Ein jeder kann natürlich schrauben, wie er mag, aber ich bin immer wieder froh, seinerzeit ein unbebasteltes Auto erstanden zu haben. Die Aussage, dass die Vorspannung bei Anzug der Mutter mit 450nm stimme, ist fahrlässig und daher keine Empfehlung. Ebenso hat man sich bei Jeep etwas dabei gedacht, die Anzugsschritte auf 6 (genau 6.8)nm und nicht 15-20 festzulegen. Lager sind genormt und die Einstellwerte daher herstellerunabhängig. Das Verfahren, Soll- und Grenzwerte habe ich oben beschrieben, hinzu kommt das Losbrechmoment für benutzte Lager, das zwischen 1 und 3 nm liegen soll. Es ist aber in jedem Fall vom Ursprungswert auszugehen. Bei ordenlicher Anfangsmessung vor Ausbau und Wiedereinstellung des Lochbrechmoments auf den alten Wert plus Zuschlag wird die Stauchhülse zusätzlich belastet und es löst sich dann auch nichts. Eine korrekte Einstellung setzt natürlich entsprechendes Werkzeug voraus. Dazu gehören ein Drehmomentschlüssel, der 1-5nm messen kann, einer fürs Grobe mit einer 1 1/8" Nuss (für die Mutter), der sich bei 450nm nicht verbiegt (Die Werkstatt arbeitet da mit 3/4 Zoll Vierkant, Hazet 1/2" hat auch gehalten, bei Baumarktqualität bin ich skeptisch ) und ein Haltewerkzeug zum Festhalten des Flaschs (kann man aus Flachstahl selbst bauen). Freihandschrauben erreicht vielleicht Spielfreiheit, aber nicht die korrekte Vorspannung. Wenn sich das Lager dann im Betrieb setzt, ist Schluss mit spielfrei. Wie die Lagerschalen andererseits auf zu hohe Vorspannung reagieren, bedarf sicher keiner Erklärung.