Nachdem dann die ganzen Teile vom Rubicon Express 3,5 Zoll Superride eingetroffen waren und auch die Cooper S/T Maxx da lagen, musste das Fahrwerk nur noch eingebaut werden. Natürlich vor der Tür im freien...
Angefangen habe ich mit den Blattfedern hinten. Dadurch, dass ich diese schonmal ersetzt und dabei reichlich Fett an Buchse, Schraube und sonstigem verteilt hatte, ging das alles problemlos auseinander. Die Blattfedern von Theos Landystation mit PU-Buchsen kann ich wärmstens empfehlen. Die Teile sind immer noch gut und finden demnächst den Weg zum Andreas in den HSK.
Die 2° Stahlkeile von RE habe ich an den neuen Blattfedern durch 4° Keile ersetzt. Hatte erst mit 6° rumgespielt - dazu später mehr. Die Bar-Pin-Elimination mithilfe der Halter vom hinteren Stabilisator sind dann auch rausgeflogen. Der Winkel passt einfach nicht und der Dämpferweg ist dadurch etwas kürzer. Einen M12 Stehbolzen musste ich noch rausprügeln - der war vom Vorbesitzer noch drin. Die Dämpfer wurden mit ihren Pins mit einem Mutternblech verschraubt, welches man "einfach" in den Rahmen legt... Die Schrauben waren allerdings etwas kurz. Mutternblech, Dämpfer und die kurzen Schrauben - aber nur zwei Hände!
Vorne gestaltete sich der Einbau etwas schwieriger. Die Achse ließ sich nicht soweit absenken, dass ich die alte Feder raus- und die neue Feder reinschmeißen konnte. Die war ja auch noch länger. Die Pins der Koppelstange an der Achse mussten auch noch raus. Ausschlagen - no way! Also mit Flex das gröbste abgeschnitten und Schrittweise bis 10,5mm ausgebohrt. 11-11,5mm müsste ideal sein - hatte ich aber nicht. Danach ging abschlagen relativ einfach. Zusammenschrauben war dann auch ein Kinderspiel.
Die Verschraubung der Bremsleitung wehrte sich natürlich etwas. Das war wohl auch das letzte Mal, dass ich da so dran konnte. Beim nächsten Mal muss die Leitung bis zum ABS-Block dann mal neu gemacht werden. Der neue Längslenker (nur unten) musste dann mit Schmiernippeln versehen und ordentlich gefettet werden. Anschrauben ließ er sich erst mit einem großen Spanngurt und viel Kraft. Natürlich erst angezogen, als der Indianer auf dem Boden stand (die Flüssigkeit auf dem Bild ist Rostlöser).
Nachdem ich dann wegen schlechten Wetters eine Woche Pause machen musste, kam vorne die zweite Seite dran. Die ging dann etwas schneller von der Hand. Somit konnte dann auch zum Reifen aufziehen gefahren werden. Also mit den kleinen Spielzeugreifen hingefahren...
...und mit schicken Schlappen wieder raus. Der letzte Reifen musste 3 Mal umgezogen werden, damit die Wuchtgewichte nicht den ganzen Felgenrand zierten.
Hinten der Achsversatz sieht auf dem Bild schlimmer aus, als er wirklich ist. Das wird sich auch noch legen, wenn sich die Federn etwas gesetzt haben. Durch die 0,75" Schäkel sieht das natürlich noch etwas "krasser" aus. Ich finde die Kombination optisch sehr gut. Größere Reifen brauche ich wohl nicht. War mir sehr unsicher, ob die nicht doch zu klein daher kommen.
Nach dem Reifen umziehen ging es dann an die Feinjustierung von Panhard, Spur, Lenkrad und Freigängigkeit. Zuerst den Panhard so gestellt, dass die Achse in der Mitte ist. Dann zwei Bretter an die Reifen gespannt und gemessen: 45mm Vorspur. Das war ein bisschen viel. Also so auf 3,5mm Vorspur eingestellt 0-5mm sollen wohl gut passen.
Anschließend Lenkrad in die Mitte, Probefahrt und dann feinjustiert. Perfekt!
Dann nach mal die Volleinschläge getestet. Links knapp 1mm bis zum Längslenker - etwas knapp. Rechts 10mm - könnte gehen.
Also am rechten Anschlag ca. 2mm untergelegt und damit links auch auf 10mm Freigängigkeit gekommen. Bei den Koppelstangen sah es mit 5mm auch etwas knapp aus.
Laut RE sollen die Schraubenköpfe zum Rahmen zeigen... Mit dem wenigen Platz zum Reifen habe ich mich aber dazu entschlossen, die Schraubenköpfe zum Reifen hin umzubauen. Wenn das Gewinde am Rahmen kratzen sollte, Flex ich die überstehenden Gewinde halt ab.
Was soll ich sagen? Auto fährt genial! 120kmh sind ohne größere Geräusche problemlos möglich. Spurtreue ist gegeben, Bremsweg ist in Ordnung und der Indianer verzieht dabei überhaupt nicht. Das Fahrwerk springt nicht und macht keine Geräusche, obwohl die vorderen Federn sehr dick ausgeführt und mir die Blattfedern hinten doch sehr "starr" vorkamen. Sogar Schlenker auf der Landstraße bei 100kmh führen nicht zum totalen Desaster - das meiste "Gieren" kommt dann von der Profilhöhe des Reifens.
An das Einsteigen und Rausfallen muss man sich etwas gewöhnen... Wobei man hinten jetzt nur noch einsteigen kann, wenn man weiß wie es geht. Das war ja schon vorher immer etwas Abenteuerlich. Jetzt bin ich froh, dass man sich notfalls am Dachgepäckträger "reinschwingen" kann.
Werte:
- Höhe Dachgepäckträger hinten: 1,90m
- Draglink zum Panhard (0,6° Abweichung)
- Diff. vorne zur Kardanwelle 8,4° (Diff steht nach unten)
- Diff. hinten zur Kardanwelle 3,8° ( Diff steht nach unten)
- Vorspur 3,5mm
- AHK Kopf 660mm Mitte
Geräusche sind keine vorhanden. Hinten denke ich, dass es mit Beladung und dem Setzen der Blattfedern dann sehr gut passt. Daher waren die 4° Keile wohl eine gute Wahl. Aber 6° und 8° liegen zur Not auch noch rum.
Jetzt müssen noch etwas längere Achsanschläge rein (zum Schutz der Dämpfer), Licht ist noch zu prüfen. Theoretisch möchte der TÜV sicher auch noch eine GPS-Fahrt haben. Hoffentlich komme ich da dieses Mal drum herum. Hab dazu eigentlich keinen Bock. Mal sehen, ob ich es die Woche dort hin schaffe.