Leistungsverlust in Höhenlagen, Wrangler JK

[Lipper]

Hi all,
 
benötige mal ein bisschen Input zu diesem Thema. Der Dieselmotor und Leistung in der Höhe.
 
Bin zur Zeit in Spanien mit Wohnwagen. Gesamtgewicht Wrangler JK kurz und Wohnwagen ca. 4 t.
 
Im Prinzip bin ich mit der Zugleistung (1,8 t) zufrieden. Aber in Frankreich auf der A75 von Clermont Ferrand Richtung Mittelmeer lässt die Leistung des Diesels (177PS) doch zu wünschen übrig.
 
Wer die Strecke kennt weis was ich meine. Steigungen um die 6%. Aber recht lang und als Zugabe für ungefähr 200 KM immer zwischen 850 m und 1100 m hoch.
 
In den tieferen Lagen, also Kasseler Berge, Rhön etc. habe ich keine Probleme mit der Leistung da zieht er immer gut durch.
 
Tja und nun mal die Frage an die Motorenkenner, könnte man am Diesel was ändern? 
 
Oder sollte ich doch mal wieder kleinere Räder montieren damit er wieder richtig drehen kann?
 
Bin gespannt auf Eure Antworten
 
Gruß Wolfgang 

 

[Earl1]

Du hast Ja auch Alles was man sich so an nem JK gerne dran baut und was schickt aussieht.

Ne Spass beiseite:
Dein Sport hat mit Sicherheit die lange 3,21er Übersetzung. Damit schnurrt er ohne Anhängelast und mit den dicken Schluffen schön drehzahloptimiert über die Bahn. Denke mal bei 100 km/h hast Du so ca. 1700 U/min eher sogar noch weniger. Da hat der 177er grad mal die Hälfte Leistung und Drehmoment, im 6. Gang.
5. Gang dürfte er dann knapp um die 2000 U/min bei 100 km/h haben. Auch nicht grad der Brüller was die Leistungsausbeute angeht.
Würde sagen, willst Du ihm das öfters zumuten und auch im Gelände bessere Traktion haben: Umrüsten auf ne 3,73 oder besser noch ne 4,10er Übersetzung, dann hast Du wieder das Drehzahlniveau und Leistung wie Serie. Zudem hast Du ja auch knapp 100TKm  auf der Uhr, da ist er nicht mehr jugendlich frisch wie bei 10TKm. Ich sag nur Wärmeabfuhr etc.
Mein Tipp: Andere Übersetzung und gut.

 

[sebbekk]

Es ist ja bekannt, dass der Motor locker für 200 PS gut ist. Das effektivste Tuning ist natürlich wie vom Earl schon erwähnt eine kürzere Übersetzung. Aber warum nicht auch auf 200 PS chippen? Bei einem manuellen Getriebe bekommst Du zur Not immer eine kürzere Übersetzung auch einfach damit hin, dass Du einen Gang runter schaltest.

 

[Earl1]

Sebastian, ich habe das schon hinter mir (Chip ca. 215PS) Selbst mit 285er ist er im Vergleich zum aktuellen Diesel mit AT ne lahme Krücke.
Ich bin aber grad an ner ganz anderen Baustelle, was die Achsen betrifft drum noch keine 3,73 drin, obwohl schon in der Garage liegen
 
Und der Drehmomentverlauf des alten Diesel ist nicht ganz so harmonisch)mit und ohne Chip egal) wie beim Neuen geschweige denn bei deinem Dampfschiff bzw. beim 3,6er Benziner.

 

[sebbekk]

Ja genau, das Dampfschiff und die gute alte NSG370 harmonieren eigentlich ganz gut, deswegen dachte ich halt... 
 
Außerdem bedeutet doch Leistungsverlust bei Höhenlage einfach nur Sauerstoffmangel.

 

[Lipper]

Hallo, 
 
meinen JK habe ich im Sommer 2007 gekauft. Das ist einer der aus der ersten oder zweiten Serie. Damals haben die Amis einfach ins Regal gegriffen und verbaut was im Regal lag. Und so bin ich zu einer serienmäßigen 4,1 ner Achse gekommen. Im Prinzip bin ich auch damit zufrieden.
 
Die Drehzahl lag damals mit den 245 er und 16" Felgen bei Tempo 100 so bei 24xx Umdrehungen. Das habe ich auf ca. 2000 runterbekommen mit 35 er Reifen und 17" Felgen. Die 2 - 3 mal ausprobierte Höchstgeschwindigkeit liegt dann so bei max. 160 Km/h. Ist für mich aber kein Thema.
 
Zum runterschalten.
 
Selbst im 5 ten bei Übersetzung 1:1 reicht die Leistung in Frankreich nicht aus so das ich sogar in den 4 ten zurück musste. Anders aber in D. wie schon im Eingang beschrieben. Deshalb meine Überlegung eventuell auf kleinere Räder zu wechseln.
 
Chiptuning kommt für mich eher nicht in Frage. Bin da etwas zu konservativ und ängstlich. 
 
 

 

[Earl1]

Hallo Wolfgang, dann ist ja erstmal Alles gut. Die 4,11er ist doch schon ne gute Übersetzung. Wie gesagt, ich habe bei ner wesentlich längeren Übersetzung von 3,21 und 285er aber auch immer noch das Gefühl das er mir an den Bergen mit Hänger verhungert. Der 5. hilft da gut und immer schauen das die Drehzahl über 2000 U/min liegt.
Und das von Dir angesprochene Loch kommt schon auch durch den Turboeffekt: Je höher die Lage, desto dünner die Luft, desto weniger Sauerstoff. Einfache Formel.
Dazu kommt, das der Turbo erst bei ca. 16-/1700 U/min nennenswerten Druck aufbaut, der ab ca. 2000 U/min dann voll zur Verfügung steht.
 
Was auch eine Möglichkeit wäre, ist der Alterungsprozess der Turboschläuche, die in der Hersteller"Qualität" eher unterirdisch sind. Ich habe die Tomgan Turborohre drin und seitdem ist er auch an Steigungen "stabiler". So empfinde ich es, Messwerte vorher / nachher habe ich natürlich keine.

 

[sebbekk]

Die Amis nennen das "Snakeoil", was Du also Vorteil zu verspüren zu glaubst. Theoretisch bringen festere Turborohre nur was beim Ansprechverhalten. Die Wahrheit wird irgenwo dazwischen liegen. Ich glaube nach wie vor, dass ein Chiptuning mehr bringt, weil es dafür sorgt, dass mehr von der dünnen Höhenluft konstant reingeschaufelt wird. Die Tomganrohre verbessern nur die Elastizität. Ob man nun konservativ gestrickt ist oder nicht, der Motorblock kann 200 PS, sonst würde Fiat den nicht mittlerweile so ausliefern.

 

[Lipper]

Das man die Drehzahl am Berg mit Hänger immer deutlich und rechtzeitig auf über 2000 Umdrehungen halten muss, das weis ich natürlich.
 
Na dann werde ich das auf der Rückfahrt nochmal beobachten dann liegen die Temperaturen ja wahrscheinlich unter +10 Grad.
 
Turboschläuche könnte vielleicht auch was bringen. Werde ich auch mal drüber nachdenken. 
 
 

 

[RTandreas]

Hallo,
also Turbomotor und Leistungseinbuße durch Höhenlage gibts höchstens im Flugzeug.... das Auto-Turbinchen hat bei dünnerer Luft nur mehr Drehzahl, arbeitet aber bis zum eingestellten Druck weiter und regelt dann erst ab. Ist wie beim Staubsauger wenn der läuft und man den Saugschlauch vorn zuhält geht auch der Motor mit der Drehzahl hoch. Kann im Extremfall sogar zum Ausfall des Laders wegen Überdrehzahl führen, Abgas kommt ja aber keine Leistungsabnahme wegen (zu) dünner Luft auf der Verdichterseite, schätze aber das geht nur in den Anden oder rund um Tibet bei Dauervollgas (und da gibts tatsächlich dann andere Lader für die dünnere Luft)
Von daher wird es bei nur 1000 Höhenmetern wohl eher die (zu) geringe Motordrehzahl sein die reinhaut.
Gruß
andi

 

[Lipper]

Ja mit der Antwort könnte ich Leben wenn..... wenn es denn auch in D so wäre. Die Steigungen sind da auch nicht anders aber tiefer. 
 
Drehzahl stimmt auf jeden Fall. Deshalb schalte ich auch rechtzeitig. Wenn ich bedenke das z.B. ein Sprinter, Ducato usw. Leistungsmässig die gleichen Motoren haben, wundert mich bei meinem Motor der deutliche Leistungsverlust am Berg schon.
 
also doch vielleicht kleinere Räder um das Drehzahlniveau wieder zu erhöhen? Na mal schauen. Ich werde mich mit diesem Thema wohl noch mehr beschäftigen müssen.
 
Grüße aus Spanien
Wolfgang
 

 

[screamer]

Salut Lipper
Kenne die Strecke recht gut und immer mit Hänger am Haken. Habe zwar praktisch Stock Reifengrösse und kurze Rubi Achse und Automat mit 200 Eseln, muss es auf der Strecke auch etwas ruhiger angehen da sonst die Temperatur hochgeht. Gechipt auf rund 230 PS wurde er nicht zu warm, da er nicht den Wandler bemühen musste, bekam zwischendurch dafür den Schluckauf. Ein Geheimrezept gibt es also nicht. Also einfach etwas langsamer angehen und die herrliche Vulkanladschaft geniessen... Irgend wann gehts auch wieder runter. Meiner zog übrigens locker 18 Liter durch die Düse als ich Drang nach frischer Atlantikluft hatte.

 

[Lipper]

Na das beruhigt mich schon wieder ein wenig. Aber 18 Liter ist schon eine Hausnummer. Da liege ich mit meinen 4 Tonnen und 14,3 Litern ja noch echt gut im Rennen.
 
Ich glaube ich werde mich doch mal um ein wenig Leistungszuwachs kümmern.
 
Ich danke euch erstmal. Gruß aus dem noch > 20° warmen Spanien
 
Wolfgang