hallo Matthias,
ich habe meine Schilderungen nur in der Kurzfassung dargestellt und stelle fest, dass das zu Verwirrungen geführt hat.
Ein Fahrzeug, das neben der Bahn steht, steht da verdammt gut. Schon mal dran gedacht, was passiert, wenn dank der Sperrung unten auf der Autobahn ein Folgeunfall zustande kommt?
1) Mir ist bewusst, das allein schon das Stehen auf dem Standstreifen (selbst mit Blaulicht und oder Baustellenblitzen) lebensgefährlich ist. Damit kenne ich mich ein wenig aus.
2) ich habe die Autobahn nicht selbst gesperrt. Da ich mich ein wenig damit auskenne, würde ich mir sowas nicht anmassen. Das gibt eine ordentliche Strafe... schon wenn nichts passiert. Die Sperrung hat der erste LKW automatisch verursacht, da der nicht an der Aktion vorbeikam (die ich auch nicht eingeleitet habe; ich hätte eine andere Bergung parallel zur Fahrban für machbar gehlten). Ich habe die Blitzlichter der Auffahrt entlang in Reihe blitzend aufgestellt und mit Warnweste zum Langsamfahren animiert. Vorausschauend so gut wie möglich. Dabei stand der Wagen vor dem Unfallort auf dem Seitenstreifen mit Blitzleuchte. Im Stand sollte das wirklich okay sein, weil die eine E2-Zulassung hat. Mit der haben wir sogar mal eine Abschleppaktion in der Stadt gemacht. Uns kamen Streifenwagen entgegen. Die hatten offenbar wichtigers zu tun als uns zu stoppen. Die haben trotzdem blöd geguckt. Habe von den Leuchten auch einen Mini-Hologendrehspiegel-Lightbar, den tatsächlich auch das Kölner Ordnungsamt fährt... obwohl die nur bis 72kmh zugelassen sind. Damit dürften die dann wohl nicht auf die BAB
@sk kölsch
bleib ganz ruhig... Das, was Du da machst ist eine ganz heiße Sache. Ich hab in dem Metier sehr lange Erfahrung (Hochgeschwindigkeitsunfälle sind mein Spezialgebiet als Helfer) und kann Dir nur raten, den Gedanken an Leben und Tod "da vorne" zu vergessen. Überlebt und gestorben wird auch ohne, dass Du Dritte gefährdest, den Lappen reichst, vor dem Kadi endest oder gar selbst hops gehst. Meist sind die Meldungen umgekehrt proportional zur Schwere des Ereignisses...
Um gottes Willen..... was ich damit eigentlich meinte.... ich war nachts unterwegs und sah vor mir scheinbar grundlos das ein oder andere Auto in der Dunkelheit bremsen. Gewarnt fuhr ich langsamer. Grund war ein Unfall auf der Überholspur mit vielen Wagenteilen. Alles bei Dunkelheit. Wäre da einer reingerast... nicht auszudenken. Ich hätte mich (hätte ich sie dabei gehabt) mit blauen Funzeln weit vor der STelle auf den Standstreifen gestellt und wäre selbst hinter die Leitplanke und hätte zur Langsamfahrt aufgefordert.
Ich glaube nicht, dass ich so dritte gefährdet hätte.
Matthias, ich versichere Dir, dass mir die Tragweite bewusst ist. Ich kenne mich besser damit aus, als Du vermutest.
Seit frühester Kindheit war ich immer auf der Seite der COPS (z.b. in den ganzen "auf der highway ist die hölle los" filmen). Und so entwickelte es sich, dass dann auch mal ein Copcar her musste. Das Hobby verpflichtet natürlich auch. Aber insgesamt ist der Hauptgrund, dass ich grundsätzlich ein sehr hilfsbereiter Mensch bin.
Ich weiss natürlich auch, dass alle Aktionen, die ich mache in der Grauzone liegen. Es gibt nämlich auch etliche echte Polizisten und Feuerwehrleute, die das gleiche Hobby haben. Von denen lernt man auch viel. Und auch die haben immer wieder Probleme mit ihren Kollegen.
Das Wintererlebnis in Winterberg endete nämlich so, dass ich beide Funzeln aufm Dach hatte und sowohl die Holländer schon weg waren und der Japse-SUV auch. Ich räumte den Kofferraum unter schöner Beleuchtung wieder ein (musste alles raus, weil der Abschlepphaken natürlich IMMER im Ersatzrad unterm vollbeladenen Kombi-Kofferraum liegt)
und da hielt doch mitten im Zonenrandgebiet (Sauerland
) wie aus dem Nichts ein Streifenwagen. Mist. Die haben aber geguckt. "Wo haben Sie denn die Funzeln her" (O-Ton; daher kenne ich erst den Begriff Funzel). Und dann habe ich gesagt ich sei Sammler (so hat es auch tatsächlich damit angefangen) und ich hätte einen dicken Jeep aus dem Graben gezogen und Holländern die auf der Kuppe gestrandet waren Winterketten angelegt. Scheisse, wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke... ich hätte mir das selbst nicht geglaubt. Die nickten nur und fuhren weiter, weil sie wohl einen Einsatz hatten (ohne SoSig).
Was ich alles dabei habe? In meinem Dienstwagen (mit dem ich 300km täglich fahre) alles, was man für den Notfall gebrauchen könnte.
1) 2 magnet Xenondoppelblitzleuchten Vision alert
2) Super Primär Führungslichtanlage von Prolux (4 Lampen, die meist heller sind als die der BAB-Polizei)
3) Abschlepphaken jetzt griffbereit
4) 2-3 Warnwesten nach EU
5) eine teure USA-Jacke, von 3M (wie die engl. Bobbies... neongelb mit mehreren Reflektionsstreifen rundum
6) neonorange farbene Handschuhe mit Refl. Streifen
7) Maglite mit rotem Kegelaufsatz als leuchtstab
8) Abschleppseil und Starthilfekabel
9) Absperrband rot/weiss und für den Jeep "POLICE LINE - do not cross"
10) Feuerlöscher ABC, 2kg
11) Handschellen (echt) aus USA und Plastikschnellhandschellen (Einweghandschellen)
12) Tonfa nur für Karneval (hat Polizei mir erlaubt)
und ich habe aus einem Lightbar mit LED-Panel mir Texte auf Deutsch umprogrammieren lassen mit Hinweisen wie "Unfall", "Bergung", "Gefahr", "Langsam fahren" und und und.... aber die Polizisten haben mir von der Nutzung dieses Teils dringend abgeraten.
Und der Jeep wird wohl eine Komplettausstattung bekommen, die im absoluten Grauberich liegt. Wig wag vorne. TrafficBacker (drei Bremsleuchten blinken abwechselnd mit den Rückfahrscheinwerfern), Strobes in den Scheinwerfern und hinten, Sirene, Signalmaster. Alles nicht erlaubt. Aber wenn es im Notfall hilfreich wäre, setze ich es ein.
Wie du siehst, steckt keine Ausbildung dahinter. Ich ärgere mich aber immer wieder, dass ich nicht die Laufbahn eines Polizisten eingeschlagen habe.. obwohl ich auch oft froh bin, dass es doch nicht dazu kam