Welches Differential / Diff Lock

[Lastcheetah]

Hallo zusammen

Ich überlege mir einen 2002 Grand Cherokee 4.7l V8 Overland fürs Offroaden zuzulegen. Bevor ich beim Angebot zuschlage möchte ich sicherstellen, dass ich fürs Offroad das „bestmögliche“ Quadratrac mit Sperren habe. Nachdem ich mich nun stundenlang durchs Forum und www gesucht habe um das herauszufinden habe ich mittels VIN Nummer folgende Informationen zu meinem möglichen Jeep gefunden:

Transmission - All 5-Speed Automatic; DGQ: Transmission-5-Spd Automatic 5-45RFE; DHA: Torque Converter - Lock-Up; DHF: Quadra-Trac II On Demand 4WD System; DJJ: Axle - Front, Dana 30/186MM; DME: Axle Ratio - 3.73; DRK: Axle - Rear, Dana 44/226MM; DSB: Axle - Vari-Lok Progressive,Front; DSC: Axle - Vari-Lok Progressive, Rear; EVC: Engine - 4.7L HO V8 MPI;

Was heisst das nun? Habe ich vorne und hinten Sperrdifferenziale (Vari Lock) oder sind das doch offene Diffs? Gibt es ein BJ Modell (2002-2004) mit standardmässig besserem (für Offroad) Allradsystem? Oder ist das oben beschriebene das besste in Bezug auf Sperren?

Herzlichen Dank wenn mir da jemand eine klare Auskunft geben kann.
Liebe Grüsse aus der Schweiz

 

[Mik]

Hallo,
steht doch in deinem Equipment Listing:
VA + HA Vari-Lok, also hydraulische Sperren.
Demnach müsstest du einen Quadra-Drive haben, was vermutlich auch auf deiner Schaltkulisse steht.
Wenn es funktioniert ist das QD schon gut.

Gruss
Mik

 

[Lastcheetah]

Hallo Mik

Herzlichen Dank für Deine rasche Antwort. Heisst das, dass bei „meinem“ Jeep mit diesen Differentialen das Phänomen nicht auftreten sollte, dass in „extremsituationen“ ein vorderes und das gegenüberliegende hintere Rad gleichzeitig durchdrehen können? Das wäre mit den Vario-Locks wie bei „meinem“ oben beschriebenen, nicht möglich, oder?

 

[Mik]

Nein, das ist eigentlich nicht möglich.

 

[Lastcheetah]

Herzlichen Dank Mik.

 

[Mik]

Hier mal zur Info ein Video, auf dem die Arbeitsweise des Quadra-Drive ganz anschaulich erklärt wird:

[wurde hier auch schon oft geteilt]

Das Gute am QD ist, dass es automatisch ohne Zutun des Fahrers und ohne elektronische Steuerung recht schnell und zuverlässig funktioniert - vorausgesetzt, die Reiblamellen der Vari-Lok Sperren sind nicht verschlissen und es ist das richtige Achsöl nebst Reibwertminderer mit korrektem Füllstand eingefüllt.

In der Untersetzung (4lo) ist die VA und die HA durch das VTG 'starr' über eine Klauenverbindung gesperrt und der Allrad permanent.
In diesem Modus sollte man nur auf lockerem Untergrund oder Matsch fahren und enge Kurven auf Asphalt etc. tunlichst vermeiden, da sich sonst die komplette Driveline verspannt und es die Sperren auf Dauer himmeln könnte.

Mik

 

[Lastcheetah]

Vielen Dank Mik für die gute Anleitung. Ich gehe davon aus, dass wenn die Reiblamellen der Vari-Lok Sperren, wie von Dir oben beschrieben, wirklich verschlissen wären, dann ist das nur noch mit einer echt teuren Reparatur und aufwändigem Auseinanderbauen wieder zu reparieren, wenn überhaupt noch sinnvoll….?

 

[Mik]

Die Reiblamellen der Vari-Lok Sperren gibt’s leider nicht einzeln, daher müsste mann den kompletten Korb neu machen bzw. tauschen.
Kostenpunkt geschätzt ca. 800-1000 € je Achse - nur für die Teile.
Es gibt auf dem Markt allerdings auch 'echte' 100% Sperren die man alternativ nachrüsten kann, mit unterschiedlichen Funktionsweisen.
Da fehlen mir aber die Erfahrungen um hier eine Empfehlung zu geben.

 

[Lastcheetah]

Salut Mik

Uii, das ist schon sehr teuer. Ich gehe davon aus, dass der Korb nur ersetzt werden kann hinten, wenn beide Steckachsen entfernt werden…?

Ich gehe „meinen“ 2002 4.7 HO voraussichtlich kommenden Samstag besichtigen. 20 Jahre sind halt schon viel/alt. Und meines Wissens wurde er zwar nur für die Arbeitsfahrt genutzt, hat aber sonst nicht viel Pflege erhalten…;-(

 

[Mik]

Moin,
ja die Steckachsen müssten zum wechseln des Diff-Korbs jeweils gezogen werden, an der HA geht das kaum ohne die Radlager auch neu zu machen.

Wenn du dir den WJ anschauen und probefahren gehst, schaue evtl. hier vorher noch mal rein:
https://www.jeep-forum.de/threads/kaufberatung-grand-cherokee-wj-wg.112338/post-1203391
Da ist auch eine ganz brauchbare Checkliste hinterlegt (die zwar eigentlich auf den 2.7er Diesel gemünzt ist, aber in vielen Dingen auch für die übrigen WJs Gültigkeit hat).
Es könnte nicht schaden, wenn du jemanden mitnimmst, der sich mit Jeeps ein wenig auskennt - insbesondere hinsichtlich eventueller Geräusche der Achsen, Prüfung des Allradsystems, etc.
Vier Augen sehen immer mehr als zwei.

Nach dem Kauf ist es obligatorisch, ALLE Öle und Betriebsflüssigkeiten zu wechseln - das sollte man in der Kalkulation auf dem Schirm haben...

Mik

 

[Lastcheetah]

Ganz herzlichen Dank Mik für die schnellen und kompetenten Antworten. Ich habe die Möglichkeit, den Jeep vor dem Kauf meiner Garage zu zeigen um den „allgemeinzustand“ zu beurteilen. Ich hoffe aber, dass dieser soweit i.o. Ist und ich schon bald einen eigenen Jeep Grand Cherokee Overland habe…;-) (Öle werden wewechselt, sowie voraussichtlich die hintere Steckachse, respektive Dichtung. Ist undicht und ölt so auch die Handbremsbacken).

 

[jeepsterV6]

Ich hab ne nagelneue und unbenutzte Vari-lock liegen - war für meinen WJ gedacht.
Interesse?

 

[Lastcheetah]

Salut jeepsterV6. Da komme ich allenfalls gerne darauf zurück. Ist diese für die Hinterachse?

 

[jeepsterV6]

Ja, ist für die HA.

 

[homerjaguar]

Hallo

Wenn das der Wagen in Hallwil ist, dann kannst Du über eine Teilegarantie sprechen.

Viel Glück
Markus

 

[kkk26]

Naja in extrem Situationen habe ich es schon geschafft, dass sich ein vorderes und ein hinteres gedreht hat. Aber wie gesagt, Extremsituation!