Habe mit meinem 3,6er glückliche und absolut sorgenfreie 113tsd km zurückgelegt. Seither kommt immer wieder die Systemkontrollleuchte mit unterschiedlichen Fehlermeldungen, die jedoch nur im Fehlerspeicher hinterlegt sind. System zeigt beständig "Ok" an. Getauscht wurde inzwischen das Thermostat wg. Fehlermeldung, dass es in "Offenstellung" hängt. Bereits auf der Heimfahrt von der Werkstatt kam die Warnlampe erneut. Diesmal liegt es laut Fehlermeldung am Öldrucksensor. Öldruck ist aber okay. Nach Wechsel auf Winterräder und Procal-Programmierung war die SKL drei Wochen lang aus. Dann meldete sie sich erneut. Auffällig ist, dass sie sich immer dadurch ankündigt, dass das Motorgeräusch immer lauter wird und zunehmend tieffrequent brummt, bei höheren Drehzahlen regelrecht röhrt. Sobald die SKL aufleuchtet, ist der Motor schlagartig wieder leiser und läuft "wie befreit". Gasannahme und Schaltverhalten sind besser als jemals zuvor, wo alles immer irgendwie wie zugeschnürt wirkte und die Schaltbox sich stoisch um möglichst (zu) niedrige Drehzahlen bemühte. Die Schaltpunkte liegen jetzt so, wie man das eigentlich erwarten würde. Werkstatt sagt, weiter fahren, solange er sich nicht anderweitig merkwürdig benimmt. Was auch immer dafür sorgt, dass die SKL leuchtet - inzwischen ist es mir egal. Es scheint genau das richtige defekt zu sein. An die SKL habe ich mich gewöhnt. Allen, die mich darauf ansprechen, sage ich " ... Jeep hat das serienmäßig. Es zeigt an, dass der Motor noch da ist." Trotz, dass mein Motor aus dem berüchtigten 2012er Baujahr stammt und ich eigentlich seither täglich darauf warte, dass der Zylinderkopf den Geist aufgibt, halte ich den 3,6er bis jetzt für robust. Es kommt wie immer (siehe oben) darauf an, wie man mit ihm umgeht. Inzwischen sind es 115tsd und er läuft. Ich freue mich nach 9 Jahren noch immer auf jede Fahrt.
Wichtiger als die Haltbarkeit des Motors erscheint mir das Thema Rostvorsorge. Dringend zu empfehlen ist eine gründliche Konservierung des gesamten Unterbodens, Rahmens und der Achsen sowie der Hohlräume. Lasse das bei meinem zweimal jährlich nacharbeiten und lege vor und nach jedem Winter selbst entsprechend Hand an. Habe in diesem Jahr die Kotflügel abnehmen und die beginnenden Rostnester beseitigen lassen. Die geklippten Kotflügel scheuern aufs nackte Blech und es entsteht (lange unentdeckt) teilweise massiver Gammel. Eine frühe, fachmännische und äußerst gründliche Konservierung mit Seilfett und/oder M. S. und regelmäßige Nachbehandlung mit FluFi erhöhen die Freude am Jeep über viele Jahre und sind eine absolut wichtige Investition.
Die Auspuffanlage war bis auf den nahezu rostfreien Endschalldämpfer nach neun Jahren komplett vergammelt und musste in diesem Jahr ersetzt werden.
Mein Hardtop ist dicht! Lediglich die Heckscheibendichtung gibt immer wieder den Geist auf, weil die von innen auf die Heckscheibe geklebte Dichtung beim Schließen der schweren Hecktür stets auf Zug belastet wird, was sie auf Dauer übel nimmt. Zumindest meine. Aus meiner Sicht eine Fehlkonstruktion. Daher lasse ich sie nun auch nicht nochmals wechseln. Ein Lappen zum Wegwischen der (kleinen) Wasserlachen ist inzwischen auch "serienmäßig".
Ansonsten gab es bis auf normal verschleißbedingten Ersatzteilbedarf (Bremsen, Kreuzgelenke vorn) keinen Grund, dieses Auto nicht zu lieben, wenn man sich darauf einlässt (okay - vielleicht bis auf die absolut katastrophale "Heizung"). Wie immer in der Liebe lebt auch die zum Wrangler JK von der Fähigkeit, Kompromisse einzugehen und über kleine und große Unzulänglichkeiten hinweg zu sehen. Und: eine immer gut gefüllte Brieftasche kann hier wie da nicht schaden, denn der 3,6er schenkt sich gern großzügig ein, vor allem wenn er auf großen Sohlen steht. Hat man dann noch eine gute Werkstatt des Vertrauens oder ist selbst mit goldenen Schrauberhänden gesegnet, kann das durchaus was für's Leben werden.