bmdd
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... und auch diese Pumpe hat wieder auf der Rückseite zwei offene Kanäle und wird an den Motorblock angeflanscht. Ich weiß nicht, wie viele Motorblöcke Daimler für den OM651 konstruiert hat - vom Hub her sind's ja nur zwei Varianten - und ob bei der Motorausführung 925 diese Kanäle eventuell nur mit einer Blindplatte abgedeckt sind. Wenn das der Fall wäre, ist die nächste Frage, ob's vom Platz her passt. Das Zulaufrohr scheint mir ziemlich sperrig zu sein. Und das Problem der Lenkhilfepumpe ist damit noch immer nicht gelöst.
Die FCA Group existiert zwar nicht mehr als juristische Person, aber ihre logistischen Strukturen werkeln noch so einigermaßen holprig vor sich hin. Ich glaube aber nicht, dass eine Werkstatt ohne Anbindung an diese Logistik (Bestellwesen, Ticket-System etc.) eine Chance hat, diese Kühlflüssigkeits-/Hydrauliköl-Pumpenkombination zu bekommen. Dafür ist das Teil einfach zu speziell. Die wird scheinbar mittlerweile nur auf Anforderung der Zentrale in Turin irgendwo in Italien gefertigt (wahrscheinlich aus'm Stück gefeilt und dann vergoldet, wenn man sich den Preis anschaut ;-) ) und dann über zwei Zwischenlager in Italien und Deutschland an die (Chrysler/Fiat-)Werkstatt geliefert. Daimler-Benz braucht man auch nicht zu fragen. Für die ist das ein ungeliebtes Kind aus einer gescheiterten Beziehung. Selbst haben sie diese Pumpe vermutlich nie verbaut.
Aber ich kann hier ja mal meine Überlegungen für eine mögliche technische Lösung darlegen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Realisierbarkeit:
Grundgedanke ist die Trennung der Funktionalität von Kühlflüssigkeits- und Lenkhilfepumpe.
1. Kühlflüssigkeitspumpe
Die einzig geeignete Bauform läuft unter den OEM-Nr. A 651 200 0501 bzw. A 651 200 4300. (Die "651" deutet schon darauf hin, dass sie speziell für den OM651 Motor entwickelt wurde)
Hersteller sind HEPU (P1517A-TH), INA (538 0731 10), CONTITECH (WPS3027), METZGER (4007029) und PIERBURG (7.10942.09.0).
Diese Pumpe ist allseitig geschlossen und verfügt über fünf Schlauchanschlüsse. Das resultiert aus der Besonderheit, dass Thermostat und Temperatur-Sensor bereits im Pumpengehäuse verbaut sind. Man könnte nun einwenden, dass man damit wieder einen neuen 'single-point-of-failure' schafft. Stimmt schon - aber wie ich mal irgendwo gelesen hab', ist der Wechsel des Thermostaten auch eine ziemlich fummelige Angelegenheit und so hat man gleich einen neuen. Ob für die Befestigung eine Sonderkonstruktion nötig ist (die Riemenscheibe muss ja exakt fluchten mit dem Riemenlauf), weiß ich nicht. Auf jeden Fall muss die Verschlauchung angepasst werden. Vorlauf vom Thermostat zum Kühler und Zulauf vom Kühlmittelsammler (nicht Ausgleichsbehälter !) kommen auch an die Pumpe. Und der elektrische Anschluss des Temperatursensors muss vermutlich verlängert werden.
2. Lenkhilfe-Pumpe
Hier wird's etwas komplizierter. Die einzig realistische Möglichkeit ist die Umrüstung auf elektro-hydraulische Lenkhilfe. An den eigentlichen Lenkungsteilen ist dabei keine Veränderung erforderlich. Es wird nur die mechanische durch eine elektrisch angetriebene Pumpe ersetzt.
2.1. Allgemeines
Bei der Auswahl der Pumpe muss beachtet werden, ob sie den notwendigen Volumenstrom/Druck liefern und ob der Generator die zusätzliche (elektrische) Leistung bereitstellen kann. Konkrete Werte liegen mir dazu leider nicht vor. Wenn ich mir aber andererseits anschaue, dass ein Schiebedach (ich habe keins) mit 30 A abgesichert werden würde, da könnte vielleicht noch etwas Reserve da sein.
Auf jeden Fall dürfte ein Austausch (ggf. maßgerechte Neuanfertigung) der Hochdruck-Schläuche zwischen Pumpe und Arbeitszylinder erforderlich sein.
Das größte Problem könnte aber der Einbauort werden. Es geht im Motorraum des Patriot ziemlich eng zu und so eine Pumpe mit Elektromotor ist nicht gerade winzig. Man könnte in Betracht ziehen, eine Pumpe mit integriertem Vorratsbehälter zu wählen und den vorhandenen dafür zu demontieren.
2.2. "Simple" Lösung
Eine Pumpe mit Laststromkreis über Klemme 30 und 31 (Batterie Plus / Minus (Fahrzeugmasse)) gesteuert über Klemme 15 (Zündungsplus), Klemme 61 ? (Ladekontrolle; Generator läuft, also läuft Motor) und noch irgendein Signal von der OBD. Derartige Pumpen sind wohl bei einigen Opel Astra-Modellen Anfang der 00er Jahre zum Einsatz gekommen und wenn ich die gefundenen Bilder richtig deute, hatte der Grand Cherokee 3.0 CRD so um 2015 (+/- x Jahre) eine elektrische Lenkservor-Pumpe mit nur drei Steueranschlüssen. OEM Nr. wären hier 5154662AB, 5154662AC, 5154663AB, 5154663AC. Ich bin mir aber bei diesen nicht sicher, ob da nicht doch ein CAN-Bus drauf liegt.
Nachteil dieser Lösung: Die Pumpe läuft ständig mit und belastet den Generator.
2.3. "Elegante" Lösung
CAN-Bus gesteuerte Pumpe. Das hätte natürlich einen gewissen Charme: Die Lenkkraft-Unterstützung könnte wirklich geschwindigkeitsabhängig sein, also eine etwas straffere Lenkung bei rascher Fahrt. Die notwendigen Signale dürften vorhanden sein, der Patriot hat ja ABS, ESP, ASR und weiß der Kuckuck was, die alle z.B. wissen wollen, wie hoch die Geschwindigkeit gerade ist und wie schnell sich jedes Rad dreht.
Die Fragen sind nur: Auf welchem Bus (Daimler Fahrzeuge mit dem OM651 haben z.B. vier verschiedene CAN-Busse plus dem Antriebs-LIN-Bus) liegen die an, mit welcher ID werden die gesendet und wie ist der Payload des Datenpakets codiert ? Ich befürchte, dass es da (in Bezug auf die ID's und die Codierung der Werte, nicht des Signal-Spiels und Protokolls) nur begrenzt Standards (also quasi de-facto-Standards) gibt und ansonsten jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht. Jedenfalls ist mir bei verschiedenen Teilehändler-Seiten der Hinweis aufgefallen, dass zur Inbetriebnahme Spezial-Ausrüstung erforderlich wäre. Ich schlussfolgere daraus, dass diese Art von Pumpen computer-technisch auf das jeweilige Motorsteuergerät parametrisiert werden kann.
Hier wäre also jemand erforderlich, der sich verdammt gut mit dem CAN-Bus auskennt, über das notwendige Equipment verfügt und vor allem Zugriff auf entsprechende Dokumentationen hat. Und handwerklich geschickt genug ist, die entsprechende Verkabelung vorzunehmen (Ein Daten-Bus ist keine Klingelleitung).
Ein mich so richtig überzeugendes Ergebnis hat meine Teilesuche nach einer CAN-Bus Pumpe nicht erbracht. Daher auch keine OEM-Nr., aber für Interessierte zwei links dazu:
https://e30-talk.com/topic/206166-elektrische-lenkung-im-e30-v8
https://mhhauto.com/Thread-Mercedes-CAN-bus-message-database-and-ID-list
Bei einer herstellergebundenen Werkstatt blitzt man mit diesen Vorschlägen natürlich ab. Ohne offizielle Reparatur-Vorgabe geht da gar nichts.
Vielleicht nimmt's ja mal jemand in Angriff. In Deutschland waren lt. KBA-Statistik zu Beginn diesen Jahres reichlich 2000 Compass/Patriot mit OM651 Motor (haben dieselbe TSN) zugelassen. Davon dürften höchstens ein zehntel Patriots sein. Aber einige davon werden schon mal eine neue Wasserpumpe brauchen in den nächsten Jahren. ;-)
Die FCA Group existiert zwar nicht mehr als juristische Person, aber ihre logistischen Strukturen werkeln noch so einigermaßen holprig vor sich hin. Ich glaube aber nicht, dass eine Werkstatt ohne Anbindung an diese Logistik (Bestellwesen, Ticket-System etc.) eine Chance hat, diese Kühlflüssigkeits-/Hydrauliköl-Pumpenkombination zu bekommen. Dafür ist das Teil einfach zu speziell. Die wird scheinbar mittlerweile nur auf Anforderung der Zentrale in Turin irgendwo in Italien gefertigt (wahrscheinlich aus'm Stück gefeilt und dann vergoldet, wenn man sich den Preis anschaut ;-) ) und dann über zwei Zwischenlager in Italien und Deutschland an die (Chrysler/Fiat-)Werkstatt geliefert. Daimler-Benz braucht man auch nicht zu fragen. Für die ist das ein ungeliebtes Kind aus einer gescheiterten Beziehung. Selbst haben sie diese Pumpe vermutlich nie verbaut.
Aber ich kann hier ja mal meine Überlegungen für eine mögliche technische Lösung darlegen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Realisierbarkeit:
Grundgedanke ist die Trennung der Funktionalität von Kühlflüssigkeits- und Lenkhilfepumpe.
1. Kühlflüssigkeitspumpe
Die einzig geeignete Bauform läuft unter den OEM-Nr. A 651 200 0501 bzw. A 651 200 4300. (Die "651" deutet schon darauf hin, dass sie speziell für den OM651 Motor entwickelt wurde)
Hersteller sind HEPU (P1517A-TH), INA (538 0731 10), CONTITECH (WPS3027), METZGER (4007029) und PIERBURG (7.10942.09.0).
Diese Pumpe ist allseitig geschlossen und verfügt über fünf Schlauchanschlüsse. Das resultiert aus der Besonderheit, dass Thermostat und Temperatur-Sensor bereits im Pumpengehäuse verbaut sind. Man könnte nun einwenden, dass man damit wieder einen neuen 'single-point-of-failure' schafft. Stimmt schon - aber wie ich mal irgendwo gelesen hab', ist der Wechsel des Thermostaten auch eine ziemlich fummelige Angelegenheit und so hat man gleich einen neuen. Ob für die Befestigung eine Sonderkonstruktion nötig ist (die Riemenscheibe muss ja exakt fluchten mit dem Riemenlauf), weiß ich nicht. Auf jeden Fall muss die Verschlauchung angepasst werden. Vorlauf vom Thermostat zum Kühler und Zulauf vom Kühlmittelsammler (nicht Ausgleichsbehälter !) kommen auch an die Pumpe. Und der elektrische Anschluss des Temperatursensors muss vermutlich verlängert werden.
2. Lenkhilfe-Pumpe
Hier wird's etwas komplizierter. Die einzig realistische Möglichkeit ist die Umrüstung auf elektro-hydraulische Lenkhilfe. An den eigentlichen Lenkungsteilen ist dabei keine Veränderung erforderlich. Es wird nur die mechanische durch eine elektrisch angetriebene Pumpe ersetzt.
2.1. Allgemeines
Bei der Auswahl der Pumpe muss beachtet werden, ob sie den notwendigen Volumenstrom/Druck liefern und ob der Generator die zusätzliche (elektrische) Leistung bereitstellen kann. Konkrete Werte liegen mir dazu leider nicht vor. Wenn ich mir aber andererseits anschaue, dass ein Schiebedach (ich habe keins) mit 30 A abgesichert werden würde, da könnte vielleicht noch etwas Reserve da sein.
Auf jeden Fall dürfte ein Austausch (ggf. maßgerechte Neuanfertigung) der Hochdruck-Schläuche zwischen Pumpe und Arbeitszylinder erforderlich sein.
Das größte Problem könnte aber der Einbauort werden. Es geht im Motorraum des Patriot ziemlich eng zu und so eine Pumpe mit Elektromotor ist nicht gerade winzig. Man könnte in Betracht ziehen, eine Pumpe mit integriertem Vorratsbehälter zu wählen und den vorhandenen dafür zu demontieren.
2.2. "Simple" Lösung
Eine Pumpe mit Laststromkreis über Klemme 30 und 31 (Batterie Plus / Minus (Fahrzeugmasse)) gesteuert über Klemme 15 (Zündungsplus), Klemme 61 ? (Ladekontrolle; Generator läuft, also läuft Motor) und noch irgendein Signal von der OBD. Derartige Pumpen sind wohl bei einigen Opel Astra-Modellen Anfang der 00er Jahre zum Einsatz gekommen und wenn ich die gefundenen Bilder richtig deute, hatte der Grand Cherokee 3.0 CRD so um 2015 (+/- x Jahre) eine elektrische Lenkservor-Pumpe mit nur drei Steueranschlüssen. OEM Nr. wären hier 5154662AB, 5154662AC, 5154663AB, 5154663AC. Ich bin mir aber bei diesen nicht sicher, ob da nicht doch ein CAN-Bus drauf liegt.
Nachteil dieser Lösung: Die Pumpe läuft ständig mit und belastet den Generator.
2.3. "Elegante" Lösung
CAN-Bus gesteuerte Pumpe. Das hätte natürlich einen gewissen Charme: Die Lenkkraft-Unterstützung könnte wirklich geschwindigkeitsabhängig sein, also eine etwas straffere Lenkung bei rascher Fahrt. Die notwendigen Signale dürften vorhanden sein, der Patriot hat ja ABS, ESP, ASR und weiß der Kuckuck was, die alle z.B. wissen wollen, wie hoch die Geschwindigkeit gerade ist und wie schnell sich jedes Rad dreht.
Die Fragen sind nur: Auf welchem Bus (Daimler Fahrzeuge mit dem OM651 haben z.B. vier verschiedene CAN-Busse plus dem Antriebs-LIN-Bus) liegen die an, mit welcher ID werden die gesendet und wie ist der Payload des Datenpakets codiert ? Ich befürchte, dass es da (in Bezug auf die ID's und die Codierung der Werte, nicht des Signal-Spiels und Protokolls) nur begrenzt Standards (also quasi de-facto-Standards) gibt und ansonsten jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht. Jedenfalls ist mir bei verschiedenen Teilehändler-Seiten der Hinweis aufgefallen, dass zur Inbetriebnahme Spezial-Ausrüstung erforderlich wäre. Ich schlussfolgere daraus, dass diese Art von Pumpen computer-technisch auf das jeweilige Motorsteuergerät parametrisiert werden kann.
Hier wäre also jemand erforderlich, der sich verdammt gut mit dem CAN-Bus auskennt, über das notwendige Equipment verfügt und vor allem Zugriff auf entsprechende Dokumentationen hat. Und handwerklich geschickt genug ist, die entsprechende Verkabelung vorzunehmen (Ein Daten-Bus ist keine Klingelleitung).
Ein mich so richtig überzeugendes Ergebnis hat meine Teilesuche nach einer CAN-Bus Pumpe nicht erbracht. Daher auch keine OEM-Nr., aber für Interessierte zwei links dazu:
https://e30-talk.com/topic/206166-elektrische-lenkung-im-e30-v8
https://mhhauto.com/Thread-Mercedes-CAN-bus-message-database-and-ID-list
Bei einer herstellergebundenen Werkstatt blitzt man mit diesen Vorschlägen natürlich ab. Ohne offizielle Reparatur-Vorgabe geht da gar nichts.
Vielleicht nimmt's ja mal jemand in Angriff. In Deutschland waren lt. KBA-Statistik zu Beginn diesen Jahres reichlich 2000 Compass/Patriot mit OM651 Motor (haben dieselbe TSN) zugelassen. Davon dürften höchstens ein zehntel Patriots sein. Aber einige davon werden schon mal eine neue Wasserpumpe brauchen in den nächsten Jahren. ;-)