Autogasanlage Jeep Commander

[Scheckow]

Hallo Foris,
Bin ganz neu hier und habe mal eine Frage, na ja, deshalb bin ich ja auch im Forum.
Seit zwei Wochen bin ich stolzer Besitzer eines Jeep Commanders, 4,7 L, mit 8 Zylindern. Bj 2009. Ein Knallerauto, wirklich prima
Vorher hatte ich einen Ford Explorer.
Ich bin nicht so der Dieselfan.
Nun möchte ich mir eine Autogasanlage einbauen lassen im Raum Köln. Wichtig für mich sind Erfahrungswerte von Euch, ob jemand schon mit einer Anlage fährt und ob jemand gute oder schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Aus dem Internet habe ich Gutes von Henrik Mager in Gymnich und Autogas Rheinland in Kerpen gehört. Ich war auch schon bei Autogas Rheinland. Der Mann hat mir ganz gut gefallen. Allerdigs sagte er mir, dass man beim Commander nur noch maximal 90 L Tanks einbauen darf, weil der 105 L Tank bei extremen Geländefahrten eventuell beschädigt werden könnte, stimmt das? Habt ihr davon schon mal was gehört? Es gäbe kein TÜV mehr für den 105er.
Über ein paar Antworten mit Erfahrungswerten würde ich mich freuen. Ich glaube aber fast, die meisten fahren einen Diesel, habe nämlich über LPG-Anlagen nichts gefunden.
Liebe Grüße
Scheckow aus Köln

 

[immortaljeep]

das hängt sicher vom konkretn TÜV-Prüfer ab.

Eine andere Frage: Ist denn der 4.7er überhaupt gasfest? Ich frag´nur mal so wegen der bei diesem Motor nicht gehärteten Ventilsitzen

 

[Muddriver]

Der 2009 er sollte eigentlich ein Flexfuel sein, also Ethanol tauglich, dann ist Gas auch kein Problem

 

[steffenb]

4.7 l mit 303 PS sollten lt. Jeephändler Gasfest sein die alten 4.7 mit 231 PS mit Flexfull eher nicht. habe gleiches Fahrzeug seit 6 Monaten mit einer Prins VSI 105 L Reserveradtank ausrüsten lassen (Jeephändler) funktioniert gut. Ein etwas kleiner Tank ist fürs Gelände vielleicht besser ein Unterfahrschutz geht mit dem 105 nicht mehr zu montieren.

 

[immortaljeep]

was meinst du mit "gleiches" Fahrzeug, 231 oder 303 PS?

 

[Muddriver]

Ein Flexfuel ist immer Gasfest - der hat gehärte Ventilsitze und Ventile - sonst verträgt er kein Ethanol. Wenn ein guter Umrüster den normalen 4.7 er umbaut und mit Valvecare ausstattet, hält er auch. Mein Umrüster jedenfalls hat schon viele 4.7 er umgebaut und noch keiner ist mit Motorschaden zurückgekommen.

 

[MadMax63]

Ich bin nicht der Meinung, daß man gasfeste Motoren und E85 geeignete Motoren über einen Kamm scheren kann.
Früher war einmal Schwefel vorhandener Bestandteil um notwendige Schmiereigenschaften bereit zu stellen - seit die Kraftstoffe aber schwefelfrei oder zumindest schwefelarm sind werden diese Eigenschaften durch andere Additive oder geeignete Motorkonstruktionen sowieso gesichert.
Meines Wissens ist deshalb nur eine Kennfeldanpassung (overfueling) bei E85 Betrieb gegenüber Superbetrieb notwendig und keine veränderten Ventile.
Das Problem bei Gasbetrieb wiederum ist der fehlende Kühleffekt durch Verdampfung von flüssigen Kraftstoffkomponenten und somit heißere Verbrennung und Abgase, wodurch besonders wärmefeste Materialien erforderlich werden (wie z.B. die Ventile).

Gruß,
M.

 

[Muddriver]

Das Gas heisser verbrennen soll , ist ein immer wieder gechriebenes Gerücht - es verbrennt nicht heiser, sondern langsamer, deshalb sind auch die Auslassventile mehr gefährdet. Ethanol hat änhliche Verbrennungseigenschaften. Die Oktanzahl ist auch in etwa die gleiche.. Den Schmiereffekt erzeugen die Additive durch eine leichte Russbildung, die sich auf die Auslassventile und Sitze legt und dadurch einen gewissen Schutz erzeugt. Den gleichen Effekt erzielen auch die Gasadditive wie Valvecare, wenn sie Zielgenau in jeden Ansaugkanal dosiert werden. Von einer einfachen zudosierung hinter der Drosselklappe wie z. B. beim alten Flashlubesystem halt ich persönlich nicht so viel.

Für die Motoren wesentlich gefährlicher ist die oft fehlerhafte Einstellung der Gasanlagen - oft sind sie oben raus zu mager eingestellt, da man ja sparen will. Dann wird die Verbrennung logischerweise tatsächlich heisser und schädigt die Ventile - gilt im gleichen Maße natürlich auch für Benzin. Das overfueling erfüllt ebenfalls den gleichen Zweck - ein abmagern zu verhindern.

 

[dieterh]

Hi,

nur so ne Idee: Wenn Du die hinteren Notsitze nicht benötigst, nimm sie doch raus. Dann hast Du jede Menge Platz für einen sehr großen (flachen) Gastank, der dann keinerlei Stauraum fristt. Beschädigt werden kann der im Innenraum auch nicht.

Gruß,

Dieter

 

[Scheckow]

Hallo Leute
vielen Dank an alle für die vielen Antworten. Ich werde mir wohl demnächst eine Prins VSi-Anlage einbauen lassen, möchte mich aber auch noch weiter im Netz erkundigen. Habe übrigens den 303 PS Commander, der hat auch noch Werksgarantie, die beim Einbau der LPG-Anlage wohl verfällt. Aber auch da muss ich mich noch kundig machen. Vielleicht gehe ich mal hier zum Jeep-Händler in Köln-Marsdorf und frage, ob der auch Anlagen einbaut.
Die letzte Sitzreihe möchte ich lieber belassen und den Tank gerne da haben, wo das Ersatzrad sitzt.
Liebe Grüße
Scheckow

 

[immortaljeep]

wie kommst du darauf, dass die Werksgarantie (pauschal) erlischt? Das mag auf kausal auf die Gasanlage zurückzuführenden Schäden am Antrieb (Motor, Getriebe etc) zutreffen, aber nicht z.B. auf durchgescheuerte Sitze, korridierte Felgen etc.