Grand Cherokee WJ... aber welcher?

[DerEd]

Moin moin,
 
kurze Vorstellung meinerseits... Ich heiße Eddy, bin autoverrückt, kenne mich etwas mit dem Antriebsstrang aus und habe noch nie einen Allradler besessen. Das letztere MUSS geändert werden.
 
Die Überlegung ist ein Zweitauto zu kaufen, das nicht jeden Tag bewegt werden wird. Folgendes habe ich vor:
- alle Touren abfahren, die hier im Forum gepostet wurden. Je mehr offroad und Einsamkeit desto besser.
- Auto wird zum Reisemobil für 3 Personen ausgebaut (1-2 Schlafplätze im Auto, Dachzelt, Markise=Vorzelt).  
- Mehr als Fahrwerk und Reifen soll erstmal nicht geändert werden. Ein Traum wäre eine Winde inkl. den entsprechenden Stoßstangen.
- Budget für alles 10.000€. Demnach bleibt fürs Auto max. 7000€ übrig
- Ab und zu möchte ich auch mal in einen Offroadpark fahren
 
Daraus ergeben sich folgende Fragen:
 
1. Es soll auf jeden Fall ein Quadradrive werden (s.o. Ausflüge ins Gelände). Welcher Motor ist zu empfehlen? Ich werde mit max. 150 über die Autobahn fahren und würde mich wundern wenn mehr als 5000km pro Jahr zusammenkommen. Was verbrauchen die verschiedenen Motore. Leistung hätten sowohl die Diesel als auch die Benziner genug. Wichtig ist die Zuverlässigkeit. Macht halt keinen Spaß ins Gelände zu fahren mit dem Beigeschmack, dass jedes mal die Monatsmiete weg ist.
 
2. Ist Quadradrive in allen Modellen, Motoren verbaut? Wenn nein, wie erkenne ich bei z.B. auf Fotos bei Mobile, dass es einer ist? Hebel, Schalter, Sondermodelle?
 
3. Was für eine Technik steckt hinter Quadradrive? Ich habe gelesen: 3 sperrbare Differenziale, Flüssigkeitskupplungen, G-Rotorpumpen, differenzdrehzahlreagierend. Kann manuell gesperrt werden oder reagiert das System selbstständig?
 
4. Neben Rost, Spiel an allen Achsen, Wellen und aufgeschürften Unterböden, worauf soll ich ich sonst beim Kauf achten?
 
5. Wie lang und breit ist die Fläche hinten in Höhe der unteren Fensterkannte wenn die Rücksitze umgelegt und die Vordersitze nach vorne geschoben wurden. Idee dahinter ist: einen Sitzplatz hinten belassen, die anderen 2 ausbauen, doppelten Boden einziehen zum verstauen von Campingzeug, auf dem doppelten Boden schlafen. 
 
Bin gespannt auf eure Antworten
 
Gruß
Eddy
 
 

 

[triplewood]

Hallo Eddy,
 
ich fang mal an:
- Ob Quadradrive oder Quadratrac steht auf der Schaltkonsole. Sofern es kein Foto gibt, musst du den Verkäufer fragen was da steht.
- QD testen: am besten auf die Bühne und an einem Rad drehen, nach kurzer Zeit drehen alle 4 Räder in eine Richtung. Das ganze vorn und hinten testen.
- Manuell lässt sich da nix machen, das geht voll automatisch sofern die Sperren OK sind und das richtige Öl mit Zusatz drin ist.
- Meines Erachtens ist der 4l Motor der haltbarere aber man möge mich hier korrigieren. Der Klang ist beim 4.7er wohl deutlich besser
- Maße muss gerade mal jemand anderes machen. Bin krank und draußen ists kalt
 
ansonsten kann ich nur sagen, gute Entscheidung. Meinen WJ geb ich so schnell nicht her auch wenn er ordentlich säuft. Ich fahr aber LPG da gönnt er sich so 9-10l (auf 50km) 
 
Was hier immer wieder gesagt wird, Kosten zieht so ein Jeep immer nach sich..da kannst du dich schon drauf einstellen. Wenn man sich nicht scheut mal selbst unters Auto zu kriechen, dann ists moderat. Der freundliche zockt dich nur ab und macht für viel Geld meist nur mehr kaputt. Schraubst du nicht selber, dann geh zu einer 4x4 Werkstatt mit gutem Ruf. Auch dazu bekommst du sicher gute Tipps hier im Forum. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, eine Hebebühne ist ein gutes Zubehör für einen JEEP
 
VG

 

[DerEd]

LPG wäre auch für mich ein Muss wenn es ein Benziner wird. Kostet dann halt mehr in der Anschaffung. An die Reserveradmulde komme ich eh nicht mehr dran wenn den Grandy ausgebaut habe. Wie viel Liter passen denn in deinen Tank (Brutto/Netto). Meine letzten 3 Autos waren Gaser. Hab also einige km bzw. Liter verheizt. 
 
Wenn du sagst, auf die Bühne fahren (Zündung aus?) und an einem Rad drehen bis sich alle drehen bestätigt das was ich mir selber zusammengereimt habe: G-Rotor Pumpem sperren mittels Lamellenkupplung die Differenziale. Angetrieben werden die Pumpen sicherlich von einem der Kegelrädchen im Diff, die nur dann drehen wenn die Differenzdrehzahl zwischen den Räder ausgeglichen werden soll. Oder?

 

[cherokee xj]

Hallo Eddy & welcome
 
für den WJ ist diese Website sehr zu empfehlen:
 
http://wjjeeps.com/
 

 
Micha

 

[DerEd]

werde ich mal heute Abend studieren  :top:

 

[triplewood]

unter die Kofferraumabdeckung passen wohl nicht so besonders große Tanks weswegen die Konstruktion oft verändert wurde. So auch bei meinem. In meinen Tank passen so ca. 90l netto, was recht viel ist. Die meisten dürften ein geringeres Volumen haben. Exemplare mit 45l Tanks sollten jedenfalls als Langsteckenfahrzeuge ausscheiden. 
 
btw, wenn du schöne Reisen machen willst zB. Westalpen. Auf der Suche nach der nächsten Gastanke kann man schonmal ausrasten. Mir hat (und das soll jetzt keine Werbung sein) die App myLPG.eu echt geholfen. Wobei gerade in Italien der Kunde nicht selber Gas zapfen darf und du die Ruhezeiten von so 12:00-15:00 beachten solltest  aber das nur nebenbei...

 

[DerEd]

Kenn ich kenn ich. Was meinst du wie es vor 12 Jahren war? Da bist du von der AB runter und 15km zu einem Gashändler gefahren um zwischen 9 und 16 uhr zu tanken. Das günstigste ever waren dann aber auch 28c pro Liter in Belgien. Das waren Zeiten 
 
Ich bin aber schon einen Schritt weiter. Für das Seelenheil versuche ich es locker zu nehmen auch mal auf Benzin zu fahren. Und alle 200-250km macht man ja eh Pause. Würde ich jeden Tag damit fahren wollen, gebe ich dir Recht. 

 

[Mik]

Hi Eddy,

erst mal herzlich Willkommen hier im JF!

Zu den meisten deiner Fragen wurden hier bereits Romane geschrieben - bemühe einfach mal die Suche oder scrolle dich durch die Beiträge.
Der WJ ist eine komfortable, gediegene und durchaus geländetaugliche Reisekutsche, wobei fürs Gelände der Wrangler die bessere Wahl wäre.
Beim Thema Benziner oder Diesel scheiden sich die Geister - ich würde dir als Wenig- bzw. Spaßfahrer den Benziner (mit LPG) empfehlen.
Und zwar vorzugsweise den 4.0 I6 - sofern du noch einen bekommst - sonst den 4.7 V8 (HO) der sicherlich mehr Spaß bereitet u. besser klingt.
Vom Diesel würde ich inzwischen die Finger lassen, macht gern viele teure Probleme, bei denen man dir in der Pampa meist nicht helfen kann.

Nimm dir auf jeden Fall bei der Suche Zeit, gib lieber etwas mehr Geld für einen 'koscheren' WJ aus und beherzige die Checkliste für den Kauf!
Letztere kursiert hier irgendwo herum und bewahrt dich ggf vor teuern und nervigen Überraschungen nach dem Kauf...

Gruss
Mik

 

[Nichtraucher]

Hi,
 
habe mir in Frühjahr einen 4.0 gekauft. Diesel 2.7 fuhren auch gut, waren mir aber zu laut und ein alter Bekannter mit Mercedes-Werkstatt hat mir wegen möglicher Kosten bei Defekten, von alten Diesel-Jeep, abgeraten.
4.7 habe ich gefahren, soweit ok aber mehr Leistung als ich brauche.
4.0 habe ich dann gekauft, hat 190 PS und die langen mir vollkommen, auch mit 2100kg am Haken. Das Ding soll über 180 laufen, bis 150 war ich mal, da läuft alles schön ruhig, recht moderate Drehzahl und die Kiste bleibt gut in der Spur, was drüber kommt, weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht, dafür gibt's sicher bessere Autos.
Was den Klang angeht, so hat der 4.0 größere Einzelhubräume als der 4.7 und mit einem Zubehörauspuff brabbelt er gediegen vor sich hin,....aber mit Klang kann man nicht fahren, ist meines Erachtens eher zweitrangig. Ich hätte sogar lieber einen Serienauspufftopf und wenn das Brabbelfass nicht flammneu wär, hätte ich es schon entsorgt.
 
Wenn du es eilig hast, nimm den 4.7 und wenn nicht, den 4.0, ich würde aber eher auf den Allgemeinzustand achten.
 
Gruß
Willy

 

[catmanjag]

Ein Glaubensfrage-Thread, wie schön!
 
Spaß beiseite.
Für Fahrten mehr oder weniger abseits der Zivilisation würde sich, aus finanzieller Hinsicht und auch mit Blick auf die Verfügbarkeit des Treibstoffs, ein Diesel anbieten. Der 2.7er ist ein toller Motor, eben ein Diesel aus dem Hause MB. Allerdings könnte man auf den Gedanken kommen daß die Konstrukteure, welche die Maschine im WG versenkt haben damals schon den 2.5td im XJ verbaut haben. Toller Motor mit teilweise mangelhafter Peripherie. Kann man alles fixen, kostet aber ordentlich Zeit und auch ein paar Taler. Zudem hätte der Diesel den Vorteil daß man den Kofferraumboden plattmachen und den Tank weiter oben montieren könnte - nicht uninteressant im Hinblick auf Offroadparks etc..
Als Kontra stellt sich die Frage: Was schwebt dir bei Fahrwerk und Reifen vor? Grad bei der Bereifung bist Du beim Diesel nicht wirklich frei in deiner Wahl, mal eben die Achsübersetzung tauschen und alles ist gut - läuft nicht.

 

[DerEd]

Zunächst wollte ich keine größeren Räder montieren. Wollte halt nur nicht mit Straßen Reifen offroad fahren. Dachte da an All Terrain Reifen wie BFG.

Vom Fahrwerk ja wollte ich auch nicht übertreiben. Ich dachte da so an 5 cm. Oder wäre mehr besser? Wenn möglich würde ich hinten härtere Federn nehmen. Der Wagen wird ja meistens relativ voll beladen bewegt werden.

 

[catmanjag]

Jaja, zunächst....
 
2" ist okay - ob mehr besser ist hängt von der Verwendung ab. Mehr wird dann aber auch mehr teuer - nicht linear, eher E-Funktion.
 
Aber nur Lift ohne größeren Reifen bringt dir nur halben Gewinn - die Bodenfreiheit unter der Achse erhöhst Du damit nicht. Zugegeben, wegen dem langen Radstand macht sich der Lift allein schon positiv bemerkbar; aber denk nochmal über die Räder nach. Früher oder später machst Du das eh'......

 

[triplewood]

mehr Bauchfreiheit könnte man mit einer alternativen Getriebetraverse schaffen. Irgendwo hab ich mal was von 7cm gelesen. Das wäre ein Anfang. mit einem 5cm Lift bringt das ordentlich was. Hab ich auch schon überlegt nachdem ich nun öfter schon den Steinigen Boden mit der blöden Traverse geküsst hab. Das ist ein echter Schwachpunkt beim W