N2S3
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Threadstarter
Ich hatte ja zugesagt, zu meinem inzwischen durchgeführten Autoimport ein paar Worte zu schreiben.
Hier also meine Erfahrungen:
Ich wollte unbedingt einen Jeep Pickup haben, mit der Markenbezeichnung hinten drauf in schönen großen Buchstaben.
Habe mich zuerst für einen Fullsize Pickup aus der zivilen Serie interessiert, ein J20 war mein Favorit.
Beim Stöbern im Web und Lesen bin ich dann zufällig über den M715 gestolpert, den ich vorher gar nicht kannte. Ab diesem Zeitpunkt war klar, der sollte es werden.
Ich habe sodann angefangen, gezielt nach Infos zu diesem Typ zu suchen und mich nebenbei auch nach Angeboten umgesehen. Das war etwa ab Oktober 2009. Ich bin seither Mitglied in einem amerikanischen Forum, das sich fast nur mit dem M715 befaßt, (m715zone). Außerdem habe ich regelmäßig die Website jeeptruck.com besucht. Hier werden vor allem Pickups unserer Marke angeboten, Willys, J-Trucks und auch M715.
Von allen einigermaßen interessanten M715 habe ich die Eigner angemailt und mir Bilder schicken lassen. Aus dem Forum wusste ich einiges über typische Roststellen, die Originaltechnik, allgemeiner Zustand und das Preisniveau in USA.
Bei den Fahrzeugen fehlten oft Teile. Einer hatte Schrauben in seine Reifen gedreht, die würden dann besser auf Schnee und Eis greifen. Er hatte aber nur ein Bikintop auf dem Auto und das Original-Verdeck hatte er nicht mehr. Jeder hatte da sehr eigene Erhaltungsgrade realisiert, da ist in USA sehr viel möglich.
Fazit: Die meisten Autos waren schlecht, oft umgebaut, gebastelt und relativ teuer. Die Forumsleute hatten klare Vorstellungen, was sie für bestimmte Fahrzeuge maximal ausgeben würden. Ganz vergessen kann man die Angebote aus der Bucht in USA, da wurde zu der Zeit nur Mist angeboten von Leuten, die die Autos gar nicht kennen (oft nur kurz besessen haben).
Ich wäre bereit gewesen, verhältnismäßig viel zu zahlen, aber nur bei Top-Zustand.
Ende November kam mir ein Angebot aus Süddeutschland unter. Ein Autohändler, der selber MVs sammelt, bot einen M715 mit einem 350er V8 an. Den habe ich mir real angesehen, aber statt der geforderten 9.500 EUR hätte ich ihm nur 5.000 EUR gegeben. Da wurde dann nix draus. Das Auto hatte einigen Rost, er war sonst eigentlich nicht schlecht. Aber mit dem H-Kennzeichen hätte ich sicher Probleme bekommen. Motor, breite (12.50) Reifen in 37“ Bauhöhe, andere Felgen, das wäre schwer geworden.
Ich hab dann lieber die Finger davon gelassen. Auch manchen Wagen aus USA, bei dem ich geschwankt habe, ob ich es nicht doch machen soll, habe ich dann letztlich nicht genommen.
Irgendwann kam dann in der Zone selbst ein Angebot, ein Mitglied dort wollte seinen verkaufen. Die Bilder sahen viel versprechend aus, auch die Aussagen des Anbieters waren überschwänglich.
Obwohl ich weiß, dass in Amerika rustfree vieles bedeutet, aber nicht rostfrei, habe ich mir gedacht, dass ein Forumsmitglied in der Gruppe ausgesuchter Experten keinen Schrott zu völlig abgedrehten Preisen anbieten würde. Insofern war ich bereit, einen ordentlichen Vorschuss an Vertrauen in das Auto und den Verkäufer zu investieren, was ich sonst auf keinen Fall tun und wirklich nicht empfehlen würde. Immerhin wollte er über 8.000$ für den Wagen haben.
Ich hab mir also auch hier Bilder und Erläuterungen geben lassen und habe nach einigem Bedenken den Schritt zum Kauf dann gewagt. Ich hab ihm geschrieben, dass ich das Auto nehmen würde. Wir haben auch im Preis noch zueinander gefunden, außerdem stand da der EUR noch sehr gut zum Dollar. Wir haben einen Vertrag über den Atlantik per mail gemacht mit nur ganz wenigen Angaben und ich habe damit den ersten ernsthaften Schritt zum Import meines Traumautos gemacht.
Viele Wochen später kam der Wagen ja erst bei mir an, aber mein Vertragspartner hat sich als sehr feiner Mensch herausgestellt. Ich habe es nicht bereut, ihm diesen Wagen abgekauft zu haben. Alles lief sehr angenehm und freundschaftlich ab.
Wichtigste Lehre: Wann immer man wegen auch nur einer Kleinigkeit ein Auto eigentlich lieber nicht nehmen will, Finger weg und auf eine bessere Gelegenheit warten!
Und ich wusste beim Kauf genau, was das für ein Auto sein würde: Hart, durstig, unbequem, langsam, groß, schwerfällig, unpraktisch, laut, mit einem Wort spitzenmäßig! Und genau das ist er auch...
Parallel zu den Kaufvorbereitungen habe ich Angebote zum Transport eingeholt und mich sehr genau mit den Zollbedingungen befasst. Hier wollte ich möglichst kein Geld unnötig verbraten. Es hat sich herausgestellt, dass eine Einfuhr über die Niederlande wohl am günstigsten sein würde.
Ich habe dann alles über eine Spedition in Bremen abwickeln lassen, die auch einen Treuhandservice anboten. Sie würden den Wagen beim Verkäufer abholen und ihm dann das Geld geben. Ansonsten hätte ich Geld ins Blaue hinein und mit sehr teuren Überweisungsgebühren nach USA transferieren müssen, ohne das Auto oder den Title im Gegenzug zu bekommen. Ich habe dann gerne meinem Agenten für den Treuhandservice einen auf den ersten Blick hohen Betrag bezahlt.
Nachdem der Kaufvertrag gemacht war, habe ich mit dem Agenten dann ebenfalls einen Vertrag gemacht, für mich das Auto aus North Carolina abholen zu lassen, in NY auf ein Containerschiff zu laden und in Rotterdam durch den Zoll zu bringen. Bezahlen sollte ich außer dem Kaufpreis erst, nachdem der Wagen in NL durch den Zoll wäre.
Genauso ist es gemacht worden. Als der Wagen in NY ankam, haben die mir schöne Fotos geschickt. Ich konnte sehen, dass alles noch genauso aussah wie auf den Bildern des Verkäufers, Schaufel, Axt, Spitzhacke, zwei Kanister, alles war noch dran. Man nannte mir auch den Namen des Schiffes (APL Egypt). Ich habe über eine Website in Echtzeit verfolgt, wo das Schiff dann immer genau war. Rund 12 Tage war der Kahn unterwegs, dann wurde in den Niederlanden abgeladen und ich war gespannt, ob der Zoll in NL wirklich so günstig sein würde.
Er war!
Da das Auto 43 Jahre alt ist, wurde es als Oldtimer mit lediglich 6% EUSt belegt, kein Zoll. Das fand ich äußerst erfreulich.
Kurz danach rief ein Holländer an, er habe auf seinem Autotransporter einen Wagen für mich. Den hat er am selben Tag vor meiner Haustür abgeladen. Und da steht er jetzt also. Bezahlt habe ich mit allem Drum und Dran 8.600 EUR, also Auto, Transporte, Handling, Zoll, Agent usw. Dafür hätte ich in Europa nichts Vergleichbares bekommen.
Wegen der Griechenlandkrise ist während des Transportes pünktlich der EUR ins Bodenlose gefallen, nachdem ich den Wagen zum Glück schon bezahlt hatte. Da hatte ich noch einen Kurs von 1,35. Transporte und alles Weitere habe ich mit 1,22 bezahlt. Sonst wäre es noch eine schöne Stange billiger gewesen. Sei’s drum, das war es mir auf alle Fälle wert. Ich hatte für Alles den doppelten Kaufpreis einkalkuliert (das Auto hat nur 5.600 EUR gekostet), da liege ich jetzt immer noch deutlich darunter.
Ich war schon beim TÜV-Mann, der mir eine Reihe von Hausaufgaben mitgegeben hat, bevor es die Plakette und ein H-Gutachten gibt. Aber es sieht gut aus, viel muss ich nicht machen. Und die ersten 100km bin ich mit Kurzzeit-Kennzeichen auch schon gefahren mit dem Trumm. Er läuft einwandfrei und ist genauso wie oben schon gesagt.
Man sitzt angenehm hoch, einsteigen ist etwas schwierig, weil die Schweller ziemlich hoch sind. Und bequem ist er wirklich nicht, kein bißchen...
Hier also meine Erfahrungen:
Ich wollte unbedingt einen Jeep Pickup haben, mit der Markenbezeichnung hinten drauf in schönen großen Buchstaben.
Habe mich zuerst für einen Fullsize Pickup aus der zivilen Serie interessiert, ein J20 war mein Favorit.
Beim Stöbern im Web und Lesen bin ich dann zufällig über den M715 gestolpert, den ich vorher gar nicht kannte. Ab diesem Zeitpunkt war klar, der sollte es werden.
Ich habe sodann angefangen, gezielt nach Infos zu diesem Typ zu suchen und mich nebenbei auch nach Angeboten umgesehen. Das war etwa ab Oktober 2009. Ich bin seither Mitglied in einem amerikanischen Forum, das sich fast nur mit dem M715 befaßt, (m715zone). Außerdem habe ich regelmäßig die Website jeeptruck.com besucht. Hier werden vor allem Pickups unserer Marke angeboten, Willys, J-Trucks und auch M715.
Von allen einigermaßen interessanten M715 habe ich die Eigner angemailt und mir Bilder schicken lassen. Aus dem Forum wusste ich einiges über typische Roststellen, die Originaltechnik, allgemeiner Zustand und das Preisniveau in USA.
Bei den Fahrzeugen fehlten oft Teile. Einer hatte Schrauben in seine Reifen gedreht, die würden dann besser auf Schnee und Eis greifen. Er hatte aber nur ein Bikintop auf dem Auto und das Original-Verdeck hatte er nicht mehr. Jeder hatte da sehr eigene Erhaltungsgrade realisiert, da ist in USA sehr viel möglich.
Fazit: Die meisten Autos waren schlecht, oft umgebaut, gebastelt und relativ teuer. Die Forumsleute hatten klare Vorstellungen, was sie für bestimmte Fahrzeuge maximal ausgeben würden. Ganz vergessen kann man die Angebote aus der Bucht in USA, da wurde zu der Zeit nur Mist angeboten von Leuten, die die Autos gar nicht kennen (oft nur kurz besessen haben).
Ich wäre bereit gewesen, verhältnismäßig viel zu zahlen, aber nur bei Top-Zustand.
Ende November kam mir ein Angebot aus Süddeutschland unter. Ein Autohändler, der selber MVs sammelt, bot einen M715 mit einem 350er V8 an. Den habe ich mir real angesehen, aber statt der geforderten 9.500 EUR hätte ich ihm nur 5.000 EUR gegeben. Da wurde dann nix draus. Das Auto hatte einigen Rost, er war sonst eigentlich nicht schlecht. Aber mit dem H-Kennzeichen hätte ich sicher Probleme bekommen. Motor, breite (12.50) Reifen in 37“ Bauhöhe, andere Felgen, das wäre schwer geworden.
Ich hab dann lieber die Finger davon gelassen. Auch manchen Wagen aus USA, bei dem ich geschwankt habe, ob ich es nicht doch machen soll, habe ich dann letztlich nicht genommen.
Irgendwann kam dann in der Zone selbst ein Angebot, ein Mitglied dort wollte seinen verkaufen. Die Bilder sahen viel versprechend aus, auch die Aussagen des Anbieters waren überschwänglich.
Obwohl ich weiß, dass in Amerika rustfree vieles bedeutet, aber nicht rostfrei, habe ich mir gedacht, dass ein Forumsmitglied in der Gruppe ausgesuchter Experten keinen Schrott zu völlig abgedrehten Preisen anbieten würde. Insofern war ich bereit, einen ordentlichen Vorschuss an Vertrauen in das Auto und den Verkäufer zu investieren, was ich sonst auf keinen Fall tun und wirklich nicht empfehlen würde. Immerhin wollte er über 8.000$ für den Wagen haben.
Ich hab mir also auch hier Bilder und Erläuterungen geben lassen und habe nach einigem Bedenken den Schritt zum Kauf dann gewagt. Ich hab ihm geschrieben, dass ich das Auto nehmen würde. Wir haben auch im Preis noch zueinander gefunden, außerdem stand da der EUR noch sehr gut zum Dollar. Wir haben einen Vertrag über den Atlantik per mail gemacht mit nur ganz wenigen Angaben und ich habe damit den ersten ernsthaften Schritt zum Import meines Traumautos gemacht.
Viele Wochen später kam der Wagen ja erst bei mir an, aber mein Vertragspartner hat sich als sehr feiner Mensch herausgestellt. Ich habe es nicht bereut, ihm diesen Wagen abgekauft zu haben. Alles lief sehr angenehm und freundschaftlich ab.
Wichtigste Lehre: Wann immer man wegen auch nur einer Kleinigkeit ein Auto eigentlich lieber nicht nehmen will, Finger weg und auf eine bessere Gelegenheit warten!
Und ich wusste beim Kauf genau, was das für ein Auto sein würde: Hart, durstig, unbequem, langsam, groß, schwerfällig, unpraktisch, laut, mit einem Wort spitzenmäßig! Und genau das ist er auch...
Parallel zu den Kaufvorbereitungen habe ich Angebote zum Transport eingeholt und mich sehr genau mit den Zollbedingungen befasst. Hier wollte ich möglichst kein Geld unnötig verbraten. Es hat sich herausgestellt, dass eine Einfuhr über die Niederlande wohl am günstigsten sein würde.
Ich habe dann alles über eine Spedition in Bremen abwickeln lassen, die auch einen Treuhandservice anboten. Sie würden den Wagen beim Verkäufer abholen und ihm dann das Geld geben. Ansonsten hätte ich Geld ins Blaue hinein und mit sehr teuren Überweisungsgebühren nach USA transferieren müssen, ohne das Auto oder den Title im Gegenzug zu bekommen. Ich habe dann gerne meinem Agenten für den Treuhandservice einen auf den ersten Blick hohen Betrag bezahlt.
Nachdem der Kaufvertrag gemacht war, habe ich mit dem Agenten dann ebenfalls einen Vertrag gemacht, für mich das Auto aus North Carolina abholen zu lassen, in NY auf ein Containerschiff zu laden und in Rotterdam durch den Zoll zu bringen. Bezahlen sollte ich außer dem Kaufpreis erst, nachdem der Wagen in NL durch den Zoll wäre.
Genauso ist es gemacht worden. Als der Wagen in NY ankam, haben die mir schöne Fotos geschickt. Ich konnte sehen, dass alles noch genauso aussah wie auf den Bildern des Verkäufers, Schaufel, Axt, Spitzhacke, zwei Kanister, alles war noch dran. Man nannte mir auch den Namen des Schiffes (APL Egypt). Ich habe über eine Website in Echtzeit verfolgt, wo das Schiff dann immer genau war. Rund 12 Tage war der Kahn unterwegs, dann wurde in den Niederlanden abgeladen und ich war gespannt, ob der Zoll in NL wirklich so günstig sein würde.
Er war!
Da das Auto 43 Jahre alt ist, wurde es als Oldtimer mit lediglich 6% EUSt belegt, kein Zoll. Das fand ich äußerst erfreulich.
Kurz danach rief ein Holländer an, er habe auf seinem Autotransporter einen Wagen für mich. Den hat er am selben Tag vor meiner Haustür abgeladen. Und da steht er jetzt also. Bezahlt habe ich mit allem Drum und Dran 8.600 EUR, also Auto, Transporte, Handling, Zoll, Agent usw. Dafür hätte ich in Europa nichts Vergleichbares bekommen.
Wegen der Griechenlandkrise ist während des Transportes pünktlich der EUR ins Bodenlose gefallen, nachdem ich den Wagen zum Glück schon bezahlt hatte. Da hatte ich noch einen Kurs von 1,35. Transporte und alles Weitere habe ich mit 1,22 bezahlt. Sonst wäre es noch eine schöne Stange billiger gewesen. Sei’s drum, das war es mir auf alle Fälle wert. Ich hatte für Alles den doppelten Kaufpreis einkalkuliert (das Auto hat nur 5.600 EUR gekostet), da liege ich jetzt immer noch deutlich darunter.
Ich war schon beim TÜV-Mann, der mir eine Reihe von Hausaufgaben mitgegeben hat, bevor es die Plakette und ein H-Gutachten gibt. Aber es sieht gut aus, viel muss ich nicht machen. Und die ersten 100km bin ich mit Kurzzeit-Kennzeichen auch schon gefahren mit dem Trumm. Er läuft einwandfrei und ist genauso wie oben schon gesagt.
Man sitzt angenehm hoch, einsteigen ist etwas schwierig, weil die Schweller ziemlich hoch sind. Und bequem ist er wirklich nicht, kein bißchen...
Freue mich das alles gut gelaufen ist. 
