Westalpentour 2023 in Frankreich - Tour des surprises
Ein paar Bilder von mir im Westalpen-Thread für alle, die dabei waren und auch für alle, die sich für die Westalpen interessieren. Da wir bei den letzten beiden Touren hauptsächlich auf italienischen Militärstrassen unterwegs waren, sollten diesmal ein paar der französischen Offroad-Strecken unter die Räder genommen werden. Bereits bei den Erkundungstouren mußten wir feststellen, daß viele der Strecken bereits gesperrt wurden.
Aber zumindest 2 Highlights, den Col de Mallemort, den ich jedes Jahr wenigstens 2x besuche und den noch bekannteren Parpaillon wollten wir fahren, um dann nach Italien zu wechseln und mit dem Sommeiller zum Abschluß der Tour den höchsten legal anfahrbaren Punkt in den Alpen zu erreichen.
Fazit: suprise-surprise
Am ersten Tag gab es auch gleich die erste Überraschung:
Die Straße zum Col de Mallemort (2558m) wurde zwischen unserer zweiten Erkundungstour am 22.Juli und der Forumstour gesperrt (wieder eine Strasse weniger in Frankreich

– die endgültige Sperrung der Strecke war am 8.August 23).
Nachdem einige Fahrzeuge versehentlich bereits auf dem Weg waren, konnte der Irrtum mit Verhandlungen, gutem Willen und einer Spende behoben werden.
Anschließend wurde der Mittagsplatz und die spätere Nächtigungsstelle bei den gegenüberliegenden Forts Roche La Croix angefahren. Doch prompt gab es das zweite Mißverständnis des Tages. Als die Fahrer ihre Fahrzeuge gerade für die bevorstehende Übernachtung positionierten, waren schon wieder 2 Herren der Executive anwesend, die uns des Platzes verwiesen und den Bergschläfern am Ende einen weiter unten liegenden Nächtigungsplatz wohlwollend zuwiesen (
@Fat_Eddie_JKU nannte es Gnadencamp). Die Kollektivstrafe von 90€ wurde auf
@Todi ausgestellt (es wurde wiederum der Hut herumgereicht und ich hoffe,
@Todi bekam die kompletten 90€ wieder von uns allen zurück).
Nachdem ich den strengen Herrn der Exekutive höflich fragte, wo man denn in Frankreich noch legal Offroad fahren könne, wenn alle Strecken geschossen werden?
Es gäbe eine Strecke, gar nicht weit von hier, die sei aber viel rauher als die Schotterstrasse zum Roche La Croix Fort (früher Teil der Maginot-Linie) und werde deshalb kaum befahren. Genau sowas suchen wir und er war so freundlich und zeigte mir auf freundliches Nachfragen exakt die Route auf meiner Karte. Ob ich die heute noch fahren kann, fragte ich ihn. Er meinte, es sei doch schon viel zu spät und das sei praktisch unmöglich. Also dann wohl auf Risiko morgen dorthin fahren ??
Als wir dann kurz nach 18:00 im Hotel in Barcelonette ankamen, ließ es mir keine Ruhe, ich meldete mich bei der Gruppe ab und wollte den Vorschlag der Staatsgewalt doch besser noch abfahren. Diese Route war ein Traum und kurz vor 20:00 war ich wieder in Barcelonette zurück und freute mich auf ein leckeres Essen mit den anderen.
Am Samstag wollten wir dann die „
Route de la Gendarmerie“ fahren, die in keinem Offroad-Führer noch sonst wo verzeichnet ist und die ich auch noch nicht kannte. Alle waren pünktlich um 9:00 da und dann kam die nächste Überraschung:
Mein Auto war weg. Verschwunden. Und es sah dort irgendwie ganz anders aus als gestern. Es waren überall Marktstände aufgebaut und es gab alle regionalen Spezialitäten zu kaufen.
Nachdem eine Stunde später mein Auto wieder bei den anderen Autos war (Details stehen bestimmt in der Tourchronik), konnten wir endlich zur „Route de la Gendarmerie“ starten. Am Nachmittag dann noch den Parpaillon, den ich zur Sicherheit aller anderen als erster befuhr und tatsächlich auch einige frisch heruntergefallene zentnerschwere Steinbrocken beiseite räumen mußte, bevor die Gruppe hochfahren konnte. Nach dieser anstrengenden 2-Pässe Tour teilte sich die Gruppe dann in Hotel-/Camp und Bergschläfer und jeder konnte den ereignisreichen Tag Revue passieren lassen.
Am Sonntag dann noch der höchste Punkt der Tour, der knapp 3000m hohe Col de Sommeiller. Auch hier gingen wir wieder auf Nummer sicher und zum Sicherheits-Check der Sommeiller-Route begleitete mich @DocM, der bereits kurz vor 6:00 aus dem Berg-Camp aufbrach. Nach über 2 Stunden Anfahrt bis Bardonecchia war er pünktlich um 8:00 zum Frühstück bei Bruno. Wir waren einer der ersten ganz oben am See (vielleicht sogar die ersten an dem Tag) und kurz nach halb 11 war das gesamte Orgateam am Rifugio Scarfiotti eingetroffen, um uns von den ausnahmslos gutgelaunten Teilnehmern zu verabschieden.
@Tim und
@homerjaguar versorgten uns großzügig mit leckeren Schweizer Spezialitäten.
Wir haben euch Einiges abverlangt, Streckensperrung, Verzögerung, teilweise Sauwetter, aber ihr habt euch die Laune nicht verhageln lassen, so macht das richtig Spaß !!
Leider war viel zu wenig Zeit, um mit allen ein wenig zu „raatschen“.
Freue mich auf die Bilder, Videos und die Tour-Chronik, in der dann viel mehr Details zu lesen sind.
Und ich möchte mich (auch im Namen der gesamten Orga – ich hoffe, ich darf das)
bei allen ganz herzlich bedanken, die zum guten Gelingen dieser „Tour des surprises“ beigetragen haben (das ist sicherer als jetzt alle einzeln aufzuzählen, am Ende vergesse ich noch jemanden

).
Wir waren alle ein tolles Team und es hat riesig Spaß gemacht !
Bergfahrer
Hier noch ein paar Bilder:
Ein historisches Bild – vor langer Zeit aufgenommen. Col de Mallemort (2559m).
Von hier wurden wir von der Executive "verjagt", dafür bekamen wir den Tipp der von uns neu getauften „Route de la Gendarmerie“
Am Abend noch kurz die Erkundungstour (zur Sicherheit, man weiß ja nie…)
Dann am nächsten Morgen das Gleiche mit allen Autos
Die Kolonne nach vorne
Und nach hinten...schier endlos.
Am Nachmittag dann noch rüber zum Col de Parpaillon (2632m)
Diesmal fuhr ich sicherheitshalber mal vor und sah einige frisch aus der Wand gebrochene Steinbrocken auf dem Weg liegen
Die Bergschläfer bekamen zum Abend hin noch blauen Himmel geliefert
Am Sonntags ging es dann für viele noch zum Sommeiller hoch