Lenkung am CJ7

[kingthosch]

Hallo zusammen,

Der CJ fuhr ja seit Anfang an wie ein Sack Nüsse. Die Lenkung hatte ein kleines Losbrechmoment und dann fiel der Wagen regelrecht in die Kurve. Unruhig Wie ein Quad.
Ich habe die Einstellschraube von der Servolenkung gewaltig rausgedreht, das hat schon mal geholfen. Der Vorbesitzer meinte wohl, je fester, je besser. Heute noch das System gespült und mit Mopar Servolenkungsöl befüllt. Dann noch einen neuen Lenkungsdämpfer eingebaut und jetzt fährt er fast wie ein richtiges Auto. Ich würde mir eine andere Übersetzung wünschen. Man kurbelt ja ganz schön, von Anschlag bis Anschlag.
Ich habe mir jetzt eine Box vom YJ besorgt und arbeite die auf. Ab 80 hat Saginaw auf O-Ring Anschlüsse gewechselt, da kommt dann auch noch Anpassungsarbeit auf mich zu. Mal sehen, ob ich das Fahrgefühl noch besser hinbekomme.
Wenn ich den Nachlauf vergrößern möchte, auf welche Seite kommen die Keile?

Gruß
Thorsten

 

[73cj5258]

Die Übersetzung der Lenkung ist so erwünscht weil das ein Gelädewagen ist.
Wenn man auf einen Stein oä fährt schlägt das Lenkrad dann nicht so aus.
Die Keile vorne kommen mit dem dicken Teil in Fahrtrichtung vorne hin so dass die Achse nach hinten unten kippt.

 

[kingthosch]

Vielleicht gewöhne ich mich dran. Hatte ich halt weder beim Scout noch beim ZJ. Selbst der Unimog war schneller um die Kurve. Erstmal Feintuning, eins nach dem anderen.

 

[Drehzahlkeller]

Wenn du den Wagen vorne angehoben hast, und du von Volleinschlag zur Geradeaus Stellung einen Widerstand merkst, ist die Lenkung viel zu stramm eingestellt. Das hat den den gleichen nervösen Effekt, wie zu loose.

Ich meine auf einem von deinen Bildern gesehen zu haben, das du original Federn hast. Da brauchst du keine Keile. Irgendwo am vorderen Diff ist ein "Anguss". Der soll möglichst waagerecht sein.

 

[kingthosch]

Ich muss die irgendwann mal aufmachen. Ich fürchte, die hat Schaden genommen. Ich habe sie mehr als eine volle Umdrehung gelöst und immer noch kein Spiel in der Lenkung. War viel zu fest. Ich bocke ihn mal auf and sehe, ob immer noch Wiederstand drin ist.

 

[kingthosch]

Nachlauf probiere ich danach. Momentan hat die Lenkung keine Rückstellung. Im Gegenteil, er fällt in die Kurve.

 

[Drehzahlkeller]

Wenn sie schon zu fest ist, kannst du gleich prüfen wo die "Geradeaus Stellung" im Lenkgetriebe ist. Da wo es am strammsten ist. Wenn du den Punkt gefunden hast, sollte das Lenkrad auch geradeaus stehen. Wenn der Wagen dann nicht geradeaus fährt, An der Schubstange zw. Lenkgetriebe und Rad einstellen bis er geradeaus fährt.
Wenn das Lenkgetriebe nicht in "Geradeaus" ist, eiert der Wagen auch immer, weil das Lenkgetriebe nur in "Geradeaus" spielfrei ist!

Er fällt in die Kurve weil das Lenkgetriebe aus seiner zu festen Einstellung in die Lose will/ geht.

 

[Martin1508]

Hat der Pitman keine "Codierung"?
Gemeint ist, passt der Lenstockhebel bei jedem Spline auf den Pitmanshaft?

 

[Drehzahlkeller]

Nein, der geht nur in einer Position rauf. Aber das nützt nichts, wenn das Lenkgetriebe mit der Spurstange falsch "auf Mitte" eingestellt ist.

Drei Faktoren müssen richtig miteinander kombiniert werden:

Die Räder geradeaus
Das Lenkgetriebe geradeaus
Die Lenksäule geradeaus

 

[Martin1508]

Dann erzähle mal bitte wie man das LG und Lenksäule auf geradeaus stellt wenn es nur in eine Stellung zusammen passt?

 

[Martin1508]

Hat die Eingangswelle vom LG keine Fläche für die Klemmschraube?

 

[Drehzahlkeller]

Dann erzähle mal bitte wie man das LG und Lenksäule auf geradeaus stellt wenn es nur in eine Stellung zusammen passt?

Ich versuche es mal...

Lenkgetriebe und Lenksäule sind nicht über den Pitman verbunden. Deshalb hat die Verbindung damit nichts zu tun. Der Pitman verbindet Lenkgetriebe und Schubstange...

Willst du provozieren oder zur Lösung was beitragen?

 

[Drehzahlkeller]

Hat die Eingangswelle vom LG keine Fläche für die Klemmschraube?

Ja, du kannst sie trotzdem um einen Zahn verschoben zusammenbauen. Das Gleiche gilt für die Lenksäule. In Summe schaffen es Leute, die es nicht richtig machen, da bestimmt 3-4 Zähne Fehler einzubauen.
Das Schiebe Gelenk der Lenkstange kannst du z.B. ohne Probleme um 180 Grad falsch zusammensetzen.

Alle Fehler, die irgendwelche Honks in den letzen 40 Jahren in die Autos geschraubt haben, kann ich dir auch nicht erklären. Man wundert sich immer wieder was manche Leute sle "repariert" bezeichnen...

 

[Martin1508]

Ich versuche es mal...

Lenkgetriebe und Lenksäule sind nicht über den Pitman verbunden. Deshalb hat die Verbindung damit nichts zu tun. Der Pitman verbindet Lenkgetriebe und Schubstange...

Willst du provozieren oder zur Lösung was beitragen?

@Drehzahlkeller: fühlst Du Dich provoziert? Frage mich wie Du auf das schmale "Brett" kommst.

Das LG und der Lenkstockhebel passen nur in einer Stellung zusammen, da wie Du geschrieben hast beide codiert sind.

Weiter geht man für geradeaus immer von Mitte Lenkgetriebe aus, das ist der Startpunkt.

Von dem Lenkstockhebel aus an das Rad. Das Lenkrad durch Verschiebung auf den Splines an der Eingangswelle, sofern hier nicht wie bei einigen Saginaw-LG's auch eine Codierung existiert.

Im übrigen kann man sogar sehen ob die Verzahnung zwischen Lenkmutter (das ist der verzahnte dicke "Kolben" im LG) und Pitmanshaft überdreht ist.
Der Pitmanshaft drückt sich in Mittelstellung weg, wenn man unter dem Auto liegt sieht es aus als wenn der Pitmanshaft eiert, sofern die Lager i.O. sind.

Wenn die Verzahnung zwischen Pitmanshaft und Lenkmutter i.O. ist dann gibt es kein wegkippen ausserhalb der Mittelstellung.

Kannst gerne falls es Dich interessiert hier vorbei schauen:
Lenkgetriebe ZJ/ZG Zerlegen, Prüfen

Und nun bin ich mal weg...

 

[kingthosch]

Jetzt mal eine blöde Frage, bitte nicht hauen.
Hat die Lenksäule Anschläge? Weil wenn nicht, interessiert mich doch die Stellung der Lenksäule nicht. Dann setzte ich das Lenkrad entsprechend auf die Verzahnung.

Wenn ich den Jeep aufbocke, habe ich festgestellt, dass es links rum etwas schwerer lenkt, als rechts rum. Bei ausgebautem Lenkungsdämpfer natürlich.
Allerdings ist da insgesamt so wenig Wiederstand drin, dass es kaum merkbar ist. Wenn ich den Wiederstand in der Lenkung beschreiben müsste, würde ich sagen, wie ein Motorrad auf dem Mittelständer, also so gut wie nicht vorhanden.

Insgesamt wurde da ziemlich gepfuscht. Die U-Bügel von der Lenkungsdämpferhalterung waren zu lang. Deshalb haben die Schrauben entweder die Staubmanschette zerstört, oder sind am Diff-Deckel angeschlagen. Je nachdem, wie rum das eingebaut wird.

 

[speedy]

Die Lenksäule selbst hat keinen Anschlag

 

[Drehzahlkeller]

Die Lenksäulenmittelstellung ist, wenn der Weg bis zur Blinkerrückstellung zu beiden Seiten gleich ist. Es geht aber auch 180 Grad falsch rum, wenn schon mal einer was falsch zusammen gebaut hat. Ungefähr 90 Grad rechts oder links, dann hört (oder fühlt) man den klick. Wenn es 180 Grad falsch rum ist, ist der Weg bis zur Blinkerrückstellung länger.

Das original Lenkrad geht auch nur begrenzt zum Verstellen, wegen dem Hupenkontakt. Bei Zubehör Naben ist das meist in jedem Winkel möglich.

 

[kingthosch]

Bingo, Hupenkontakt wollte ich gerade anmerken. Ich habe nämlich gerade Alles auseinander genommen, um das Zündschloss und den Schleifring zu wechseln.

 

[kingthosch]

Die Blinker Rückstellung funktioniert jetzt auch wieder in beide Richtungen. Eine Feder lag einfach im Lenkrad rum.
Schade um die Originalschlüssel, aber die waren dermaßen ausgelutscht, die konnte man in jeder Stellung abziehen. Außerdem war der Ring zum Umdrehen weg und ich hatte Angst, den Schlüssel abzubrechen.


Bei der Gelegenheit auch das Gewinde für die Mutter nachgeschnitten. Das hat schon ganz schön gelitten.

 

[kingthosch]

Wenn das Öl in der Lenkung warm wird, wird die Lenkung "schlechter". Kalt ist jetzt alles so weit in Ordnung.