Achskonstruktion bei Anhänger

Diskutiere Achskonstruktion bei Anhänger im Technik allgemein Forum im Bereich Jeep Modelle & Technik; Moin Kollegen, ich bin grad dabei einen älteren Anhänger zu überholen und hab ein paar Fragen zur Achskonstruktion - vielleicht kann mir von euch...
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momi

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Moin Kollegen,

ich bin grad dabei einen älteren Anhänger zu überholen und hab ein paar Fragen zur Achskonstruktion - vielleicht kann mir von euch jemand ja ein paar Tips geben:

Der Anhänger ist ungebremst.

Also konstruiert ist das ganze wie in der folgenden Skizze gezeigt (links oben):


Die Achse besteht aus zwei quer eingebauten Blattfedern, wobei die obere ca. 2/3 der Stärke der unteren hat. Die Federn sind mit Bügeln am Rahmen festgespannt und in der Mitte mit einem Loch zum zentieren angebolzt. Am linken und rechten Ende der Federn sind jeweils 3 Bohrlöcher, durch diese werden die Radnaben samt Achstummeln einfach an die Federn gebolzt.

Wenn die Federn nur lose aufeinanderliegen, ergibt sich ein Bild wie rechts oben in der Skizze - d.h. die Bohrlöcher fluchten nicht, es sei denn man würde die Federn vorspannen.

Was mich nun etwas stutzig macht ist, dass bevor ich das Ding zerlegt habe, die Teile wie in Variante A (links unten) zusammengebaut waren:
- Die 3 Bolzen für die Achstummel gingen nur durch eine der Federn.
- Die obere Feder war sozusagen nur oben draufgeklemmt.
- Dabei scheuern natürlich die Bolzenköpfe an der oberen Feder hin- und her, wenn die Achse belastet wird.
- Der Radsturz war ziemlich groß - in der Skizze l.o. etwas übertrieben, aber im Prinzip sah das so aus.

Ich denke eigentlich dass das so nicht stimmen kann. Vielleicht hat der Monteur einfach nicht die Kraft/Möglichkeit gehabt, die Federn ordentlich Vorzuspannen, um dann die Bolzen einzusetzen.

Würde deshalb jetzt zu Variante B tendieren:
- Die Federn vorspannen
- Die Bolzen durch beide Federn treiben, sobald die Löcher fluchten.
Dadurch muesste der Radsturz besser aussehen, und die obere Feder kann nicht mehr auf den Köpfen der Bolzen hin- und herscheuern.
Allerdings treten in der Variante natürlich Scherbelastungen an den 3 Bolzen auf, die den Achsstummel halten - und zwar immer wenn die Achse einfedert - genau das macht mich unsicher...

Zweite Frage bezieht sich auf die Vorspur. Die Löcher durch die Achsstummel sind leicht schräg gebohrt, sodass sich je nach Montagerichtung eine Vorspur oder Nachspur ergibt, d.h. die Räder haben entweder vorne weniger Abstand zueinander als hinten oder umgekehrt. Wie muss das bei einem Anhänger richtig montiert sein??
 
jakyj

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kann es sein, das die achsstummel zwischen die Federn müssen?
hab sowas mal an nem 30 40 Jahre alten trekker gesehen (vorderachse)
wenn die federn aufeinanderliegen ist der wirkende hebel ja doch sehr groß
:rofl:
 
Linedance

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Das System erinnert sehr an alte Tage. Da gab es so etwas öfter. Hat die oberste Lage denn überhaupt Löcher für die Bolzen?
Gemeinhin sind diese frei liegenden Lagen doch etwas kürzer und ungelocht.

Gruß,
Matthias
 
momi

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Hi - ja, die obere Feder hat Löcher (ebenfalls 3). So wie der Achsstummel montiert war, sind die allerdings zu nichts nutze. Dass die produktionsbedingt sind, kann ich mir auch kaum vorstellen - soll heissen, wenn die absichtlich zu nichts Nutze sind, hätte man die wohl weggelassen.

Die Idee mit den Achstummeln zwischen den Federn könnte plausibel sein, allerdings wäre es dann kaum noch möglich, die Haltestangen mit den bestehenden Bolzen zu verwenden (siehe rechts unten):


Ohne Zugabe zwischen den Federn an der Stelle wo die Haltebleche/Haltespanngen angreifen müssten die Federn total zusammengequetscht werden. :rofl: Und mit Zugabe wären die Bolzen nicht mehr lang genug.

ad Alter: ja, der Anhänger ist aus den 70er Jahren - englisches Fabrikat. Allein passende Reifen/Felgen aufzutreiben, war unmöglich. Hab neue Felgen nehmen mussen, bei denen ich das Mittenloch von 60mm of 66,2mm aufgedreht habe.

Zur Vorspur - Nachspur keine Idee?? :yes:


;)
 
jakyj

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hast du nen hersteller dazu?
vielleicht findest du irgendwelche Bilder oder Konstruktinszeichnungen.
Weil das einzige was wir bisher sicher wissen ist das wir nicht wissen wie das zusammengehört
 
momi

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jakyj

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so sieht der sturz an unserem alten hanomag auch aus
angeblich ist es so leichter zu lenken (servo hatten die ja noch nicht), was aber beim Anhänger ja keinen Sinn macht
 
catmanjag

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Die Bolzen durch beide Blätter ist nicht empfehlenswert, da der Hänger dann nicht federn würde. Wie schon gesagt, beim Einfedern geschieht eine Längenänderung in der Feder, wenn beide Blätter an dden Enden fixiert sind funzt das nicht.
 
momi

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Ja genau - das war auch mein Bedenken.

Also scheint das doch richtig montiert gewesen zu sein....

Nochmal wegen der Spur: m.E. kommt eigentlich nur Vorspur in Frage (Räder vorne enger), damit der Hänger stabil nachläuft. Bei Nachspur würde ja ein ausbrechen eher verstärkt werden: Linkskurve, Gewicht wandert nach Links, mehr Anpressdruck auf dem linken Rad - wenn das linke Rad dann den hänger nach aussen zieht (i.e. Nachspur) würde sich ja das Gespann in jeder Kurve aufschaukeln...

Habe zu dem Thema im Inet übrigens kaum was finden können - zumindest was Anhänger betrifft. Bei 2-achsigen Hängern scheinen nur die vorderen Räder Vorspur und die hinteren Räder Nachspur zu haben...:
http://www.truckalignment.com/trailertoe.html
 
jakyj

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Die Bolzen durch beide Blätter ist nicht empfehlenswert, da der Hänger dann nicht federn würde. Wie schon gesagt, beim Einfedern geschieht eine Längenänderung in der Feder, wenn beide Blätter an dden Enden fixiert sind funzt das nicht.
Klar, es längen sich ja beide Federn beim federn
 
catmanjag

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hopeless case
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Ja rein theo schon. Aber aufgrund dessen, daß die Federmitte (horizontal gesehen) an der mittigen Fixierung nicht identisch ist (geht ja auch gar nicht, bei zwei oder mehr Blättern) verschieben sich die Endpunkte. Oder warum sind bei Blattfedern Reibscheiben zwischen den Lagen am Ende verbaut?

Dieses System macht man sich z.B bei Sandwich-Tragkonstrukten zu nutze: Ein Ober- und ein Untergurt von identischer Länge werden auf Abstand fixiert. Solch ein Konstrukt nimmt ungeheure vertikale Kräfte auf, da sich der Untergurt sehr stark längen müsste wenn sich der Obergurt nur biegen sollte. Das ist, in Kleinversion, bei zwei an den Enden fixierten Blattfedern genau das selbe.
 
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