knoeterbacke
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- Grand Cherokee WJ / 4.0l / RHD / BJ 08.2003 / 245tkm
Liebe Jeep Freunde!
Ich bin neu im Forum, stolzer Besitzer eines Grand Cherokee WJ 4.0l mit dem ich seit 9 Monaten und 25tkm in Australien unterwegs bin und möchte meinen Forums-Einstand mit einem Beitrag zum Wechsel des Kurbelwellensensors feiern.
Bereits vor einigen Monaten hatte ich den Fehler P0320 beim Auslesen über den (absolut genialen!) Trick mit 3xZündung ein/ausschalten ausgelesen. Vergangene Woche ging mein Jeep im Standgas bei warmen Motor unvermittelt aus, nachdem er einige Sekunden auf rund 600 Umdrehungen lief. Beim Fehlerauslesen war wieder der Code P0320 hinterlegt (den alten hatte ich in Zwischenzeit gelöscht). Glücklicherweise habe ich durch meinen aktuellen Job (6 Wochen Arbeit als Treckerfahrer auf einer Farm im Süd-Osten Australiens) Zugriff auf eine gut sortierte Werkstatt inklusive Hebebühne und einer großen Auswahl an metrischem (und Zoll-) Werkzeug.
Ich wurde hier im Forum fündig, WO ich den Sensor suchen sollte und stellte erleichtert fest, dass er trotz meiner Rechtslenker-Variante an der gleichen Stelle sitzt wie bei euch in Europa. Da ich den Sensor nicht vorschnell auf Verdacht tauschen wollte, baute ich zuerst den Alten aus, um den Kabellauf auf Beschädigungen zu überprüfen und die Steckerkontakte zu reinigen. Der Fehler blieb jedoch, die Karre verreckte im Leerlauf (ohne Stottern/Verschlucken oder ähnliches, sondern so abrupt als ob man die Zündung ausschaltet).
Den neuen Sensor habe ich glücklicherweise kurzfristig in einer für australische Verhältnisse nahegelegenen Stadt gekriegt (100km ein Weg), sodass dem Sensortausch nichts weiter im Weg stand. Ich denke es ist auch ohne Bühne/Wagenheber machbar, aber war so auf jeden Fall angenehmer zu machen.
Die nötigen Schritte um den Sensor zu wechseln hier in Stichworten aufgelistet (die Verkleidungsdemontageschritte am Anfang sollten bei einem Linkslenker entfallen?):
*Sitz in hintere Endposition fahren
*Batterie abklemmen
*Plastikabdeckung im Einstieg entfernen
*Plastikkniestück entfernen (3 Schrauben, 1 Plastikclip)
*seitliche Abdeckung des Handschuhfachs entfernen
*Handschuhfach aushängen (2 Anschlaggummis abziehen, danach lässt es sich 90° weiter aufklappen als gewohnt und aushängen)
*Verkleidungselement rechts neben dem Handschuhfach entfernen
*Teppich Richtung Fahrzeugmitte zurückklappen
*90° Stück der Gebläseführung beginnend hinterm Zigarettenanzünder abziehen (ist nur ineinander gesteckt)
*Muttern der beiden Metallabdeckungen der Kabeldurchführungen Richtung Motorraum lösen (jeweils 2 Stück)
*Metallabdeckungen samt anliegendem Abdichtgummi entlang der Leitungen Richtung Zigarettenanzünder schieben
*M11 Nuss mit Gelenk und Verlängerung durch das hintere Loch Richtung Motorblockrückseite einführen
*durch das vordere Loch mit einer Taschenlampe per Sichtkontrolle ein korrektes Aufsetzen der Nuss auf die sensorhaltende Schraube sicherstellen
*Schraube lösen und entfernen (ich habe in meine 11er Nuss ein kleines Stückchen Panzerklebeband gelegt, sodass die gelöste Schraube beim Zurückziehen der Nuss nicht herausfallen konnte)
*die Schraube in der Nuss samt Verlängerung kann an Ort und Stelle bleiben, das erspart ein "wieder-in-die-richtige-Position-Gefummel"
*Sensor mit vorsichtigen Drehbewegungen nach oben hin hinausziehen (NICHT an den drei vergossenen Kabeln ziehen, stattdessen lieber mit einem langen Schlitz-Schraubenzieher vom Innenraum unter die Haltelasche gehen und etwas hoch hebeln)
*das Kabel des Sensors verläuft auf der Rückseite des Motors rüber zur anderen Seite. Der Stecker des Sensors liegt also links am Motorblock (wenn ihr vor dem Auto steht und drauf guckt).
*Stecker abziehen und alten Sensor entnehmen
*ich hab um meinen neuen Sensor ein Stück alten Stoff gewickelt und mit einem Kabelbinder handfest gezurrt, sodass der Sensor auf dem fummeligen Weg zu seinem Arbeitsplatz nicht dreckig werden kann
*den neuen Sensor in Position bringen (Stoff ggfs. entfernen) und ins Loch einführen. Leichte Drehbewegungen helfen hier wieder weiter.
*Schraube vom Innenraum mit viel Fingerspitzengefühl ansetzen und nach einigen händischen Umdrehungen der Verlängerung könnt ihr die Ratsche ansetzen (um sicher zu gehen, dass die Schraube nicht schräg angesetzt ist...)
*Sensorstecker verbinden
*Zündung mit abgeklemmter Batterie einschalten löscht den alten Fehler P0320
*anschließend die Demontageschritte des Anfangs rückwärts ausführen (ich hab die ganze Verkleidung erst nach der ersten Probefahrt wieder angebaut...)
*freuen, dass kein P0320 fehler mehr erscheint!
Die kniffligste Stelle ist vermutlich das Finden der richtigen Position/Winkel von Nuss samt Verlängerung. Da der Schraubenkopf nicht exakt in Flucht zu den Zugangslöchern sitzt, unbedingt ein Gelenk vor die Nuss stecken. Ich hab das Gelenk wiederum mit einer Umdrehung Panzerklebeband versehen, damit es nicht zu "schlackerig" auf der Verlängerung sitzt...
Bei Rückfragen zu irgendeinem der Arbeitsschritte, einfach drauf los fragen - noch sind meine Erinnerungen frisch Bei Anmerkungen / Korrekturen / Hinweise zu diesem Beitrag oder grundlegenden Grünschnabelfehlern (Signatur o. Ä.) bitte einfach in die Tasten hauen.
Abschließend bleibt nur noch de Frage: WARUM zur Hölle gab es den Trick mit dem Fehlerauslesen über die Zündung weder bei meinem Polo 6N, noch bei meinem 9N2 und erst recht nicht bei meinem Opel Vectra B "damals" in Deutschland. Grade der Vectra hätte das dringend nötig gehabt
Ich bin neu im Forum, stolzer Besitzer eines Grand Cherokee WJ 4.0l mit dem ich seit 9 Monaten und 25tkm in Australien unterwegs bin und möchte meinen Forums-Einstand mit einem Beitrag zum Wechsel des Kurbelwellensensors feiern.
Bereits vor einigen Monaten hatte ich den Fehler P0320 beim Auslesen über den (absolut genialen!) Trick mit 3xZündung ein/ausschalten ausgelesen. Vergangene Woche ging mein Jeep im Standgas bei warmen Motor unvermittelt aus, nachdem er einige Sekunden auf rund 600 Umdrehungen lief. Beim Fehlerauslesen war wieder der Code P0320 hinterlegt (den alten hatte ich in Zwischenzeit gelöscht). Glücklicherweise habe ich durch meinen aktuellen Job (6 Wochen Arbeit als Treckerfahrer auf einer Farm im Süd-Osten Australiens) Zugriff auf eine gut sortierte Werkstatt inklusive Hebebühne und einer großen Auswahl an metrischem (und Zoll-) Werkzeug.
Ich wurde hier im Forum fündig, WO ich den Sensor suchen sollte und stellte erleichtert fest, dass er trotz meiner Rechtslenker-Variante an der gleichen Stelle sitzt wie bei euch in Europa. Da ich den Sensor nicht vorschnell auf Verdacht tauschen wollte, baute ich zuerst den Alten aus, um den Kabellauf auf Beschädigungen zu überprüfen und die Steckerkontakte zu reinigen. Der Fehler blieb jedoch, die Karre verreckte im Leerlauf (ohne Stottern/Verschlucken oder ähnliches, sondern so abrupt als ob man die Zündung ausschaltet).
Den neuen Sensor habe ich glücklicherweise kurzfristig in einer für australische Verhältnisse nahegelegenen Stadt gekriegt (100km ein Weg), sodass dem Sensortausch nichts weiter im Weg stand. Ich denke es ist auch ohne Bühne/Wagenheber machbar, aber war so auf jeden Fall angenehmer zu machen.
Die nötigen Schritte um den Sensor zu wechseln hier in Stichworten aufgelistet (die Verkleidungsdemontageschritte am Anfang sollten bei einem Linkslenker entfallen?):
*Sitz in hintere Endposition fahren
*Batterie abklemmen
*Plastikabdeckung im Einstieg entfernen
*Plastikkniestück entfernen (3 Schrauben, 1 Plastikclip)
*seitliche Abdeckung des Handschuhfachs entfernen
*Handschuhfach aushängen (2 Anschlaggummis abziehen, danach lässt es sich 90° weiter aufklappen als gewohnt und aushängen)
*Verkleidungselement rechts neben dem Handschuhfach entfernen
*Teppich Richtung Fahrzeugmitte zurückklappen
*90° Stück der Gebläseführung beginnend hinterm Zigarettenanzünder abziehen (ist nur ineinander gesteckt)
*Muttern der beiden Metallabdeckungen der Kabeldurchführungen Richtung Motorraum lösen (jeweils 2 Stück)
*Metallabdeckungen samt anliegendem Abdichtgummi entlang der Leitungen Richtung Zigarettenanzünder schieben
*M11 Nuss mit Gelenk und Verlängerung durch das hintere Loch Richtung Motorblockrückseite einführen
*durch das vordere Loch mit einer Taschenlampe per Sichtkontrolle ein korrektes Aufsetzen der Nuss auf die sensorhaltende Schraube sicherstellen
*Schraube lösen und entfernen (ich habe in meine 11er Nuss ein kleines Stückchen Panzerklebeband gelegt, sodass die gelöste Schraube beim Zurückziehen der Nuss nicht herausfallen konnte)
*die Schraube in der Nuss samt Verlängerung kann an Ort und Stelle bleiben, das erspart ein "wieder-in-die-richtige-Position-Gefummel"
*Sensor mit vorsichtigen Drehbewegungen nach oben hin hinausziehen (NICHT an den drei vergossenen Kabeln ziehen, stattdessen lieber mit einem langen Schlitz-Schraubenzieher vom Innenraum unter die Haltelasche gehen und etwas hoch hebeln)
*das Kabel des Sensors verläuft auf der Rückseite des Motors rüber zur anderen Seite. Der Stecker des Sensors liegt also links am Motorblock (wenn ihr vor dem Auto steht und drauf guckt).
*Stecker abziehen und alten Sensor entnehmen
*ich hab um meinen neuen Sensor ein Stück alten Stoff gewickelt und mit einem Kabelbinder handfest gezurrt, sodass der Sensor auf dem fummeligen Weg zu seinem Arbeitsplatz nicht dreckig werden kann
*den neuen Sensor in Position bringen (Stoff ggfs. entfernen) und ins Loch einführen. Leichte Drehbewegungen helfen hier wieder weiter.
*Schraube vom Innenraum mit viel Fingerspitzengefühl ansetzen und nach einigen händischen Umdrehungen der Verlängerung könnt ihr die Ratsche ansetzen (um sicher zu gehen, dass die Schraube nicht schräg angesetzt ist...)
*Sensorstecker verbinden
*Zündung mit abgeklemmter Batterie einschalten löscht den alten Fehler P0320
*anschließend die Demontageschritte des Anfangs rückwärts ausführen (ich hab die ganze Verkleidung erst nach der ersten Probefahrt wieder angebaut...)
*freuen, dass kein P0320 fehler mehr erscheint!
Die kniffligste Stelle ist vermutlich das Finden der richtigen Position/Winkel von Nuss samt Verlängerung. Da der Schraubenkopf nicht exakt in Flucht zu den Zugangslöchern sitzt, unbedingt ein Gelenk vor die Nuss stecken. Ich hab das Gelenk wiederum mit einer Umdrehung Panzerklebeband versehen, damit es nicht zu "schlackerig" auf der Verlängerung sitzt...
Bei Rückfragen zu irgendeinem der Arbeitsschritte, einfach drauf los fragen - noch sind meine Erinnerungen frisch Bei Anmerkungen / Korrekturen / Hinweise zu diesem Beitrag oder grundlegenden Grünschnabelfehlern (Signatur o. Ä.) bitte einfach in die Tasten hauen.
Abschließend bleibt nur noch de Frage: WARUM zur Hölle gab es den Trick mit dem Fehlerauslesen über die Zündung weder bei meinem Polo 6N, noch bei meinem 9N2 und erst recht nicht bei meinem Opel Vectra B "damals" in Deutschland. Grade der Vectra hätte das dringend nötig gehabt
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