kanisterhalterung-Kopie hat dem Original doch um einiges mehr geähnelt, als die Variante, die nun einem allfälligen Jeep-Hund die Sicht auf die Strasse vermiest. Nachdem der liebe Schlosser aus der nahen Bastler-Selbsthilfegruppe die Hände erstmal schwungvoll über dem Kopf zusammengeschlagen hatte, wurde flugs beim Blechbieger der Region, welcher noch eine offene Schuld zu begleichen hatte, eine Abwicklung eingereicht, die dann vom AzuBi in nur zwei Anläufen voll korrekt gefaltet und verschweisst wurde.
Meinem handwerklichen Geschick überlassen blieb nun die Montage der Airline-Schienen (ja, so etwas gibt es!!), das Anbringen der Halterung für die Halterung, die Kolorierung derselben sowie natürlich die Aufbereitung von Vaters 40 Jahre alten Kanistern.
Was soll ich sagen: Die Bohrerei in das GFK-Top brauchte schon etwas Überwindung. Hatte ich doch keinen Plan, wie der Kunststoff auf meine spanabhebende Massnahme reagieren würde. Entgegen meinen düsteren Vorahnungen aber erzeugte ich etliche, wohlgeformte Löcher ohne unliebsame Überraschungen, alles Tip-Top, mal vom genauen Einhalten der Vermassung abgesehen.
Als Gegenarretierung und zum Schutz vor dem Ausreissen einer blossen Schraube, mitsamt der U-Scheibe, habe ich mir ein Flacheisen mit bereits eingestanzten Nuten zugelegt. Für einmal war mein verstellbares Augenmass im Baumarkt korrekt eingestellt und der Versatz der Schlitze passte, einmal zuhause angekommen, exakt zum vorgegebenen Lochabstand der Airline Schienen. Hätte ich diesen Artikel so gesucht, wäre er bestimmt nicht im Sortiment gewesen oder gerade nicht an Lager. Ausserdem war das Eisen locker um Faktor fünf billiger als ein vergleichbares Alu-Profil, welches ich obendrein noch hätte verbohren müssen. Alles cremig also!
Etwas Kopfzerbrechen und wiederkehrende Einschlafgedanken generierten dann die Planung des Langfingerschutzes. Wollte ich doch die beiden Herzstücke der Konfiguration zugleich vor Absaugern und Gelegenheitsdieben schützen. Ein zufällig passendes Blech und ein Vorhängeschloss schienen mir schlussendlich am praktikabelsten, wohlwissend, dass die etwas abenteuerliche Vorkehrung brachialer Gewalt nicht standhalten würde. Immerhin dürften so die Dieselvorräte nicht innert Sekunden den Besitzer wechseln.
Getreu dem Motto: Nicht schön, dafür selber gebaut!, machte ich mich nun an die beiden Halterungen für die Blechkiste. Damit ich diese nicht verschrauben musste wegen dem doch etwas dünn geratenen Alu-Blech, zwang ich kurzerhand 6 Pop-Nieten durch Profil und Blech, damit alles schön fixiert blieb bis zum endgültigen Verschweissen beim Spezi um die Ecke.
Was zuerst einen Arbeitsaufwand von einer knappen Viertelstunde bedeutet hätte, wurde eloxierten Profilen sei Dank, eine Sache von gut einer Stunde. Musste doch erst die Oberflächenbehandlung mit der Flex weggeschmirgelt werden, bevor dann ein flüssiges Schweissen möglich war. Immerhin musste ich deswegen keine neuen Profile auftreiben, sondern es konnten die sorgfältig über Jahre gepflegten Restbestände einer in Konkurs gegangener Stahlbaufirma verwendet werden. So hat es mich keinen Rappen gekostet, nur ein bisschen Nerven
Mit einem zusätzlich ausgehändigten Zwanziger und der versprochenen Aussicht auf eine gute Flasche Schnaps wurde dann die Arbeiten abgegolten und ich hielt meine neue, selbstgebaute Kanister-Halterung in den schmutzigen Händen, noch im Rohformat, notabene.
Mit etwas mattschwarzer Lackierung würde das Ganze dann bestimmt fein daherkommen!
Farbe ist nicht gleich Farbe, so habe ich denn noch am selben Tag herausgefunden, dass es nicht nur beim Baumarkt im Nachbarsdorf eine niederschmetternde Auswahl gibt, sondern dass auch der Spezialist und Herr über Lack, Pinsel und Fachgeschäft noch viel mehr über jede einzelne Dose zu berichten weiss als ich willens war aufzunehmen.
Jedenfalls stand ich eine Viertelstunde später mit drei noch ungeschüttelten Edel-Sprühdosen vor dem Verkaufslokal und war gespannt, ob ich überhaupt in der Lage sein würde, die Kostbarkeiten gleichmässig auf der Halterung aufzutragen.
Nachdem ich letzthin beim Lackieren der Kanister bereits den Unmut meiner feinnäsigen Mitbewohner auf mich gezogen habe, beschloss ich, die Farbe unter dem Unterstand im Freien zu applizieren. Natürlich nicht ohne zuvor die Schoose mit Verdünner sorgfältig sauber zu rubbeln.
Da die Geduld des Lackierers auch dessen Tugend ist und nicht meine, habe ich nach dem Auftragen der Grundierung natürlich nicht lange genug abwarten können und prompt hat sich das schwarze Matt etwas schwergetan, mit dem noch frischen Untergrund eine friedliche Koexistenz einzugehen.
Infolge dessen gab es an vereinzelten Stellen etwas Orangehaut, die und jetzt kommt die besagte Geduld noch einmal ins Spiel ich erst nach einer 24-stündigen Wartezeit wieder abschmirgeln durfte, bevor ich im zweiten Spritzversuch mit dem letzten Tropfen zerstäubter Farbe einigermassen erfolgreich abschliessen konnte.
Natürlich sieht nun nicht nur das geübte Malermeisterauge den Übergang schon von Weitem, sondern auch meines. Egal, da kommt ja sowieso noch Schmutz und Schlamm drüber, sagte ich mir und schob diesen doch etwas pingeligen Gedanken wieder beiseite.
Einige Tage später konnte ich dann endlich meine "Création gazoline" mit rostfreien Schrauben am Rubi befestigen und eine erste Testfahrt zum Fotoshooting unternehmen:
Ergo, der Plastik-Kanister, der jahrelang gute Dienst erwiesen hat, musste als erster die Fahrgastzelle räumen und seinen wertvollen Platz hergeben! Da sich dessen kostbarer Inhalt aber nicht einfach so wegdenken oder gar durch ökonomische Fahrweise kompensieren liesse, schliesslich hört man ja die Wüste rufen, musste ein geeigneter Ersatz her!
Der betuchte Jeeper lächelt an dieser Stelle natürlich nur müde, hat er doch längst schon sämtliche Hohlräume im unteren Stockwerk links und rechts neben allen den rotierenden Transmissionen, mit Tanks, Pumpen, Kraftstoffleitungen und Elektronik vollgestopft. Unsereins aber, welcher die Kohle nicht von Bäumen pflückt, muss sich daher was vermeintlich Kostengünstiges einfallen lassen.
Und richtig, die Reservekanister gehören meiner Meinung nach nicht auf den Dachträger und auch nicht an die standard- und scharniermässig etwas mager dimensionierte Hecktüre wo schon so ein komisches Rad hängt.
Das Netz samt grosser Schwester Google sind da wirklich hilfreich. Filtert man die Suchresultate sorgfältig nach nicht Kommerziellem und schamlos Überteuertem, findet man denn so manche Trouvaille, die man als Vorlage oder Schubs in die richtige Richtung verwenden kann. Nach meinem Empfinden und Geschmack hat Marc der gruppo offroadfreunde-kohlbach.de den Nagel sehr auf den Kopf getroffen und eine kopierwürdige, schön bebildert Variante ins Web gestellt. Einige Detailfragen wurden auf meine Mailanfrage hin freundlich und blitzschnell beantwortet. An dieser Stelle also noch einmal mein herzliches Dankeschön!
Nun, meine Beta-Kanisterhalterung-Kopie hat dem Original doch um einiges mehr geähnelt, als die Variante, die nun einem allfälligen Jeep-Hund die Sicht auf die Strasse vermiest. Nachdem der liebe Schlosser aus der nahen Bastler-Selbsthilfegruppe die Hände erstmal schwungvoll über dem Kopf zusammengeschlagen hatte, wurde flugs beim Blechbieger der Region, welcher noch eine offene Schuld zu begleichen hatte, eine Abwicklung eingereicht, die dann vom AzuBi in nur zwei Anläufen voll korrekt gefaltet und verschweisst wurde.
Meinem handwerklichen Geschick überlassen blieb nun die Montage der Airline-Schienen (ja, so etwas gibt es!!), das Anbringen der Halterung für die Halterung, die Kolorierung derselben sowie natürlich die Aufbereitung von Vaters 40 Jahre alten Kanistern.
Was soll ich sagen: Die Bohrerei in das GFK-Top brauchte schon etwas Überwindung. Hatte ich doch keinen Plan, wie der Kunststoff auf meine spanabhebende Massnahme reagieren würde. Entgegen meinen düsteren Vorahnungen aber erzeugte ich etliche, wohlgeformte Löcher ohne unliebsame Überraschungen, alles Tip-Top, mal vom genauen Einhalten der Vermassung abgesehen.
Als Gegenarretierung und zum Schutz vor dem Ausreissen einer blossen Schraube, mitsamt der U-Scheibe, habe ich mir ein Flacheisen mit bereits eingestanzten Nuten zugelegt. Für einmal war mein verstellbares Augenmass im Baumarkt korrekt eingestellt und der Versatz der Schlitze passte, einmal zuhause angekommen, exakt zum vorgegebenen Lochabstand der Airline Schienen. Hätte ich diesen Artikel so gesucht, wäre er bestimmt nicht im Sortiment gewesen oder gerade nicht an Lager. Ausserdem war das Eisen locker um Faktor fünf billiger als ein vergleichbares Alu-Profil, welches ich obendrein noch hätte verbohren müssen. Alles cremig also!
Etwas Kopfzerbrechen und wiederkehrende Einschlafgedanken generierten dann die Planung des Langfingerschutzes. Wollte ich doch die beiden Herzstücke der Konfiguration zugleich vor Absaugern und Gelegenheitsdieben schützen. Ein zufällig passendes Blech und ein Vorhängeschloss schienen mir schlussendlich am praktikabelsten, wohlwissend, dass die etwas abenteuerliche Vorkehrung brachialer Gewalt nicht standhalten würde. Immerhin dürften so die Dieselvorräte nicht innert Sekunden den Besitzer wechseln.
Getreu dem Motto: Nicht schön, dafür selber gebaut!, machte ich mich nun an die beiden Halterungen für die Blechkiste. Damit ich diese nicht verschrauben musste wegen dem doch etwas dünn geratenen Alu-Blech, zwang ich kurzerhand 6 Pop-Nieten durch Profil und Blech, damit alles schön fixiert blieb bis zum endgültigen Verschweissen beim Spezi um die Ecke.
Was zuerst einen Arbeitsaufwand von einer knappen Viertelstunde bedeutet hätte, wurde eloxierten Profilen sei Dank, eine Sache von gut einer Stunde. Musste doch erst die Oberflächenbehandlung mit der Flex weggeschmirgelt werden, bevor dann ein flüssiges Schweissen möglich war. Immerhin musste ich deswegen keine neuen Profile auftreiben, sondern es konnten die sorgfältig über Jahre gepflegten Restbestände einer in Konkurs gegangener Stahlbaufirma verwendet werden. So hat es mich keinen Rappen gekostet, nur ein bisschen Nerven
Mit einem zusätzlich ausgehändigten Zwanziger und der versprochenen Aussicht auf eine gute Flasche Schnaps wurde dann die Arbeiten abgegolten und ich hielt meine neue, selbstgebaute Kanister-Halterung in den schmutzigen Händen, noch im Rohformat, notabene.
Mit etwas mattschwarzer Lackierung würde das Ganze dann bestimmt fein daherkommen!
Farbe ist nicht gleich Farbe, so habe ich denn noch am selben Tag herausgefunden, dass es nicht nur beim Baumarkt im Nachbarsdorf eine niederschmetternde Auswahl gibt, sondern dass auch der Spezialist und Herr über Lack, Pinsel und Fachgeschäft noch viel mehr über jede einzelne Dose zu berichten weiss als ich willens war aufzunehmen.
Jedenfalls stand ich eine Viertelstunde später mit drei noch ungeschüttelten Edel-Sprühdosen vor dem Verkaufslokal und war gespannt, ob ich überhaupt in der Lage sein würde, die Kostbarkeiten gleichmässig auf der Halterung aufzutragen.
Nachdem ich letzthin beim Lackieren der Kanister bereits den Unmut meiner feinnäsigen Mitbewohner auf mich gezogen habe, beschloss ich, die Farbe unter dem Unterstand im Freien zu applizieren. Natürlich nicht ohne zuvor die Schoose mit Verdünner sorgfältig sauber zu rubbeln.
Da die Geduld des Lackierers auch dessen Tugend ist und nicht meine, habe ich nach dem Auftragen der Grundierung natürlich nicht lange genug abwarten können und prompt hat sich das schwarze Matt etwas schwergetan, mit dem noch frischen Untergrund eine friedliche Koexistenz einzugehen.
Infolge dessen gab es an vereinzelten Stellen etwas Orangehaut, die und jetzt kommt die besagte Geduld noch einmal ins Spiel ich erst nach einer 24-stündigen Wartezeit wieder abschmirgeln durfte, bevor ich im zweiten Spritzversuch mit dem letzten Tropfen zerstäubter Farbe einigermassen erfolgreich abschliessen konnte.
Natürlich sieht nun nicht nur das geübte Malermeisterauge den Übergang schon von Weitem, sondern auch meines. Egal, da kommt ja sowieso noch Schmutz und Schlamm drüber, sagte ich mir und schob diesen doch etwas pingeligen Gedanken wieder beiseite.
Einige Tage später konnte ich dann endlich meine "Création gazoline" mit rostfreien Schrauben am Rubi befestigen und eine erste Testfahrt zum Fotoshooting unternehmen: