Bordeaux
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Ich hatte ja im Zylinderkopfthread angekündigt, noch einmal zu berichten, wie es nun mit der Abwicklung von Käufen von US-Fahrzeugen über die VEBEG läuft.Erzähl mal was Du für das Auto bezahlt hast und wie der Ablauf ist (Verzollung, Zulassung etc.). Interessiert mich!
- natürlich: Fahrzeug unter https://www.vebeg.de/web/de/auktionen/index.htm (dort: US-Fahrzeuge) auswählen, bieten und hoffentlich den Zuschlag erhalten. Die Auktionen tauchen dort alle paar Monate auf und laufen über die Standorte Wiesbaden, Mannheim und Livorno. Vorher muss man sich allerdings bei der VEBEG als Online-Bieter registrieren und erhält ein Passwort, das bei jedem Gebot einzugeben ist. Dauert ein paar Tage. Bei der Auswahl würde ich darauf achten, ein Europa-Fahrzeug zu bekommen; man erkennt sie in der Regel an den seitlichen Blinkern am vorderen Radlauf und dem flachen Resonatorgehäuse über dem Krümmergewirr. Hilfreich ist auch ein FIN-Check, z.B. bei http://jeep.avtograd.ru/VIN/vin_de.asp; dort wird die Europa-Version ausdrücklich als solche bezeichnet. Die US Army verwendet sowohl US-Markt-Fahrzeuge als auch Europa-Versionen, deshalb aufgepasst, denn nur letztere haben das Certificate of Conformity, mit dem die Zulassung in D zum Kinderspiel wird. Die übrigen lassen sich zwar auch zulassen, der Aufwand dürfte aber größer sein (habe ich aber noch nie versucht). Im Zweifel mal bei dem in der Auktion genannten örtlichen Ansprechpartner nachfragen, welche Unterlagen für das Fahrzeug vorliegen und am besten zum Besichtigungstermin gehen!
- Nach erfolgreichem Gebot kommt eine Rechnung der VEBEG (netto). Diese per Überweisung bezahlen, dann kommt eine gelbe Abholvollmacht und ein Certificate of Ownership. Mit diesen Unterlagen begibt man sich zum zuständigen Zollamt (in Wiesbaden nur 2km vom Lagerort entfernt). Vorher sollte man allerdings eine Internetzollanmeldung machen, damit die Abwicklung vor Ort schnell und reibungslos klappt (http://www.einfuhr.internetzollanmeldung.de/; ist etwas kompliziert, bei mir hat das örtliche Zollamt geholfen; Anfragen beantworte ich bei Bedarf gern). Dort entrichtet man auf den Netto-Kaufpreis 10% Zoll und auf die Summe hiervon 19% Einfuhrumsatzsteuer. Man kann also sagen: auf den Gebotspreis kommt noch ein Aufschlag von etwa 31% (ohne Gewähr...!!). Dafür gibt es dann einen Stempel auf der Vollmacht und eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für die spätere Zulassung.
- Damit geht man dann zum Lagerort und holt das Fahrzeug. Vorher Termin absprechen! In Wiesbaden ist der zuständige IFMS-Mitarbeiter sehr freundlich und hilfsbereit. Kurzzeitkennzeichen empfiehlt sich natürlich.
- Liegt ein Certificate of Conformity für das Fahrzeug vor, kann es ohne weitere Abnahmen pp. nur mit einfacher HU und AU in Deutschland zugelassen werden; allenfalls müssen TÜV oder andere noch die genaue Schlüsselzahl für die Emissionsklasse ermitteln, wenn diese nämlich im Certificate nicht ausdrücklich angegeben ist.
- Ja, und dann kann es hoffentlich los gehen (TÜV/AU/Zulassung sollen bei mir nächste Woche über die Bühne gehen).
Ihr seht: man muss schon etwas leiden. Der Lohn: ein XJ, absolut Stock, Sparausführung mit Kurbelfenstern (ja, das wollte ich so, der ganze bleischwere Elektrik-Schnickschnack macht mich nur nervös), stur DC-gewartet, 53.000 km, innen neuwertig, außen die üblichen Kampf- und Rostspuren.
Bei Fragen - nur zu!