Manuelle DPF-Regeneration

[Pushkick]

Moin Leute,

nachdem ich gerade im Urlaub war in einem Land, wo man nur 80-90 km/h oder teilw. langsamer fahren kann, ist bei meinem GC leider der DPF zu.
Eine automatische Regeneration ist nicht mehr möglich da er im Notlauf nur noch max. 60 km/h fährt.

Gibt es aktuell eine Software für den "Heimgebrauch", mit der man die Regeneration manuell einleiten kann oder kann das nur Jeep aka Fiat?

JScan oder DiagFCA scheinen das wohl nicht zu können...

Bin dankbar über Tipps.

VG
Flo

 

[OldTom]

Ich gehe mal davon aus, dass die Diagnose "DPF voll" durch auslesen des Fehlerspeichers bestätigt ist.
In diesem Fall ist es wohl am einfachsten, wenn man die Regeneration von "Freundlichen" einleiten läßt. Je nach Lust und Laune ruft er dafür 0.- bis 80.-Euro auf.

Ich konnte die Regeneration bei meinem WH (MB OM642 Motor) mit einem iCarsoft MB V2.0 einleiten. iCarsoft Geräte gibt es aber auch andere Marken. iCarsoft Deutschland - Home .

 

[gemmy]

Hab ich sogar eins für den Betrieb, da die Euro5 Fusos gerne zicken........

 

[Pushkick]

Danke für den Tipp zu iCarsoft... Auf der deutschen Seite findet man nichts zu Jeep oder Fiat - auf der US Seite zumindest Jeep und den Hinweis dass man die manuelle Regeneration und die damit verbundene Drosselklappensteuerung "auf null" setzen kann. Ich könnte jetzt noch ewig darüber schreiben warum es Jeep so kompliziert macht wenn den DPF voll ist - denn es kommt in der Tat nicht nur der Hinweis dass der DPF voll ist sondern gepaart mit "Elektronische Drosselklappensteuerung Warten". Das ganze wäre eigentlich so einfach. Auf Englisch lehrt mich das Evic dass ich auf Highway-Speed fahren soll damit der DPF regenerieren kann. Blöd nur, dass genau das im Notlauf mit 60 km/h nicht möglich ist...

Für meinen nächsten Urlaub denke ich drüber nach ob ich mir das anschaffe - es ist ja doch nicht ganz billig (und ganz ehrlich, ich verstehe nicht warum JScan oder DiagFCA das nicht kann).

Jetzt hat mir der ADAC erstmal geholfen und bringt mir irgendwann meinen Jeep nach Deutschland. Hab schon mit dem nächsten FCA-Dealer gesprochen der meinte - gar kein Problem, anschließen, Freibrennen und alles ist gut.

VG
Flo

 

[Vancouver]

Immer öfters denkt der Mensch, dass moderne Dinge alles selber regeln. Absoluter Quatsch. Unser Verstand, unsere Erfahrungen und Kenntnisse sagen da oft etwas anderes.

Deshalb schalte ich, selbst als ausgeprägter Klimamuffel, alle 2 Wochen mal die Klima an, dass der Kompressor mittels dem Schmieröl das dem Kältemittel zugesetzt ist, geschmiert wird und nicht festsitzt.
Ebenso fahre ich 1x monatlich mit mind. 2500-3000 U/min im Zugbereich ohne Unterbrechung für mind. 15 Minuten, da ich das bei meinen täglichen Fahrstrecken zur Arbeit und meinem Fahrstil nicht hinbekomme. Das Getriebe lässt sich ja sperren, weshalb man dazu auch gar nicht rasen muss. Hier zählt die Abgastemperatur. So kann man den DPF regelmäßig selbst freiglühen, bzw. unterstützen. Das Regenerieungsprogramm in der Werkstatt macht nichts anderes (ausser bei nur 2000 U/min und 10 Minuten).

 

[freejeep]

Moinsen,

ja, es ist nicht entscheidend welche Geschwindigkeit zum Freibrennen gefahren wird, sondern welche Drehzahl. Ich fahre dann mal 15 Minuten mit manueller Schaltung und achte darauf ca 2.00-2.500 rpm zu erreichen ( Was will man sonst machen wenn keine Autobahn in der Nähe ist ). Jetzt regeneriert sich der DPF ebenfalls. Richtig ist, es nervt ungemein. Mein 2014er GC Overland hat auch bei 125.000 KM, überwiegend Kurzstrecke, nicht einmal gemotzt. Der 2018er 6d temp schreit alle 200-350 KM nach der Autobahn. Auch die Anzahl der Kaltstarts bestimmt die Häufigkeit der nötigen Regeneration. Diese High-Tech Diesel kommen mir nicht mehr ins Haus. Nach 17 Jahren Jeep Diesel ist Schluss.

 

[tom28865]

Moin,
zugegeben sind die Reg,Phasen gefühlt öfters als im Vorgänger-WH. Allerdings.. beim WH war es noch echt nervig weil der Dicke dann so geschoben hat das man massiv gegenbremsen musste. Besonders nervig an der Ampel. Beim WK2 ist das nicht mehr der Fall und fällt kaum noch auf.
Nach diversen (Benziner-)Mietmöhren die mal eben das Doppelte an Tankrechnung produzieren als ein Diesel, genieße ich die Vorteile inkl. einer entspannten Reichweite von 1000 km/Tank.

 

[Vancouver]

... Auch die Anzahl der Kaltstarts bestimmt die Häufigkeit der nötigen Regeneration. Diese High-Tech Diesel kommen mir nicht mehr ins Haus. Nach 17 Jahren Jeep Diesel ist Schluss.

Da stimme ich dir uneingeschränkt zu. Wollte hier schon auf den unscheinbaren 5,7 Liter umsteigen, den es aber leider nicht mehr gibt.

Im Hinblick auf die erzwungenen Kaltstarts bin ich beim WK2 ja vom Glauben abgekommen, dass die Kontrukteure mehr Gehirnzellen haben sollten wie eine Henne die im Hof nach Futter scharrt. Ich habe mehrere Autos in der Garage, auch hintereinander stehen und muss hin und wieder mal eines davon etwas zurück oder vorschieben. Hierbei muss ich am WK2 jedesmal (völlig sinnbefreit) den Motor starten, weil da nix mehr ist mit auf -N- stellen und etwas verschieben. Ist ja sogar noch dümmer wie die Klima die sich selbständig aktiviert und nur durch Ziehen der Sicherung abgestellt werden kann.

Ich weiß, es gibt die Notentriegelung. Diese durchzuführen bespaßt mich aber noch weniger wie ein unnötiger Kaltstart.

 

[Pushkick]

Mein DPF ist inzwischen manuell regeneriert - Kosten 43 Euro beim Fiat-Dealer. Füllgrad vor und nach Regeneration: 131% & 8%.
Was allerdings beim 14er noch nicht zutreffen dürfte ist das Geschwindigkeitsunabhängige Regenerieren. Ich bin ja gute 80km am Stück bei 60km/h bei 3000 Umdrehungen gefahren - nix mit Regeneration. Das Evic sagt auch unmissverständlich dass man auf Highwayspeed gehen soll... Modernere Modelle und andere Autos machen das inzwischen im Stadtverkehr.

Naja, was solls, war eben nur ärgerlich weil weit und breit keine Werkstatt in der Nähe war die das manuelle Freibrennen starten hätte können. Bevor ich das nächste mal in den Urlaub fahre lasse ich davor den Füllgrad checken und falls möglich und nötig nochmal regenerieren. Ölwechsel mache ich vor solchen Urlauben ohnehin.

Gruß
Flo

 

[OldTom]

Bevor ich das nächste mal in den Urlaub fahre lasse ich davor den Füllgrad checken ...

Den Füllgrad des DPF sowie die Masse an Asche und Ruß kannst du mit JScan selbst auslesen.

 

[Det65]

Das zu dem Thema Intelligente Menschen und so, ich wollte dazu nichts schreiben, es hätte mich dann wieder persönlich treffen können. Man kann soviel auf der Autobahn rumreiten wie man will, der Regenerationsprozess ist festgelegt und wird eingeleitet wenn bestimmte Parameter zusammenkommen

 

[OldTom]

....Man kann soviel auf der Autobahn rumreiten wie man will, der Regenerationsprozess ist festgelegt und wird eingeleitet wenn bestimmte Parameter zusammenkommen

Und wenn der DPF mal übervoll ist, dann wird keine automatische Regenration mehr eingeleitet, egal mit welchem Fahrprofil man unterwegs ist. Das geht dann nur noch manuell.

 

[Vancouver]

.............Man kann soviel auf der Autobahn rumreiten wie man will, der Regenerationsprozess ist festgelegt und wird eingeleitet wenn bestimmte Parameter zusammenkommen

Und auf dieses Zusammenspiel kann man sehr wohl vorbeugenden Einfluss nehmen.

Was geschieht bei der Einleitung einer manuellen Regenerierung ?
==> Die Abgastemperatur und der Abgasdruck werden künstlich hochgesetzt, wodurch die abgelagerten Rußpartikel im DPF verglühen und nach außen geblasen werden.

Was geschieht wenn man konstant im Zugbereich bei erhöhten Drehzahlen über 15 Minuten fährt, oder gar mit Highspeed fährt ?
==> Die Abgastemperatur und der Abgasdruck werden hierdurch erhöht, wodurch die abgelagerten Rußpartikel im DPF verglühen und nach außen geblasen werden.

Wenn das auch den Wirkungsgrad einer manuell eingeleiteten Regenerierung nicht umfänglich erfüllt, es trägt ohne Zweifel dazu bei, dass sich der DPF nicht zusetzt.

Habe gerade nachgesehen: Ich konnte keine Abgaskühleinrichtung in der Abgasanlage vor dem DPF finden. Somit müsste die erhöhte Abgastemperatur auch in den DPF gelangen.

Ruß verglüht bei starker Hitze, Diesel entzündet sich selbst bei hohem Druck und/oder mind. 800° C. Dies ist selbst bei den neuen modernen Autos mit allerlei elektr. Schnick-Schnack noch so.

 

[OldTom]

Das ist zwar alles soweit richtig, aber ohne die Einleitung der manuellen Regeneration über ein Diagnosegerät, wird weder die MKL zurückgesetzt, noch der Notlauf beendet, ebensowenig ändern sich die Werte der DPF Beladung, weil diese ebenfalls mit einem Diagnosegerät zurück gesetzt werden müssen. Es gibt keine dedizierten Sensoren am DPF, die die Ruß- oder Aschemenge messen, sondern diese Werte werden von der PCM errechnet und dort gespeichert.
Alles selbst ausprobiert!

 

[Det65]

Was ist daran richtig?? Aber egal.....

 

[OldTom]

Was ist daran richtig?? Aber egal.....

Diese Aussage:
"Wenn das auch den Wirkungsgrad einer manuell eingeleiteten Regenerierung nicht umfänglich erfüllt, es trägt ohne Zweifel dazu bei, dass sich der DPF nicht zusetzt."

Vancouver schreibt ja von vorbeugendem Einfluß.

Eine manuelle Regeneration geht nur über eine Diagnosegerät, sonst wäre es ja eine erzwungene automatische Regeneration.
Soetwas gibt es aber beim WH und WK2 nicht. Mercedes allerdings kann das.

 

[Vancouver]

Und wenn der DPF mal übervoll ist, dann wird keine automatische Regenration mehr eingeleitet, egal mit welchem Fahrprofil man unterwegs ist. Das geht dann nur noch manuell.

Diesem Zustand, einer Zusetzung des DPF, beuge ich erfolgreich seit über 10 Jahren am WH, am WK2 und am C 220 CDI vor.

 

[Pushkick]

Vorbeugen ist sicherlich gut - hilft halt nur leider herzlich wenig wenn man wie ich dann in einem Land für ein paar Wochen unterwegs ist wo man max. 80 fahren kann, dazu dann noch viele Strecken mit teilweise 30-50km/h. Danke für den Tip mit JScan - nutze ich sogar, aber wo zeigt es mir den Status des DPF-Füllgrads an?

Meines Wissens nach (und das mag nun Laienwissen sein) gibt es vor und nach dem DPF sehr wohl Sensoren die den Druckunterschied messen und somit der Füllgrad errechnet wird. Braucht es ja auch, woher soll das Steuergerät sonst wissen dass der DPF voll ist?

 

[Steira]

es gibt folgende arten der regeneration:

1 stufe: wird aus gelöst, wenn ein gewisser füllstand des dpf erreicht ist, UND die fahrgeschwindigkeit über 100km/h liegt

2. stufe: wird ausgelöst, wenn der dpf voll ist. unabhängig der fahrgeschwindigkeit.

3. stufe: 1 u. 2. sind fehlgeschlagen. regeneration wurde verriegelt, motor im notlauf. das geht nir mehr mit der sog. serviceregeneration. mittels tester.

was passiert bei der regeneration:
im normalbetrieb kommst du nie auf die erforderlichen 680°c im dpf. der grund ist, dass die meisten turbos nur 680 bzw. 720°c aushalten. durch die expansion über die turbine verlierst du ca. 80-100°c.
es muss also einiges passieren, damit es zur regeneration kommt. u. a. wird angedrosselt, später eingespritzt, zus. nacheinspritzung, turboverst. geändert, etc.
DAS PASSIERT ABER NUR, wenn punkte 1-3 zutreffen.
ist der dpf nur halb voll, kannst du fahren wie du möchtest, es wird keine regeneration ausgelöst. somit ist das fahren mit erhöhter drehzahl und niedrigen geschwindigkeiten nur dann sinnvoll, wenn punkt 2 zutrifft. das muss dann aber auch jenseits der 20 min sein, ansonsten wird die regeneration abgebrochen. was für den dpf nicht grad gesund ist. am schlimmsten ist der zustand, wenn der sog. light off eintritt (beginn der russverbrennung) und der motor geht in den leerlauf. da entstehen temperaturen bis zu 1300°c im dpf, was zu rissen im monolith führt.

nachsatz: der diff. drucksensor ist nur dann für die regeneration zuständig,
( punkt 2 u. 3.) wenn der vom modell errechnete füllstand nicht mit der realität übereinstimmt. das passiert meist bei getunten autos, weil keiner das beladungsmodell anpasst. die spezialisten wissen ja ned amal, dass so was existiert.

 

[Det65]

Genau so...und wenn das Regenerieren immer funktioniert hält ein DPF auch 200tkm bis er ausgetauscht werden muss.