Wrangle Sahara JL Bj 2019 - fahren im tiefen Sand

[Axel Opp]

Hallo,
ich habe mir einen 2019 Sahara mit 2.2l Diesel (Fiat) gekauft. Ein gesonderter Schalter für ein Sperrdifferential waren in dem Gebrauchten nicht. Habe aber die schweren, groben Geländereifen die auch auf dem Rubicon sind (BFG AT).

Das Auto wird in Portugal fahren und da bei meinem Hobby Gleitschirmfliegen am Strand gelegentlich Kollegen auch mal am Strand "einbomben" wollte ich das Fzg zur Bergung nutzen. "BeachRescue"

Meine Frage:
Meiner Kenntnis nach braucht man zum Fahren am Strand im losen Sand ein Sperrdifferential. Dieses hat mein Wagen nicht aber ich bin der Hoffnung, dass der Sahara dies auch so kann. Hat da jemand Erfahrung? Geht das gut mit Druckablassen der Reifen oder ist das fehlende Sperrdifferential ein KO-Kriterium?

Die Strandrettung die hier offiziell am Strand fährt verwenden VW Amarok mit Allwetterreifen und sagten mir, dass ohne Sperre da nix gehen würde.

 

[landyhannes]

Unter "Allgemeines" findest du die "Neuvorstellungen"....kommt immer gut, sonst treffen dich die nassen Ärmel....*gggg*....

Geht das gut mit Druckablassen der Reifen ................................................ JA, ist Regel 1 im Sand

oder ist das fehlende Sperrdifferential ein KO-Kriterium? ..................................nicht unbedingt, kommt auf die jeweilige Situation an

Im übrigen ist der BFG AT im Sand bei entsprechenden ablssen des Luftdruckes eine gute Wahl...

Gruss vom Hannes

 

[Norsfyr]

Sagen wir mal so, nur weil man plötzlich Sperren hat, wird man kein erfahrener Fahrer was Offroad angeht.. gerade im losen Sand kann auch ein Geländewagen sich eingraben.

 

[MARB0911]

Hallo @Axel Opp,

Der Sahara hat kein 100% sperrbares Differential, wovon der Rubicon zwei hat. Es gibt die Möglichkeit, den Sahara mit einem LSD zu bestellen, das kannst Du in Deinem Builtsheet sehen. Wenn Du nach Builtsheet suchst, solltest Du Beiträge finden, die eine URL bereitstellen, wo Du mit Deiner FIN/VIN das Builtsheet aufrufen kannst. Alternativ kannst Du auch unter dem Auto nachsehen, welche Achse verbaut ist. Die M220 ist Standard für das LSD, leider gibt es sie auch ohne. Aber wenn Du keine hast, hast Du auch kein LSD. Das Builtsheet ist die einzige sichere Sache, wenn Du die M220 hast. Gab hier auch letztens einen Thread dazu, falls Du die Suche bemühen willst.

Wenn Du sicher bist, dass Du ein oder auch zwei sperrbare Differentiale brauchst, kannst Du sie auch in den Sahara einbauen lassen, egal ob mit LSD oder ohne. Das kommt dann raus. Taubenreuther in Kulmbach ist Importeur für ARB und bietet die an. Andere Offroad-Shops aber natürlich auch. Kosten pro Diff so ungefähr 1500-1600 €, kann aber auch über 2000 € gehen. Die meisten Empfehlungen habe ich für ARB oder OX bisher gehabt. Beides mit Luft schaltbar, auch wenn es OX auch elektrisch oder sogar manuell über Kabel gibt.

Ob Dir die Sperren im Sand helfen, kann ich Dir leider nicht wirklich sagen, da meine Sanderfahrung gleich Null ist. Niedriger Luftdruck ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Sandfahren, wurde mir aber von allen Seiten gesagt.
Falls Du Interesse hast, schau mal auf YT nach "Matt's Offroad Recovery". Die machen nicht nur täglich Bergungen von eingesandeten Fahrzeugen, es gab auch mal eine Folge, wo Matt gezeigt hat, wie man aus eigener Kraft wieder freikommt. Ohne Sandanker und ähnliches.
Er hatte das in einem arabischen Video gesehen (das auch verlinkt ist). Ich habe mir beide angesehen, hatte aber bisher nicht die Möglichkeit, es auszuprobieren. Wenn das so klappt, frage ich mich, warum im Sand immer so ein Aufstand gemacht wird.

Ronny Dahl aus Australien hat mal diverse Möglichkeiten getestet, um ohne zweites Fahrzeug wieder freizukommen im Sand. Auch auf YT zu sehen und sehr interessant.

Viel Spaß mit dem Sahara und lass uns wissen, wie es in Portugal im Sand klappt. Wo genau wird denn der JL/JLU in Portugal fahren?

Viele Grüße, Roland

 

[Axel Opp]

Hallo Roland,

zuerst vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich werde dann mal bei Taubenreuther nachfragen. Ich habe gesehen,dass auch SUVs wie der LR Evoque ohne Sperre im Sand ganz gut fahren aber dies scheinbar mit "simulierter Sperre" durch Bremseingriff. vermute ich. Ich werde es einfach mal demnächst im Sand probieren.

Die artgerechte Haltung des Wrangler erfolgt im Raum um Sesimbra. Das ist 30 km südlich von Lissabon. Eine hübsche kleine Hafenstadt mit viel grandioser Natur und endlosen Stränden. Sehr zu empfehlen.

Grüße

Axel

 

[Marabou]

Wenn Du einen Kumpel helfen willst,leihe ihm deine Sandbleche. Um selbst ein Einsanden zu vermeiden,lege die Sandbleche aus bevor die Räder durchdrehen. Benutze eine vordere Sperre mur wenn du geradeaus fährst. Wenn du im Sand dich mit eine Sperre hinten sicherer fühlst, ein Torsen-Diff (Detroit truetrac von Eaton) hinten mit abgesenktem Luftdruck genügt

 

[Dave1989]

Aber ein lunchbox locker ist günstiger und einfacher verbaut. Haz natürlich auch Nachteile.

Kontraproduktiv sind grobe Reifen. Die Schaufeln den Sand ziemlich schnell weg und du sitzt im Loch.

 

[MoabUnlimited]

zuerst vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich werde dann mal bei Taubenreuther nachfragen. Ich habe gesehen,dass auch SUVs wie der LR Evoque ohne Sperre im Sand ganz gut fahren aber dies scheinbar mit "simulierter Sperre" durch Bremseingriff. vermute ich. Ich werde es einfach mal demnächst im Sand probieren.

„Break Lock„ müsste der JL doch auch haben?
Zumindest beim JK funktioniert es ganz gut.
Mich würde wundern, wenn der JL das nicht mehr hätte.

Ansonsten würde ich Sandbleche ins Auto legen.
Am Besten auch im Sand üben üben üben.
Das mal bewusst mit jemand machen, der Dich zu Not auch raus ziehen könnte.
Mit einem unsensiblen Gasfuß gräbst Du auch vier Räder mit Sperren ein.

Servus
Rainer

 

[Jagdgeschwader]

Die ganze Diskussion wirft bei mir jetzt die Frage auf, ob mein JEEP JL SAHARA (kurz) eine solche Funktion (Sperrdifferential)
besitzt oder eben nicht. Bestellt wurde eine solche Funktion (Differenzialsperre (mechanisch) für die Hinterachse € 290)
im März dieses Jahres. In dem „BuildSheetServlet“ ist eine Achse (Dana M220 Rear Axle und eine „Anti-Spin Differential Rear Axle“ aufgeführt.
Aber einen Knopf bzw. Schalter zum Aktivieren des Sperrdifferentials an der Hinterachse ist nicht vorhanden. Kann mich da jemand aufklären?

 

[monk]

Mit einfachen Worten gesagt ist das eine hydraulisch betätigte Reibsperre (Raddrehzahlunterschied).

 

[MoabUnlimited]

Auch LSD = Limited Slip Differential genannt.
Gebe das mal in der Suche ein, da findest Du quer durch alle Forenbereich Infos.

Servus
Rainer

 

[Norsfyr]

Allerdings gibt es genug Buschtaxis die in diversen Sandwüsten unterwegs sind und die haben auch nicht alle Sperren, man kann eine Sperre oft auch mit etwas fahrerischem Geschick zumindest ansatzweise ersetzen.

 

[PlayfulBird]

Ich würde raten einen Kompressor in den Jeep zu schmeissen und den Reifendruck mal ablassen, einfach mal fahren. Vieles wirst auf YouTube oder diversen Offroad Guides lernen oder lesen können.
Aber bevor du da groß moddest schau erstmal was der Wagen so macht wenn er im Sand ist und das die Basics sitzen. Auch Sperren können dazu führen dass man sich einbuddelt. Sandbläche oder MaxTrax oder so ähnlich helfen in vielen Situation. Wenn du spielst und übst buddel dich aber nicht zu tief ein. Lieber dann mal vom Gas gehen. Wenn es geht Wagen bergab stellen beim Stop oder halt auf den festeren Sand, aufpassen wegen dem Salz natürlich und so ne Welle spühlt schneller als du graben kannst den Sand von unter den Rädern weg, da steckst du ganz schnell ganz fies fest. Ein zweites Fahrzeug dabeizuhaben bis du dir sicher bist ist sicher keine schlechte Idee. Mit Kumpels macht es eh doppelt Spaß.

 

[MARB0911]

Ich habe gesehen,dass auch SUVs wie der LR Evoque ohne Sperre im Sand ganz gut fahren aber dies scheinbar mit "simulierter Sperre" durch Bremseingriff. vermute ich. Ich werde es einfach mal demnächst im Sand probieren.

Die artgerechte Haltung des Wrangler erfolgt im Raum um Sesimbra. Das ist 30 km südlich von Lissabon. Eine hübsche kleine Hafenstadt mit viel grandioser Natur und endlosen Stränden. Sehr zu empfehlen.

Hallo Axel,

der JL(U) hat diese Eingriffe ins Bremssystem ebenfalls, wenn ein Reifen Traktion verliert. Kann man in den diversen YT Videos immer sehr schön sehen, wenn das Rad erst durchdreht und der Wagen dann nach vorne "ruckelt". Inwieweit das im Sand hilft, kann ich nicht sagen. Aber wenn der Evoque damit klarkommt, sollte das beim Wrangler auch OK sein.
Wie die meisten anderen schon gesagt haben: Probier einfach mal aus. Am besten wäre natürlich ein Freund mit einem Rubi, so dass Du den direkten Vergleich hast und ihr euch auch gegenseitig wieder rausziehen könnt. Die Sperren nachzurüsten ist halt schon teuer.

Wenn wir irgendwann mal wieder in "normalen" Verhältnissen leben (also ohne Coronaeinschränkungen) bin ich wieder regelmäßig in Lissabon. Vielleicht komme ich dann mal in Sesimbra besuchen.

Viele Grüße, Roland

 

[MARB0911]

In dem „BuildSheetServlet“ ist eine Achse (Dana M220 Rear Axle und eine „Anti-Spin Differential Rear Axle“ aufgeführt.
Aber einen Knopf bzw. Schalter zum Aktivieren des Sperrdifferentials an der Hinterachse ist nicht vorhanden. Kann mich da jemand aufklären?

Wie Monk schon kurz gesagt hat, kannst Du die manuelle Diffsperre (LSD) nicht separat aktivieren. Die wird automatisch aktiviert, wenn eines der Hinterräder keine Traktion mehr hat. Um zu testen, ob das auch funktioniert, such Dir am Besten eine Strecke mit zwei unterschiedlichen Untergründen, wo eine Seite durchdreht. Bei einem offenen Diff ist dann Schluß mit Fahren, mit dem LSD kommst Du normalerweise durch. Das LSD sperrt halt nicht 100%ig, sollte aber genug Traktion bereitstellen, dass Du vorwärts kommst.

Viele Grüße, Roland

 

[Axel Opp]

Hallo, vielen Dank für die vielen Anregungen. Ich werde dann vor dem nachrüsten einer Sperre erst mal hier diverse Wege mit Sand befahren und testen. Bevor ich an den Strand fahre. Ich bin ja der Hoffnung, dass es mit der Standartversion so geht. Und wenn mal jemand in Lissabon ist, dann könnt ihr euch ja melden. Dann kann ich euch ja auch gerne mal das Gleitschirmfliegen näher bringen. da bleibt man nicht stecken sondern säuft mal eher ab

 

[MARB0911]

...schau mal auf YT nach "Matt's Offroad Recovery". Die machen nicht nur täglich Bergungen von eingesandeten Fahrzeugen, es gab auch mal eine Folge, wo Matt gezeigt hat, wie man aus eigener Kraft wieder freikommt. Ohne Sandanker und ähnliches.
Er hatte das in einem arabischen Video gesehen (das auch verlinkt ist). Ich habe mir beide angesehen, hatte aber bisher nicht die Möglichkeit, es auszuprobieren. Wenn das so klappt, frage ich mich, warum im Sand immer so ein Aufstand gemacht wird.

Hallo @Axel Opp,

Ich habe heute mal wieder ein wenig bei Matt gestöbert und hier ist sein Video, wo er die Handbremse einsetzt

und hier ist das aus den VAE:

Das ist schon eindrucksvoll, finde ich.

Viele Grüße, Roland

 

[TangoRomeo7688]

Technik schlägt Ausrüstung.
Wenn man weiß wie es geht, und zu zweit unterwegs ist,könnte mab damit sicher auf Sandbretter verzichten..

Wenn ihr alleine unterwegs wäre, hätte ich wohl dennoch welche mit.

 

[Wuchtbrumme]

Na das ist ja mal was ganz neues. Die Lenkung zu drehen. Das Wissen fehlte mir doch völlig.

 

[MARB0911]

Für mich als Anfänger ohne Sanderfahrung war das etwas Neues. Da ich es noch nicht ausprobiert habe, weiss ich nicht, ob es hilft. Ob das jetzt Allgemeinwissen eines jeden Offroaders ist, kann ich auch nicht sagen.
Warum hast Du das denn nicht direkt am Anfang gesagt, dann hätten wir uns den Thread sparen können?
"Dreh am Lenkrad, zieh die Handbremse etwas an, dann kommst Du aus dem Sand wieder raus und brauchst keine Sperren." Ein Satz und Du hättest den TE glücklich gemacht.

Viele Grüße, Roland