Hallo,
ich habe meinen Jeep jetzt ungefähr ein halbes Jahr und habe festgestellt, dass der Simmering an der Eingangswelle zum hinteren Differential leicht ölt. Da ich beim Schrauben am Jeep noch nicht fit bin (vorher war's ein VW T4 Syncro) bereite ich mich gern auf solche Reparaturen vor und habe nun schon einiges im Forum dazu gelesen.
Ich möchte hier nur mal kurz eine Antwort, ob ich das Prinzip der Achse verstanden habe: Über die Einstellung der Zentral-Mutter der Eingangswelle wird die
Vorspannung der Kegelrollenlager bestimmt. Die Kegelrollenlager sind in einer O-Anstellung montiert. Somit sind die Außenringe im Gehäuse festgelegt, die Innenringe sind auf der Welle zwischen Ritzel Stauchhülse und Mutter eingespannt. Je stärker die Mutter angezogen wird, desto näher rücken die Inneringe zueinander, desto stärker die Vorspannung. Die Lage des Ritzels zum Kegelrad ist bereits über Distanzscheiben eingestellt, wobei sich die Distanzscheiben am Innenring des inneren Kegelrollenlagers abstützen. Eine falsche Einstellung der Mutter führt somit in erster Linie zu einer falschen Vorspannung der Lager und schließlich zu einem Lagerschaden. Die Einstellung des Ritzels zum Kegelrad ist dann nur in sehr geringem Ausmaß betroffen. Verschleißen die Lager, geht nicht sofort die Zahnradpaarung kaputt. Es sei denn die Lager zerlegen sich. Bei einem Tausch der Lager wäre dann auch das Tragbild wieder richtig einzustellen.
Wenn man jetzt demontiert um den WDR zu tauschen, müßte man also, wenn man die gleiche Mutter wieder verwendet, die Mutter wieder auf die gleiche Position festziehen, um die zuvor eingestellte Vorspannung und Position des Ritzels wieder herzustellen. So weit richtig?
Dann wäre doch eine ein eindeutige Markierung der Muttenposition meines Erachtens wahrscheinlich die sicherste Methode, um die alte Vorspannung möglichst genau wieder herzustellen. Die Position könnte also durch markieren der Mutter und messen mit Meßschieber festgestellt werden. Weiter könnte ich mir vorstellen, die Mutter leicht zu lösen und diese dann gleich mit dem Drehmomentschlüssel solange anzuziehn, bis diese wieder an der alten Stelle sitzt. Diese Drehmoment wäre dann ein weiteres Maß um die ungefähre Lage der Mutter zu bestimmen.
Also bei der Demontage:
- Mutter markieren (Körner oder Flex wie auch schon beschrieben wurde)
- Einschraubtiefe messen bzgl. der Welle
- Mutter lösen und mit Drehmomentschlüssel langsam auf die Markierung bringen und das nötige Drehmoment dabei feststellen
- dann Mutter lösen
- WDR tauschen
- Flansch wieder aufsetzen
- Mutter anziehen (Schraubensicherung nicht vergessen) bis gutes Stück vor notiertem Drehmoment
- dann schrittweise messen der Einschraubtiefe, Markierung checken und schrittweise weiter anziehen, bis Drehmonet in etwa paßt und die Markierung und die ursprüngliche Einschraubtiefe übereinstimmen
Damit sollte doch die alte Vorspannung der Lager wieder hergestellt sein.
Wie steht Ihr das?
Ich möchte hier aber kein Faß aufmachen und eine ellenlange Diskussion entfachen, sondern hoffe auf Kommentare, ob in der Funktionbeschreibung und in der Vorgehensweise konkrete Fehler sind.
Danke im voraus.