Moin,
was ist teuer? Was ist billig- was preiswert?? Jede Firma muss nach ihrer eigenen Kostenstruktur kalkulieren.
Und ja - für Erfahrung und auch den Einsatz teurer Spezialwerkzeuge die Arbeitszeit und Manpower sparen, zahlt man -und zwar die Regelsätze die zB DAT oder auch Hersteller vorgeben mit etwaigen Zuschlägen für Erschwernisse.
Meiner Erfahrung nach sind Werkstattinhaber manchmal gute Mechaniker, aber schlechte Finanzmanager. Mancher arbeitet tatsächlich gern und viel und kennt aber nicht mal seine Allgemeinkosten. Selbst im Freundeskreis erlebt.
Ein guter Steuerberater ist da Gold wert wenn man es selbst nicht kann. Zumindest zu meiner Zeit, wurde man in der Meisterschule und auch in angebotenen Lehrgängen der Innung und Handwerkskammer ausgiebig in sowas geschult. Kapiert man das nicht, legt man drauf.
Ich habe lange genug in der Werkstatt gearbeitet und kann bestätigen, dass ein Betrieb erst dann Geld verdient wenn die Kalkulation stimmt, man erfahrene und gut geschulte Mitarbeiter mit entsprechenden guten Werkzeugen hat die die vorgegebene AWs unterbieten. Das kann ich für die Kfz Branche so bestätigen und ich „vermute“ mal das es in allen Bereichen der Dienstleistungsgewerbe ebenso läuft.
Aber na klar, Ausreißer und Abzocke gibt es in jedem Bereich. Aber nur weil man durch Erfahrung, gute Ausstattung, Motivation und Können vorgegebene AW unterbietet und 10 AW berechnet statt 5 die man gebraucht hat, fällt das nicht unter Abzocke. Aber alles natürlich immer nur mit der erforderlichen Qualität im Endergebnis.
Wobei ich selbst heute gefühlt nahezu in allen Bereichen alles als zu teuer empfinde… und qualitativ naja, aber das ist eine andere Geschichte.
Hier diese kleine Story kennen sicher einige, ich finde sie gut.:
…der Motor eines großen Schiffes ist kaputtgegangen und niemand an Bord konnte es reparieren und ein neuer Motor hätte mehrere Millionen Euro gekostet.
Also hat die Reederei einen Maschinenbauingenieur mit über 40 Jahren Erfahrung beauftragt, den Fehler zu finden.
Er überprüfte den Motor sehr sorgfältig und fand einen Fehler. Er holte einen kleinen Hammer aus der Tasche, klopfte auf eine bestimmte Stelle und löste damit das Problem. Damit hat er den Motor repariert, er konnte neu gestartet werden und das Schiff konnte wieder in See stechen.
Der Maschinenbauingenieur legte später seine Rechnung in der Reederei vor: Für die Reparatur dieses großen Schiffes berechnete er 20.000 €. Der Chef der Reederei fing natürlich an zu toben und fragte: „Was zur Hölle bildest Du Dir ein?! Du hast fast nichts getan. Du hast mit einem Hammer auf den Motor geklopft!“
Seine Antwort darauf war sehr einfach: „Der Hammerschlag kostet 2,00 €. UND: ich wusste, wohin genau und wie stark ich mit dem Hammer zuschlagen musste, um die strategischen Punkte zu finden: Das kostet 19.998,00 €. Nicht der Hammerschlag ist entscheidend, sondern meine 40 Jahre Erfahrung.“
Mein Fazit zum Einganspost des TE: Nicht billig, aber doch eine reelle Rechnung. Klar kann man die einzelnen Zeiten und Arbeiten zerlegen/selektieren und in Frage stellen. Unterm Strich - und nur das zählt im Endeffekt für den Zahlenden, passt sie meiner Erfahrung nach. Billiger in irgendeiner Ecke Deutschlands gibt es immer
G Heiko