Hallo!
Seit letztem Wochenende sind wir wieder zurück.
Die Tour hat echt Spass gemacht war aber fahrerisch bei weitem nicht so
anspruchsvoll wie ich anhand von Berichten erwartet hätte.
Gleich am ersten Tag musste ein Reifen dran glauben, beim Warten auf die
nachfolgenden Teilnehmer auf einem asphaltierten Straßenstück hat sich
irgendwas in die Flanke gebohrt, bemerkt habe ich den Schaden dann erst
auf dem Hotelparkplatz.
Am zweiten Tag ist dann die Gruppe zum Col Sommelier aufgebrochen
und wir zum nächsten Reifenhändler.
Den Goodyear Wrangler AT/R könnte natürlich niemand kurzfristig besorgen,
mit dem Ersatzrad rumgurken wollte ich nicht und so haben wir solange
weitergesucht, bis wir kurz vor Turin endlich jemand fanden, der eine
Reparatur überhaupt in Betracht zog.
Die Reparatur war dann garkein Problem weil die Karkasse unbeschädigt war.
Also auf zur Jagd, schliesslich wollten wir auch auf 3000m rauf und trotz der Odyssee
haben wir die Truppe noch deutlich vor dem Gipfel eingeholt - statt zu fahren
sassen die auf eine Wiese und waren am spachteln.
Unser etwas geknickter Guide gestand dann auch mittlerweile die Schadenshitparade
höchstpersönlich anzuführen, sein Defender hatte sich selbständig gemacht, meinte
unbedingt eine Böschung runterrollen zu müssen und war erst durch einen Baum zu stoppen.
Er hat die Kiste dann notdürftig zurechtgedengelt, ein paar Feinheiten haben wir dann abends
noch gerichtet und das wars - dachten wir jedenfalls.
Bei der Gelegenheit habe ich dann mal eben den Stabi entkoppelt, was dank der
verbauten JKS Quicker Disconnects keine Minute dauert.
Die Fahrerei war danach deutlich geschmeidiger, selbst in diesem leichten Gelände
stört der Stabi IMHO.
Vorweg - der Reifen hat prima gehalten, weitere Schäden gab es nicht.
Am dritten Tag war Umzug von Bardonecchia nach Limone Piemonte angesagt,
der Weg führte dann über den Parpaillion. Nette Strecke, aber aus Zeitmangel
(wegen eines defekten KIA Sorento und Teil zwei des Defenderdramas, Schlauch
durchgescheuert, ausgebaut, mit Isolierband und Panzertape geflickt, wieder eingebaut)
war mit Spielereien a'la auf das Tunnelportal fahren nichts - schade.
Tag vier: Die Ligurische Grenzkammstraße
Geile Strecke, muss ich unbedingt mal mit dem Mopped versuchen.
Auch diese Strecke ist nicht wirklich schwierig, man sollte nur genau wissen wie
breit sein Auto ist und etwas Glück bezüglich Gegenverkehr haben.
Als uns ein Trupp Franzosen entgegen kam passte es soeben, die Jungs sind soweit möglich
auf der Bergseite die Böschung hoch und wir haben uns talseitig vorbeigedrückt - mit
locker 10cm war noch reichlich Platz
Am Freitag, dem letzten Tag sind wir in die Berge nördlich von Delmonte, leider habe
keinen blassen Schimmer wie die Route hieß, auf jeden Fall war endlich eine
kleine Trialeinlage drin - na gut - es lagen ein paar größere Steine im Weg,
die man ohne Feindberührung bezwingen musste.
Fazit:
Tolle Woche, keine Schäden am Auto, mindestens 10 Kilo Dreck illegal aus Italien
und Frankreich über kleine Schmuggelpfade (A2) durch die Schweiz nach Deutschland
importiert und hier unseren Wagenputzer des Vertrauens in abgrundtiefe Verzweiflung
gestürzt, die Kiste war innen unad aussen gleichmäßig rehbraun
Ich habe über 600 Bilder gemacht, davon allein 110 von der Geburt eines Kalbes auf
einer kleinen Alm und Käserei an der LGKS, falls also Bedarf besteht...
Schönen Sonntag noch!
PS:
Was das Preisleistungsverhältniss angeht:
2000 Euro sind nicht gerade wenig, in Anbetracht der gebuchten Hotels, der
sachkundigen und immer gut aufgelegten Führung aber völlig angemessen.
Das ganze war eine gute Show, man hat ein bisschen was gelernt und absolut
geile Aussichten genossen auf Touren, die man als Einsteiger und Offroadneuling
so nie gemacht hätte.
Das nächste Mal buche ich aber eine etwas höhere Schwierigkeitsklasse,
ich hatte manchmal den Eindruck das der Granny sich gelangweilt hat.