JEEP und 3 Kinder

[jakyj]

Ist alles ohnehin sehr theoretisch, da kommen noch sehr viele andere Faktoren hinzu.

Reifengröße, Profil, Reifenalter, Luftdruck, Bremskraft, Gewichtsverteilung, Schwerpunkt, man könnte so also höchstens baugleiche Fahrzeuge mit unterschiedlicher Beladung vergleichen und wie wir alle wissen haben früher viele Mercedessfahrer Gehwegplatten in den Kofferraum gelegt im Winter um bessere Traktion zu haben.
Aber im Grundsatz stimmt es schon das ein schwereres Fahrzeug wenn es rutscht schwieriger zu fangen ist als ein leichtereres.

 

[ZaphodBee]

... und die Opel C-Kadett-Fahrer hatten 50 kg in 2 Sandsäcken auf der Hinterachse ging wirklich viel besser damit...

 

[Tim]

naja, bin kein Physiker oder so - rede bloss aus Erfahrung. Vielleicht haben aber auch alle schweren Wagen die hier raufwollen nur schlechte Winterreifen drauf (das wären dann aber ziemlich viele... B) ).

Sandsäcke hatten sich früher auch bei meinem 6er BMW bewährt für die Skiweekends, aber da gings ja nur darum die angetrieben Achse mit etwas mehr Gewicht zu versehen für den Anpressdruck. Und hier rauf kämst damit trotzdem ned.

Anyway, wie Alex trefflich sagte, Masseträgheit scheint das Zauberwort zu sein. Und lieber mit nem leichten Wagen kontrolliert über dem Schnee "rumhopsen" als mit ner schweren Karre durch den Schnee auf den eisig gefrorenen Untergrund "absinken" und in der Gegend rumrutschen... und dann wegen zu schwerer Masse ned lenken und bremsen können. Subaru Justy's und Fiat Panda 4x4 haben hier oben nie Probleme. Bloss passen da halt keine 3 Kindersitze auf die Rückbank.

Aber wenn wir schon beim Widerlegen von Theorien sind: Man sagt ja, im Winter seien schmalere Reifen im Vorteil wegen grösserem Anpressdruck pro cm2. Ich denke, das mag im tieferen Schnee korrekt sein. Bei festgefahrener und vor allem bei gefrorener Schneedecke (was hier meist der Fall ist) hab ich etz subjektiv mit einem breiteren Reifen mit mehr Lamellen bessere Erfahrungen gemacht. Ich beziehe mich da auf den direkten Vergleich von:
- Bridgestone DM-Z3 in 225/70/15
- Bridgestone DM-V1 in 235/75/15 (Nachfolgemodell, kleinste verfügbare Grösse)

Subjektiv "schwimmt" der grössere V1 mehr auf dem Schnee, das Kurven- und Bremsverhalten, vor allem bergab, ist aber (wieder subjektiv) wesentlich effektiver. Vermutlich liegt es an der offenbar weicheren Mischung, weniger Negativprofil und dafür mehr Lamellen. Also weniger Anpressdruck pro cm2, dafür hat man wirklich den Eindruck dass sich die Lamellen in das Eis "krallen".

Nachteil: Beide Reifen lassen sich nicht mit Spikes aufrüsten, und mit dem V1 in 235/75/15 dürfte es beim XJ verdammt eng werden mit Schneeketten - da wär dann wohl ein dezenter Lift angesagt. Alternativ wäre vielleicht der Cooper Discoverer M+S mal einen Versuch wert.
Aber der Threadersteller möchte ja eh ein neueres Auto... wobei ich denke dass eine Bergabfahrhilfe und ein modernes ABS auch noch sehr viel wettmacht (je nach Strassenzustand zieh ich oft auch mal den Stecker vom ABS damit die Karre überhaupt zum Stehen kommt )

Gruss, Tim, der voller Überzeugung einen Jeep fährt in einer Welt voll Subaru-Kombis