Krach an der Hinterachse / Achsanschlag / Koppelstange

Diskutiere Krach an der Hinterachse / Achsanschlag / Koppelstange im Grand Cherokee WJ, WG Forum Forum im Bereich Grand Cherokee / Commander Forum; Liebe Jeep-Freunde! Seit einiger Zeit plagen mich laute "knallende" Geräusche von der Hinterachse her, die bei Schotterpisten und mittlerweile...
knoeterbacke

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Liebe Jeep-Freunde!

Seit einiger Zeit plagen mich laute "knallende" Geräusche von der Hinterachse her, die bei Schotterpisten und mittlerweile bereits bei leichten Bodenwellen (Schlaglöchern sowieso) mit zunehmender Lautstärke verlässlich auftreten. Nachdem ich über die Feiertage vier Freunde ins Auto geladen hatte und wir den nächstgelegenen Nationalpark erkundet haben, ist der Frust jetzt groß genug, um mich dem Poltern nun anzunehmen.

Ich habe fahrerseitig an der Hinterachse mal das Rad abgenommen und den Dämpfer und die Koppelstange zur Sicht- und händischen Belastungsprobe ausgebaut. Der Dämpfer ist äußerlich trocken und lässt sich bei halbkörpergewichtiger Belastung (knapp 50kg) gleichmäßig zusammendrücken - nach Entlastung fährt er stetig wieder bis in die Endlage aus. An diese Stelle also:

Frage 1: Ist das Zusammendrücken mit rund 50kg Gewicht normal (ich hätte mit mehr Widerstand gerechnet), sodass ich den Dämpfer guten Gewissens weiter verwenden kann?

Bezüglich der Koppelstange gucke ich grade nach neuen Lagergummis, denn:

Frage 2: Die Koppelstangen selber müssen nicht zwangsläufig mit getauscht werden, richtig? Jeep-Ersatzteile werden hier in Australien als rares Gut gehandelt und sind häufig mit großzügiger Lieferzeit beaufschlagt. Gummis tauschen wäre also die schnellere und günstigere Variante. Spricht da etwas gegen?

Bezüglich der Entstehung des lauten Polter-/Anschlagsgeräusches, bin ich gedanklich in zwei Richtungen unterwegs. Einerseits fehlt der untere Achsanschlagsdämpfer (das Gummi was in der Feder stehen sollte) völligst (bis auf einen verkümmerten Rest). Andererseits habe ich an dem Gehäuse vom Hinterachsdifferential eine mehrere cm lange und bereits 2 -3 mm tief abgearbeitete Stelle entdeckt, an der beim zu starken Einfedern vermutlich Stahl auf Stahl kracht. Leider habe ich den Reibungspartner bisher nicht ausfindig machen könneno_O. Gleichzeitig ist auch eine abgeriebene Klemmstelle zwischen Auspuff und Bremsleitung zu sehen (dank der staubigen Landschaft hier sind die abgeriebenen Stellen gut zu erkennen :wink:). Deshalb

Frage 3: Das untere Anschlagsgummi in der Hinterachsfeder würde ich ersetzen - dadurch sollte die Kollisionsstelle am Diff-Gehäuse entschärft sein, weil der Federweg entsprechend früher begrenzt wird, richtig? Über den EInbau des neuen Gummis habe ich hier im Forum gelesen, dass er mit Geduld bei eingebauter Feder machbar sei (alternativ würde ich statt Federspanner mit Spanngurten mein Glück versuchen müssen).

Das war nun viel Text, aber ich hoffe, dass die Zusammenfassung in die drei Fragen das Ganze bestmöglich übersichtlich erscheinen lässt... Folgend noch zwei Bilder zur Problemstelle.

Bei Rückfragen/Detailaufnahmen/o.Ä. springe ich umgehend aus dem Dachzelt und sehe nach.

Fröhliche Grüße vom roten Kontinent und einen Sack voll Sonnenstrahlen gen DE!
 

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Mike63

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Vorab .... Wj ist nicht al zu oft in meinen Fingern.

Erstens ... die Dämpfer würde ich persönlich so lassen laut deiner Beschreibung.

Das mit den Gummis in den Federn .... sollte nicht dein Problem sein da du öfters das schlagen hörst ...

wenn nicht nur bei großen Schlaglöchern ....
- denn wären auch Kontaktpunkte an der Feder zu erkennen -


Eigene Erfahrung beim wJ waren seiner zeit bei Schlagenden Geräuschen .....
1 die unteren Längslenker mit ihren länglichen Gummilagern ...
2 der obere lagerzapfen am Dreiecks Lenker dieser war seinerzeit ausgeschlagen.
-- Zum testen mit zweiter Person ....
Handbremse anziehen und leicht vor und zurück fahren .... im cm Bereich ....
- denn sollte das Geräusch und ein evt. leichtes kippen oder Verdrehen der Hinterachse
wahrzunehmen sein!

Ps. beim Hocken oder liegen neben oder unterm Wagen nicht die eigene Gesundheit vergessen.!!!!


Weihnachtliche kalte und Windige grüße

Gruß Michael
 
steinfeld

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2 der obere lagerzapfen am Dreiecks Lenker dieser war seinerzeit ausgeschlagen.
ich hatte das auch grade, und das war es bei mir. kannst auch, wenn du ein Brecheisen oder einen massiven, großen Schraubendreher zur Hand hast, an das Gelenk ran und es damit auf Spiel prüfen. wenn sich das Gelenk damit leicht aufhebeln lässt, wird es hinüber sein.

der Tausch ist kein allzu großer Akt, das Gelenk sitzt mit 3 Schrauben auf dem Diff, die hab ich aufgemacht, dann den Dreieckslenker an der Karosserie gelöst (da sind noch ein paar Leitungen angeclipst) und das gabze Ding rausgefummelt. mit dem Hammer den alten Zaofen rausgeprügelt, den neuen Zapfen direkt ans Diff geschraubt und den Dreieckslenker wieder eingebaut.

wenn du Glück hast ist der Zapfen nicht so festgefressen, dann kann der Dreieckslenker auch drinbleiben.
 
knoeterbacke

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Alles klar, besten Dank @Mike63 und @steinfeld für diesen neuen Gedanken! Ich hatte gestern die Federn draußen und habe das untere Anschlagsgummi durch einen Hartschaumpuffer Marke Eigenbau beidseitig ersetzt (ähnliches habe ich vor ca. 5tkm an der Vorderachse gemacht, dort haben die Dinger in der zwischenzeit einige Outdoor-Einsätze überstanden). Bei der Gelegenheit gestern hatte ich dann mal die Koppelstangen draußen und hab für diese nebenbei mal neue Gummis bestellt, da die alten spröde sind und einiges an Spiel haben. Vielleicht verbessert sich das Hochsee-mäßige Fahrverhalten auf den vielen Schotterpisten-km hier unten dadurch etwas.

Hier geht grade der neue Tag los und ich werde mir Dreieckslenker und Längslager heute Nachmittag oder morgen vormittag ansehen (sobald ich einen Stellplatz mit festem Untergrund angesteuert habe) und bei Rückfragen oder Erfolgsmeldungen auf euch zurück kommen :)

Sonnige Grüße und ruhige Brückentage!

PS: Im Anhang zwei Bilder von Flussqueerungen im Norden Australiens, an denen es dort bei Leibe nicht mangelt, sobald man die großen Straße verlässt. Eine Empfehlung für jeden Allrad-Enthusiasten ;)
 

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Granny59

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...dass das Eingangs viel Text ist: nö. Ich find nicht.
Ohne pastoral zu werden:. es ist nicht jedem gegeben, sich in der Darstellung konkret zu äußern. Bei Dir erfreut mich die Stimmigkeit.

Das mit den Dämpfern und ca. 50 kg Druck seh ich wie auch als normal an; es sollte nicht rubbeln nach dem vollständigen Eindrücken und im ersten cm-Bereich nach dem Loslasen. Zumindest beim Standart, der nicht dulle ist.
Nach den Bildern, wo Du unterwegs bist, lohnt es sich aber, mal während/nach ner "dämpferbeanspruchenden" Strecke anzuhalten und unten die Hand aufzulegen. Wenn AUA wegen Hitze, dann könnten sie doch in der Nähe der Überforderung sein und das verkürzt die Lebensdauer der Dämpfer. Und den des Anschlags, der ja wech war? Könnte die End-Lebenadauer gewesen sein.

Bei der eingearbeitete Stelle am Diffkorb schätz ich aus der Glaskugel ein, dass da ggf. mal was am Dreieckslenker war und ein Vorbesitzer-Rednek mit ner Trennscheibe den selben rausgetrennt hat, um leichter irgendwo, wo es geklemmt hat, ranzukommen. Und dabei auf der Gegenseite am Diffkorb wegen des Winkels seine Spuren hinterlassen hat. Zumindest ist serienmäßig nix in der dortigen Gegend eingebaut, was solch Spuren hinterlassen könnte...
Und wenn der Macher dann den neuen Dreieckslenker genauso redneck eingesetzt hat, dann würde ich jetzt nicht ausschließen, dass er die Anzugs-Drehmomente vom Gelenk rundrum incl Einkleben auch nicht im Griff hatte und jetzt dort das Spiel mit Poltern vorhanden ist. Du beschreibst den Effekt als hochseemäßiges Verhalten, andere als Rollen einer Dschunke in der Brandung. Bevor es Dir dort auch die Schrauben und Sitze ruiniert, sieh dort zügig nach.
Schau mer mal, was Du feststellst.

Hier ein Bild, wie das Gelenk aussieht (unwissend, ob Du das kennst):
1609246122735.jpeg

Wegen der Federunterlagen: kann es sein, dass da auch grade noch die orischinalen BJ-1999er drin waren?
Sahen die (grusel-grusel) so aus?
1609246443250.jpeg

1609246701983.jpeg

Wenn sich die Federenden da über die Torsion durchgegraben haben, dann bleiben auch bei den an sich stabilen Stahltellern unter den Federn nicht mehr lange die Augen trocken. Das gibt dann ggf. Bruch...

Nix für ungut. Ich will Dir keinesfalls was vermiesen. Durchhalten und viele gute Erfahrungen wünsch ich Dir von Herzen. Hältst uns auf dem Laufenden?
Und ich würde mich freuen, wenn Du nach Deiner Rückkehr bei uns im JF-Treffen bereichernd dabei sein würdest.
WJ-mäßig darfst Dich von mir schon mal umarmt fühlen.

Deine Berichte fände ich in der Aussicht darauf schon jetzt spannend.
Und ich wünsch mir, dass Du hier nicht nur eine schwarmwissens-suchende-Eintagsfliege bist. In Aussicht drauf:
LG Micha
 
knoeterbacke

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Hallo @Granny59 , besten Dank für Deine Ausführungen und die Mühe mit dem Upload der (hilfreichen!) Bilder. Deine Glaskugel-Flex-Erklärung hat mich schon beim Lesen aus den Latschen gehauen - und als ich eben unter dem Schlitten lag hat das kreisförmige und gleichmäßige Schliffbild an dem Diff-Gehäuse exakt zu deiner Erklärung gepasst (ganz zu Schweigen von dem von mir verzweifelt gesuchten & fehlenden Reibungspartner...). Respekt für die Volltrefferdiagnose auf 14.000km Entfernung.

Ich hatte nach meiner heutigen Tagesetappe Glück bei der Stellplatzsuche: fester Untergrund (für den 0815-Jeep Wagenheber) UND Handynetz. Seitdem ich meinen Vectra-B vor einigen Jahren in Deutschland mal mit dem (einbeinigen) original Opelwagenheber etwas unsaft auf der Bremsscheibe vorne rechts abgestellt habe, bin ich mit den spackeligen Notfall-Wagenhebern vorsichtiger geworden, erst recht wenn man vor hat UNTERS Auto zu kriechen.

Folgendes Zum Dreieckslenker:
  1. Mit einem Brecheisen lassen sich die Gummis der beiden Außenzapfen mühelos auseinander drücken. Beim Versuch das mittlere Lager zu spreizen, haben sich eher die Federn angefangen zu entspannen, als dass ich das Lager irgendwie gespreizt bekommen hätte.
  2. Gemäß Sichtprobe der drei Gummis scheint ihr mit eurem Tipp in Richtung Dreieckslenker richtig zu liegen. Alle drei Gummis sind sichtlich beschädigt (horizontal gerissen / siehe Bilder im Anhang); an dem in Fahrtrichtung linken Gummi ist an den Auflageblechen zudem eine blanke Metallstelle zu sehen...
Entgegen dessen, was ich auf die Schnelle zum Wechsel des Dreieckslenkers samt neuer Gummis bisher gelesen habe, klingt der Eingriff so wie Du ihn beschreibst @Granny59 durchaus ohne großes Werkzeug (Presse zum Einsetzen der Gummis o.Ä.) machbar? Mein aktueller Ring-Maul-Satz hört beim 17er Schlüssel auf und der Ratschenkoffer (bis 18mm & 3/4") ist hier wegen der hohen Kraft vermutlich fehl am Platz? An passenden neue Ring-Maul-Schlüsseln soll es nicht scheitern - ob es sich rechnerisch lohnen würde einen (ordentlichen) Drehmomentschlüssel anzuschaffen weiß ich nicht (je nachdem was hier eine Werkstatt für den Eingriff veranschlagen würde...). Sind die neuen Gummis bei einem neuen Dreieckslenker bereits eingesetzt? Bei den Ersatzteilhändlern, bei denen ich hier bisher meine WJ-Teile mit entsprechender Lieferzeit kriegen konnte, bin ich bisher nicht fündig geworden was den Dreieckslenker angeht. Notfalls würde ich in der nächsten größeren Stadt (vermutlich Adelaide in ~700km) bei einer Jeep / FiatChrysler Vertragswerkstatt mal anklopfen, um wegen Verfügbarkeit & ca. Preis mal nachzuhaken.

Die Federauflagen hatte ich beim dem Eingriff vor zwei Tagen bei ausgebauten Federn mal mit Wasser abgespült und begutachtet- die sehen meines Erachtens vom Gummi her i.O. aus (nicht rissig/porös) und die Federn saßen vorher (und auch nachher) wieder gut eingefasst an Ort und Stelle. Falls irgendwer anders statt Federspanner auch mal Spanngurte verwendet: nach dem Wiedereinsetzen der Federn unbedingt die Finger von der Feder weg, wenn die Zurrgurte gelöst werden :laugh: :judge:

Die neuen Gummis für die Koppelstange werde ich vermutlich übermorgen unterwegs einsammeln können - wenngleich mich die Hoffnung damit etwas spürbar verschlimmbessern zu können mittlerweile verlassen hat...

Größten Dank für Eure Mithilfe bis hierher - zum Glück ist es ein Defekt, der sich nach und nach weiter eingrenzen lässt, ohne dass die Karre deswegen komplett streikt. Wenngleich ich aktuell aus gegebenem Anlass darauf verzichte Asphaltstraßen zu verlassen :giveup:


schwarmwissens-suchende-Eintagsfliege
PS: Was Eintagsfliegenambitionen angeht ist mein Punktekonto für dieses Leben bereits voll. Vor Jahren musste nach meinem ersten Arbeitsjahr unbedingt ein sparsamer Diesel her: VW Phaeton V10 BiTurbo. Mein euphorischer Start im Phaeton-Forum fand damals ein jähes Ende, als sich nach kurzer Zeit die Servopumpe verabschiedet hat - zur Reparatur sollte der Motor herausgehoben werden müssen und in einer freien Werkstatt wurden nach Durchsicht des Rep.-Leitfadens min. 6.000€ Arbeitslohn veranschlagt. Der Rest ist Geschichte. Das Problem wird mir beim WJ nicht unterkommen. Die Platzverhältnisse im Motorraum sind ein Traum!
 

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Mike63

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Die Buchsen schauen aber mal sowas von FERTIG aus!! Sowas habe ich noch nie gesehen .....


Gruß Michael
 
steinfeld

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jop, die sind hinüber.

die einfachste Lösung: neuer Dreieckslenker mit bereits eingepressten Buchsen, neues "Traggelenk" an der Achse. dann das alte Geraffel raus und 1:1 durch das neue ersetzen. dauert vielleicht ne Stunde und ist auch zu machen, ohne den Wagen aufzubocken. und du sparst dir den Aufwand, die alten Buchsen aus- und die neuen einzupressen.
 

Granny59

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Denke, das Set sollte kpl. gewechselt werden.
Den Dreieckslenker Teilenummer 52088422 (wird in der Regel mit den Buchsen drin geliefert) und den Kugelkopf 52088428. Nach Möglichkeit die Marke Crown vermeiden...

Ohne Drehmomentschlüssel würd ich nicht drangehen.
Schon deshalb, weil die Schrauben an der Übergangsstelle in den Rahmen vorher reichlich Rostlöser/Kriechöl bekommen sollten.
Nützt aber meistens nichts, da krabbelt kaum etwas hinein.
Und dann erst versuchen, die Schrauben vorsichtig mit dem Drehmoment zu lösen.

Im Rahmen sind die Gegenmuttern aufgeschweißt, Fatal, wenn eine davon abreißt.... Du müsstest dann schlimmstenfalls hinter der Rücksitzbank ein Fenster ins Blech flexen, um für ne Reparatur da dranzukommen.
Drehmomente: 1x HA OLL Kugel 142 Nm, 2x HA OLL Rahmen 100 Nm, 3x HA OLL Kugelplatte 136 Nm.
Die Schrauben reißen in der Regel nicht ab.
Bei den 3 Kugelplattenschrauben (Dein erstes Bild; 21er oder 22er, vorher messen) fummelt man sich nen Wolf beim Rein und Raus. Dafür braucht es mindestens einen guten flachen Maul-Ringschlüssel, besser noch fürs Ein- und Ausschrauben einen Ratschenschlüssel mit ner 72er Teilung.

Das Drehmoment auf die Kugelmutter zu bekommen, ist in der Wiese nicht/kaum sinnvoll möglich.
Wenn Du den alten Dreieckslenker komplett ausgebaut hast und Alt und Neu nebeneinander legst, geht das notfalls auch in dem Zustand.
Je nach dem, was bei der Lieferung dabei ist (Sicherungs- oder Klemm-Mutter) möchte sich die Platte ggf. im letzten (Dreh-)Moment mitdrehen...

1609340546595.jpeg

Wenn der Wagen entladen und gerade steht, dürften beim Ein- und Ausbauen die Schraubenlöcher gut übereinander stehen. Falls nicht (wenn nicht, dann meißt an einer der Rahmenaufnahmen) dann genügt ein wenig ruckeln durch einen Helfer.

Ich drück Dir die Daumen, dass Du alles gut hinbekommst.
LG Micha
 

Det65

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Um die drei Schrauben auf dem Diff raus zu bekommen muss das Auto angehoben werden, sonst haste kein Platz, und die sind gut fest, 21 flachen Ringschlüsel kann ich da empfehlen.
 
knoeterbacke

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Hallo zusammen!

Ein paar Tage sind vergangen und ich will euch der Vollständigkeit halber informieren, wie es bei mir bisher weitergegangen ist.

Nach einigem überlegen, was wie die beste Variante werden wird, entschied ich mich zu Folgendem:

1) 21er Schlüssel besorgen und überprüfen, ob ich die drei Schrauben am mittleren Lager lösen kann. Ergebnis: klappt (mit zweitem Schlüssel als Verlängerung auf dem ersten).
2) Mit einem 15er Schlüssel die beiden äußeren Lagerschrauben Probeweise lösen: klappt auch.
3) Der Variante von @steinfeld sollte zusammen mit der ausführlichen Anleitung von @Granny59 also nichts mehr im Weg stehen. Besten Dank an dieser Stelle.
3) Die Bestellung des Dreieckslenkers in die nächste größere Stadt auf meiner Route (Perth) ließ sich nach ein bisschen Recherche und telefonieren erledigen. (Dreieckslenker mit eingepressten lagern und neuem Kugelkopf)
4) Für die 2000km bis nach Perth habe ich mir ein Provisorium gebastelt... Aus dem Zubehör für Hundespielzeug habe ich einen robusten Hartgummi-Ball gekauft, der etwas kleiner als ein Tennisball ist und zudem mittig sogar schon ein durchgehendes Loch drin hatte. Halbiert und dann am rechten und linken Ende des Dreieckslenkers zwischen Dreieckslenker und unteres Aufnahmeblech geknerrt (Dreieckslenker dazu mit einem Brecheisen ~2cm angehoben). Am Ende einen kräftigen Kabelbinder drum gezurrt (damit der halbierte Ball bei Kompression nicht nach außen überrutschen kann) und was soll ich sagen - bisher hält es und lässt die Karre "flüsterleise" über Schotterpisten segeln :). Die letzten 1300km zwischen Süd-Australien und West-Australien waren ohne Handyempfang (geschweigedenn Internet), aber mit dem Provisorium bin ich ohne größere Bauchschmerzen mal hier und da links und rechts vom Highway abgebogen :)

Für die Montage werde ich in Perth bei einer kleinen Werkstatt nach nem Drehmomentschlüssel fragen, das sollte kein Problem sein. Wobei ich meine Bedenken habe, mit der 21Nuss auf die Kugelkopf Schrauben drauf zu kommen (erschien mir arg eng?!).

Sonnengeplagte Grüße aus West-Australien!
 

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knoeterbacke

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@Det65 Alles klar! Das hat die alte Vectra-B-Schrauber-Stimme in mir eh schon die ganze Zeit verzweifelt gerufen :smilie048: Loctite habe ich schon im baumarkt besorgt:)
 

Granny59

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Mer merkt schon, dass Du Dir gut zu helfen weisst. Find ich gut. :wave:

Das Loctide probier mal mit nem freien Tropfen im Motorraum aus; wie lange er klebt und fest wird.
Ich bin mal auf ne Pulle reingefallen, die in der Sonne vor dem Baumarkt wohl schon 3 Sonderangebotszeiten aushalten musste, das blieb Gelee und die 3 Schrauben haben sich wieder gelöst.
Also unnötig zu erwähnen, je nach Piste, zeitnah nochmal alles nachzuziehen.

Nicht nur wegen der schönen Bilder; halt uns gern auf dem Laufenden.
LG Micha
 

Baloo

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Also unnötig zu erwähnen, je nach Piste, zeitnah nochmal alles nachzuziehen.

LG Micha

wenn Du die Schrauben mit Loctite sicherst, dann würde ich das nachziehen unterlassen..... sonst war das Loctite umsonst....
 
Thema:

Krach an der Hinterachse / Achsanschlag / Koppelstange

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