Hallo Erwin,
mein CRD 2,8 mit 150 PS hat sich mit ca. 256.000 km für immer verabschiedet. Nach meiner Erkenntnis -und auch eines Motorspezialisten- waren die Lager der Kurbelwelle ausgeschlagen und wurden nicht mehr richtig mit Öl versorgt. Eine Reparatur des Motors wäre nur was für Wahnsinnige, bei denen Geld und Zeit keine Rolle spielt. Und das, obwohl der Motor immer geschont wurde... Ein Ersatzmotor kommt auf ca.3000 Euro ohne Einbau. Gebrauchte gibt es ab 1400 Euro.
Dazu kommt noch eine Undichtigkeit am Simmerring zwischen Motor und Getriebe - ein altbekanntes Problem bei diesen Motoren, das den TÜV auch beschäftigt wenn es tropft. Eine Reparatur auch hier sehr aufwändig, obwohl das Ersatzteil schon um 10 Euro zu haben wäre. Das scheint mir ein wohlbekanntes Problem bei VM-Dieselmotoren zu sein. Offenbar ein Billigteil, das hier ab Werk eingebaut wurde.
Zu guter Letzt noch der Zylinderkopf aus Aluminium, der gerne und oft schleichend Risse bekommt und nicht mehr reparabel ist. Ich habe zwei von den Teilen hier herumliegen - und beide sind defekt. Zylinderköpfe im Austausch gibt es ab ca. 500 bis 1200 Euro; das Originalteil von VM für ca. 1700 Euro... + Ein- und Ausbau bist du mit 3000 Euro dabei.
Nach so vielen Jahren mit der VM-Maschine 2,8, und zehntausenden gefahrenen Kilometern, würde ich behaupten, die gesamte Konstruktion von VM ist nur Mittelmaß und keineswegs für hohe Kilometerleistungen geeignet. Sind auch viele Teile robust und langlebig, sind es oft Kleinigkeiten, deren Ersatz ein oftmaliges Zerlegen des Motors voraussetzt.
Viele Teile, die für den Motor wichtig sind, haben oft nur mindere Qualität. Die Wasserpumpe etwa, das Thermostat, das sich regelmäßig verabschiedet, irgendwelche Schläuche, die kaum eingebaut, schon wieder ersetzt werden müssen, das Lager der Lichtmaschine, das, ist es mal ausgeschlagen, auch die Spannrolle des Treibriemens zerstören kann, Dichtungen, usw. Die Liste wäre hier lang...
Ich finde, dieser Dieselmotor von VM, aber auch viele andere Dieselmotoren, haben bei weitem nicht mehr diese Langzeitqualität wie Vorkammerdiesel der alten Generation. Die gesamte Einspritzanlage, die Abgasrückführung und diverse andere Vorkehrungen, um den Motor möglichst "zuzuschnüren", tragen kaum was dazu bei, lange ein Fahrzeug mit diesen Motoren zu fahren. Dazu noch der elende Bio-Diesel, der die Injektoren verstopft (einer kostet ja nur 400 Euro) usw.
Mein Fazit also: Ein Jeep macht Spaß, viel Spaß - er hat Charakter, aber nicht als Diesel. Der Diesel wurde hierzulande - auch aus ideologischen Gründen - zu kompliziert und dabei nicht gerade besser gemacht. Ich denke, der Diesel hat so keine gute Zukunft mehr. In Deutschland schon gar nicht mehr. Hier wurde er politisch "vernichtet".
Sorry für die langen Ausführungen.
Grüße von Otto
P.S.: Lass` dir deine Freude mit deinem Jeep jetzt nicht vermiesen. Ich "trauere" meinem 2,8er noch immer etwas hinterher, aber speziell diese Dieselmaschine von VM nervt auf Dauer gewaltig.