Kommt Tesla nach Brandenburg?

[lowrhinebuddy]

Sie wie es derzeit ausschaut, scheint Elon Musk tatsächlich eine neue Tesla Giga-Factory im brandenburgischen Grünheide bauen zu wollen. Gar nicht so weit weg vom neuen/zukünftigen (vielleicht ja auch nicht) Hauptstadt-Flughafen. Ein Schelm, der da böses denkt...

Der Tagesspiegel schreibt dazu: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Großprojekt von Elon Musk
n-tv tritt auf die Euphoriebremse: Brandenburg zweifelt an Teslas Zeitplan

In Deutschland, dem Land der Autobauer und -fahrer, ein eigenes Werk zu bauen ist bestimmt ein mutiger Schritt (vielleicht nicht ganz so mutig, wenn man über die finanziellen Möglichkeiten eines Elon Musk verfügt). Der Druck auf die deutschen Hersteller, endlich mit vernünftigen und markttauglichen E-Fahrzeugen zu kommen, wird dadurch ganz bestimmt nicht geringer werden.

 

[cherokee xj]

Der angestrebte Zeitplan könnte Herrn Elon Musk in der Tat zum Verhängnis werden.

Deutschland ist nicht China oder die Türkei, die beide nachweislich in der Lage sind, relativ kurzfristig
einen sehr grossen Flughafen zu bauen...

Gewisse andere Bauprojekte, wenn auch auf einem weitaus kleinerem Niveau, sind da schon sehr
bezeichnend hier in Germany....

Und über die arbeitsrechtliche Situation hier in Germany scheint er auch nicht so gut informiert zu sein, da könnte er u.U. noch auf erhebliche Probleme stossen im Zuge seines Projektes.

 

[blob]

Da wird unser Landeschef schon uffpassen, das Ihm zumindestens die Behörden keene Steene zwischen de Beene schmeißen!

 

[cherokee xj]

Das war ein guter Witz...

 

[blob]

Das erwarte ich einfach, wenn das wieder nicht klappt...............................................................................................

 

[OldTom]

Das klappt wieder nicht! Wollen wir wetten?

 

[blob]

Everything is possible!

 

[lowrhinebuddy]

Das klappt wieder nicht! Wollen wir wetten?

Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn es nicht so geht, wie Musk sich das vorstellt, der in den Sack haut und z.B. noch einen Schritt weiter nach Osten geht. In Jungbunzlau/CZ (Skoda) könnte man z.B. die VW-Gruppe sehr empfindlich treffen.
Die Zögerlichkeit in Bezug auf Entscheidungsfähigkeit kenne ich noch von früher. In den späten 90ern war ein Standort für eine Motorenfabrik in Sachsen im Gespräch, doch die Damen und Herren der Gemeinde wurden sich nicht einig. Die Ungarn konnte schnelle Entscheidungen treffen und sprangen dankbar ein....

Wenn die das versauen, wäre das ein Stich ins Herz der "Hochtechnologie-Republik" und man würde sich einmal mehr vor aller Welt zur Witzfigur machen..

 

[wjrobby]

Wenn die das versauen, wäre das ein Stich ins Herz der "Hochtechnologie-Republik" und man würde sich einmal mehr vor aller Welt zur Witzfigur machen..

Wir schaffen dass…

 

[cherokee xj]

...vor aller Welt zur Witzfigur machen...

Bei der Gurkentruppe in Berlin ist das gar kein Problem - wenn nichts geht, aber das geht immer
und vor allem stetig...

Jetzt aber genug...sonst kommt der Admin-Feudel aus der Besenkammer...

 

[Mike63]

Im Prinzip eine Gute Sache ... ggf. hätten dass die Hiesigen Autobauer machen sollen.

Aber so wird das bestimmt genau so abgehen wie bei Amazon .. was die Steuern angeht.

Was die Umsetzung angeht wäre der Beitrag unter -- JOKE --- wohl Zielführender gewesen.




Gruß Michael

 

[Heisseluft]

Bis 2021 könnte das Baugenehmigungsverfahren in großen Teilen abgeschlossen sein...ist ja nur eine Halle für 10000 Arbeiter...

 

[Fuessener]

Also Leute! Hier sind weder Politiker noch Beamten aus Berlin zugange und die Bautruppen kommen eh aus Polen. Wieso soll das also nicht funktionieren? Die einzige Unwägbarkeit ist der Tesla-Schwätzer-Musk.

 

[Chrappi]

Natürlich gibt es beliebig viele Möglichkeiten so ein Projekt zu vergeigen, aber in erster Linie sehe ich da für alle Beteiligten riesige Chancen.
Beispiel: Otto Versand Haldensleben. Nach der Wiedervereinigung sah Otto, dass auf einmal ca 16Mio potenzieller neuer Kunden mit einem Konsum-Nachholbedarf lauern. Also: schnell den Markt bedienen! Eigentlich war dazu ein großes Verteilzentrum in Magdeburg geplant - die dortigen Politiker habens aber vergeigt. Nen paar Kilometer weiter gabs aber nen findigen Bürgermeister, der auf Zack war und innerhalb kürzester Zeit Bauland und Genehmigungen anbieten konnte. Heute ist Otto dort einer der größten Arbeitgeber in der Region. Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Hatte mal ein Großprojekt für einen amerikanischen Konzern. Die ticken nochmal wieder ganz anders. Während deutsche Bauherren noch über Farbkonzepte und das Format der Dokumentation diskutieren, interessiert die Amis nur "Hauptsache morgen fertig" und Preis. Wenn da die richtigen Partner zusammenfinden, kann das ziemlich flott abgehen!

 

[Heisseluft]

Das mit dem "Peis" ist interessant...hoffentlich hat Herr Musk auch auf dem Schirm, dass Ing´s, die was können nicht zum Mindestlohn arbeiten...und...die Ing´s , die was können, haben in der Regel einen gut bezahlten Job......

 

[Chrappi]

Bei meinem Projekt hiess das nicht "hauptsache billig"! Normalerweise haben die Verträge für solche Projekte den Umfang von ein oder mehreren Aktenordnern. In diesem Fall war das aber nur ein handschriftliches DinA4-Blatt mit eben Fertigstellungsdatum, Kaufpreis und noch ein, zwei technischen Details. Das war für uns komplett neu. Der Fertigstellungszeitraum war so absurd kurz, dass man so ein Projekt normalerweise als "unmöglich" ablehnt. Aber der Preis war sooo interessant, dass wir gemeint haben, dass man dafür ruhig auch schon mal zaubern kann.
Was ich eigentlich sagen will: Durch die klare Fokussierung auf den Termin, aber offenlassen von ganz vielen anderen Randbedingungen (Ort: egal, solange ne Autobahnanbindung da ist, Gebäude+Architektur: völlig egal, solange für den Nutzungszweck geeignet, usw...) gibt es wieder Möglichkeiten, das Unmögliche hinzukriegen. Z.B. durch Nutzung einer Gebrauchtimmobilie. Ist noch nicht vollständig geräumt? Egal, Hauptsache ich kann morgen schon rein.
Ich war mal bei einem US-Teleshopping-Sender, der hat in nem ehemaligen Kfz-Lager angefangen. Da lagen dann halt zwischen seinem Plunder noch Kotflügel in den Regalen. Für deutsche Investoren undenkbar, aber so war der Ami schon nen Jahr früher am Start, als wenn man das nach Lehrbuch abgewickelt hätte.

 

[Sarge]

Eben! Der Deutsche ist sich oft selbst (und auch anderen) im Weg.
Alles muss reglementiert, geprüft und genehmigt sein...
Einfach mal machen und das komplette Risiko selbst tragen wie bei den Amis würde manchmal helfen.
Unsere freie Marktwirtschaft und Demokratie heißen auch nur so, die Begriffe sind anders definiert.

 

[copklaus]

Unsere Landesregierung hat Erfahrung mit Luftnummern. Die sollten sich schon Gedanken machen, was sie mit der leeren Halle anstellen.

 

[Heisseluft]

Jurassic Park II

 

[Chrappi]

Naja, es sind nicht immer nur die deutschen Behörden / Politiker an denen es scheitert.
Ich erinnere nur an Walmart, deren Versuch auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen grandios in die Hose ging. Am US-Markt seit Jahrzehnten etabliert, da könnte man denken, die wissen, wie es geht. Die haben aber völlig unterschätzt, dass der deutsche Lebensmittel-Einzelhandelsmarkt bereits hart umkämpft ist und ihr Modell sich nicht so ohne weiteres auf Deutschland übertragen lässt.
Da fällt mir als Beispiel diese lustige Anekdote mit dem "valet parking" ein. (du fährst vorne vor und drückst irgendeinem Vogel deine Autoschlüssel in die Hand, der dein Auto für dich parkt)... Da kann sich ja jeder hier mal fragen, ob er das als tolle Serviceleistung dankbar honorierern würde.
Wenn Herr Musk so ein Alpha-Tier ist, der alles selber besser weiß und völlig beratungsresistent gegen lokalen Expertenrat ist, dann kann das für ziemlich viel unterhaltsame Presse sorgen.