Vibrationen mit neuen Pirelli-Winterreifen GC SRT '17 – Erfahrungswerte?

Diskutiere Vibrationen mit neuen Pirelli-Winterreifen GC SRT '17 – Erfahrungswerte? im Grand Cherokee WK2 Forum Forum im Bereich Grand Cherokee / Commander Forum; Hallo zusammen, Ich fahre einen Jeep Grand Cherokee SRT (107'000 km) und hatte bisher keinerlei Probleme mit Vibrationen. Meine alten Pirelli P...

iStang

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Hallo zusammen,

Ich fahre einen Jeep Grand Cherokee SRT (107'000 km) und hatte bisher keinerlei Probleme mit Vibrationen. Meine alten Pirelli P Zero Winterreifen (245/45 ZR20) auf Brock-Felgen liefen absolut vibrationsfrei, ebenso wie meine Michelin-Sommerreifen auf den originalen SRT-Felgen.

Im Herbst habe ich jedoch neue Pirelli-Winterreifen auf die Brock-Felgen montieren lassen. Seitdem spüre ich ab ca. 115 km/h deutliche Vibrationen, deren Ursprung nicht genau zu lokalisieren ist (vorn oder hinten).

Folgendes habe ich bereits unternommen:
  • Reifen nochmals auswuchten lassen → leichte Abweichung (5–10 g), aber keine Verbesserung.
  • Beim erneuten Check wurde ein Höhenschlag bei zwei Reifen festgestellt → Austausch dieser Reifen → leichte Verbesserung, aber Vibrationen weiterhin spürbar.
  • Nach einer Probefahrt mit einem Pirelli-Vertreter wurde bestätigt, dass die Vibrationen bestehen. Diese Reifen werden übrigens nicht mehr in Polen, sondern in den USA produziert.
  • Die verbliebenen zwei ursprünglichen Reifen wurden daraufhin ebenfalls ersetzt → spürbare, aber nicht vollständige Reduktion der Vibrationen.
  • Zweite Auswuchtung durch einen anderen Händler → Abweichung von 5–10 g festgestellt, aber keine sonstigen Auffälligkeiten an Lauffläche, Felgenauflage oder Zentrierung.
Was ausgeschlossen werden kann:
  • Die Reifen drehen sich nicht in der Felge (Position Reifen im Vergleich zum Ventil kontrolliert).
  • Unebenheiten im Straßenbelag als Ursache.
  • Spur wurde im Rahmen des letzten Services überprüft → keine Auffälligkeiten.
  • Vibrationen sind unabhängig von Motordrehzahl und Last, Bremsen oder Beschleunigen
  • Die Laufbilder der alten Reifen (sowohl Sommer als auch Winter) waren jeweils gut. Reifendruck hielt ich immer bei 2.8 Bar.
Gibt es bekannte Auffälligkeiten beim Jeep Grand Cherokee SRT ab 100'000 km im Bereich Fahrwerk/Felgen, die solche Vibrationen verursachen könnten?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Pirelli-Winterreifen gemacht? In einem anderen Forum habe ich von einem SRT-Fahrer gelesen, der nach langwieriger Fehlersuche erst durch den Wechsel auf eine andere Reifenmarke das Problem lösen konnte.

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen oder Hinweise zur die Fehlerursache
 
Det65

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Ich würde mal den Antriebsstrang kontrollieren, und die Homos ganz besonders.
 
Kaltstart

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Moin iStang,

das Problem hab ich auch, genauso wie Du es beschrieben hast. Es tritt nicht immer auf, meißtens reicht es dem Auto mal ne Pause zu gönnen. Dann komme ich ohne das Rumpeln nach Hause.

Meine Lösung: die Pirellies kommen nach dem Winter runter. Da ich auch mit Pi-Sommereifen schlechte Erfahrungen gemacht habe, bin ich zu Falken gewechselt.

Gruß Kaltstart
 
Kautsky2

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245/45 20? Der SRT braucht 295/45 20…und hier am besten 2,4 bar
 
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Gut möglich, dass mal eine Reifenserie nicht optimal gefertigt wurde, ist aber wirklich eine Ausnahme.

Ich habe mehrer Radsätze (auch Brock B32) die mit den Pirelli 295/45-20 bestückt sind und bin seit Jahren total begeistert von denen. Vorher auf dem Diesel, jetz auf dem SRT. Die nicht mehr wintertauglichen Reifen fahre ich sogar über den ganzen Sommer. Laufen alle absolut rund, ruhig und suchen keine Fahrrinnen.

Wenn in deinem Fall Veränderungen der Unruhe nach den Räderwechsel gegeben waren, könnte es auch an verschmutzten / rostigen Anlageflächen liegen.

Ich weiß jetzt nicht wie die Oberflächenbeschaffenheit der Felgenanlageflächen an den Bremsscheiben und an den Felgen bei dir aussehen. Aber Alu und Stahl mögen sich nicht und korrodieren entsprechend. Vor allem am Radnabenring. Beim Kauf meines SRT letztes Jahr habe ich die Sommerräder nur mühevoll abbekommen. Jendenfalls waren die wie festgeschweißt.
Entsprechend sahen die Anlageflächen der Bremsscheiben und Radnabe aus.

Da jeder Felgenhersteller seine eigenen Ausformungen der sog. Gußtaschen hat, verändern sich auch entsprechend die Anlagepunkte an den Bremsscheiben. Das wäre in deinem Fall schon mal gegeben beim Wechsel von Originalfelgen auf Brock-Felgen. (Siehe Fotos unten mit Ghost-Felgen).

Da bei Fahrzeugen mit Radbolzen nach dem Aufstecken der Felgen keine schmutz-/rostabreibenden Drehungen mögich sind wie bei Autos mit Radschrauben sollten diese Flächen entsprechend sauber gehalten werden. Händisch mit Drahbürste oder Ausätzen auf den Akkuschrauber.
ACHTUNG: Beim Säubern des Radnabensims auf den Gummi-O-Ring achten, dass der nicht beschädigt wird.

Ebenso die Anlageflächen der Felgen, die Zentrierphasen und Radnabenaufnahmen säubern. Da hier leichter Materialabtrag besteht, nehme ich nur ein feines Schmirgelpapier auf einem planen Holzstück oder Pad und säubere das vorsichtig.

Dann die Anlageflächen an der Bremsscheiben mit Plastilupe Bremsenmontagefett oder Keramikpaste dünn benetzen, dass keine neue Korrosion mehr entstehen kann. So liegen die Felgen dann absolut plan am Fahrzeug an. Beim nächsten Rädewechsel mit unterschiedlichen Felgen eben wieder säubern wegen sandigem Schmutz.

Hier sieht man die Abdrücke der Anlagepunkte und Gußtaschen um die Radbolzen herum von den Originalfelgen, sowie die unterschiedlichen Anlageflächen der Zubehörfelgen (hier GHOST):

20241216_113259 - Kopie.jpg 20241216_113308.jpg 20241216_112050.jpg 20241216_112104.jpg 20241216_101437.jpg 20241216_101442.jpg
 

iStang

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Ich würde mal den Antriebsstrang kontrollieren, und die Homos ganz besonders.
Ist sicher etwas was man als nächstes untersuchen muss. Andererseits erschienen die Vibrationen mit dem neuen Satz reifen

Moin iStang,

das Problem hab ich auch, genauso wie Du es beschrieben hast. Es tritt nicht immer auf, meißtens reicht es dem Auto mal ne Pause zu gönnen. Dann komme ich ohne das Rumpeln nach Hause.

Meine Lösung: die Pirellies kommen nach dem Winter runter. Da ich auch mit Pi-Sommereifen schlechte Erfahrungen gemacht habe, bin ich zu Falken gewechselt.

Gruß Kaltstart
Eine Pause gönnen das ist interessant... Ich hatte auch PI-Sommerreifen. Gegen Ende des Reifenlebens wurde diese Laut und vorallem folgten sie stark Spurrinnen

ich hatte noch keinen 20“ reifen der wirklich vibrationsfrei am dicken gelaufen ist. conti war der schlimmste.
245/45 20? Der SRT braucht 295/45 20…und hier am besten 2,4 bar
Hoppla, ich habe natürlich auch 295/45 20. Danke für den Hinweis. Meinst du 2.4 Bar vs. 2.8 Bar hat einen Einfluss auf die Vibrationen?
 

iStang

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Danke "Vancouver" für die ausführliche Analyse mit den korrigierenden und präventiven Massnahmen - sehr interessant.

Ich überlege mir auch zu einem Händler zu gehen, welcher eine Road Force Elite Auswuchtmaschine benutzt. Mit der Lastrolle werden die Kraftschwankungen der Bauteile des Rades identifiziert und zeigen die optimale Positionierung von Felgen und Reifen an. Weitere nützliche Funktionen sollen möglich sein wie Zentrierungscheck und Seitenzugoptimierung.
 

iStang

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So, mein Jeep läuft nun Vibrationsfrei auf den Pirellis Winterreifen auf Brock-Felgen! Ich ging zum einzigen Händler in der Schweiz, der eine Road Force Auswuchtmaschine betreibt.

Was sind die Erkenntnisse, welche helfen können?

1. Das Ventil (ca. 35g) und der Luftdrucksensor lagen bei einer Felge nicht gegenüber, was unnötiges nicht ausgewuchtetes Gewicht addierte
2. Die Auflagen der Felgen wurden genau untersucht. Es befindet sich jeweils ein eingepasster Gummiring (siehe dazu *Bild, roter eingezeichneter Ring für Lage und zweites Bild von zwei entfernten Ringen). Dieses Gummi war an 3 Achsen spröde, dessen Reste teilweise in die Auflagefläche gequetscht wurde. Möglicherweise haben die OEM Felgen eine Aussparung dort, wo die Brock-Felge das Gummi quetschen könnte.
3. Auch nach zwei ersten Reifenhändler/Garagen, welche meinten ihre Auswuchtmaschine seien korrekt geeicht (nicht kalibriert (!)) zeigte die Road Force Fehlgewichte von 15 bis 45 g!

Es wurden dann noch 2 Reifen auf der Felge rotiert, so dass die Massen besser ausgeglichen werden. Der ganze Prozess wird sauber dokumentiert
Gemäss dem Händler verursachen Pirellis bezüglich Gleichmässigkeit der Lauffläche am meisten Probleme.
Reifendruck meinten sie mit 2.4 Bar gehen, ich hatte zuvor 2.8 Bar
Vibrationsprobleme gibt es am meisten bei schweren SUVs und Teslas

* Vancouver, ich habe gleich dein Bild verwendet ;)
 

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Bei Jeep fixiert dieser Gummi-O-Ring die Bremsscheibe, was bei anderen Automarken eine sinnvollere Fixierschraube übernimmt. Wie es dein poröser O-Ring zeigt, ist es dann leicht möglich, dass auch Wasser hinter die Bremsscheibe, also zwischen die Radnabe und BS gelangt und dort Rost verursacht. Dadurch entsteht dann das "Festbacken" der Bremsscheibe und unebene Anlageflächen.

Aus diesem Grund benetze ich beim Scheibentausch die penibel gereingte Radnabe und die neue Bremsscheibe an den beiden Anlageflächen hauchdünn mit Kermaikpaste. So kann dort auch kein Rost entstehen und die BS liegt plan an.
 
Kaltstart

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Hallo iStang,

Dank für Deine Erkenntnisse, muß demnächst auf Sommerreifen wechseln und werde meine Werkstatt mal auf die O-Ringe ansprechen. Da diese noch nie auf den Rechnungen aufgetaucht sind.

Gruß aus Köln Kaltstart
 
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Hallo iStang,

Dank für Deine Erkenntnisse, muß demnächst auf Sommerreifen wechseln und werde meine Werkstatt mal auf die O-Ringe ansprechen. Da diese noch nie auf den Rechnungen aufgetaucht sind.
Gruß aus Köln Kaltstart
Vom WH her kenne ich das so, dass die nicht zu kaufen sind. Die dienen lediglich beim Fahrzeugbau als Montagehilfe.
Im gut sortierten Baumarkt wird man da fündig.
 

iStang

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Ich habe mich letzte Woche noch mit meinem Motorradhändler über das Auswuchten unterhalten. Mit dem Pneuhaus wo ich die Reifen gekauft und aufziehen haben lasse sei er auch nicht zufrieden. Er hatte auch schon Probleme mit Vibrationen an seinem GMC-Transporter. Er meinte sie hätten absichtlich eine "Toleranz" von 10% eingestellt, damit sie schneller auswuchten können. D.h. die Auswuchtmaschine könnte präziser arbeiten. Der Motorradhändler betreibt in seinem Shop eine alte Auswuchtmaschine mit einem horizontalen Teller. Er meint diese sei zwar langsam, jedoch präziser. Vorallem bei schweren und grossen Rädern sei eine moderne Auswuchtmaschine mit vertikaler Drehung ungeeignet, da es beinahe unmöglich ist das Rad korrekt auf die Spindel zu platzieren.

Bemerkung: Ich habe mit der zweiten Garage, welche die Auswuchtung nach der ersten Montage im Pneuhaus überprüft und korrigiert hat telefoniert und ihm mitgeteilt, dass seine Auswuchtung nicht korrekt war und der GC nun nach der Road Force Auswuchtung Vibrationsfrei fährt. Nach Durchsicht des Arbeitsrapports teilt er mit, sie hätten sich nur die vorderen Räder angeschaut, jedoch nicht die Hinteren :banghead: Nunja, ich denke hätten sie sich die Hinteren auch angeschaut, wäre mir der Gang zur Road Force wohl erspart geblieben, denn vorallem ein Rad hinten hatte 45 Gramm fehlgeweicht (!)
 
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Vibrationen mit neuen Pirelli-Winterreifen GC SRT '17 – Erfahrungswerte?

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