Dave1989
Prinzessin Lada
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- XJ 1999 4.0 Limited Automatik
Nun habe ich mich doch dazu entschlossen, einen kleinen „Build-Up“ für den Indianer zu starten. Viel habe ich noch nicht gemacht – aber wir fangen ja alle mal klein an!
Kurz zu meiner Schrauberfahrung:
- Kadett E Basteltuning und Musikanlage,
- VW Passat B3 – Sportkombi mit 90PS,
- Ford Sierra MK2 Fließheck – 120PS Kurvenjäger extrem (noch im Besitz).
Ansonsten schon um die 20 Fahrzeuge im Besitz gewesen. Hauptsächlich Ford und VAG-Modelle. Alle selber beschraubt, da sehr schlechte Erfahrungen mit so einigen Werkstätten gemacht.
Cherokee Vorgeschichte:
Ich weiß gar nicht mehr, wie es genau dazu gekommen war, dass ich gerade den Cherokee XJ als Traumwagen ausgemacht hatte… Waren es die zahllosen Filme, in dem der XJ Hauptrollen oder Nebenrollen spielte und mit seinem starken Charakter imponierte? War es das breit wirkende „Gesicht“, was sich bot, wenn man ihn auf der Straße sah? Dabei wirkte er allerdings nie richtig „böse“, sondern eher souverän…
Ich weiß es wirklich nicht mehr. Aber es war dieses Fahrzeug was ich wollte… Schnell war der Traum geboren, so einen schönen und souveränen Jeep mit Charakter zu besitzen. Also schnell mal geschaut (mit 18), was so ein Wagen in der Anschaffung und im Unterhalt kostet – Fehlanzeige, geht finanziell nicht. Egal, irgendwann…
Jahrelang hier im Forum, mehr oder weniger „genervt“. Wobei das „genervt“ eher von mir ausgeht. Beratungen und Ton des Forums waren immer herzlich – manchmal auch rau (direkt); aber das macht einen Jeeper ja auch ein bisschen aus.
Vier Jahre hat dann die Beratung, die Zusammenstellung des Fahrzeugs und die Suche gedauert. Es sollte dann ein:
- Jeep Cherokee XJ Facelift
- ohne Bendix
- mit 4.0L
- Automatik,
- Limited (wegen 4FT),
- Er muss grün sein (jaja, es wurde über die Priorität gelach)
- Orginalzustand oder wenige (eigentragene) Modifikationen),
- Keinen Rost bzw. keine Durchrostungen haben,
werden.
Wie man sieht, eine kleine, fast unlösbare Liste… Denn das Budget hatte ich mir bei 5000,-€ gesetzt.
Im Juni 2015 hat es dann, nach einigen fahrzeugtechnischen Nieten, doch geklappt. Es war finaziell greifbar geworden! Nur leider stand das auserwählte Fahrzeug bei Luxenburg. Da man mit der Zeit aber herausgefunden hatte, dass kein guter Cherokee XJ jemals in seiner Nähe stehen würde, fuhr man diesen Weg.
Man kam an, sprach mit dem Verkäufer, begutachtete das komplette Fahrzeug und fuhr eine Runde… „Hm, jetzt klemmt das Verteilergetriebe in 4PT“, sagte der Verkäufer… Er stieg auf den Fahrersitz und drehte eine schnelle Runde, um den verspannten Antriebsstrang wieder dazu zu bewegen in 4FT zu springen. Klappte auch! Leider fehlte ihm das Feingefühl und er renkte meiner Freundin einen Wirbel bei der Aktion aus. Die Fahrzeuganschaffung stand in keinem guten Licht – das Weibchen war K.O. und somit nicht sehr angetan von diesem Vehikel.
Leider war das Fahrzeug in so einem guten Zustand (bis auf das VTG), dass ich mir einen Tag Bedenkzeit einräumte und das Fahrzeug schließlich, für 4100,-€, kaufte. Die Abholung erfolgte zwei Wochen später.
Navi rein und los geht`s… So 120km/h sollte ja zu machen sein. Ist kein Rennwagen, aber ein Bus ist es ja auch nicht. Naja, die Stirnfläche ist halt ein Wohnzimmerschrank – aber die 4Liter Hubraum werden es schon richten. Nur als der Verläufer mir riet: „Ich würde maximal 100km/h mit dem Auto fahren“ und mir einen Satz zöllische Ring-/Maulschlüssel in den Kofferraum warf mit den Worten: „die werden Sie sicher brauchen!“ fragte ich mich doch schon: „Was zum Teufel hast du da gekauft?“
Der Teufel war nicht da und auch Murphy war wohl grad auf Malle… Ich kam mit meinen 120km/h entspannt zuhause an und hatte mich mit dem Ledersessel und dem Tempo- und Automaten angefreundet. Kurvige Landstraßen waren (sind) dabei nicht so der Hit – aber dafür wurde er schließlich auch nicht gebaut; ein Ami halt.
So stand er nun da. Die einzigen Modifikationen waren der Chromgrill, Reste von einem CB-Funkgerät, eine IPod-Schnitstelle und eine hässliche Scheibentönung an den Seitenfenstern.
Auch etwas Rost war dran. Stellte sich nachher aber als Oberflächenrost heraus. Ansonsten hat der Wagen bisher keine Durchrostungen. Aber das habe ich bei der Besichtung auch penibelst geprüft. Entsetzter O-Ton des Verkäufers „das hab ich so auch noch nie erlebt, das jemand unter die Karre klettert!“. Wusste aber wirklich nicht, dass am Radhaus vorne, Übergang vom Radhausblech zum Unterboden, Rost war (original Unterbodenschutz drüber).
Das Schrauben
Zuhause wurden natürlich gleich Teile und Öle für den ersten Rundum-Ölwechsel am Cherokee bestellt. Hilfreich dabei waren die schönen Anleitungen aus der Download-Ecke, wo Ölspezifikationen und Mengen einfach abzulesen waren.
Raus ging alles sehr gut und die Öle schienen wirklich schon mal gewechselt worden zu sein. Es war nicht nur eine schwarze Pampe. Zumindest im VTG nicht. Wie gesagt, raus ging wunderbar… Nur wie Fülle ich denn das Diff wieder auf? Da kommt man ja gar nicht mit der Ölflasche dran. Es dauert sehr lange mit einer 200ml Flasche und einem Schlauch – seeeeehr lange!
Ich habe den Fehler zwar nicht gemacht, aber für alle, die Ihn auch nicht machen wollen: Erst die Einfüllschraube vom VTG öffnen, dann die Ablassschraube. Ansonsten müsst ihr die abgemessene Menge durch die Ablassschraube einfüllen – und das wird noch weniger Spaß machen.
Die Differentiale… Wiederliche Öle, etwas Abrieb und blanke Flanken. Etwas Spiel – aber bisher kein Heulen und kein Rattern. Vorne die Enfüllöffnung hat einen Vierkant – what the hell? Was denn das für eine Größe – bestimmt Zoll. Passt da was aus dem Ratschenkasten? Oh ja, eine 3/8 Zoll Verlängerung…
Abgedichtet wurde mit Flüssigdichtmasse - Hylomar blau. Was sich später als nicht so dicht herausstellen sollte. Dazu, im späteren Verlauf, mehr.
Vorne:
Hinten:
Beim Kauf waren einige Ersatzteile oder alte Teile dabei. Dies wurde nun interessant, da in der Werkstatt die Handbremse nicht nachgestellt werden konnte – der Seilzug wäre gerissen. Im Nachhinein war es der Seilzug für die automatische Nachstellung der Bremsbacken. Die Werkstatt hatte also keine Ahnung. Gut, dass sie nix eingestellt hat… Wäre zwar möglich gewesen, aber man hat das System wohl nicht verstanden.
Also rumgekramt. Da war eine Tüte voller Teile für die Bremstrommeln, Backen und Trommeln selbst… Reifen runter, Trommel runter – was ist das?!?
Ein gar nicht so dummes und gar nicht so kompliziertes System einer sich selbst nachstellenden Bremstrommel. Hab ich so noch nicht gesehen. Es dauerte ein paar Minuten, bis ich es verstand. Erst dann zerlegte, reinigte und baute alles wieder mit Neuteilen zusammen.
Die Bremse wurde dadurch leider nicht unbedingt besser, aber dazu gibt es dann demnächst mehr…
Kurz zu meiner Schrauberfahrung:
- Kadett E Basteltuning und Musikanlage,
- VW Passat B3 – Sportkombi mit 90PS,
- Ford Sierra MK2 Fließheck – 120PS Kurvenjäger extrem (noch im Besitz).
Ansonsten schon um die 20 Fahrzeuge im Besitz gewesen. Hauptsächlich Ford und VAG-Modelle. Alle selber beschraubt, da sehr schlechte Erfahrungen mit so einigen Werkstätten gemacht.
Cherokee Vorgeschichte:
Ich weiß gar nicht mehr, wie es genau dazu gekommen war, dass ich gerade den Cherokee XJ als Traumwagen ausgemacht hatte… Waren es die zahllosen Filme, in dem der XJ Hauptrollen oder Nebenrollen spielte und mit seinem starken Charakter imponierte? War es das breit wirkende „Gesicht“, was sich bot, wenn man ihn auf der Straße sah? Dabei wirkte er allerdings nie richtig „böse“, sondern eher souverän…
Ich weiß es wirklich nicht mehr. Aber es war dieses Fahrzeug was ich wollte… Schnell war der Traum geboren, so einen schönen und souveränen Jeep mit Charakter zu besitzen. Also schnell mal geschaut (mit 18), was so ein Wagen in der Anschaffung und im Unterhalt kostet – Fehlanzeige, geht finanziell nicht. Egal, irgendwann…
Jahrelang hier im Forum, mehr oder weniger „genervt“. Wobei das „genervt“ eher von mir ausgeht. Beratungen und Ton des Forums waren immer herzlich – manchmal auch rau (direkt); aber das macht einen Jeeper ja auch ein bisschen aus.
Vier Jahre hat dann die Beratung, die Zusammenstellung des Fahrzeugs und die Suche gedauert. Es sollte dann ein:
- Jeep Cherokee XJ Facelift
- ohne Bendix
- mit 4.0L
- Automatik,
- Limited (wegen 4FT),
- Er muss grün sein (jaja, es wurde über die Priorität gelach)
- Orginalzustand oder wenige (eigentragene) Modifikationen),
- Keinen Rost bzw. keine Durchrostungen haben,
werden.
Wie man sieht, eine kleine, fast unlösbare Liste… Denn das Budget hatte ich mir bei 5000,-€ gesetzt.
Im Juni 2015 hat es dann, nach einigen fahrzeugtechnischen Nieten, doch geklappt. Es war finaziell greifbar geworden! Nur leider stand das auserwählte Fahrzeug bei Luxenburg. Da man mit der Zeit aber herausgefunden hatte, dass kein guter Cherokee XJ jemals in seiner Nähe stehen würde, fuhr man diesen Weg.
Man kam an, sprach mit dem Verkäufer, begutachtete das komplette Fahrzeug und fuhr eine Runde… „Hm, jetzt klemmt das Verteilergetriebe in 4PT“, sagte der Verkäufer… Er stieg auf den Fahrersitz und drehte eine schnelle Runde, um den verspannten Antriebsstrang wieder dazu zu bewegen in 4FT zu springen. Klappte auch! Leider fehlte ihm das Feingefühl und er renkte meiner Freundin einen Wirbel bei der Aktion aus. Die Fahrzeuganschaffung stand in keinem guten Licht – das Weibchen war K.O. und somit nicht sehr angetan von diesem Vehikel.
Leider war das Fahrzeug in so einem guten Zustand (bis auf das VTG), dass ich mir einen Tag Bedenkzeit einräumte und das Fahrzeug schließlich, für 4100,-€, kaufte. Die Abholung erfolgte zwei Wochen später.
Navi rein und los geht`s… So 120km/h sollte ja zu machen sein. Ist kein Rennwagen, aber ein Bus ist es ja auch nicht. Naja, die Stirnfläche ist halt ein Wohnzimmerschrank – aber die 4Liter Hubraum werden es schon richten. Nur als der Verläufer mir riet: „Ich würde maximal 100km/h mit dem Auto fahren“ und mir einen Satz zöllische Ring-/Maulschlüssel in den Kofferraum warf mit den Worten: „die werden Sie sicher brauchen!“ fragte ich mich doch schon: „Was zum Teufel hast du da gekauft?“
Der Teufel war nicht da und auch Murphy war wohl grad auf Malle… Ich kam mit meinen 120km/h entspannt zuhause an und hatte mich mit dem Ledersessel und dem Tempo- und Automaten angefreundet. Kurvige Landstraßen waren (sind) dabei nicht so der Hit – aber dafür wurde er schließlich auch nicht gebaut; ein Ami halt.
So stand er nun da. Die einzigen Modifikationen waren der Chromgrill, Reste von einem CB-Funkgerät, eine IPod-Schnitstelle und eine hässliche Scheibentönung an den Seitenfenstern.
Auch etwas Rost war dran. Stellte sich nachher aber als Oberflächenrost heraus. Ansonsten hat der Wagen bisher keine Durchrostungen. Aber das habe ich bei der Besichtung auch penibelst geprüft. Entsetzter O-Ton des Verkäufers „das hab ich so auch noch nie erlebt, das jemand unter die Karre klettert!“. Wusste aber wirklich nicht, dass am Radhaus vorne, Übergang vom Radhausblech zum Unterboden, Rost war (original Unterbodenschutz drüber).
Das Schrauben
Zuhause wurden natürlich gleich Teile und Öle für den ersten Rundum-Ölwechsel am Cherokee bestellt. Hilfreich dabei waren die schönen Anleitungen aus der Download-Ecke, wo Ölspezifikationen und Mengen einfach abzulesen waren.
Raus ging alles sehr gut und die Öle schienen wirklich schon mal gewechselt worden zu sein. Es war nicht nur eine schwarze Pampe. Zumindest im VTG nicht. Wie gesagt, raus ging wunderbar… Nur wie Fülle ich denn das Diff wieder auf? Da kommt man ja gar nicht mit der Ölflasche dran. Es dauert sehr lange mit einer 200ml Flasche und einem Schlauch – seeeeehr lange!
Ich habe den Fehler zwar nicht gemacht, aber für alle, die Ihn auch nicht machen wollen: Erst die Einfüllschraube vom VTG öffnen, dann die Ablassschraube. Ansonsten müsst ihr die abgemessene Menge durch die Ablassschraube einfüllen – und das wird noch weniger Spaß machen.
Die Differentiale… Wiederliche Öle, etwas Abrieb und blanke Flanken. Etwas Spiel – aber bisher kein Heulen und kein Rattern. Vorne die Enfüllöffnung hat einen Vierkant – what the hell? Was denn das für eine Größe – bestimmt Zoll. Passt da was aus dem Ratschenkasten? Oh ja, eine 3/8 Zoll Verlängerung…
Abgedichtet wurde mit Flüssigdichtmasse - Hylomar blau. Was sich später als nicht so dicht herausstellen sollte. Dazu, im späteren Verlauf, mehr.
Vorne:
Hinten:
Beim Kauf waren einige Ersatzteile oder alte Teile dabei. Dies wurde nun interessant, da in der Werkstatt die Handbremse nicht nachgestellt werden konnte – der Seilzug wäre gerissen. Im Nachhinein war es der Seilzug für die automatische Nachstellung der Bremsbacken. Die Werkstatt hatte also keine Ahnung. Gut, dass sie nix eingestellt hat… Wäre zwar möglich gewesen, aber man hat das System wohl nicht verstanden.
Also rumgekramt. Da war eine Tüte voller Teile für die Bremstrommeln, Backen und Trommeln selbst… Reifen runter, Trommel runter – was ist das?!?
Ein gar nicht so dummes und gar nicht so kompliziertes System einer sich selbst nachstellenden Bremstrommel. Hab ich so noch nicht gesehen. Es dauerte ein paar Minuten, bis ich es verstand. Erst dann zerlegte, reinigte und baute alles wieder mit Neuteilen zusammen.
Die Bremse wurde dadurch leider nicht unbedingt besser, aber dazu gibt es dann demnächst mehr…