Komplette Achsüberholung / Übersetzungsänderung

Diskutiere Komplette Achsüberholung / Übersetzungsänderung im Technik allgemein Forum im Bereich Jeep Modelle & Technik; Ich fahre einen 92 er YJ 4.0 HO mit 31er Reifen, AX15 Schaltgetriebe und 3.07er Überstzung - jetzt fängt der Winter wieder an und es wird wieder...
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Ich fahre einen 92 er YJ 4.0 HO mit 31er Reifen, AX15 Schaltgetriebe und 3.07er Überstzung - jetzt fängt der Winter wieder an und es wird wieder geschraubt. Diesmal steht eine komplette Achsüberholung an, die ich hier (auch zum nachmachen) dokumentieren will:

Status: die 3.07er Übersetzung ist VIEL zu lang, der 5. eigentlich kaum nutzbar. Das soll sich ändern. nach vielem Rechnen und nachschlagen in Tabellen sowie dem Ausschlachten eines 90er 4.0 Automatik habe ich mich für die 3.55er entschieden (die war dort verbaut). Ist nicht viel, ich will aber 1. bei 31ern bleiben, 2. noch einen Strokerumbau machen und 3. keine Drehorgel bauenm, ca. 16% mehr Drehzahl sind OK. Ein nicht ganz unwesentlicher Gund war auch dass mich die Zahnräder nix gekostet haben!

Dazu kommt noch eine komplette Vorder/Hinterachsüberholung (Lager und Simmerringe) und ich geh weg von der C-Clip Steckachse des 92ers auf die "alte" Technik des 89ers - weniger Axialspiel. Hier existiert noch ein 2. Schlachtross - 4.2 Liter, auch als Kurbelwellenspender für den Stroker später.

Es ist also folgendes zu tun:
1. Differentiale der 90er ausbauen, Lager ab
2. 88er Hinterachskörper und Vorderachskörper reinigen und neue Simmerringe einbauen
3. für hinten neuen Diffkorb (alter geht nur bis 3.07) aufbauen da die Hinterachse beim Schlachtross nicht dabei war
4. Neue Rad- und Differentiallager einbauen
5. Differentiale einstellen


Schritt 1 war gestern abend, Ergebnisse:

- 1 Abzieher geschrottet (ein Lager sass zu fest, da mussten die Flex und der Meissel ran) :wave:
- alles andere war unproblematisch, auch ging es ohne das im Werkstatthandbuch beschriebene Spreizwerkzeug zum spreizen des vorderen Diff-Gehäuses, eine grosse Schraubzwinge im rechten Winkel drauf und vorsichtig angezogen bis man das Vorderachsdiff rausnehmen kann, tut den Dienst.
- jetzt liegen Teile von insgesamt 3 Vorderachsen da, die ich wie folgt kombiniere:
Hinterachse komplett 89er, kein C.Clip, mit neuem Diffkorb. Bremese ist die schmale mit grossem Duchmesser, die ist aber gut genug habe ich mir sagen lassen
Vorderachse, Körper vom 89er mit Bremssättlen und Scheiben (passen nur so), Steckachsen 89er, Diff vom 90er und Schaltmotor im Disconnect vom 92er (das wurde geändert, der 89er hat eine Unterdruckleitung zum Schalter der Anzeigelampe, der 92er hat den Schlater direkt an der Achse, hoffe nur das passt so (werde ich sehen und berichten)

Jetzt kommen die Lager drauf und die Montage beginnt, werde weiter berichten.
 
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So, hier die ersten Bilder:

1. Das ist die 89er Achse, die Stossdämpfer, Federbefestigung, Stabis ab und fertig um die Steckachsen zu ziehen:


2. Das spreizen des Gehäuses um die Spannung zu nehmen. dann kan man den Diffkorb einfach rausheben.


3. Das ausgebaute Differential ohne Lager. Man braucht geduld und sanfte Gewalt bei manchen Lagern, aber wenn man auf die Zahnflanken aufpasst geht es. Die Scheiben dienen zum Einstellen, im Überholsatz sind neue drin:


4. Die Kennzeichnung auf den Rädern ist wie folgt: die dreistellige Nummer kennzeichnet das Paar (muss auf Tellerrad und Triebling IDENTISCH sein, die +1 (auf dem Kopf) ist für die Berechnung der Scheiben für Spiel und Tiefe später wichtig. Dafür gibt es im Werkstatthandbuch eine Tabelle.
 
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Weiter gehts!


1. Trick um die megafeste Mutter zu lösen, hat von der Höhe zufällig exakt gepasst, Achse stand am Boden - ich habe fast den Schraubstock rausgerissen (wozu ein kaputter Drehmomentschlüssel noch zu gebrauchen ist):


2. fertiger Achskörper zum Einbau des neuen Kegelrades (ein Jeep-Rahmen ist eigentlich eine ganz gute Werkbank :wave: ):


Beilagenberechnung etc folgt ...
 
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So, jetzt bin ich ein gutes Stück weiter:

Das ist der Überholsatz:



von Links oben:
- Unterlegscheiben Spieleinstellung Tellerrad (toter Gang)
- Hinteres (inneres) Lager des Kegelrades
- Scheiben zur EInstellung der Vorspannung
- Vorderes (äusseres) Lager des Kegelrades
- 2 Simmerringe Diffgehäuse
- Mutter für die Gabel mit Scheibe
- Simmerring des Kegelrades
- Ölabstreifring direkt hinter dem Kegelrad
- Difflager 1
- Scheiben zur Einstellung der Tiefe
- Difflager 2
- Schwallblech und Staubschutz (auch eine Unterlegscheibe direkt unterhalb des äusseren Lagers


Meine Messungen:

Die alten Scheiben:


(von links: Schwallblech, Scheiben, Lagerschale, war genauso eingebaut)

Die Tiefeneinstellung des alten 3.07er Kegelrades war +2 bei einer Scheibendicke von 0,75mm plus Schwallblech, das 3.55er ist +1, muss also 1/1000" = 0,0254mm wegiger tief rein. Also muss genau dieses Mass MEHR an Scheiben rein = 0,7754 also 0,8mm. Es sind verschieden dicke Scheiben dabei, eine Kobi passt sicher. Ich finde 0,81mm damit probiere ich es. Die Schwallbleche sind identisch (alt und neu).

Zuerst das Schwallblech in das Gehäuse, dann die Scheiben, dann die Lagerschale (mit alten Lagern und einer Auswahl an Messingrohren konnte ich eigentlich alle >Lager und Schalen leicht eintreiben. Auf das Kegelrad kommt zuerst der Ölabstreifring (der gosse) und dann Das Lagerlaufrad. Säubern, ölen, passt.



Aussen kommt direkt die Lagerschale rein, wieder mit dem alten Lager und etwas Rohr zum eintreiben. Kegelrad von unten rein, Lagerlaufring, darauf dann den "Staubschutz" - nennen die im Handbuch so (die dicke Scheibe), die Gabel und die ALTE Mutter (ist ja erstmal nur zum Messen). Die Mutter wird angezogen und zieht die Lager rein, solange bis kein Spiel mehr da ist, mehr nicht.



Jetzt werden die neuen Lagerlaufringe OHNE Scheiben auf den Korb gedrückt (der war bei mir noch gut und ich hab ihn zusammengelassen), eingeölt und mit den Lagerschalen das ganze eingesetzt. geht locker rein ohne Scheiben. Lagerdeckel drauf (so wie sie waren !!!) und nicht zu fest ziehen aber kein Spiel mehr! das Diff kann jetzt mit etwas Kraft verschoben werden und damit Das Tellerrad näher zum Kegelrad gebracht werden. Dazu Fühlerlehren rechts UND links reinschieben. Ziel ist es den toten Gang = Kegelrad arretieren und Spel des Tellerrades so wie auf dem Bild mit Messuhr (die Halterung habe ich in 10 Minuten aus einem alten Teil hergrestellt) auf 0.02-0.05mmeinzustellen. Die Messuhr misst dabei auf den Zähnen des Tellerrades:



Eins kann man jetzt schon festhalten: Alles was man ausbaut erstmal aufheben, man braucht es!!
Die Beilagen zum ausmessen, die Lagerschalen zum eintreiben der neuen und die Anordnung der Teile kann man sich auch gleich ansehen. Am Anfang ist die Vielzahl Scheiben usw. des Überholsatzes etwas verwirrend!

Morgen wird das Tragbild genommen, Feineingestellt und die Vorspannung mit einem Mini-Drehmo geprüft. Und natürlich die neuen Simmerringe eingebaut, mach ich aber am Ende vor dem endgültigen Zusammenbau damit nix kaputtgeht.

Erstes Fazit: man braucht ZEIT.
 
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Bevor es weitergeht eine Info für alle die das auch machen wollen:

Beim Überholsatz von YUKON ist eine ganz ordentliche Anleitung dabei, da wird allgemein für alle Modelle erklärt was man machen muss (auf Englisch). Manche Sachen sind sogar besser erklärt als im Werkstatthandbuch!

Trotzdem würde ich sagen wenn man sowas vor hat sollte man das Handbuch haben - ich habe meins von DOROMEY bestellt für ca. 130 EUR - sind aber auch 3 Ordner voll und alle Arbeiten drin.

Ich habe auch noch das HAYNES-Manual, ist OK für Inspektionsarbeiten aber die interessanten Sachen sind nicht drin. Bei den Achsen ist nach dem Ausbau der Steckachsen Schluss.
 
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So, es ist (fast) vollbracht!

So ging es weiter:

Nachdem ich mit den Fühlerlehren und der gelben Farbe (ist beim Überholsatz dabei - es gibt Marken auf den Zahnflanken die mit denen in der Anleitung übereinstimmen müssen und Hinweise in selbigem was bei welchem falschen Bild zu tun ist) ermittelt hatte wie dick die Scheiben rechts und links des Diffkorbes sein müssen, musste der ganze Mist wieder raus (ich habe übrigens 2x des Kegelrad wieder rausgeholt vorher weil die Tiefe nicht korrekt war - Scheiben mussten raus)

Die endgültigen Scheiben kommen unter die Lager - also auch Lager wieder abziehen:


Dazu kommt dann noch eine 0.38mm Scheibe auf der von dem Tellerrad entfernet Seite für die Vorspannung.

Das Problem hierbei ist das neue Lager wieder abzuziehen ohne es zu beschädigen!

Vor dem finalen Zusammenbauen habe ich auch gleich noch die Simmerringe eingezogen mit folgender Konstruktion aus einem alten Lager und einer Schraubzwinge:


Die Vorspannung des Kegelrades wird schliesslich durch einlegen von Scheiben unter das obere Lager eingestellt (damit die Mutter das Lager nicht mehr so weit ranziehen kann) - habe mich an den alten Werten orientiert, es war aber zu viel Vorspannung, da musste noch einer rein. Zum Durchdrehen soll man 2-5Nm benötigen - mein kleiner Drehmo mach 5 als Minimum, durfte also bein drehen nicht auslösen:


Dann noch den Simmerring des Kegelradantriebs rein (das rote ist Silikondichtmasse-zur Sicherheit):



Mit dem Disconnect gab es keine Probleme, ich hab aus 3 einen guten gebaut, die Teile sind identisch und werden nur durch Sprengringe zusammengehalten:
 
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Der Einbau war eingentlich recht unproblematisch - alte Achse raus, überholte rein. Die einzigen Problempunkte waren die Lenkung (zum Glück hat es der alte Universalabzieher noch mal getan) und das Gewicht:

Manchmal sind die konischen Passungen der Kugelköpfe so festgefressen dass nichts mehr geht - ich hatte Glück, denn die gesamte Lenkung ist OK sund soll auch so bleiben:


Dieser Kran und 2 grosse Wagenheber waren im Einsatz zum manöverieren der Achse - wenn sie leer ist kann man sie noch gut heben, aber komplett wiegt das Teil schätze ich 80 kg:


Der Aus-/Einbau geht nach folgendem Schema:

1. Dämpfer, Stabis, Lenkung, Bremsen, Gelenkwellen, Unterdruckleitungen und Kabel ab
2. Befestigungen der Feder lösen, Achse liegt jetzt auf den Federn
2. Federschäkel vorne lösen aber Bolzen noch drinlassen
3. Wagenheber rechts und links unter die Achse, leicht anheben dass Belastung auf gelöstem Bolzen weg ist
4. ablassen, dann liegt die Feder auf dem Bodem und man kann kann die Achse rechts und links zu zweit bequem rausheben.

Einbau umgekehrt. Alleine geht es auch, aber mit viel Kran und so, wer einmal eine Achse alleine und ohne Hilfsmittel aus einem Jeep geholt hat weiss dass man hinterher nicht mehr ins Fitnesstudio muss!

Natürlich habe ich auch noch die Gelenkwellen gemacht, habs schon einmal in einem anderen Thread geschrieben, das Aus- und Einpressen der Kreuzgelenke mit Schraubstock und einer grossen und einer kleinen Nuss:


(ja, der Schraubstock ist mit Schraubzwingen festgemacht, der alte hat die Aktion nicht überlebt. Dieser ist um einiges GRÖSSER :blush: )


morgen noch die Bremse entlüften (musste Sättel tauschen da der 89er anders als der 92er ist), Gelenkwelle rein und dann geht es hinten weiter, da wird auch noch ein neuer Diffkorb fällig ...

Fazit bisher:
Vom Handgefühl läuft alles recht sauber, etwa so wie neue Radlager, eben "minimal stramm" wegen der Vorspannung.

- man braucht 12-Kant Schlüssel und Nüsse (die besseren Nüsse sind 12-Kant, das ist eh immer besser)
- man braucht zumindest zöllige Schlüssel, besser auch noch Nüsse (besser für die Schrauben)
- mindestens 2 Wagenheber, besser einen Kran oder grossen Rangierheber
- Werkstatthandbuch ist Pflicht
- Drehmomentschlüssel klein und gross (4Nm und 300Nm für die dicke Mutter am Kegelrad)
- GUTE Abzieher diverser Grösse und Bauart (habe mich da nochmal bei einem Freund der eine Oldtimerwerkstatt hat bedient)
- Riesen Schraubstock und einen dicken Plastikhammer, dazu verschiedene Messing- und Alurohre sowie alte Lagerschalen zum eintreiben (aus dem Fundus der Oltimerwerkstatt)
- Messschieber möglichst genau, Messuhr
- eine Presse würde einem manchmal die Arbeit erleichtern, geht aber auch ohne, zumindest vorne
- Kraft und ab und zu mal einen Helfer, dazu noch die eine oder andere Idee ein Spezialwerkzeug zu "simulieren"
 
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So, Vorderachse fertig - der Ausbau der Hinterachse war dagegen Kleinkram - weniger Schrauben und viel leichter! Dafür musste hier ein neuer Diffkorb her, da der 3.07er nicht in der Lage ist das Tellerrad mit 3.55 oder grösser aufzunehmen. Das Zerlegen ist einfach, 4 Muttern halten die Bremsen und eine Platte die die Achsen in position hält. Immer noch NULL!! Axialspiel, trotz 17 Jahren auf dem Buckel. Die neueren C-CLip-Achsen können da nicht mithalten, deshalb wird auch diese gemacht:



Die Lager sind mit einem Sicherungsring befestigt, das kommt alles zusammen aus dem Rohr, rechts und links (links ist etwas länger - keine Verwechslungsgefahr).

Das Zerlegen des Diffs ist einfach, man muss nur den Stift mit einem Durchschlag austreiben der die Kegelradachse hält. Dann das uralte, übelst stinkende Öl abwaschen und kontrollieren, alles bestens!



Zuerst werden dann die Achswellenräder mit Scheiben (Spiel war noch OK - max 0,18mm) und dann die Kegelräder gegenüberliegend in die Öffnung eingesetzt (wollte erst nicht passen, sie waren nie direkt übereinander für die Achse - Trick: vertauschen, dann geht es!). Dann um 90 Grad zur Achsenöffnung rehen, Achse rein und Achse wieder sichern (entweder mit Schraube oder Stift, je nach Korb)

Lager drauf, genauso am Kegelrad (wie Vorderachse, wenn man die Laufringe mit Heissluft schön warm macht gehen sie von alleine drauf - einfach "fallenlassen"). Lagerschale wieder mit Scheiben wg. Tiefe - gleiche Berechnung wie VA - einsetzten und Kegelrad rein.

Neu ist hier dass zuerst das Nullaxialspiel eingestellt wird: Diff rein - Spiel messen und dann die Hälfte der Messung rechts und links als Scheiben dazwischen:



Als nächstes kommt die Feineinstellung ...
 
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Kurzes Update (Bilder kommen morgen dazu): Inzwischen hab ich das Tellerrad drauf und auch das Tragbild der Zahnräder hinten feinjustiert und bin dabei die Kegelradvorspannung einzustellen. War einfacher als die Vorderachse, weil die Lager des Diffs nicht mehr abgezogen werden müssen um die Scheiben einzulegen, sondern die Scheiben von aussen drauf kommen. Nur beim Kegelrad muss man die Lagerschale wieder rausholen. Nach 2 Korrekturen hatte ich die richtigen Scheiben gefunden.
 
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Abschliessende Arbeiten der Hinterachse:

Das SPiel des Tellerrades lässt sich einfach einstellen - die Scheiben kommen von aussen auf die Lagerschlaen, das mach richtig Spass, ansonsten analog zur Vorderachse.

Das erste Tragbild war erwartungsgemäss noch nicht richtig:


Man kann im Werkstatthandbuch nachschlagen und sieht dass das Kegelrad zu nah am Tellerrad ist. Jetzt muss das Diff wieder raus und auch das Kegelrad und ich nehme insgesamt 0.24mm Scheiben unter der Lagerschale raus - erscheint mir viel, daher waren auch 2 Durchgänge nötig, aber das Ergebnis ist entscheidend. Die Abweichung vom errechneten Wert kann z.B. dadurch kommen dass die Lagerschalen um ein paar Hundertstel abweichen von den alten oder so:


Als letzter Schritt im Differential kommt die Kegelradvorspannung. Das macht in der Dana 35 eine Stauchhülse - Mutter ab, äusseres Lager raus und eine NEUE Stauchhülse rein, Simmerring rein, Neue Mutter drauf und festziehen bis 2-3Nm erforderlich sind um das Kegelrad zu drehen - hört sich einfach an, ist es auch bis auf die :rolleyes: BRACHIALEN KRÄFTE :wave: die man braucht:

- Extrem starker Schraubstock, Ringschlüssel (Ratsche und alles 1/2-zöllige reisst definitiv ab!) und 1,5m Stahlrohr sind nötig! (ich musste das erst herausfinden, habe jetzt einige 1/2-Zoll - Teile weniger!)

Habe das bei meinem Vater gemacht, dessen Werkbank ist in der lage solche Kräfte auszuhalten - sind etwa 500Nm um die Hülse zu stauchen - ich hing mit dem ganzen Gewicht am Rohr, kein Witz!

Interessant wird es wenn das Spiel des Kegelradlagewrs gerade weg ist - dann kommt die Vorspannung und es braucht nur noch 1/16 - 1/8 Umdrehungen - Zu viel heisst alles von Vorne mit neuer Hülse da sie nicht mehr zurückgeht! Im Überholsatz sind zur Sicherheit 2 drin.

Dann nur noch Öl rein (1.2l), Deckel drauf und im nächsten Schritt die - RADLAGER ...
 
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Der Wechsel der Radlager ist bei den Achsen bis Bj. 90 etwas anders (ohne C-Clip) als bei den neueren aber kein Problem:

- zuerst bohrt man ein 6er Loch in den Haltering der hinter dem Laufring auf die Achse gepresst ist
- dann schlägt man mit dem Meissel den Ring auf der dann von alleine abfällt
- Das Lager runtertreiben, den Simmerring abnehmen
- neuen Simmerring und neues Lager, danach mit der Presse aufpressen (geht nicht ohne)


Ich hab mir dafür nun extra eine Presse besorgt - sehr hilfreich!!

Fazit:

Jetzt ist alles fertig, habe noch die Bremse neu gemacht (neue Kleinteile und Radbremszylinder) und die Achse ist WIE NEU!

Das lästige Spiel ist raus, keine Geräusche und man merkt auch die andere Übersetzung - der 5. ist zurück. Mit dem normalen 4.0 HO wäre noch etwas kürzer angesagt, aber ich mach ja noch einen Stroker.

Viel Arbeit aber es hat sich gelohnt und war wenn ich mir die alten Teile ansehe auch absolut notwendig.

Am besten sahen noch die Differentiallager aus, die hätten noch ein paar Jahre mitgemacht, aber alle Simmerringe und die Radlager waren mehr als fällig.
 
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Danke, Danke, das spornt an zu neuen Taten ... :D :motz: :shoot:

Also ich habe etwa 10 Abende damit verbracht, wobei die VA (die erste) etwa 2/3 der Zeit gebraucht hat und bei der HA war dann schon etwas Routine dabei. Wartezeiten wg. Lackieren / Einwirken des Rostlösers eingerechnet. Jetz hab ich alles Werkzeug und weiss wie es geht und würde an einem Arbeitstag eine Achse machen ohne Stress.

Langwierige Arbeiten waren:
1. Das Zerlegen und reinigen (viele alte Lager musste ich mit der Flex "anritzen" und dann eins mit dem Meissel verpassen da es kein Abzieher gepackt hat.
2. Das Einstellen des Spiels / der Tiefe, da man immer wieder alles auseinandermachen muss und die Lager sauberhalten usw.

Überraschend einfach waren (kann eigentlich jeder!?):
1. Radlager (mit der Presse)
2. Bremsen (trotz zig Kleinteilen und Federn)

Das wichtigste ist wie immer das passende Werkzeug sonst geht nix - Nüsse und Ratschen in 1/2" sind nix für 500Nm :D , aber Ringschlüssel (vom Baumarkt für 15 EUR) sind unverwüstlich, auch mit Verlängerung. Sinnvoll ist immer auch ein Heissluftfön und ein Gefrierschrank zur Lagermontage bzw. eine Lötlampe für allzu fest sitzendes.
Und ein Helfer ist für diverse Arbeiten sehr sinnvoll!

Falls übrigens noch wichtige Informationen fehlen zum nachmachen - melden, ich schreib das dann noch!


Übrigens:
Meine nächsten Arbeiten für diesen Winter (werden auch dokumentiert):
- Stroker 4.7l (fang ich gerade an)
- Getriebe neu eindichten (NP231 und AX15)
- Servolenkung überholen
 
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