Jetzt waren die letzte Woche einmal die "Kleinigkeiten" dran.
Fangen wir mit dem Wischwasseranlage an. Vorne kam aus den Düsen kaum mehr Wasser auf die Scheibe. Irgendwie war da kein Druck mehr vorhanden. Zudem war die Kontrolllampe für "Wischwasser leer" dauerhaft an, obwohl Wischwasser im Tank war. Also mal wieder Radhausschale rausruppen... Der Einfachheit halber nehme ich dafür seit geraumer Zeit einfach das Rad runter. Irgendwie macht es das für mich deutlich einfacher.
Der Fehler für den Sensor war schnell gefunden: Ich Depp hatte den Sensor bei der Aktion "ich bau mal eben den Schnorchel ein" falsch herum eingebaut. So war er halt dauerhaft an. Also gedreht und weiter geht's mit den vorderen Düsen.
Kontrolliert, ob die Pumpe vorne tut. Jap. Testweise Schlauch für vorne auf die Pumpe für hinten umgesteckt. Selbiges Problem. Schlauch verstopft? Kurz die Pumpen ausgebebaut... Da war vor den Ansaugsieben der Pumpen ein schwarzer, algiger Schleim. Da konnte also nichts durchkommen. Mehrfach die hartnäckigen Algen mit Bremsenreiniger und Wasser ausgespült. Zack - vorne sprüht wieder super gut.
Hinten hatte ich eigentlich gar kein Problem. Testen, ob noch Wasser hinten raus kommt... Nö! Warum das zum Henker? Das ging doch letztens noch...
Also auch hier mal den Schlauch von hinterer Pumpe auf vordere Pumpe getauscht. Auch nix. In die Leitung gepustet; auch mit Druckluft aus der Dose. Nee, nur ein paar Blubbelbläschen am Heck.
Schlauch verstopft? Drin rumgepopelt... Nichts! Dann die Heckverkleidung demontiert und mal hinter die Kulisse geschaut. Da ist eine Schlauchverbindung... Ein blauer Pompömpel mitten im Schlauch?
Rückschlagventil!
Ventil herausgezogen und mit der Druckluft und dem letzten Rest aufgeschäumtem Wischwasser eine Dusche bekommen.
Also das Ventil auch gereinigt und wieder eingebaut. Bei der Düse am hinteren Wischerarm habe ich keine Position für die flächige Benetzung der Scheibe gefunden.
Da die Heckklappenverkleidung schon einmal ab war... Heckschloss ausgebaut, weil es nicht mehr richtig öffnen wollte und die Lampe im Kofferraum bei mir auch noch nie geleuchtet hat, wenn die Klappe auf war. Den "Microschalter" im Schloss ausgebaut und getestet.
Der ist top. Lampe im Kofferraum kurz mal herausgezogen...
Der Kontakt war nicht mehr zu retten. Also erstmal etwas sauber gemacht und freigelegt. Auch mit einem Industrielötkolben kam man nicht zum Verzinnen. Erst anschleifen und behandeln mit Lötwasser brachte den gewünschten Erfolg.
Mal eben waren hier wieder 3-4h weg...
Das Schloss konnte eine Nacht in Petroleum baden und sein verharztes Fett abwerfen. Jetzt schnappt der Schnapper auch wieder auf. Mit Superlube geschmiert, eingebaut und eingestellt, geht die Heckklappe jetzt fast von Zauberhand auf.
Da ich
hier von einer schwergängigen bzw. aufallenden Servolenkeung schrieb, habe ich dann als nächstes die Servopumpe ausgebaut und gereinigt. Das Öl hatte es bitter nötig gewechselt zu werden.
Zerlegt habe ich nur das Ventil in der Pumpe. Den Rest habe ich aus der Pumpe mittels Bremsenreiniger rausgepült. Die Schläuche habe ich im Stand mit der Lenkung leer gedrückt (Reifen entlasten!). Aufgefüllt wurde es mit Dexron III. Hab ich hier aus dem Forum herausgelesen. Mineralisches, grünes Servoöl von Febi, hielt ich für falsch. Gibt auch noch Anmerkungen zu ATF +4 und Mopar Steering Fluid...
Mit dem neuen Öl läuft die Lenkung ruhiger und etwas weicher. Beim Zerlegen an der Pumpe aufpassen, dass man das Rad aus Hartkunststoff nicht beschädigt. Es ist ähnlich spröde, wie Bakelit. Bei der Befüllung mit neuem Öl ebenfalls nur aufgebockt und ohne laufenden Motor vorentlüften. Der Rest entlüftet sich bei laufendem Motor. Entlüftet man gleich mit laufendem Motor, kann es zu Schäden an der Pumpe oder dem Lenkgetriebe kommen.
Für die HU/AU am Mittwoch musste die AHK-Dose wieder montiert werden. Also quick & dirty mit einer Schlauchschelle befestigt. Langfristig ist eine klappbare Dose, wie es bei modernen Fahrzeugen Standard ist, geplant.
Natürlich wurde die AHK-Dose dann auch gleich von Dreck befreit und geschmiert. Der Test an einem Anhänger verlief positiv. Bis ich die NSL am Jeep prüfen wollte. An der linken NSL kamen nur 5,7V an. An der rechten gar nichts mehr. Also die Dose aufgeschraubt (3 von 3 Schrauben hatten keine Lust sich zu lösen).
Also hier den Dreck auch rausgekratzt und alles gereinigt... Die AHK-Dose hat einen mechanischen Kontakt für die Abschaltung des NSL am Jeep (Blendwirkung am Anhänger). Dieser Kontakt wird geöffnet, wenn ein Stecker eingesteckt wird. Durch den Dreck war der Widerstand so groß, das eben nur 5,7V an der NSL ankam. Jetzt funktionieren wieder beide.
Der linke NSW funktionierte beim Lichttest auch nicht. Kontaktkorrosion und Leuchtmittel am Sockel durchgerostet. Eigentlich gar nicht der Worte wert...
Hier noch ein Bild von den Leuchtmitteln, falls jemand danach mal sucht. Der Sockeltyp heißt einfach 3157 und ist vorne im Blinker (2x rechts, 2x links) und in den Rückleuchten (4x links, 4x rechts) verbaut. In eine Richtung eingesteckt haben diese 27W, in die andere 7W. Mit Slave-Kontakt (Rück-/ Bremslicht) werden dann auch beide bestromt.
Mir fiel dann spontan ein, die LWR zu testen. Ist ja auch vorgeschrieben... Hätte ich es einfach mal sein gelassen.
Natürlich defekt. War mit zu rechnen, weil ich diese schon einmal geflutet und danach wieder gangbar gemacht hatte. Also musste jetzt eine dauerhafte Lösung her. Damals, beim gangbar machen, fiel mir schon auf, dass diese eine "genormte" Aufnahme hatten.
Also etwas gegoogelt
und den Fred vom nordXJ gefunden. Dann im Keller gesucht und gefunden: LWR Motoren vom Ford Sierra, Scorpio und Focus/Mondeo. Letztere passten vom Format nicht und waren auch zugeschweißt. Die LWR Motoren vom Sierra haben eine andere Auswertetechnik (Hallggeber) und funktionierten auch nicht (passender Stecker vom Jeep war dran).
Die vom Scoprio/Escort passten perfekt in die Halterungen vom Jeep und die Regelelektronik war in beiden Systemen gleich. Also an den Umbau gemacht.
LWR-Motoren vom Scorpio zerlegt und das große Ritzel mit Stößelstange ausgebaut. Selbiges beim XJ LWR-Motor und dann die alte Stößelstange mit Ritzel in das Ford Scorpio Gehäuse geschraubt. Plus, Signal und Minus am neuen Gehäuse eruiert und gestestet. Läuft!
Also fix am Auto die Kabel abgeschnitten und die AMP-Stecker mit Junior Timer Kontakten verbaut (hatte ich zufällig noch da). Passt alles und sieht aus wie original. Die Gehäuse sind um einiges dichter und massiver, als die von den originalen XJ LWR-Motoren. Am Bullenei beim Facelift passt es auch gerade so.
Jetzt muss ich nur noch das Licht einstellen lassen...
Mit diesem Bild verabschiede ich mich dann mal vom Indianer-Kuriositäten-Kabinett: